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?
58 III. Lief. T. Abtli. 3Icteorologîe.
die untere Sdineegräiize Riiclvsiclit genommen werden
mufsto. Ich lialie diese VerliäUnisse in zwei Tableaux
gni}>!>irt, von denen das auf der linken Seite belindlid
i e , korrespondirend mît der Lnge Amerika's auf der
Karte, die Gebirge der Neiien We l t , das Tableau auf
der rechten Seite die Gebirge der Al te» Wel t enthält.
Der Sachkenner « i r d wahrnehmen, dafs diese durchschnittsartigen
Zeichnungen eine Nachbihlung sind von
der atiaprechenden DavstelUuigs-Weise, welche von
Humboldt zuerst über die analogen Verliältnisse in
dem, zu seiner lleiscbeschrcibung gehörigen geogra-
[»Iiisch physikaliscJien Atlas anfgestellt hat.
Die Zahlenwerthe, welche dem Profile zum Grunde
liegen, finden sich im 0. Kapitel meiner pJijsikalischeii
Erdbeschreibung zusainmeugestellt *) .
[Geichriebtn den J5. Septcmitr 1831.]
Den vorstehenden Bemerkungen kann ich noch die,
nicht unwiclitige Nachricht hinzufügen, dafs Pentlant!
die Höhe der Sclmccliiiie auf den Cordiileren von Bolivia
nach seinen neüern Untersuchungen wesentlich
anders gefunden hat, als nach den Messungen, die von
ihm in den Jahren 1820 und 1827 angestellt worden
sind. Iliernacii Mar, im Mittel aus den Beobaclilungen
an fünf verschiedenen Punkten, die Iliilie der unteren
Schneegränze 2660» , darunter die Schneellnie am Ne -
vado de liliiuaui, Lal . 16° f S. , 2038 über dem Meere,
Aus einem Briefe Penttand's aji Aiago (in der
Pariser Akademie der Wissenschaften vorgelesen am
S. Olaober d. J. ) ersieht man, dafs die neüeren, im
gegenwärtigen Jalire ausgefülirten Beobachtungen die
Schneegränze am Illiraani unter das Miveau der von A.
von Humboldt gemessenen Höhe der Schneellnie in ,
den Andes von Quito herab bringen, und auf 1Î20®,
oder 2128' ,7 setzen. In den Cordiileren von Vilcanota,
welchc. auf der Nordseile des Ti t i caca-Se e s , das Ve r -
biiuhmgsglied zwischen der östlichen und westlichen
Cordillere von Boli^ia bilden, hat Pcnllami die untere
Schneegränze 4928' " oder 2535^,4 Iioch gefunden.
IGetebricbcn den 16. Oktober lb38.J
]Vo. 6. — Üb e r s i c h t d e r m i t t l e r e n B a r o -
m e t e r st Uli d e am Me e r e , und de r O s c i j -
l a t i o n e n d e s L u f t d r u c k s .
Es ist noch gar nicht lange l ier , dafs der Glaube
der Physiker , der mittlere Zustand des Lnflilnicks im
Niveau der Meere, habe aller Orteu auf der Eide gleichen
We r lh, erschüttert m Orden ist. Seil .4. von Ilnmbohtt
zuerst , 18(>T, auf die Abhängigkeit des Baroineterstaudcs
von der Polliiihe aufmerksam gemacht , uiul,
auf eigene Beobachtungen gestülzt, verkündet hat, dafs
der mittlere Stand des Luftdruckmessers im iMvean
der Mee re unter den Tropen etwas geringer s e i , als
in der temperirteu Zone an den Frauzbsischen Küsten, —
indem er zugleich den Unterschied auf oder 0" ' ,89
Pariser oder O",o079 Engl. Maafs schiilzte, und ihn
dem iti den /ifiuatorialgegcnilen aufsteigenden Luf t -
strome zuschrieb — haben mehrere Nafurforscher,
u. a. ; Zach^ IlansLeci,, L. von Buch, Maiicke u. s. w.
diesem Zwe ige der Meteorologie eine iebhafle Tlieilnahme
gewidme t ; uinl ganz besonders AdulJ Erman
durch eine lange Reihe an Cord der russischen Kricgslorvclte
Krolkoi (auf der Jinmu aus K.ratschalka znriickkehrtc)
angestellten Beobachtungen auf beiden Oceanen
die Kenntnifs dieses Phiinomens weiter gebracht.
