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still, sobald sie einen Baum mit ihnen angenelimen
Früchten entdeckt und sich darauf niedergelassen
haben. Hier erkennt man alsdann
ihr Daseyn besonders durch das Herabialien
der zerbissenen Frudiihülsen. Sie lieben bef
onders die mit gelbem Fleische bedeckte Frucht
der Coco de Licuri und der Aricuri , so wie
ähnliche Früchte. Nach Spix sollen sie gern
Salz lecken, welches mir indessen nie vorgekommen
ist. In vielen Gegenden fanden wir
diese Vögel in der kalten Jahreszeit besonders
mit der Aufsuchung der Frucht einer gewissen
rankenden Pflanze beschäftigt, welche
man dort Sphinha (Spinia) nennt5 sie kletterten
sehr geschickt an den verworrenen Ranken
dieser Gewächse umher, und waren alsdann
weit leichter zu schiefsen, als gewöhnlich. Die
weifsen Saamenkerne dieser Frucht füllten ihren
ganzen Kropf an 5 zu anderen Zeiten fanden
wir die Schnäbel der Papageyen von gewissen
Früchten völlig blau gefärbt.
In der Paarzeit pflegen die Traras regelmäisig
den Brutort oder Stand wieder aufzusuchen,
den sie einmal erwählt haben, wenigstens
wenn sie daselbst nicht beunruhigt wor-
*) Martins, hist. palm. T. 1. pag. 272, Tai. 84 85i
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den sind, man sieht sie auf diese Art lange
Jahre hindurch an ein und derselben Stelle-,
denn es ist bekannt, dafs sie sehr alt werden.
Solche Bäume, in welchen die Araras alljährlich
nisteten, kannte man zu Lirihares am Rio
Doce, zu Morro d'Arara *) am Mucuri und an
anderen Oiten. Sie wählen, um daselbst ihr
Nest anzulegen, einen hohen Waldbaum von
colossalem Umfange, an welchem ein hohler
Ast oder eine eingefaulte Oeffnung sich befindet,
welche sie mit ihrem starken Schnabel bis zu
der nöthigen Weite eröffnen. Hier legt das
Weibchen zwei weifse Eier, wie die meisten
Arten der Papageyen. Männchen und Weibchen
fliegen immer paarweise. Die Eingebornen
pflegen gern die Jungen auszunehmen, allein
die Bäume, in welchen man sie findet, sind
oft unzugänglich, oder wenigstens äufserst
schwierig zu besteigen. Jung erzogen lernt die
Arara einige Worte nachsprechen, doch nie
in der Vollkommenheit wie die grünen Papageyen,
öfters bleibt sie böse und beifst gern.
Levaillant sagt in seiner Naturgeschichte
In Feldner''s Reisebemerkungen über Brasilien liss't man
(Bd. II. pag, 75), Psittacus Aracanga komme zu Morro
¿'Arara vor; allein diefs ist ein Irrthum und mufs auf
Ps. Macao gedeutet werden.
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