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I l
XII. Lief. VI. Abtli. Zoologische Geograpliïe.
kommen io An aiid europäischen, und eben so viel in der Cbecganffs
Provinz, lüü l'rozent »ber, «der alle beide Giitt»n-en
gememsrhultticli. >n der zoolof-Uchen l'rovin^ von Mittolturoim
vcr. .tlinlirl, i«t es mit den Fiimilicn : die Cliiroutcron
beziehenmt« ISlGattnnKcn odcr38P.-ozcnt nller Uunbtliiere;
davon .i-Kl In dn, he,r«en L.indorn A«ie„» 39.2 Prozent, Alrika.
m.r U.7 Prozent, An.crik«'. 31„- Prozent.
Du, im Ko,.f der Tabelle befindlichen fortlnnlendeD Nummern
der 14 zooiosischeii Pn.iinzen korrcs|iondiren mit der
Kurte, in wekhe die Uani.terRebnis.se der vi.rsteheu.len Übersicht,
in ühnlulier Wei»c « ie es bei de,. ,.n«nzengc.o.'ru..hisclien
Karten -escbeben ist, HnfgcHouiHien worden sind Die
neben der Ännimer der Provinz stehende Zahl, z. B.: bei der
— l-isolieii Provinz von Asien 0 = 5«, de.itet nii, dafs in diee
5(> Itlnl I - Gattungen
sind, aU in der Oceanischcn Provinz, die bei der Dichtigk.-,
Schattirung aU Einheit angenommen Ut (s. oben S. 143); die
eenanme Südasintlsche Provinz „mfs also 5« »lal dunkler
- •• t sein, als die Oceanisehe. Die unter einer jeden der
stehende Bezeiehnnng U =
r betrelTcnden Provinz die
Gattungen vorhanden ist.
Vertheilniig der Raul,(liiere in <Ue westliche
ostliche Hemisphäre.
42 s,.
I Tabellen auf der Kurte ,
X. z B. : zeigt an, dafs in
ütetc Anzahl von Kaubthii
orhandei
Î und
ibthioro in die westliche und östeien,
wird durch die nebenstc-
•Ict, ans der erhellet, dafa die grofse
Welt ihre lleimath hat, Wird die
hctrnuhteten
Bigcnthnmliche Geschlechtt Geschlcrhter,
Alten Welt u.
r Promlllezahl aller tt = 476 Gattnnin-
33. Vocfii
U. PhylloslomaSê
35. C las soph agi
38. DiphJl.1 .
3«. Jriibcus .
'hijllus 2
Cfliroplei;
Jtermopten
[53, GalcopHh. lOf
ßO. Scalops .
«5. Condytvra
Inaecti^
56. Hylogalc .
bl.Iiylomua .
5S. C;yn,n,,ra .
5f). Mygale .
1)1. ,Wflcroîce/.d.lO
63. CVn/cte»
Erinncma ,
55. AVer , .
(i2, Chrywchlor
64. Talpa . .
Pltnitigi-iiiln.
r>7.Procyon . 4!C8. ^(7uri<j . 2 66. [/>«,«
m..\asi,a. . l•i\^0. Aredtis . 8 72. V/efes
n. Cercoleptes 4| 7;}. «iiio
lUgitigviuta.
. im.Mmtcla
7». J ivcrra . Mephitis
80. Cryptoprocta-im. I.u
il.Patamlph.
i;2. Linsang .
Paiadoxurus
84. Herpetics .
^h.Uyzatna .
8ß. Protclca .
87. Cyni^tis .
Taphoz
l'ecperiilio
Vrsu,
Muttela
Lulra
Canis
J2 12
K 2
4, 4
17 Genera 11 32 Genera 16 Genera
Die gat tungreichstei n Gel iehleehter.
Die Frage, wie die R;
liehe nemisi.hiire verthcilt
hende Tabelle heantworict,
Mehrheit in der Alten
Zahl der «5 Gesel.lecli
vier Familien der Uunhthiere bestehen, dnreh 100 bi
so leben davon «usschliefslleh in der Alten Welt 4!>,2 und in
der Neuen Welt nur 2«,i l'roz.-nt, währond 24,6 Prozent beiden
Kontinenten gcmeinschaftli.U sind. In dieser übersieht
ist die Gattungszuhl eines jeden Gesohleehts dnrch Tm.sendthelle
aller Uaubthiere (K) ausgedrückt, nnd an. Fufsc sind
noch ein Mal die absnint gattnngreichsten Geschlechter wiederholt,
diejenigen nämlich, welche mehr als tJ, R cnthulten.
springt diis Übergewicht der Alten Welt ins Ango,
r gattunarreichste Geselllediter, als die
iphflren zusammen haben aber wlcieser
GeschlecMer, als die Alte Welt;
bat zwei Mai i,
Veue Welt; beide
lorum doppelt so viele d
jud es triie hier das merkwürdige Verhültnirs henor, daf«
ach in dieser Beziehung die Xciie Welt zur Alteu Welt und
;iir ganzen Erde verhält, wie die Zahlen 1, 2, 4.
