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54 n . lief. n i . Abth. Geologie. No. 9.
D i - i l t e A b t l i e i l i i i i g : G e o l o g i e .
No. 9. — Ka r t e v o n d em Vu l k a n - G U r l d „ n d
d e n C e n l r a l - G n i p p e n de s Gr o f s e n Oc e a n s ;
n a c h L e o p o l d v o n B u c h .
Der grofse Geolog, I l r . von Buch, Ist b e l i n n l
lith der erste gewe s en, «e l c l i e r Jie Verbreitung der
Fcüerbergc ,nf i em Erdboden in ein geographisches
S j s t em gebracht h . t , indem e r , die Nalnr der luii^a^
nischen Erschei.nn,ge„ znm Gründe legend, die isolirt
vorltommenden, als Central-Vnlliane >drkenden Fe i i e r -
bcrge Ton denjenigen unterschied, die, wie Schornsteine
auf enier Spalte, i„ einer Linie hinter einander liegend
die Reihen^Vuiiiane bilden, - wodurch I l r . ««„
ton der geographischen Verbreitung „„d Vertheilnng
dieser Phüiiomene ein lliid entwarf, das iSr geologische
Ansichten Uber die Gestaltung der Festländer vom
gröfsten Einflufs ist.
Die Cent r a l -Vulkane , mit denen das Becken des
Grofsen Occans besetzt i s t , und die Reihen - Vulkane
welche elua-iue Gegenden desselben durchEiehen, zum
gröfsten TI,eile aber das Bassh, an seinen Itäudern fast
rings „mgilrten, sind auf dem vorliegenden Blatte dargestellt,
raitEinschlnfsderSuuda-Reihe. die von dem Molukkcn
hnoten » e s t n ä r t s zieht, über die aiiFeiierber-en
reiche Insel Dja™ „nd durch S,im.,r« i„ Je,, Meerbusen
von Bcngal zu den brennenden Eilanden Barren (das
wSsteJ nnd Nnrcondam. Die letzten Spuren der vulkanischen
Thätigkeit in dieser Beihe zeigen sieb (anfserhalb
des Rahmens der KarteJ an der Küste von Arracan
nnd Tschiltagong.
Die Darsteiluugsweise ist eine Nachahmung von
L. von Bucha Ka r t en, und, taüsclie ich mich nicht,
so ansprechend nnd dcütllch, dafs sie keiner Er l äut e -
rung zu bedürfen scheint. Wo Raum wa r , da ist die
Hohe der Vulkane, so weit man sie kennt, eingetragen
worden.
Bei der Gedrängtheit der Vulkane auf Djava habe
ich es f ü r angemessen geha l t en, die Namen derselben
ganz wegzulassen, nm die gegenseitige Lage der Glieder
dieser Kette nicht zu verdunkeln. Die Namen können
auf L. von liuch^s Karte oder auf meiner Karte
vom I'orueo-Meere o.ler in den Listen bei L. von
Buch " ) und bei mir leicht nachgesehen werden.
Eben dasselbe gilt von den Feüerbergen auf Caraarines
von Luzon, über die meine Karte von den Philip,
pinen f ) zuerst Auskunft gegeben hat. Übe r die Vulkan
Reihe von Kamtschatka ist Aiolf E,man"s treiflicheKarte
so eben erschiene«, ihre schöne litho-raphl-
«che Au.fiihrung bleibt aber noch weit hinter der genialen
Zeichnung zurück, welcheÄeiVzior,JcEnnan-sSchwager)
in kar.kteristischeriManchfaltigkelt von den oro-rapl,
Ischen Verhältnissen der Halbinsel entworfen h. t !
Die vulkanischen Erscheinungen der Freündschaftsnseln
welche Hr . von Buch in die Klasse der Cen
r . l - \ n l k a „ e s e t . t , lassen sich als eine kleine Re ih,
betrachten, ans Gründen, die sich auf ihre gegenselllge.
«nd die absolute geographische Lage stützen.