Er hat zuerst , IS. i l , gezeigl, dafs innerhalb der Wendekreise,
ode r , um genauer zn r eden, iiuicrlialb der
Itegion, in welcher die Passatwinde ivehou, ganz konstante
Unterschiede im mittleren Barometerstande Statt
fmden, und zwar so, dafs iu j ede r llnll.kugcl der Erde
stels ein liöl.erer Stand an der Polargt.Knze dieser Re -
gion gefunden wi rd, und von da au ein fortwährendes
uiul aufserst regehnäfsiges Fallen des Barometers bis
zur ,ii|uatorialgräuze derselben Region oder demjenigen
Parallelkreise, unter welchem der Passalwiud verlassen
wird, um in die schmale Zone der veränderlichen VViude
uud Windstilleii einznlrcten » ) .
Diese Beobachtungen von lin,um sind die Veranlassung
geworden zu einer sehr umfassenden Arbeit.'
die man Schonw verdankt nnd worin dieser gelehrte
Physiker erklärte, dafs er durch das meteorologische
Tagebuch des dänischen Schiffsarztes Trmlepold die
angedcntete DilTerenz der Barometerstände an den bei -
den Grünzeu der Passatzonen vollkommen bestätigt g e -
funden h a b e " ; ) . Ohne , wie sich von selbst versieht,
die ünlersncimng als gesclilosseu zu betrachten, giebi
Sctwuw d em, auf den Gefrierpunlit rcduzirten, mittlen
Barometerstande in den verschiedenen Parallelkreiu
der niirdlicheu I läl f l c des Allantisclicn Océans diejenigen
Wc t l h e , welchc unsere harte nachweiset. Das
Steigen und Fallen dieser Barometerslände, j e nach der
Polhöhc, ist in de r , rechts nuten in der Ecke der
Karte angebrachten Kurve graphisel. eutwici.clt worden.
Hierbei ist j e d o c h , „ach Poggendo r f fS Bemerkung
( 1 8 3 6 ) zn erwägen, dafs diese Quecksilberhiilien, so
wie aile anderen in der Karle enthaltenen Barometcr-
, streng genommen, und sollen sie volislöndig
iclibar sein, noch einer Verbesserung bedürfen
war iu Bezug auf die Veränderung, weiche die
rkraft in verschiedenen Breiten erleidet. Wi r d
KorrekÜon, nach Poggendorjfs lUilfstafel, i„
lg g cuommen, so werden die Baronieterhöhcn
;i dem terrestrisclien Äquator «nd dem niittlestäud<
vergic
und i
Scliwt
diese
Reclin
u'scbi
n Parallel von Lat. 45° etwas niedriger, die zwischen
diesen Parallel und den Pol fallenden Quecksilberstände
Iber etwas höhe r , als die unmittelbaren Beobachtnngsllesultate,
und wir erhalten dann folgende
Ü b e r s i e h t d e s m i t t l e m B a r o m e t e r s t a n d e s
a u f d em N o r d at I a u l i s c h e u O c e a n ;
n a c h Schouw.
* ) Alldem. Lüculer- u. Viilkorkiincle, !,
s«r la G^og.-cphic de. pIw.L,,
>. 185 IT.
, Tableau pliij^iiju
(hs régions ^quinoxiul,^. Parh 1807; p. öü. - RilaÜun
historique, F.d. in 8. T. XI, j,,,. 3 u. 4.
Ii.»
Uüi... Sohwcre-1
.'llHihc, •i (f
33ü,68
337,83
338,56
33J.85
33T,34
33.1S4
ao.^H
311,069
3U,2O6
30.OM
!i'J,943
»'.WS
29.723
"•) Ad. Krniiin. ncdbaclKii <lcT Gr.,
ifi« cle.q Liil'l.lnu-I..
II t'(ij;g<!ii<I(.i'ir'« A
WIM. Hd., 144 ir.
•Icr l'lij-.ik,
^ Po<;gcmlorir ,. Aimulcn, XXVI. Oaiul, j.. 4«.» ff.