Die ^'ertheilun;^ der Chiropteren, Insectlvoren , Plantigralen
und Digitigraden in die zoologischen Provinzen der Erde
lach Anleitnng der, am SehluPs der vorhergehenden llaupt-
(S. 145) gegebenen ThaUachen auf der Karte graue
tahell.
phisch dargestellt
rorden,
schneller einprägen zu könn
Auch wurde es vcrsuchl
in senkrechter Uic-htiing, a
eine Profil - Zeichnung kl<
I diese Verhültnirszahlen «
lie Verbreitung der Raubthîerc
Abhänge der Gebirge, durch
machen, was aber auf grorao
Schwierigkeiten stiefs, weil Beobachtungen hierüber eben nicht
zahlreich sind. — Unter den Tropen, auf den Gebim-en der
Sunda-Inseln, hat Sal. Müller Pterop." bis zu Höhen von
«70., Pachy^omae bis 100(1', llhin.,lopki bis 1520i gesehen.
Mustcla llardwickii bemerkte er in einer Höhe von ISCOi
MydauB mcliccps hU 1000«, I.ulrn Icplonyx dagegen nur bis
4ü(1i und Linsang gracilis bis 300«. Humboldts Nnturgemäldc
der Andes setzt die Gränze des höchsten Vorkommens von
Mcphilis map»,Ho auf 1500., und die des amerikanischen Bären
auf 2000. über der Meere.fläche, was unmittelbar an der
Schueegränzc ist. Auch in den europäischen Gebirgen, in den
Alpen und den Piriîneen, findet «ich Ursus arciog in den Wildnissen
der Iiöchstco Regionen bis an die Schneegränze, vornehmlich
in Höhen von 1200. über dem Meere. M..sUU,-
Gattnngen leben vorzugsweise in der Region der Alpenstra.!-
cher und steigen sogar über die Schneegninze hinaus. Im Ursern
Thal des Schweizer-Kantons üri, das „ich von seinem tiefsten
Punkte in 72(i< Seehöhe, bis z.im Hospiz auf dem St. Gotthard
IIIO. Uber das .Meer erhebt, hat Schinz die auf dem
Profile ungegebnen Uaubthiere nachgewiesen. Ini nördlichen
Europa hält sich Gulo 5oreo/is, der gemeine Fiälfrafs, nur auf
der scandinaviscben Gi
dem auch Canis hvpus, iler «'olf, hau.set, der
sonders im Winter, wenn im Gebirge hobt
Streifzüge ins ebne Land macht.
ti deren Wäliber
IGuchrieicn den 31. Üecenicr IWJ.J
0 ch, be-
N0..3. — V e r b r e i t ung d e s K a t z e n - G e s e l l ! e cJi t 8,
Genua Felis, so w i e . i e r Hy ä n e . - J a g d -
g e b i e t d e r s o g e n a n n t e n P e l z t l i i e r e u n d
d e r S c h a u p l a t z d e s n o r d i s c h e n Wa l l -
f i s c i i - und K o h b e n f a n g s .
Von den auf diesem Blatte dargestellten Gegenständen
der zoologischen Geographie betrachten wir zunächst das, in
der obern, kleinem Hälfte enthaltene
I. J a g d g e b i e t der s ogenannt en Pe l z thi e r e .
Die auf dem Lande sowol als im Wasser lebenden Raub-
Ihiere sind in mehreren ihrer Gcschleciiter von jeher vom
.Menschen verfolgt worden, weil ihre behaarte Haut einen
Pelz liefert, der theils unmittelbar, theils mittelbar, gehörig
verarbeitet, zur Kleidung und zu Klcidiingsstürken und andern
Dingen dient, mit denen unter den europäischen und den ostasiatischen
Kultur-Völkern nicht selten ein sehr bedeutender
IS getrieben wird, weil die, seit ungeßhr zwei Jahrhun-
No. S. — I. Jagdgebiet der Pelzthiere. 14T
dorten auf diese Thier« getriebene, Jagd die edelsten G.