FSppig, Liste der Vulkane in der Reihe von Chili
habe ich mit vier Feüerbergen ve rmehr t : mit dem Minchimadira,
dem Corcovado und Vntales im südlichen,
und mit dem Aconcagua im nördlichen Tlieil dieser
Reiiei _ die drei ersteren nach den Bemerkungen von
Dancm, denen zufolge diese Berge zur Zeit des grofsen
Erdbebens vom Februa r 18;)ä Aushriiche hatten • ) •
der vierte nach Kapt. F!l= Roy, der ihn unter die Vul -
kane s e t z t , ohne jedoch von bestimmt nachgewiesenen
Eruptionen zu sprechen. Der Aconcagua ist besonders
merkwürdig wegen seiner I ldl i e ; er i s t . s o v i e l wir
-issen, unter allen feuerspeienden Bergen (wenn er
wirklich in diese Klasse gehört) der höchs t e , nach FU%
Äoj-s Messungen 3 6 » , oder, nach Pcntland',
B neüern
Messungen gar .tTJäi über dem iMeere. Übe r die
e wahre
Lage des Vntales bin ich nicht ganz im Klaren
: Vm-
tt'iVi sagt nur, er liege südlich vom Corcovado.
Es leüchtet übrigens ein, dafs es sehr schwierig
Ist, zu bestimmen, welcher Vulkan innerhalb der historischen
Zeit im brennenden Zustande sich befunden hat,
nnd welcher als nnthiitig, oder gar als erloschen zu
betrachten ist. In dieser Beziehung wird die Karte iiocli
inche tJnrichtigkeit enthalten.
Bei zwei Vulkanen sind die Kreise angemerkt, iu-
...rhalb deren die Detonationen ihrer Ausbrüche gehört
worden s i n d : der eine Vidkan Ist der Cosiguiua, de r
Reihe von Guatemala, der andere der Turabora, auf de r
Insel Sumbnwa , in der Sundareilic. Diese Delonations-
Krelse erscheinen hier, nach den Eigenschaften der in Anwendung
gebrachten Projektion, als Ellipsen. Man kann
sich einen Begciif von dem Umfang dieser Kreise, na -
menllich desjenigen vom Ansbrueii des Cosiguina, ma -
chen, wenn man sich vorstellt, dafs die DetonaUonen
eines Ausbruchs des Vesuvs, wenn diese so stark wäais
die der amerikanischen nnd asiatischen F e ü e r -
berge, in ganz Eüropa bis Lissaben, Liverpool, Gotbenburg.
Riga , Charkow nnd am Fnfs des Kankas gehört
werden müfsten. Bei der Explosion des Tumbora, vom
U . April 1815, sind zugleich die Punkte angegeben,
bis wohin die ausgeworfene As c h e , vom Passat ge t r a -
gen, reichte, _ bis Benculei, auf Sumatra, eine Weite,
die, nach L. von Buch's Bemerkung, mit der En t f e r -
nung vom Etna nach Hamburg korrespondirt. Wie aufserordeutlich
mufs die um den Stdlen Ocean gelagerte
Vulkankraft sein, um Piiänomene, wie die angedeuteten
hervorzubringen; wie klein in ihren Wirknngen erscheinen
dagegen die europäischen Fcnc rbe rge , der Vosu»
und der Et n a ; wie wurden wir staunen, erschrecken,
wenn ein Asclienauswurf des Etna über ganz Deütscliland
sich verbreitete, und vulkanische Asche, vom Südwest
und Westwind ge t r agen, In Odessa und auf Cypern
fiele !
IGesohrirbtn rfen 16. JuK IMB.]
So. 17 im Asiall^chen Atlas.
••) W.j.ikal. Bc,rf„ei|,„„g d „ Canari.clcn Iu>,l„
Aii^galie, pp. 41!)-J2s,
" 1 ! x " ' , " ; "'"' OJ , pp. " < - » 1 9 .
fl ^o. 13 de, A.i,ci,rl,n„ Atla.-e,
F ü n f t e A b t h e i i n n g : P f l a n z e n g e o g r a p h i e
No. 1. — Umr i s s e d e r r f l a n z e n g e o g r a p l i i e .
Dieses Tableau enthält die Ilanpid.len zur (Ibc
sieht der Veibreituiig der Ptlanzeu in v
flil als senkrecliter Rieht
genannten Beziehung:
in in wagerechter Sold
zwar In der zuerst.
J ) von Hnmloltll'a Statistik der vornehmsten
Plianzen-Familien nnd Pl i a n z e n -Gr u p p e n ;
' ) Ail,f„r.».„, 183». Ko. 52». ,,. 327.
