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digc Beispiele zeigen, ailcin man kann sie hier, im Siitlc
» des Äquators, unbedenklich als eine Anomalie betrachte
», und Micdmmi sehr zweckmäfsig das Thermomeler
zu Rathe zielien. Da finden wir deiui in dem
Journal des Mentor, dafs. als er den Parallel von La(.
10° S. überschritten liatte, statt 21° Mittclwärme, welche
erwartet werden konnte, Mitiagstemperaturuii der
Luft von nur bis 26°,2 (letztere nnter dem terre-
Rtrischen Äquator; und als 3Iaximum 26',g in Lat 20'
beobaclitet wurdeii. Eben so wurden auf der ersten
Reise der Prinzefs Louise, uuter Kommando des Kapt.
Harmfieii, in derselben Region niemals Temperaturen beobaclitet,
welclie2T' erreicht hätten, hnierhalb derZone
zwisclien Lat. 10° S. und - i l " N. schwankte die LulV
würme zwisclien 23°,9 und 26,i und betrug im >Iittelaus
sechszeimtäglgen Beobachtungen 25°,1. Endlich fand
.Meyeu auf der zweiten Reise der Priuzefs Louise zwischen
dem Parallel von Lat. 10° S. und dem oceauisrhen
Wärme-Äquator die Temperatur des 3!eeres au der Ober-
Dächc nie über im Mittel aus iiinC und dreifsig
Beobachtungen betrug sie 25J% Minimum 21° .
Diese Thatsachcn schienen mich zu berechtigen, den
Lauf der Peruanischen Strömung, ron da an, wo sie die
ins Korallen-Meer und zur Torres-Strafse zu fliefsen *).
Diese Erscheinung hangt mileügbar mit dem Passat zusammen,
so nämlich, dafs der konstante Luflstrom in diesen
Gegenden mehr aus dem Süden als aus dem Osten
weht, obwol auch nicht unbemerkt bleiben darf, dafs er
in diesem inselreichen Meere mehrfach unterbroclien ist.
Ich habe diese nordwestliche Strömung Rossel's Drift
genannt, zu Ehren des gelehrten Admirals dieses Namens,
der sie auf der, von ilim beschriebenen, Expedition von
J)ciitrecastcau.v zuerst näher kennen lernte.
Man liat lange geglaubt, und glaubt es auch noch
jetzt dafs längs der Küste von iSeü-Süd-Wales eine
besländige Strömung laufe, die, ton dem grofsen Äquatorialstrom
abliangend, stets gegen Siiden gerichtet sei.
Allerdings sprechen die Wahrnehmungen von Flinders,
A i n g m d O s l e s für diese Ausiciit; allein die zahlreicheren
Erfahrungen des Lieutenants C. Jeffreys haben dargethan,
dafs hier alternirende Strombewegungen Statt finden.
„Vom Parallel von Lat. 28° S. bis südlich von
Vatidiemensland", sagt der genannte Beobachter, „laüft
die Strömung während der Sommermonate, d. h. vom
August oder September bis zum April oder Mai folgender
'Mafsen: — Vom Lande bis
- I Entfernung
Amerikanische Küste vcrläfst, so einzutragen, wie die 7 Leagues nach SgW. IJ Meile in der Stunde
Karle ihn darstellt. Ich habe die Genugthi
lung ;ehalj
diese Darstellmig durch die mir später bekaii
nen Beobachtinigen des Kapt. Fiiz Jtoy bestätigt zn sehen.
irde-
Dieser kenntuifsreiche Offizier, dem die Hydrographie
beider Oceaue so unendlich viel zu verdanken hat,
gedenkt, in einer vorläufigen Nachricht über seine grofsartige
Expedition, der merkwürdigen Strömungen, welche
in der Gegend der Gnlapagos das Meer durchfurchen *).
„An einigen Stellen'-, sagt er, „laufen sie drei, vier und
sogar fünf Meilen in der Stunde, meistens, doch nicht
immer, gegen NW. Auf der einen Seite einer Insel findet
man die Temperatur des ^leeres zuweilen nahe an
26°,6 (SO' F. ) , während das Wasser auf der ander
Seite bis 15°,5 (60° F. ) abgekühlt ist. Diese aufFaUen
den Differenzen rühren von dem Chili-Periianisclien Strom
kalten Wassers her, der hier anf einen wärmern Strom
aus der Nachbarschaft der Panama-Bai trifTl."
