m
iP %
1 -
m.
148
der Papageyen, dafs die Araras stupide Vügei
Seyen, welche den Schufs des Jägers nicht fürchteten,
ich mufs aber aus eigener Erfahrung bekennen,
dafs man in den menschenleeren Wäldern
von Brasilien, wo diese Thiere sehr zahlreich
sind, sie für die scheusten, listigsten Vöoei
hält. Vorsichtii? und von dem dichten Gebüsche
oder den Stammen gedeckt, schleicht
sich der Jäger an ihre Gesellschaften heran,
und erlegt dann zuweilen mehrere von ihnen
auf einen Schufs. Ihre laute Stimme, welche
immer gehört wird, sobald sie fliegen oder beunruhigt
sind, macht gewöhnlich den Jäger
aufmerksam. Sie klingt nicht aras! oder arara!
wie man gewöhnlich vorgiebt, sondern ist
ein sehr lauter, rauher, geradehin ausgestofsener
einsylbi.®er Ton, der mit der Stimme unserer
Rabenkrähe {Corvus corone^ Linn.) Aehnlichkeit
hat. Sitzen sie auf einem Baume, wo
sie Früchte gefunden haben, so schweigt augenblicklich
die ganze Gesellschaft, alles ist
stille, oder sie geben auch wohl leise Stimmen
von sich, die einer menschlichen Unterredung
nicht unähnlich sind. Die starke, rauhe Stimme
der Araras wird- übrigens nicht durch einen
abweichenden- Luftröhrenbau hervorgebracht,
doch mufs ich anmerken, dafs dieser
149
Theil unter dem Larynx etwas mehr ervveilert
ist. Das vereinLe Geschrei eines Schwanns von
Araras ist unglaublich laut und in der Nähe
betäubend3 besonders laut pflegt es sich hören
zu lassen, wenn der Jäger sich leise heraßgeschlichen,
und durch einen Schufs die sorglos
fressende Bande erschreckt hat. Verwundet
klammert sich dieser prachtvolle grofse Vogel
mit seinem starken Schnabel und Klauen oft
fest an die Zweige an, und bleibt noch eine
Zeit lang in dieser Stellung. Man erlegt sie
mit schwerem Blei, da man meistens in die
Gipfel der höchsten Waldbäume nach ihnen
schiefsen mufs. Erhält der Jäger die ersehnte
Beute, so giebt sie ihm eine erwünschte Speise,
indem er durch Abkochung eine kräftige Brühe
davon erhält. Das Fleisch gleicht dem Rindfleische
und ist an alten Vögeln hart, in der
kalten Jahreszeit oft sehr fett. .Die schönen
Federn werden vielfältig benutzt. Die Schwungledern
gebrauchen die Brasilianer zu Schreiben,
alle übrigen viele Stämme der Wilden zum
Pütze. Selbst der europäische Jäger schätzt sich
glücklich, wenn ein wobigezielter Schufs ihm
den herrlichen rothen Vogel in die Hände Yief
e r t , und jedesmal wird er seinen .Hut mit
den schönen rolh und blauen Schwung- und
|f' 'i
iii 11; i' 1
|i|fi iTfiOi"i'
I Ü
? v[
1
i I f i i
tf q
il!
ri Ii