»ehiechter migemein vermindert hat, und daher ihre Bälge
aurserordcntlich im Preise gestiegen sind. Als die Kosaken
zu Anfang des achtzehnten Jahrhunderts Kamtschatka eroberten,
gab es in diesem Lande eine so grolso Menge Zobel,
daCs sie für ein Messer ein halbes Dutzend Zobel, und für ein
Heil anderthalb Uiilzend einhandeln konnten, und die Kamtschadalen
die Fremdlinge sogar ansliichrcn, daPs diese so
werthvolle Werkzeuge für Gegenstände hingaben, die in ihren,
der Inyebornen, Augen gar keinen Werth hatten, Ihre
Barken waren mit Zobelfellen uberzogen und für zehn Rubel
Eiscnwaaren konnte man mit leichter Miilie fünf- bis sechshundert
Rubel in Zubcl erwerben. Dieses Überflusses halber
wurden 40 Stück auf eine Karle gesetzt, und man machte
sich gar nichts daraus, wenn einer 200 oder 300, ja 400 Zobel
verspielte oder gewann. Diese Zeiten des Cberfiusses
sind längst vorüber; jetzt kann ein Befehlshaber auf Kamtschatka
nicht mehr ein Vermögen von 30,000 Rubeln in Einem
Jahr erwerben, wie es damals der Fall war, und schon um
die Milte des vorigen Jahrhunderts urtheilten die Kamtschadalen,
dafs ihr Land kaum noch den fünften Theil Zobel entlialte,
als Im Anfange desselben Jahrhunderts,
Die nürdlichü Erdhälfte ist voruelimlich der Wohnsitz
derjenigen Thierc, welche man mit dem Namen der Pelzthiere
zu belegen pflegt. In jenen nordischen «reiten, wo
die UcschalTenheie von Klima und Bodeu den sparsam zerstreüten
Menschen ZMhigt, die Mittel zu seiner Subsistenz in
dem Ertrage der Jagd oder des Fischfangs zu suchen, wo er
dem Erdreich nichts oder doch nur aüfserst wenig durch Anbau
und Pflege abgewinnen kann, ist er auf die Verfolgung
des Wildes angewiesen, das, seitdem die Kulturvölker E.
pa' 1 Osten und Wct
r.cm andern Gesichtspunkte betrachtet worden ist, vom
Standpunkte des Handels unter sich wie mit den Völkern des
Icalten Hoch- und Hinterasien's, die seit undenklichen Zeiten
die Jagd auf l'elzthierc gekannt und geübt haben, weil sie
damit ein dringendes Bedarfnifs zu deckcn hatten, das Bedürfnil's
einer warmen Kleidung in strengen und langen Wintern
, was immer einen migeheuern Verbrauch an Pelzen unter
den Mandschu.cn, den Mongolen, den nördlichen Chinesen
und vielen türkischen Völkerschaften herbeigeführt hat.
Diejenigen Gegenden der nördlichen Erdhälfte, in denen
die Jagd auf Pelzthiere die ausschlicfslichc oder mindestens
die Haupt-Beschäftigung der dünnen Bevölkerung ausmacht,
sind auf unserer Karte weifs gelassen und die Aamen der Geschlechter
und Gnttu.igen, auf welche vornehmlich Jagd g.
nia<-ht wird, gehörigen Orls eingetragen worden.
Das Verbreitungs-Gebiet der Pelzthiere zerfiillt in zw.
imtürliche Provinzen, in die der Alten Welt oder die asiatische,
und in die der Äeüen Welt, oder die umerikaDisch.
Provinz.
Die che P :thi
ganzen Norden von Asie
Kamtschatka und da.'« St
schurci. Gegen Süden <
liehen Gebiete des von
Mittelasiens, bis an den
Westen über den Ural hinaus einer Seilä
Meer, andrer Seils bis in den Norden
Halbinsel, wo, dort ebenfalls türkische
Kölker der Jagd auf Pelzthiere, wenn aucl
und Umfange, obliegen
biricn's.
vinz enthält d.
das pclzthicrreichc Sibirien nebst
ngebiet des Amur, oder die .M
:kt sie sich i
rkischen Vi.lkcr
al-Sce, und c
als die ^
i-h über die nör
haften bewohnt
« der Reibe der llaubthi !rdcn
vinz dcsJ'clzc» wegen vorzüglich verfolgt, und zwar die
acht Tliiero in dem ganzen Strich, der sich innerhali
Waldgränze von der wcstlicheu Gränze der Provinz
ganz Sibirien und die Mandschurei und Kamtschatka b
Iterings-Meer und den GrolWu Occan erstreckt: —
l/rsu» aMos, der gemeine «der braune Bär,
Gr;/« torcnf«. der gemeine Fjälfrafs,
Mclca 'i'«j-i(s Schreb., der gemeine Dachs,
M«stc/n puloriua, der gemeine litis,
M. vulgaris, die kleine Wieset,
M. crmrne«, der Hermelin,
SU mcllina, der Zobel, der in Verbindung mit dem
melin unter allen Land-Mardern das Itosibarstn Pelzwerk
liefert,
M. Lulra s. Lulra vulgaris, die gemeine Fischotler,
M. Inli ia a. Lulra vmrina, die Seeotter, deren Pelz noch
hiiher geschätzt wird, als Hermelin und Zobel. Diese
Otter lobt an deu Küsten von Kamt-schatka, auf den
Kurilen und Jeso, an der langen Reihe der Aleutcn
und den Kästen Aljaschka's, deren Reichthum dieses
Thier ausmacht, und längs der ganzen Westküste Amcrika's
bis zum 2:° nördi. Breite. Auf diese Nordwestküste
scheint eine andere Gattung:
Lulra phocula, beschränkt zusein, deren Pelz eben so hoch
geschätzt wird, als der Pelz der cr.-ten Galtung.