In der südliclien Hemisphäre, um den Wendekreis
des Steinbocks, deüten die Beobachtungen, welche am
Bord des Preüfsischcn Seehandhmgsschiifs Mentor im
Jahre 182;i angestellt worden sind, auf eine Slrombewegung,
welche der grofseii Äquatorial-Strömung gerade
entgegengesetzt ist •*), Icli habe diese merkwürdige Erscheinung
unter dem Namen Mentors Gegen - Drift hervorgehoben,
um sie der Aufmerksamkeit der Seefahrer
und ihren fortgesetzten Untersuchungen zu empfehlen,
aber ohne mit dieser Bezeichnung, wie sich von selbst
rersteht. sagen zu wollen, dafs diese Driftströmung konstant
östlich sei, obgleich nicht allein La Perotises unt
Kotzebü&s Wahrnehmungen, sondern auch die von Du
perrey, einiger Mafsen auch die Deobachtungen von Litki
am 23. und 21. April 1827 für ihre Nicht-Periodicitäi
zu sprechen scheinen.
Von den Freündschaftlichen Inseln westwärts nacli
Neü-Caledonien und den Neuen Hebriden nimmt die Äqnatorial
Strömnng, die bis daliin, mit sehr wenigen Ausnahmen,
immer westlich gewesen war, entschieden eine
nordwestliche und westnordwcstliche Richtung an, um
') Journal of the Royal Geographical Socicty. Fol. VI, p.3
••) Geographischer Almanack auf .las Jahr 1637, p. 315.
dem
Räume zwischen 7 und 20 Leagues Abstand vom Lande
nach NgO. i Meile in der Stunde; und im Winter in
entgegengesetzter Richtung" ***). Dafs diese abwechselnde
Stromrichtung von monsunarligen Winden abhange,
ist wol unverkennbar, wcmi gleich die bisherigen Berichte
ihrer nicht bestimmt gedenken.
Gehen « i r zur nördlichen Hemisphäre über, so findet
sich im östlichen Gebiete des Grolsen üceans zunächst
dieMejikanischeKüstenströmung, eine alternircnde,
die von den Monsunen dieser Kiiste hervorgebracht, wird.
J. von Humboldt hat zuerst eine Besclireibung davon gegeben
; Basil Hall und Beeckey lieferten später Beitrage
zu dieser Beschreibung. Von dem zuletzt genannten gelehrten
Offizier sind ueiie Forschungen über jene Gegenden,
wohin er eben jetzt eine zweite hydrographische
Expedition geführt hat, zu erwarten.
Zwischen Lat. 5° und 10° N. und zwischen den Meridianen
von Long. 120' und 150° W. zeigt sich die merkwürdige
Gegenströmung, welche ich die Nordäquatoriale
genannt habe, und im Parallel der Sandwichs-Inseln die
Verschiingung östlicher Stromgänge, — zwei Phänomene,
die von deu zahlreichen Beobachtungen der Preüfsischen
Seefahrer auFscr Zweifel gesetzt worden sind f ) . Aufser
Freyciiiet und Duperrey, die schon Kemitnifs von dieser
Erscheinung hatten, der letztere namentlich im Archipelagus
der Karolinen, und aufser Beeckey, der sie im
Westen der Sand«ichs-liiscin fand, hat auch i iVie zahlreiche
Thatsachcn fürdas Vorhandensein dieser, thcilweise
mitten im kräftigsten Passat vorkommenden Gcgenstriimung
gesammelt. Meye/i liat sie zu erklären gesucht|f ) .
Auch ich habe eine Meinung über die mögliclie Veranlassung
dieses aufserordentlichen Phänomens abgege-
•) Flinders J oy. to Terra Àuslralis, II, 2Sß.
'•) S« Dieiti Vu hcT Fronui IMcinirke in seinem trcffliclien Werke
: (Im Fcstlainl Aiisiralien, I, p. IS>Ü.
