
 
        
         
		j r . .  
 232  V I Ï .  Abtheihing  :  
 neti  VerhfiltiMsscn  und  von  dem  Vorwalten  dieser  oder  jener  
 Äül.runffswfisc  die  Ued«  ist.  In  den  AckcrI.auländern  ist  die  
 '-olksdichUgkfit  anacgehen,  d.  Ii,:  die  GrölBe  der  Bcvölkerunf 
   anf  dem  Uaumc  einer  QHadrutnieilc,  ein  Element  der  
 Aiiilircipographie,  welehes  u,an  bekanntlieh  auch  „relative  
 Bevölkerung"  nennt.  Es  sind  sieben  St.ifcn  untcr«elueden  
 worden,  davon  jede  um  lOüÜ  Individuen  der  Beviilkerun- 
 Bteigt.  Dafs  bei  der  Kleinheit  des Maalsstabc«  dieser  Karte  
 nur  auf  die  allgemeinsten  i;rsehei..„nffeu  Uücksiciu  genomwerden  
 konnte,  leuchtet  eip;  inJessen  erkennt miin  doch  
 behu  ersten  RHek,  dals  die  grölite  \olksdicluigkeit  
 sten  und  Osten  der  Alten  Welt  zu  finden  ist.  
 Unter  dem,  Mas  in  der  tbersehrift  der  Karte  Physik  
 lies  Mcmcln-i,  g-enannt  worden  ist,  sind  folgende  Erscheinungen  
 dureh  graphische  Darstellungen  rersinnlicht  worden:  
 1)  Uer  Gang  der  Geburten  in  den  Juhreszciten  und  den  
 einzelne«  Monaten  nach  Prozenten  der  Volksmenge  ausgedruckt, 
   uiid  zwar  in  der  heifsen  Zone  und  in  der  gcniiUsigtcn, 
   iiir  ivdehe  letztere  Stadt  und  l-and  unterschieden  sind  
 Bemcrkensvverlli  ist  es,  dals  die  grolste  ZaUl  der  Geburten  
 in  der  gemärsigtcn  Zone  uiit  der  geringsten  Zahl  iiu  heifsen  
 Erdgurtel,  der  Zeit  na.li,  zusaiumenlallt,  diese  Zeit  i»t  der  
 Februar.  Üa»  Muximuni  der  Empfängnisse  iiiidi t  in  der  heifsen  
 Zone  im  Januar,  in  der  gcmälsigten  Zone  im  .Mai  Statt,  
 eine  Erscheinung,  welche  oOcnbar  mit  klimatischen  Zustän  
 den  zusammenhangt.  
 2)  Uer  Gang  der  Slcrbcfäll,;,  ebenfalls  in  den  Jahreszci  
 a Wärme-Linien  und  deren  [.anf  Rficksirht  geiiad  
 andern  kleinen  Tableaux  s  
 tnngshezirke  de»  jje- 
 ,  und  der  l'iiins  oder  
 tei  ind  den  Zun  
 3)  Geburten  und  Todesfäh  
 gcmblos  
 in  den  Zonen,  wobei  
 Mittel-  und  Süd-Küropa  zerlegt  
 ist  und  fiir  die  heifse  Zone,  die  von  den  Aulillen  und  
 Ulis Ostindien  bekannt  gewordenen  Thatsaoheu  zum  Grunde  
 gelegt  sind.  Die  Geburten  des  Menschengeschlechts  steigen  
 von  Nord-Europa  Iiis  zur  hcilsen  Zone  sehr  bedeutend  von  
 3J  bis  auf  ßf  Prozent  der  Volksmenge.  Auch  die  Sterbefülle  
 nehmen  vonxNorden  nach  Süden  zu,  doch  in  geringerem  
 Maafse  als  die  Geburten;  daher  gröl'sere  Vermehrun>r  des  
 .MeuschcDgcschlechM  in  der  Uiehtung  nach  den  Tropen.  