Die folgenden drei Gattungen :
Mustcla Lulreola, die kleine Fischotter, oder Körz,
M. mnrics, der Edel- oder Raummardcr, und
M. foina, der Steinmarder, üudeu sich nur in dein westlichen
Theile der Provinz diesseits dus Urals, von der
Krimm und dem Kaukasus bis nach Finnland.
M. sarmatica Pall., der Tigermarder, oder Wormlcin, zwischen
dem Don und der Wolgi bis gegen den nördl.
Breite, und ostwärts in Mittelasien. In eben diesen Gegenden
lebe
Uygale moschata, die russische Bisnra-Spitzmaus, oder Desmon,
aber noch weiter gegen .\orden hinauf, bis zum
570, doch uicht jenseits des Urals, des Flusses und Gebirges.
Canis fulpes, der gemeine Fuchs, mit seinen Abarten F.
alopci, Brandfuchs, r. crucigera, Kreuz-, und F. m^ra
Schwarz-Fuchs ist innerhalb der Waldgränze in "der
ganzen asiatischen Pelzthier-Provinz ein Gegenstand emsigster
Verfolgung. Eben so: —
Canis Lupus, der gemeine Wolf, und C. fycnon, der schwarze
Wolf,
C. Corsac, der gelbe Fuchs ist in den südlichen Gegenden
zwischen dem Ural, Irtuisch und Baikal, so wie in ganz
Alittelusicn zu Hause.
Felis Lyni, der europäische Luchs,
F. Ccrvaria, der Hirsch-Luchs, und
F. boTcalis, der Polarluchs, letzterer hauptsächlich in den
wesilichen Gebieten der Provinz, vom höthsten Norden
bis zum Altai und dem Baikal-See.
Von N a g e t h i e r e u fängt oder jagt man:
Sciurus sirialus, das Erd- oder gestreifte Eichhörnchen, vom
Ural bis zum Ochozkischen Meere und dem Anaduir;
Cflstoi- Fiber, der Biber, am Ob und den Nebenflüssen dieses
Stroms; selten findet er sieh noch jenseits des
Jenissei;
Lepus variabilis boTcalis, nordischer Hase, vom 50° an nördlich
und vou der westlichen Gränze der Provin» bis
ans üstende, besonders am Jenissci, der Chatanga, in
Kamtschatka;
L. Tolai Gm., sibirischer Hase, vornehmlich am Baikalj
L. hiipaborais Pall., der kleinste Pfeiniase, im östlichsten
Theil der Provinz, dem Tschuklschen-Lande;
L, alpiims Pall., das Schoberthicr, Stein- oder Heühase.
Von Wiederkäuern fangt man, nicht des Pelzes oder
Fells, sondern seines Bisam.s wegen, der beim Bock in einer
blasenform igen Hauteinsackung abgesondert wird: —
.>/oscAhs moschifcrus L,, das echte Muschusthicr, dem im
ganzen Tuuguscn - Laude, chinesischen und r.issisehen
AutheiU, na.hgestellt wird, wo es sieh nördlich bis zum
60° der Breite findet, auch westlich vom Baikal im Al.^
tai, überhaupt aber nur im Gebirge, denn es liebt die
schroffeu Thälcr .nid Tanneu>»äldcr und steigt nie auf
die ufl'euen Berge und Ebenen herab.
Aufserhalb der Wa l d g r ä n z e , also im höchsten
Norden, k.mmien von La nd ra ub th ie ren vor, aurserdcm —
LVsus mnrftimns, dem Eisbären, an aUen Küsten des arktischen
Meeres, ohne dafs jcdoch weder hier noch in der
Neuen Welt ausdrücklich auf ihn Jagd gemacht wird;
und dem
Gulo borealis, in der aüfscrsten Ostccke des asiniischen
Festlandes;
Canis, l ulpes lagopa, der Eisfuchs odcrlsatis, der jedoch
nicht auf diese Zone der Moose und Flechten, der Tundrj,
beschiunkt ist, sondern sudlich in die Waldzone