•••) General Charl of Terra AustruU., from ihc Surpeys of Captaiiu
Flinders and Kin^ II. tvitk additions from Lieutenants
Jeffreys and Hoc cte. Lond. 182!». Jlydrogruphical
Office. — ^ crgl. uci.rh Kruscnstern liec. de Memoires,
I, p. 33. —
+) Geogr. Aliimiiarh auf das J. 1837, p, 317-833.
f t ) Uciac um liic Erde, II, p. 87.
ben •) , beschcide mich aber gern, wenn ein so erfahrener
Seemann, wie der Admiral Lüke es ist, sagt, dafa
die Beobaclitungen noch nicht zahlreich genug seien, um
schon jetzt allgemeine Ansichten iu dieser Beziehung aufzustellen
Die Monsune der indischen und chinesischen Meere
üben ihre Herrschaft bis zum Meridian der Marianen und
der mittlem Karolinen aus. liier liegen sie im Kampf
mit dem Passate und verursaciien eine alternirende Bewegung
des Wassers, die ich den Karolinisclien Monsuu-
Strom genannt habe-, er Iliefst oft mit reissender Geschwindigkeit,
besondcr.s iu seinem westlichen Theile,
Dabei ist es aulfallend, dafs westlich der iMarianen die
Äquatorialströmmig konstant verlängert zu sein und nicht
miter dem Einfiufs der Monsune zu stehen schebit, die
aber wiederum im Japanischen Strome wirksam seiu mögen.
Dieser ist nach Kruaemteni^s lichtvoUer Beschreibung
dargestellt.
Im östlichen Gebiet des nordpacifischeu Oceans habe
ich ehie Strombewegung Fleurieu'ä Wirbel genannt, nach
dem gelehrten Ilvdrograplien dieses Namens, der Marchaiid's
Reise in einem Werke beschrieben hat, welches
zu den wichtigsten in der neuern Literatur der Nautik
gehöret. Diese Wirbelbewegung ergiebt sidi aus den
Beoliachtungen von Marchaiid und wird von den Wahrnehmungen
iiVAe'fi, dessen Kurs dieselbe qucrdurchschnei-
Die aus diesen Walmiehmimgen hervorgehenden
Stromrichtungen *) sind auf der Karte eingetragen worden.
Die Rciselinie von AVma» durch deuGrofsen Ocean
lälst sich auf der Karte verfolgen ; es ist der Kurs des
Kapt. Hagemeister von Sitka über San Francisco, Tahiti
nacli Kap Hoom. Die während dieser Reise gesammelten
Erfahrungen über die Strombeweguugen des Meeres
dürfen wir im zweiten Bande >ou physikalischen
Beobachtungen erwarten.
Bereits oben ist von der Linie gröfster 3Ieereswiinnc
und ihrer Lage im östlichen Theil des Grofsen Oceana
die Rede gewesen. Anfangs hatte ich diese Linie unter
180° der Länge den terrestrischen Äquator schneiden
lassen, und sie von dort auf die Mitte Neu-Guinea's und
den Südrand von Celebes geführt; allehi eine genaue
Untersuchung der Duperrey'schen Beobachtungen hat gezeigt,
dafs die Lage des oceanischen Wärme-Äquators
so seiu dürfte, wie sie in der Karte dargestellt ist.
Diese Linie ist selbstredend nur eine ünaginäre; sie
soll die Achse einer Zone ausdrücken, in welclier das
aieerwasser eine, mehr oder minder gleichförmige, erhöhte
Temperatur besitzt. Ich finde die Lage und die
Temperatur dieser Achse im westlichen Theil des Grofsen
Oceans, imd im angränzenden Molucken-Meere nach
JJiiperrcy's Beobachtungen, folgender Mafsen : —
det, nicht gerade zu widerspr dien; idi habe da lier
glaubt, sie als chi Curio! orlaüflg sielten lassei
dürfen.
hl demjenigen Theile des nördliclien Grofsen Oceans,
weldien wir Ochozkiaches Meer zu nennen pUegen, —
der aber auf Kamtxchatku u:id iu Sibirien nur unter dem
Namen des Penschiuskischen ***) bekannt ist, — wehen
in den xMonaten Juni, Juli und August beständig SO. und
0.-\\inde, und östliche Luftströmungen sindwälirend des
ganzen Jahres durchaus die vorherrschenden. Sie haben
westliche Meeresströmungen zur Folge, welche in der
Kiditung der Küsten fiiefsen. So ergiebt es sidi aus den
Beobaditungcn des Kapt. Minhkoi, der acht Jahre lang
Befehlshaber in Ochozk war f ) .