 4)  Höhe  des Mvnschcn  in  den  Zonen  und  Kassen.  Der  
 Mensch  ist  am  grofsten  in  der  nördlichen  gcinälsigi  
 kleinsten  in  der  kalten Zone;  und  den Hassen  nach,  am grofsten  
 in  der  weifsen  Unsse,  und  zwar  im  germanischen  VolksstanmiQ, 
   am  kleinsten  im  Siaiiime  der  Eskimos,  wenn  man  
 die  verhütteten  «aslarde  (?)  der  liuschwänner  an  Afrika'«  
 Sfidende  nicht  in  Betracht  zieht  
 5)  hrii/t  des  Menschen  verschiedener  Ilasse  iind  der  
 Weifsen  in  verschiedenem  Alter.  Die Weilsen  ubeilrellen  die  
 Farbigen  bedeutend,  und  am  kräftigsten  ist  der  Weii'se  im  
 .liier  von  'l'ö  bis  40  Jahren.  
 6)  Eiilwkketuiig  tia-  liärpergröfse  und  des  Gewichts  bei  
 Leideu  Geschlechtern  in den  verschiedenen  Lebensaltern,  naeh  
 dem  cüropnischen  .M.nschen  bestimmt;  und  
 <)  Ubcnsfähigkdl  in  den  verschiedenen  Lebensaltern,  
 gleichfalls  nach  den  bekannten  Erlahrungeu  in  Europa  bestimmt. 
   Die  grölste  Lebensfähigkeit  hat  das  mruiuliche  Geschlecht  
 im  Alter  von  Kl  bis  lü  Jahren,  gefiihrdet  ist  sie  
 id 25 Jahren,  worauf  sie  wieder  steigt  bis  zum  
 wo  ab  sie  allmählig  abnimmt  Im  Leben  des  
 Auf  Nebenkarten  
 gestellt:  
 1)  Die  Charakler-Krankhcilcn  in  ,Vi  
 den  Aiitillcn,  wo  namentlich  die  Verhrci  
 riodisch  wiederkehrenden  gelben  Fiebers  
 Blattern,  jener  scheür«liohen  Krankheit,  von  der  fast  ausschlielslich  
 die  in Westindien  lebenden Afrikaner  heimgesucht  
 werden,  mit  ziemlicher  Genauigkeit  dargestelll  werden  
 konnten.  
 2)  Süd-J/rlka,  dessen  Klima  al«  das  frcsündustL  nuf  der  
 ganzen  Erdliäche  bekannt  ist  Der  Mensch  ist  dort  den  wenigsten  
 Krankheilen  unterworfen;  nur  für  Schwindsüchtige  
 ist  das  Kapland  kein  giinstiger  Aufenthalt.  
 3)  Marschroute  der  Chultra,  der  verheerendsten  Krankheit  
 des  I » .  Jahrhunderts.  Der  sehr  kleine  Maafssliih  dieses  
 Kärtchens,  welches  den  ganzen  Erdkreis  umspannt,  gestattete  
 es  nur,  den  Gang dieser Pest  unseres  Jahrhundert«  blos  nach  
 den  geographischen  Haupt-Erschciimngen  darzustellen.  
 4)  Der  Irrsinn  ist  nach  seiner  geographisrlien Verbreitung  
 in  Europa  und  nach  seiner  Vertheilung  in  die  verschiedenen  
 Lebensalter  versinnlieht.  Die  Mittel-Eiiropäer  sind  am  meisten  
 dem  Irrsinn  ausgesetzt  und  er  trilTt  am  häufigsten  im  
 Alter  von  3«  bis  4!)  Jahren  ein.  
 5)  Ücnkrcdite  rerbieituiig  des  Kropfs,  von  Lerbach  im  
 Harz  durch  die  Thfiler  der  europäischen  Alpen  hinauf  bis  
 zur  Hochebene  von \ illarica  in  Brasilien  und  bis  zu  dem,  an  
 ÜOUO Fula  hohen Plateau  von Santa Fe  de Bogota  in  den  Cordilleren  
 von  Neü-Grauada.  