No. 6. Mittlere Barometerstände am Meere u. s. ^Y. 59
Der barometrische Dnick nimmt, wie schon oben
erwiihnt wurde , zu von der Gegend der Windstillen
und veränderlichen Winde nach deji Polargränzcn der
Passatwinde. Sckomc's Tabelle hüll sich strenger
au die Parallelkreise und führt die Zunahme bis Lat.
3 0 ° , wo der Luftdruck sein Maximum er rei cht ; —
Unterschied im Barometerstande zwisdien diesem Parallel
und dem Äquator 2" ' ,43 Pariser oder 0" ,216 engl.
Maafs.
Da die Passatgränzen veränderlich sind, und je
nach den Monaten und Jahreszeiten in andern Parallelen
l iegen, so folgt , dafs auch die Barometerstände,
die ihuen angehören, nicht auf ein konstantes, sondern
auf ein veränderliches Lokal angewiesen sind.
Ich schalte hier El-man's Bestimmnngen so weit
ein, als sie sich auf die Griinzen der Passate im At -
lantischen Ocean beziehen. Sie gründen sich auf Beobachtimgen
am Bord des Krotkoi, welche in zwei ver -
schiedenen Jahreszeiten und Jahren angestellt wurden.
Die Barometerstände sind (wie immer iu dieser Notiz)
auf den Gefrierpunkt F . ) rediizirt und wegen des
Einflusses der veränderlichen Schwerkraft verbessert.
A. ET
f ü r
n ' s B e s t i m
5 P a s s a t r e g
d e s L u f t d r u c k s
u A t l a n t i s c h e n
ßaromctcrb Tille,
•ar. Miiiif».[Engl..\tJafä
. R e g i o n d e s N o r d o s t - P a s s a t s ,
ö ) Mciiaian iler Azoren. Soinmer 1S30.
Mniimi Ï9° 20' S. 41» U-W. 340,433 30,2355
MiniDiii
Differenx
13 20 •> 30 33 33T,c^3
3.339
29,9385
0,296s
Millcls tand 22 OB 31 20 338.853 30,0914
ß) M.ridir m des Kap Verde. . Winter 1823.
Maxim 24' 03' TV. 21" 00' Vi. 339,659 30.J72O
Miuimi
DirCcrcaz
U 43 25 05 336,735
2,874
»,<>=66
0,2654
Mittels land 17 00 22 20 337,776 29/9991
2. R é g i o n d e s S u d o : s t - P a s s a t s .
a) :«crîdîan der Azoren. IVii Iter 1830.
Minimum ' 00' s. • 32^ 20' w. 337,794 1 30,CTO7
Maximum 24 30 45 50 340,543 1 30.H49
Dilfetcnz 2,-49 , 1 0,34«
Mittelstand g 00 37 20 339,187 1 1 30,5337
ß) MericHi m de. Kap Ver«le. Sommer 1828.
Minimum 2' 15' K. 24 ' 55' W. 3ÎB.834 20,9155
Maximum 22 20 S. 35 30 v 33H,'j:s 30.5699
Différent 1.73S 0,ir,44
Mittclstaad g 50 •• 30 20 " 337.39«
Das Maximun 1 des Barometersta Ildes korr espondirt
mit der Polargränze, das Mini
Grüiize d
unmittelbar zusamm
sehen den Parallel'
der wirklichen Pass
bei den Polargränz
griinzen r j.
Fafst
den ci
den Pi
Mcriilif
Mcrirlit
die Mittelstände des Barometers für j e -
:lnen Meridian zusammen, 80 liat man in beiit
Zonen lÜr den
B a r o m c l e r l i ö h e im N i v e a u d e s M e e r e s nicht
allein von der Po lhöhe , sondern auch v o n d e r g e o -
g r a p h i s c h e n L ä n g e a h h a n g i g s e i .
Bleiben wir j edo ch f ü r s erste bei der Abhängigkeit
von der Polhöhe stehen, so zeigt sich zwischen
der Polargiiinze und der Ätinatorialgräuze der beständigen
Luftströmungen, beide Passate zusammengenommen,
im Mittel ein Unterschied von 2" ' ,675 Pariser,
oder 0" ,2375 Engl. Maafa.