Adolf Elma u , der Land- und Seereisende um die
Erde, hat midi mit einem Auszug aus seinem, auf der
Fahrt ^on Ochozk nadi Tigil geführten Schiffstagebuche
unterstützt, woduidi sich ein Mittel darbietet, die Wahruehniungen
%ou Miuizkoi zu verifiziren. Die astronomisdieu
Beobaditungeu zur Bestimmung des Ortes des Schiffes
Jekatherina, auf w eldiem AVywa« die Reise madite,
so wie die Angaben des Logbuches ergeben folgende Resultate
:
Audcutuue der Posiiiou. Lat. 1 Lone. Tcmp.
Sucllicu ,u„ ni1btrl= Arcliiiie
i ' 1 UgüS . . . . 6" äff B. u r 30' 0. ir.a
2. Auf der Noidscile v. N.-Coi-
0' lü' - 134 • 40' - 29
Bei der Inect WaigTu 0° 02' - Iffi» 22' - 29 ,3
Im Molukken-Mccr, bciOmliay 8° 06' - 122" Ob' - 29 ,2
lb2!).
1 Z e i l
s . h l î r . .
Dcnbacl.lUDg. Schifrsrccbouag. L.l,N. lU-g.O. PT, I .... N. |Lo»g. 0. P«-.
Juli 28 Ol, 0' \\. z. • 11' 30- 141='10- i r 59' Ii' 30" Ur 10' 12-
• 21J 0 0 - 58 58 53 142 '23 45 59 02 Ol 142 13 18
n 51 - 5a 43 4G U) SO 14 58 45 21 143 49 04
Aug. 1 u u . 5» 14 36 148 15 40 58 23 48 147 51 44
- 2 58 15 30 lie 3-3 59 68 21 3G 14S 57 49
- 3 59 Î2 02 151 OU 21 58 3D 3ti 150 42 41
- (i 0 0 - 58 30 Ol. 154 40 03 58 20 29 152 40 10
58 15 02 155 Ol 28 5Ï 54 5'2 162 30 24
•) Gcifrr. Almannch 1837. j.. 332-333.
•«) Voyag, l'unie nautique. St. Vctersb. 183«,
in 4
•••) Dus
p. 188.
.lern W..rle l'enscliîn iiu.fs
J'ranzcisisolics ,.]" aiisgcsprocheu wt^tilcn,
•i") lirusai-itern, Ilccueil de Mémoires Itudro'
p. xxn .
Diese Gleichiormigkeit der Temperatur auf einem
Räume von mehr als 50 Längengraden, d. i. innerhalb
des siebenten Tlieiis vom Erdumfange, ist eben so überraschend,
als die Übereinstimmung mit der Beobachtung
^on Humboldt an der Küste vou Esmeraldas und Choco,
in der nördlichen Hemisphäre. 3Ian wird daher unbedenklich
die Normal-Temperatur des oceanischeu WärmeÄquators
im Grolsen Ocean = 29°,3 setzen können **),
woraus erhellet, dafs die um 1°,7 niedrigere Temperatur,
welche er unter dem Meridian von Long. 115° W. besitzt
, wirklich von dem kalten Wasser der Peruanischen
Strömung hervorgebradit wird.
Und so sehen wir demi, dafs, wie der Golfstrom in
der gemäfsigten Zone des Nordatlantischen Oceans heisses
Wasser, so der Peruanische Küsten- oder Ilumboldts-
Strom, beinall dreitausend geogi-. Meilen weit vom Amerikanischen
Gestade, kaltes Wasser in der heii'sen Zone
des Grofseo Oceans ausschüttet.
") Für den Betrag der StröniuBg zwischen zwd beUebigcii
Momenten, für welche <&(•>) und $(=-1) die Breiten, LW
uud L(a—I) die Langen sein sollen, u. 8. w. findet man
n = $(n-i)-Hq5(a-f> Jn Brcitenminutcn,
X ~ / , ( " ) — i n Längeiimiii.itcn j
unddaunStriimung =\/jr*-t-i' . cos' p in geograiiliischon
Mellen, GO = 1 Grad, wenn p die Bruito für die .>11110 des
Zeitraum«, für welchen man rechnet, bedeiilei. Ferner,
wenn man die Biclilujig der Strc'mung, vuii Norden aus
rechts herumgeüähU, mit u bezeichnet, so dafa
a = ÜO" SlKimung nach >ur.Ien,
c = 2()0° - iiacii Sud 80° West
bedeutet, u. 8. w., bo. = b ^ .
••) Mmmt man das Mittel von Bcechey's Beobachtungen mit in
Ked.ni.nj,-, (21»',7), so erhöht bidi das aUgcmeinc Mittel
nui- mu U°,o6.