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Gen. 51. P s i t t a c u 8, Linn.
P a p a g e y,
Das schöne Geschlecht der Papageyen ist
den heifsen Regionen aller Theile unserer Erde
eigen, nur die Wälder von Europa entbehren
dieser Zierde der befiederten Schöpfung.
Papageyen verschönern mit ihrem verschwenderisch
gefärbten Gefieder die dunkeln Schatten
der tropischen Wälder, oder ihr Glanz wird
von den glühenden Strahlen der Sonne auf den
höchsten Gipfeln der Bäume erhöht. Sie bilden,
wie bekannt, eines der zahlreichsten Vogelgeschlechter,
sowohl an Arten als an Individuen,
welches für manche Species in besonders
hohem Grade gilt.
Ihre Formen bleiben im Allgemeinen in
allen Welttheilen sich treu. Sie leben in den
heifsen Ländern, und nur wenige Arten überschreiten
die Gränze der gemäfsigten Zone.
Auch unter diesen Vögeln besitzt ein jeder
Welttheil gewisse originelle Verschiedenheiten,
welche nur ihm allein zukommen, und in einer
Beschreibung dieses schönen Geschlechtes
sehr zweckmäfsig und natürlich zu Unterabtheilungen
benutzt werden können. Die alte
Welt zeigt in dieser Hinsicht die Cacatoès, von
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weifser Farbe mit einem gewöhnlich buntgeiärbten
Federbusche, die indischen Inseln die
herrlichen Loris, von mehr oder weniger rothem
Gefieder, und America hat mehrere leicht
zu unterscheidende Abtheilungen für seine Papageyen.
Die Iste Abtheilung des letzteren Welttheiles
bilden die Araras: grofs, mit Jangera,
keilförmig em 5 abgestuftem Schwänze j einer
nackten Backenhaut, welche auch den Unterkiefer
bedeckt und zum Theil mit reihenweise
gestellten kleinen Pinselfederchen besetzt ist/
Die 2te Abtheilung sind die Maracana s:
mit langem, keilförmigem, abgestuftem Schwänze,
mit mehr oder weniger nackter Backenhaut,
welche aber keine Federlinien zeigt, und auch
nicht so weit auf den Unterkiefer herabiritt,
als bei den Araras. Sie sind meist von mittlerer
Gröfse.
Die 3te Abtheilung sind die Perikitten {Perikittos)
: mit langem , keilförmigem, abgestuftem
Schwänze und befiederten Backen, meist
klein.
Die 4te Abtheilung bilden die Papageyen
mit etwas verlängertem, aber ziemlich gleichfederigem
Schwänze«
IV. Band. 9
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