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Schwanzfedern zieren Die Wilden nehmen
am liebsten diese bunten Schwungfedern zur
Befiederung il]rer Pfeile. Noch heut zu Tage
schmücken sich viele der Urbewohner Brasiliens
mit diesen Federn Die jetzt wenigstens
in einem ¿rewissen Grade civilisirten Stämme
der Lingoa geral arbeiteten ehemals mancherlei
Palzgegenstände aus solchen Federn,
welche sie in hohlen, mit Wachs verklebten
Büchsen bis zum jedesmaligen Gebrauche congervirten;
eben so die Völker am Amazonenstrome,
am Orenoco u. s. w. — Die Tiipinamheji
an der Ostküste, welche den von mir bereis'ten
Strich bewohnten, begingen das Fest
eines zu erschlagenden und zu verzehrenden
gefangenen feindlichen Kriegers auf eine feierliche
Art. Der Todtschläger, der die Keule
führte, war mit einem gewissen Gummi, und
darauf über und über mit kleinen Arara-^edem
beklebt, auf dem Kopfe trug er die Kro-
•) Ueber die Pracht der Araras, wenn sie auf einem
grünen Baume sitzen, redet auch Herr de St. Hilaire
{Voyage dans Vinter. du Brésil ^ Vol.l. p. 409). Er nennt
diese Vögel immer Aras, es scheint mir hesser, den wahr
e n brasilianischen Namen Arara zu gebrauchen; denn
Aras ist eine Verdrehung desselben.
+*) S. Beschreibungen der neueren und alteren Reisen nncli
Brasilien.
ne von den Schwanzfedern dieses schönen Vogels.
^r^irii Federn waren bei ihnen das Zeichen
des Krieges, und selbst die Erzählung mei»
ner Reise giebt, besonders bei den Camacans,
den Beweis, wie sehr diese Völker selbst noch
heut zu Tage geneigt sind, jenen so natürlichen
als schönen Patz zu lieben, von dessen Gebrauch
die Jesuiten und andere Missionäre nur
nach langen Anstrengungen die jetzt entwilderten
Küstenstämme entwöhnten. Unter den Fe»
derzierrathen der Völker am Amazonenstrome^
welche ich in Lisboa zu untersuchen Gelegenheit
hatte, fand ich die Federn des Aracanga,
der dort häufig ist denn diese Art gebt,
wie erwähnt, nicht weit südlich hinab, und Levaillant
irrt, wenn er in {^Vol. L p. S ) seiner
Naturgeschichte der Papageyen sagt, dais man
diesen Vogel in allen heilsen Ländern von Südamerica
f^de; er ist mir auf meiner ganzen
Reise nirgends vorgekommen, soll aber mehr
nördlich im Inneren überall gefunden werden.
Diese grofsen scheuen Vögel machen übrigens
S e h r interessant e Nachrichten über die U r v ö l k e r des Ama.
zonas und ihre Federarbeiten, besonders bei dem Stamme
der Mundruciis, haben wir neuerlich von Doctor
t;. Manias in dessen 3teu Bande der Reisen in Brasilien
erhaltsii.
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