VORBE MERKUIVGBN
BERGHAUS' PHYSIKALISCHEM ATLAS.
E i n l e i t u n g .
C'esC le grand avantage des ra<ithodes graphiques appliquées aux difftfrens objets
de la philosophie naturelle, de porter dans l'esprit cette conviction intime qui a
pagne toujours les notions, que nous recevons immt'diatement par les sens. '
Alex, ob Hdmboidt.
^ ^ e i m wir diese Worte des grofaeii Naturforscliers,
die çv in einer seiuer geislveicLsteii Deiikscliriften ausgesprochen
Ivat*), gleiclisam aïs Waliisprach an die Spitze
dieser Skizzen stellen, so wimschen wir mit ihnen den
Slanilpinikt aiizudeülen, von dein aus man den Nutzen
uiid das Bedürfnifs auffafste, als ror heinahe zehn Jaliren
die Idee zur Bearbeitung und Herausgabe einer Sammlung
graphischer Darstellungen zur Erläuterung der physikalischen
Erdkunde zwisclien den ünturzeidincfen besprochen
wurde. An diesen Bespverhungeii nalim-unser
verewigter Freiiijd, der trcfflicJie Jtfrfo//" S^ieZer. Jw> !pJ>-
Tiafif«*..» Ti...:i ^„ni. ^ rT2j,n/>nlrJf:^ sowie K.E. A.
V. Hoff, der gründLichsle Geschichtsschreiber der uatür-
Hclien Veränderiuigeii der Erdoberfläche, schenkten ihiie»
wohlwollende Aufmerksamkeit, die letzlerer dem Unternclinien
auch nocl) in seinen letzten Lebenstagea gewidmet
liat **).
Bei dem raschcn Gange, welchen die Eutwickelung
der physikalischen Wissenschaften in unsern Tagen nimmt,
würde es, dünkt uns, voreilig sein, wollte ma» beim Beginn
der Herausgabe, trotz der vielen Vorarbeiten, einen
Plan vorlegen, von dem in k e i n e m Punkte abzuweichen
wäre. Diese Betrachtung hat uns veranlafst, den BlSttern
des pliysikalischen Atlas keine forllaufende Nummern
zu geben, sondern, das Ganze in gewisse Ilauptabtheîhmgen
zerlegend, jede dieser Abtheilungen selbstständig
7u mimmcriren.
Die geographisch-physikalischen Erscheinungen lassen
sich füglicher Weise unter seclis Gesichtspunkte
bringen; nämlich: den meteorologischen; den Jiydrologischen;
den geologischen (eologie in Beziehung auf die
starre Erdrinde genommen, ohne Uücksicht auf das Wasser);
den raagnelischen; den phytogeographischen und
den zoogeograpliischen ; wo bei dein zuletzt genannten Ge-
*) In der Aliliandlnn^: De quelques philtwmùnes physiques cl
gMoghiiics qu'offrent les Cordillères des Andes de Quito
et la parlic occidentalc de l'Himalaya. {Annales des Sciences
nalure/les, rcdigds par Àudouin, Alex. Urongniart et
Dumas, Mars 1825.)
••) Er schrieb noch mu 13. Mai 183Î einen sehr ansfùhrlîchcn
Brief an mich, in Hc/iduing nul' die physikalische Karte
zur Übersicht der Veibroit.mg der Viill.nn(! und vulkanischer
Krsehcinnngen. Ani:i4. Mni starb der\erclirteManu.
Er hat eine Chronik der Erdbeben und rnlkanausbrüchc bis
rum J. lÖOO in der Handschrift liiniculassen. — B,
Diese Chronik, welche als v i e r t e r iîand seines grofsen
oben erwähnten Werkes anzusehen ist, und dasselbe vcrvollstämligt,
wird in mciiicoi Verlage ersclicincn. — J.P.
sichtspunkte aus dem Gebiet der Natur-Phänomene füglicher
Weise luuausgegangen werden darf. Indem am
Mensclien, der als vollkommeustes Erzeiignifs der Tliier-
Schiipfung in diese Abtheihing gehört, aufser dem Physischen
auch Einzehies aus dem Geistigen seines Wesens
graphisch darstellbar sein wird. In dem Folgenden geben
wir ein Skelett vom I n h a l t e des physikalische» Atlas:
— . . .
E r s t e A b t h e i l u n g . M e l e o r o L o g i e .
Die Wä r r a e , dieErzeügerln undErhalterln alleaLebens,
wird uns in dieser Abtheilung zunächst tmd vorzugsweise
beschäftigen; wir werden hier «Ue Linien gleieher
Wärme darzustellen haben, auf einer Isotherm-Karle
der Erde in Merkators Projektion, auf einer Isotherm-Karte
der nördlichen Halbkugel in Polarprojektion, auf einer
besondern Karte von Eüropa. Der Gang, welclien die
Wärme innerhalb eines Jahres, nach den Monaten und
Jalireszeiten, an mehreren Punkten der heifsen, der geinärsiglen
und der kalten Zone, nimmt; der Gang, den
sie in Sechstel-Abtheiluiigen des Monats an gewissen Orten,
vornehmlich des gemafsigten Erdstrichs, befolgt, und
der Gang, den sie, nach den von einigen Orten bekannten
genauen Thermometer-Beobachtungen innerhalb einer
langen Periode genommen hat, — diese drei Gesichtspunkte
bilden den Gegenstand einer besondern graphischen
Darstellung. Daran werden sich bildliche Cborsichten
der Verbreitung der Wärme in senkrecliter Uichtung
knVipfen lassen. Die Luftströmungen werden nng
zunächst hi Anspruch nehmen, auf einer Mcrkatorskarte
der Erde, welche die Gebiete der Passate und Monsune,
der veränderliclien Winde nachweisen wird, gegründet
auf das, dem Malgalhaeiis'schen Zeitalter sclion bekannte,
und jetzt von J)ove so klar und schön entwickelte Drehungsgesetz,
eine Übersicht, der auch die Veränderungen
hinzugefügt werden können, welclie die barometrische
Quecksilbersaiile im iSiveau des Meeres nach dea verschiedenen
Parallelen erleidet. Eine speclelleAusfuhrang
der Windverhältnisse unseres Erdtheils wird nicht unwillkommen
sein. Dann ist noch diu Verlheilung der atmosphärischen
Niederschläge zu betrachten, erstlich in
Bezieliung auf die ganze Erde^ zweitens in Rücksicht auf
Eüropa. Ehiigo dieser .JiJrscheinungen dürften im graphischen
Entwurf nur unvollkommen, oder minder leicht
verständlich sein, wenn sie nicht die Elemente der Graphik,
die Zahlen, zur Seite hätten; darum werden wir
m ma