 Zur  Linken  und  Rechten  des  Haupttitels  dieses  Blattes  
 stehen  zwei  Darstellungen,  deren  Platz,  nach  Analogie  ihres  
 Gegenstandes,  eigentlich  auf  No.  l  gewesen  wäre.  Da  aber  
 hier  der  Kaum  dazu  fehlte,  so  wurden  slo  auf  No.  2  gebracht. 
   Sie  betreffen:  
 « )  Die  Pubertät  und  das  hohe Mvr.  Die  Pubertät  tritt  
 am  frühesten  in  der  heifsen  und in  der kalten Zone  ein,  nämlich  
 schon  im  i l .  Jahre j  in  der  gemälsigten  Zone  erst  im  
 ischen  15  und  II)  Jahren.  Die  Wahrnehmungen,  
 1  verschiedenen Ländern  und Orten Europa'»  über  den  
 früheren  oder  späteren  Eintritt  der  l'ubertüt  gemacht  worden  
 sind,  zeigen,  dafs  die  südlichen  Länder  Spanien  und  Italien  
 die  Mannbarkeit  schon  zwischen  dem  12.  und  13, Jalire,  dagegen  
 das  nördliche  Deutschbind  (Güttingen)  erst  nach  vollendetem  
 10.  Jahre  reifen.  
 i \ o . 3 , ~  P l a u i  
 s c h i e d c i i c  
 B e w o h  l i e r  
 nuar  1'547.)  
 j l o b  z u r  Ü b e r s i c h t  de  
 II  Bekleidungs-  Weis  
 l i es  g a n z e n  Ii  r d b o il e ii  
 i1  e  r  
 ( j , - 
 zwischen  
 30.  Jahre  
 Wcibi  komi  L- Periode  der  Gefahr  i  cht V  
 No.  2.  —  P l a i  
 Ü b e r s i c h t  
 nehi iK^ t c n  
 M e n s c h  ai  
 e t z t  i  
 i g l o l )  z u r  g e o g r a p h i s i  
 i l e r  V c r b r e i l i i i i g  d e r  
 Kr  ankheite  n^  denen  
 i"  d e r  g a n z e n  E r d e  au  
 Januar  1847.)  
 Ein  Vcrsuch,  der  mehr  als  jede  andere  Darstullung  im  
 l'hysikalischen  Allas  auf Aachsicht Anspruch  zu  machen  hat;  
 denn  die  geographische  \ erbreitung  der  Krankheiten,  welche  
 das  Leben  des Menschen  zu  störe»  und  zu  vernichleu  streben,  
 ist  ei«  Feld  der  Forsciiung,  das  verliältnirsmäfsig  nui  sehr  
 wenig  angebaut  worden  ist.  Die  Krankhelten,  welche  die  
 verschiedenen  Zonen  eharakCerisiren,  sind  in  der  Hanptkarte  
 r  Tabelle  nachgewiesen,  und  bei  und  t  jeuer  auch  auf  die  
 Je  nach  dem  Klima,  in  welchem  der  Mensch  lebt,  geht  
 er  entweder  ganz  nackt,  oder  er  kleidet  sich  in  Thierfelle,  
 oder  in  Zeuge,  welche  von  'J'hlerwolle,  von Baumwolle  oder  
 andern  Pllanzenstollen  verfertigt  sind.  Diese  Verhältnisse  sind  
 auf  dem  vorliegenden  Planiglobe  zur  Anschauung  gebracht,  
 während  am  Ful's  der  Karte  eine  Reihe  von  f ü n f z e h n  
 F i g u r en  einige  der  hauptsächlichsten  Trachten  versinnlichl. 