V. Abth. Pllanzengeograpliie. No. 1. 65
2) J. Schotiw^s fünf und zwanzig phytogeograpliisclie
Re i c h e ;
3) die Vcrbreitungsbczirlce der Familie der Pa l -
men, der Gattung Fichten {Piriiis) «nd der Gattiing
der Heide (Erica); wozu noch die Verbreitung des
Firciis natans im Nordatlantischen Meere, oder die Sargasso
See, gezählt werden mufs, die hier, von der Karte
des Atlantische.. Oceans (Abtheilung2, Blatt 3.) entlehnt,
wiederholt worden ist.
Zur Rechten der Karte ist die Statistik der Torzüglichsten
Pflanzen-Familien graphisch dargestellt; 80
wie zur Linken die Erklärung der Farben angebracht,
mit denen Sckouio's Reiche bezeichnet worden sind,
und endlich sind unt en, zu beiden Seiten der Karte,
einige Pnanzenformen ekizzirt.
Sckouw's Eintheilnng der Pflanzendecke ist hier
v e r s u c h s w e i s e aufgenommen wo r d e n , da sie immerliin
eine leichte, wenn gleich in ihren Elementen
zweifelhafte ijbersicht ge^dlirt. Sie grümlet sich, ich
erlaube es mir, daran zu erinnern, anf drei Erfordernisse,
nämlich: — l ) I ) a r8 wenigstens die Hälfte der bekannten
Pflanzenarten demjenigen The i l e der Erdoberfläche, w elcher
zum pflanzengeographischcn Reiche erhoben wird,
eigenthümiich angehöre. — 2) Dafs mindestens der vierte
Tlieil der Gattungen dem Reiche entweder völlig eigenthümiich
s e i , oder doch wenigstens in ihm ein so
entschiedenes jMaximiim habe, dafs die in andern pflanzengeographischen
Ländern vorkommenden Arten nur
als Repräsentanten zu betrachten sind. Endlich — 3)
dafs einzelne Pflanzenfamilien gleich falls entweder diesem
Theil der Erdoberfläche eigenthümiich seien, oder doch
mindestens ein entschiedenes Maximum daselbst besitzen.
Die bildliclie Darstellung der Verbreitung der Pflanzen
in senkrechter Richtung i s t , was die lieifsc Zone,
die Alpen und Piräneen und Lappiand betrilTt, ans
von HumbohWs „Grundziigen der Pflanzengeographie"
entlehnt. Seit Abfassung dieses Werkes hat Peiitland
die Riesenhöhe der Andesketten von Bolivia entdeckt
und die grofse Erhebung der Schneegränze an ihrem
Abhang, so wie die damit zusammenhangende Erhöhung
der Vegetationsgränzen. Diese Phänomene habe icli
nachgetragen; auch den Volcan de Aconcagua, dessen
aufserordeutliche Hö h e durch Fits Roy's ( u n d PentlaiiA's)
Messungen bekannt geworden ist. Teneriffa und
der Himalaya bezeichnen den Übergang aus der Jieifseii
Zone zur gemäfsigten Zone , in der die Alpen und die
Piräneen auftreten. Bei den Alpen habe ich den Mpnte-
Rosa hinzugefügt und die Ausdehnung der Glätsclier
auf der No r d - sowol als Südseite angedeutet. Dies ist
vielleicht ein nicht unwillkommener Zusatz.
t3berhaupt glaube i ch , mich der Hofliiung Inngeben
zu d ü r f e n , dafs dieses ganze Blatt sowol wegen der
Menge und Anordnung der dargestellten Gegenstände,
als auch wegen der treüen Nachbildung des ausgezeichneten
Originals und des gefälligen Aufsern, weiches ihm
ZeicJiner, StccJier und Colorist zu geben gewufst haben,
ziemlicJ» allgemein ansprechen werde.
[CcicArfeSen den 21. Juli I837.J
E i n i g e n a c h t r ä g l i c h e Beme r k u n g e n .
E r s t e B e m e r k u n g .
