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Gefechte, der an jedem Ende seines Bogens
die gelbe Brust eines Tucans befestiget hatte^
andere brachten die Brusthaut mit gelben. Federn
an den Schläfen an, wie z. B. die jetzt
civilisirten Tupiiiamben.
Jung gezähmt, wie ich den eben beschriebenen
Tucan in Brasilien selbst sah, ist er ein
gieriger Fresser, der Alles verschlingt, was er
verschlucken kann. Er frafs mit grofsem Heifsliunger,
warf aber die Bissen nicht in die Luft,
hüpfte ungeschickt und stürmisch, wie eine
junge Elster, dabei mit hoch aufgehobenem
Schwänze^ im freien Zustande scheinen sie
nicht auf die Erde zu kommen. Er bifs nicht
und war sehr zutraulich3 durch den colossalen
Schnabel erschien er sehr ungeschickt. Man
hatte diesen jungen Vogel aus einem hohlen
Baume genommen, allein mir selbst hat es nie
geglückt, ein solches Nest zu linden.
Der Schnabel des Tucan verändert nach
dem Tode zuweilen etwas seine Farbe, hierdurch
entstanden sehr bedeutende Verwirrungen
in der Kenntnifs der verschiedenen Arten.
Bei der hier beschriebenen Speeles wird der
gelbe Streifen an der Schnabelwurzel gewöhnich
weifslich, der blaue Fleck auf der Wurzel
der Firste verschwindet gänzlich 3 Beine und Bäk-
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kenhaut verbleichen und nehmi^n eine schwärzliche
Farbe an, dalier die Unrichtigkeiten in
den Beschreibungen.
Herr Professor Wagler hat diese Speeles
zuerst in seinem Systema avium deutlich von
andern ähnlichen Tucanen unterschieden, und
ich selbst hielt sie früher für den vitellinus
des Uliger. In der Beschreibung meiner Reise
ngch Brasilien irrte ich noch mehr, indem
ich damals den hier beschriebenen Vogel überall
für den dicoloras des Linné nahm5 jene
Stellen meiner Reisebeschreibung, wo letzterer
Name erwähnt wird, sind daher immer auf
Ramphastos Temminckiij WagL^ zu deuten.
Mehrere Abbildungen der verschiedenen orniihologischen
Schriftsteller haben grofse Aehnlichkeit
mit unserer Speeles, so z. B. der Pignun
com des LevaiLlant. Es ist gewifs, dais
in dem interessanten Geschlechte der Tucane
nicht eher auf eine gründlicVie Auseinandersetzung
der Speeles gerechnet werden könne^
bis sie alle in ihrem Vaterlande nach frischen
Exemplaren abgebildet seyn w^erden ; denn die
Schnäbel und andere Theile verändern nach
dem Tode zum Theil bald ihre Farbe- Auf
diese Art haberi sich eine Menge von lrrthü=
Uiv;rn ui Beschreibungen eingeschlichen, und
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