   Die Kleidung  von Thierwolle nimuit  offenbar  dengrölsten  
 Kaum  auf  der Erde  ein;  sie  erstreckt  sich  von  den Küsten des  
 Japanischen  und  Gelben  Meeres  dureh  ganz  Mittelasien  und  
 jpa,  und jenseits  des  Atlantischen  Oceans  über  einen  bodeütenden  
 Theil  von  Nord-  und  Säd-tmerika,  auch  über  das  
 frikanischc  Kapland.  Aber  der  Menschenmenge  na<^h  ist  
 die  Wollcnzcnglileidimg  sehr  wahrscheinlich  nicht  überwiegend; 
   in  dieser  Beziehung  dürilu  die  Kleidung  aus  Baumwollenzeügung  
 oben  an  stehen, mit Kucksicht nämlich  auf  die  
 dichte  Bevölkerung  im  mittleren  und  südlichen  China  iind  in  
 Hindustan,  wo  die  Baumwolle,  wenn  auch  nicht  den  ausschliefslichen, 
   doch  den  meisten  Stoff  zur  Kleidung  liefert.  
 Die  Seide  spielt  in  diesen  Ländern  auch  eine  grol'sc  Holle.  
 Aüthropographie.  233  
 No.  4.  —  Verschiedenea  zur  Anthro^pograpkie. 
   (Juli  1847.)  
 Unter  dieser  Aufschrift  sind  anf  Einem  Blatte  v i e r  Erdkarten  
 vereinigt,  welche  darstellen:  
 1)  Die /iiwc/irj/i/g-iingsuiciscdesMensehen, also Ackerbauer,  
 oder  Selshafie;  Hirten,  die  Wanderer  oder  Nomaden,  und  
 die  Jäger  und  Fischer  oder  die  Irrenden.  
 2)  Die  HeUgionen,  nämlich  die  christliche,  mosaische,  
 mohammedanische,  die  Heligion  Brainah'«  in  Vorderindien  
 und  der  Buddhaismus  im  südostlichen  Asien,  so  wie  die  
 Heiden  
 3)  Die  negierunga -  IVeisc:  Monarchien,  unbeschränkte  
 und beschränkte;  Republiken,  
 4)  Die  geistige  liilduiig  des  Menschengeschlechts.  
 Die  Ackerbau  treibenden,  daher  an  feste  Wohnsitze  gebundenen  
 Völker  nehmen  den  grölsten  Uanm  auf  der  Erde  
 ein,  -zugleich  bilden  sie  die überwiegende Mehrheit  im Kreise  
 des  Menschengeschlechts.  
 Der Verbreitungsbezirk  der  Christen  ist  der  gröfste,  doch  
 steht  ihm  der mohammedanische  wenig  nach  Christen  und  
 Buddhaisten  sind  sieh  der  Zahl  nach  nahe  gleich.  Moses  hat  
 nur  noch  ein  kleines  Häufchen  zu  seinen  Bekennern.  
 Die  unbeschränkte  Monarchie  ist  über  den  allergrofsten  
 Theil  der  Erde  verbreitet,  und  der  Menschengeist  hat  nnch  
 Jahrtausende  zu durchleben,  bevor  er  Humiinität  und  Bildung  
 über  die  ganze  Erde  zu  verbreiten  im  Stande  ist.  
 liier  wäre  nun  noch  ein  grofses  Feld  für  graphische  
 Darstellungen  über  materielle,  geistige  und  sittliche  Kultur  
 der  eüropäischen  und  amerikanischen  Länder  gewesen;  allein  
 die  im  Eingang  erwähnten  Gründe  geboten  um  so  mehr  ein  
 kategorisches  — Halt,  als  die  cüropäisclio Welt am Vorabend  
 staatlicher  und  socialer  Erschütterungen  und  Umwälzungen  
 steht,  aus  denen  erst  den  kommenden  Geschlechtern  segensreiche  
 Wirkungen  erblühen  werden,  wie  wir  nach  der  ersten  
 franzözischen  Revolution  von  1788 bis 1815,  die  unsere  Väter  
 durchkämpften,  die Wohlthaten  des  dreUsigjährigen  Friedens  
 in  IIüllc  und  Fülle  genossen  haben.  
 lOachriticn den 10. Wrz 1848,J  
 S c h l i i f s  -  ü e m e r k i i n g .  
 )n  dem  Physikalischen  Atlas  erschien  die  
 Erste  Lieferung  im  Januar  1838,  
 Letzte  Lieferung  im  August 1848.  
 ft  
 KNI»E.