I n einem der ausgezcichnctstcH unlcr den neueren statiatl^chlopographischen
Werken ist auf den Plijfilralischen Alias Bezug
{lennmiDcn worden. Sommer bemerkt in der Vorrede zum
6>" Blinde seiner trcffiiclien Darstellung de= Königreichs Böhmen
(Prag er finde sich im Interesse der WisscnsehafC
veranlafst, auf einen wichtigen Umäinnd aiifmerltsnm zu machen,
den er bereits bei der vorjährigen Versammlung der
deutschen Nnturforerher zur Sprarhe gebracht habe. Die von
David und Hatlaschka n
1 Dohn 1 hätte
! Grimdinge in der filtern Beetim-
uung der Meeresliöhe der Präger
1er Zahl; nnch meiner Angabe ii
iiiropu zur Übersirl.t der W.irmev
Ute Höhe nber lOCt, ali^o ii
mhmc; nnd in der Niveau-I
•h Ilaltaschlia und i;
1'h. A., luf der K.
ich beknc
rrdo duller alh
löliennngabeu i
höher aU dio bi^heri^
mung der Klbo bei Li
;eige si.-h dieselbe Ver
> seinem fSoinmer'g) VV.
St vergrörscrn mü^isen.
Hingen über die ab-oliite Höhe v
h im Jahre m 2 bei Gelegcnheil
inents des Firhtelgel.irgÄ und des Frankenjura n
nalcn der Erdkiind.-, \1I. Band, nnd daraus h<
druckt iinter dem Titel : Ueiit^chlunds Ilöhei
Ich fund dmiiiilö die Höh.; der Uangstelle v<
romclcr im lionvihlgebuüdc 102',], und die
Clementin 98<,I3, wofiir ich in der Isotherm
(Xo. 3. der meteorol. Abth.) die Zaiil iOOt
von Prng
^hieerkc
Prag habe
1er Mvelle-
.ra nngeslelll (Anus
besonders nbge-
1, I. Band, 1.. 233).
.n Ilalhuchka's Hades
Baronictnrs im
Karle ^on Europa
al^ mittlere Höhe
angennmmen habe. Den Waäscrsi>iegcl der Moldau
on der Fn.g.-r Brücke, nach Dapid und llullauhha 82e,77 hoch,
setze ich Ha>/,3 über das Meer; dio DifTcrenj: ist daher genau
6'i. IcJi glaube, bei den im Jahre 1832 gefundenen Zahlen
Torlailfig stehen bleiben zu dürfen, da dio Höhci
mung Ton Töplitz (Geschichte der baromelriscber
ind Dresden, 183G, pp. 39, 40) sie zu
bestätigen scheint. Niclits desto weniger bleiben erneuerte Uatersuchiingcn
über die HoJie von Prag wünsehenawerlh.
e i t e B e m e r k u n g .
che Ka r t e v om At l a n t i s .
Abiheilung) enthält den Ki
• Fahrt zur Entdeckung der
Die hydro graph
(No. 3. der z«eite
Co/um&us auf sein'
verfolgte.
:honOcenn
irs, welchen
Neuen Welt
Dieser Kurs endigt an der Gruppe Heiner Eilande und
Kaien, welche die «euere Geographie unter dem Namen der
Türks Inseln kennt.
Man hat mich gefragt, warum ich Ton der allgemein nngenommenen
Meinung abgewichen sei, und Guanahani das
zuerst entdeckte Land von Amerika, statt in der Insel Sau Salvador,
in einem Liland dieser Türks Gruppe vennuthe.
Ich mufa hierauf antworten, dafs die in Rede seiende
!lv|>r.the9e I c e i n e swe g e s mi r a n g e h ö r t , sondern nur eine
Wiederhohing derjenigen iet, welche Navarrete und Moreno
In Jraskington hving's geistvoller Lebensbeschreibnng des
Columbus ist, gestützt auf die Mittheil.ingen eines nordamerikanisrhen
Schil^^kapitains, der die Örtlichkcit der ersten westhemi'phfiri.'
chen Entdeckungen gcnan kennt, die Ansicht der
spanischen llistorio- und Hydrographen bestritten worden; und
ganz neuerlich hat //. von Humboldt, hauptsächlich auf Grund
zweier graphischen Denkmäler aus den Jahren 1500 und 1529
— (VVcl [karten von Juan de la Cosa, einem Reisegefährten Co