Ohne mit Ermau's Entdeckung bekannt zu seîu,
hat Sir John Herschcl dieselbe Wahrnehmung vier
Jahre später gemacht. In einem Schreiben vom Kap
der Gilten IIofTiiung an den Astronomen Plana in Tu -
rin, vom 2S. Üecembcr 18;i.j, sagt e r : „Währ end unserer
Schiiriahrt ( v on England nach dem Ka p ) habe
ich Gelegenheit gehabt , eine auffallende Erniedrigung
{dépression marquée) des Barometers zwischen den
Tropen zu ma c h e n . . . . Seit meinem Hiersein ist es
mir gelungen, hierauf bezügliche Beobaclitungen beim
Durchschneiden des .Äquators auf beiden Seiten, d. h . :
im Atlantischen Ocean und im Indischen Me e r e , anstellen
zu lassen. Sie stimmen alle in der Bestätigung
der Thatsache über c in. und geben ungefähr dieselbe
Gröfse, nämlich eine Depression von etwa 0,25 Zo l l , "
oder 2 " ' ,Si Par. Maaf s * ) .
Die auf IlerscheCs Veranlassung im Indischen
Meere angestellten Beobachtungen sind von Sir E.
liynn auf einer Rei se von Calcutta nach dem Vo r g e -
birge der Guten IIoITnung gemacht , und ihre Resul -
tate auf unserer vorliegenden Karle gehörigen Orts eingetragen
worden. Ich bin aber darüber in üngewi f s -
heit, ob sie auf den Zustand znrnckgernhrt sind, wel -
cher Statt finden würde , wenn die Schwerkraft unter
llen Parallelen gleich wäre. Unter Voraussetzung, dafs
1 nicht angebracht
ide Tafel ein. Die
strengen Verglei c h
Normal-Barometer
-t.
it der Äquatorialte,
ohne j edo ch mit diesen Gränzen
inen zu fallen; der Unterschied zwi -
n der obigen Barometerstände und
itgränzen schwankt um einige Grad;
!n nur um 1 ° , hei den Äquatorial-
1 «1er Azoren .
•sKni>Ve
- = 33S"7i95 = 30",063.5
== a3î"',586 = 29",9822
33T,776 +337,39s
In der Verschiedenheit, wel che zwisdien diesen
Meridianen obwaltet, glaubt Erman ein bestimmtes Ge -
setz erkennen zu dür f en, d. I i . : d a f s d i e m i t t l e r e
hierfiir erforderliche Korrekti
wo rden, sclialtc ich die nachsieh
Barometerslände s ind, durch eine
mit Hcrschets Barometern, auf di
der I l o j a l So c i e ty, London, redus
I l i j a n ' s B e o b a c h t u n g e n
M e e r e .
im J ü d i s c h «
Grrmzen il. Zonen.
Medium (les Baro meterst. lid 0" C. Beolmrli-
Ofaiic Scbwcrc-Kor. 1 MitScbwcrc-Kor, f.|>onclir.
Ei.cl.AT. 1 Par. M. iKtiffl. M. iPar.M,
Lit.5=N.- . 2g,8:t 335,770 2^.744 334,9^5
-, S r, - 15 S. 29.849 3HÛ.Î85 29,776 33j.:6a u 50
15 - 2 5 39.535 338,133 29,969 19 12
-, 25 - 3 5 „ 30,135 333,147 30,054 338,735 31 00
r 35 •• - 4 0 2n,934 337.043 39.9,9 330.874 38 25
In dieser Beobachtungsreihe liegen die Ext reme
des Barometerstandes im Äquator und im 31. Parallel,
und ihr Unterschied betrügt 3" ' ,833 Pariser, oder 0" ,34
Engl. ^Maafs.
Bei Gelegenheit der vorstehenden Resultate hat
A. von Humboldt Beobachtungen mitgcthcilt * * ) , aus
denen erhellet, dafs man, schon vor nun vollen 35 Jahren
auf die Depression des Barometer.'^tandes unter den
Tr o p e n , und auf hohem Me e r e , aiirinerksam gewesen
ist, obwol das Vorhandensein und die wissenschaftliche
Begründung des Phänomens zuerst durch Adolf Ermaji^
: de Gcniv . Serie, No. Z,
Poggendorff's Annalcr r Pliysik, 183G.