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deutende Abweichung, auch nicht einen gefun^
den, dem die rothe Bauchbinde gefehlt hätte.
In den planchcs enluminees befindet sich No.
166. eine ziemlich schlechte Abbildung unseres
Vogels; denn die Backenhaut ist hier roth, der
Schnabel zu gelb, der Streif auf der Firste zu
breit, und die Füfse unrichtig gefärbt angegeben,
öuch habe ich bei dem brasilianischen Arassari
nie rothe Federn unter der schwärzlichen Halsfarbe
bemerkt, und After und Steifs sind in
der Natur gelb gefärbt. Lathatn beschreibt
diesen Vogel zum Theil unrichtig, Azara hat
ihn nicht', dagegen beschreibt ihn Marcgrave
sehr deutlich, nur irrt er, wenn er sagt: „seine
Stimme klinge wie Aragari^^^ eher noch
könnte man das Wort Grigri darin hören, da
der Ruf zweistimmig ist. Die besten Abbildungen
dieser Speeles giebt Leväülant No. 10
und 11., allein die Iris im Auge ist verfehlt,
und ich kenne den Vogel nicht, welchen LevaiUant
in seiner ^^extrhne vieillesse^^ nennt
Alter ist gevYÜs nicht die Ursache dieser Farbenabweichung,
welche mir, wie gesagt, unter
einer grofsen Menge dieser Vögel nie vorgekommen
ist. FieilLot in seiner Galerie bildet
den Arassari {Tab. 30.) ab, Iris und Augenhaut
sind hier unrichtig illuminirt.
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Öer Arassari lebt in allen von mir bereis^-
ten brasilianischen Urwäldern in Menge, und
zeigt in der Hauptsache ganz die Lebensart
der Tucane. Man sieht ihn sehr häufig auf
dem obersten dürren Zweige eines hohen Waldbaumes
sitzen, wo er seinen kurzen, zweistimmigen
Ruf hören läfst, der etwa klingt wie:
kulik! kulik! Er lebt paarweise ^ und aufser
der Paarzeit in kleinen Gesellschaften, wo er
üach den Früchten umherzieht. Besonders in
der kalten Zeit, der Reifezeit der meisten Früchte,
verläfst er oft die Wälder und nähert sich
den Küsten und Pflanzungen, wo man ihrer
viele erlegt. Das Fleisch ist gut efsbar, und in
der kalten Zeit fett. Diese Vögel fliegen bogen-
Und stofsweise, wie alle Tucane> und schnellen
wenig mit den Flügeln. Wo sie wenig gejagt
werden, sind sie nicht schüchtern. Wenn
sie in Ruhe sitzen, so schnellen sie gewöhnlich
mit dem Schwänze, wie Corvus Piea, Linn. —
Ihr Nest mit zwei Eiern oder Jungen findet
man in einem hohlen Baume oder Aste. Um
die Raubvögel, besonders die Eulen, versammeln
sie sich, wie die Tucane^ um sie zü
necken»
IV. Band. 19
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