•I'K-
5 6 n . Lief. — Nachträgliche Bemerkungen.
lon'g auf seiner zwoUen nnd drillen (?) ExpeilUîon, nnd von
Dicfra Ribcro, Kosinogni|ilicii Kaiser liarU V.); —deren GJnubwilriiifjkeit
keinem Zweifd niilerliegt, auf das Entschieilcnale
diirgclhan, dafa nichl allein SavarreU's und Moreno's IIv|>othesc,
sondern anch die von Afuüos zu Tcrwerfi'ii, und'dafs
San Sahndor wirklich die erste von Culumbiia betretone Insel
der Neuen Weit i«t.
Die volluländige lliitersuclumi,' fiber dioeen Punkt, der in
der Gcschidite der geograpliisi hen Entdeckungen eine so wichtig
« Uolle 8|>iell, findet sich ir> Hrn. von Humboldt's Esamen
critique de VIlistotTe de la géographie ilu nouveau continent
des progrès de l'astronomie nautigiie au quimiime et scisicmc
siècles. Ed. in 8"», T. III, pp. 1 5 8 - 2 2 Î . Idi entlehne darana
folgende Thatsachen : —
0 c l u m h n s'
Guanahani, oder Grofa San Salvador, ist nach
]>I u n o z
(nistorïa del Nucvo Mundo, lib. 3 , §. 12.)
die Ineel Walling, deren südwestliche Si)itzc, natrh llichard
Owcn-8 (neuester) Vermessung, in Lat. 23° 5G' N., Long. ÎC»
54' W. Paris gelegen ist.
N a
(Colleccion de riage» y Deseubr. a^panoles, T. I, p. Clf .)
Die grófste der Turk Inseln (/sfas de los Turco$), deren Nordspitio
in Lot. 21° 31' N., Long. ÎS" 24' W.
Wa s h i n g t o n I r^i
(Life of Cofamfrui, Jppcndii
Ale
und
i\o. 16.)
^on Humb o l d t
(Examen critique elc. T. III, p. Ig2._)
Cat Island oder die Insel San Salvador, deren'sfldliehsfe Spitze
den Namen Columbus führt, Lat. 24° ii' N., Long. 77° 37' W.
Auf der hydrographischen Karte No. 3. ist der Kurs von
Colon's Fahrt zur Entdeckung der Neuen Welt ganz aus Don
Miguel ."VIoreDo's Carte del Oceano Mlantico Seicnirional, con
las Derrotas <pie siguiö Dn. Cristobal Colon hasta so Rcccalada
ä las primeras Isias que descubriö «n cl yucoo Mundo,
die zu Kavarrete's grofscm Werke gehört, und im Jiihre 1825
erschienen ist, entlehnt. Alles deutet darauf hin, dals Moreno
die Position des 7. Oktober 1492, wo die südwestliche Richtung
der Fahrt beginnt, zu weit gegen Osten gesetzt hat.
schicden- nnd nidit nndi gleichnamiger Direction benennt
(Ailinirnl von Krusenstcrn hat Gleichnamigkeit vorgcsrhlagun),
ist eine Verwechslung der angeileiitelen Art sdir lei.ht iiiiiglich.
Derjenige meiner Mitarleiier, wel.rhcr die Resultate »oii
Erman's Henl.achtungen (Lei Gelegenheit der letzten Korrektur
der Karte) eintrug, ginnbt daJier einiger Mal'scn auf Kntsdmldigung
Ansprud. inad.ei. zu dürfen. Ich bitle, die wcstlidio
Uiditung der in Rede seimdeu Siröm.mgeii in eine östlidie
7u venvuiKlclu. Vollständig erörtert hat Krman seine
ücobachtiMigen in einem Schreiben nn mich welches im Kobruarhcft
1Ö38 meiner Annale« der Krdknnde'bekBant gemacht
woiden ist.
tCeicAriflftea den 30. Jali 1B38.)
D r i t t e B e m e r k u n g .
In der hydrographischen Karte vom Gr o f s « I Oc
(No. 4. der zweiten Abtheilung) sind die Strömungen eingetragen
worden, weldle Adolf Erman im Pensdiin.kischen (oder
Ochozker) Meere, auf der Fahrt von Ochozk nach der Wcet-
Itüste von Kamtschatka beobachtet hat (s. diese Vorbemerkun-"
gen p. 9). Dabei hat sich aber ein wesentlicher Irrthum eingeschlichen,
indem Oätrichtung mit Westrichtung Tei-wechsdt
worden iat. So lange man Wind und Strömung nach ver-
V i e r t e B e m e r k u n g .
In dem Blatte No. 9 der gcologi^cchen Abiheihing (Karte
on dem Vulkangürtd etc. des grolsen Oceans) habe ich dio
runstone I n s e l des umcrikanische.i Kapilains Thaycr md\t
.fgeno,nmen, mcü sioli über die Lnge derselben Zwcifd erhebeu
liefsen. J % ig, dem man dio Nachricht von dio.er vulkanisdien
Ersdieinung verdankt ( f t aU in Chile, Peru etc.,
I. Band, pp. 165, Ifiü), hiit die Güte gd.abt, mid. (.nittdst
Ibens vom 4. d. M.) zu benachriduigen, dafs der Zusatz:
die Insel liege südlidi von Macquarrie's Island, wahrscheinlich
auf einem GedAchtnil.rehler beruhe, denn d i e s e Notiz wurdo
nach einem Gcspradi mit Kapt. T/(Qt,cr luedergcsehricben, das
Liigbuch des Scbooncrs Yankee aber wirklich kopirt. Die geograpiiisdie
Lage der S c hwe f e 1-1 n sei ist jedenfalls, wie sie
Thaycr angab, denn aus dem Logbuch geht hervor, dal» er
damals, aus dem Antarktischen liismeer zurückkehrend (in
welchem er eben so weit gegen den Südpol vorgedrungen ist,
als Weddelt), die südliche Spitze von Va.idiemens-Land machte
(mode /e), später tlis Nordknp von Neü-Sedand sah, und also
Uber die angegebene Stelle (Lat. 30° 14' S., Lon". 178" 55' O
Grw. = m ' 35' 0. Paris) durdi seinen ferneren Kurs nadi
den Fidji oder Witi Inseln gefuhrt werden muffte. Hiernach
gdiort also die Br ims t o i i c - oder S< h we f e l - I nsel zur
W e s t a u s t r a l i s c h e n Vu 1 k a ^ - R e i h e nnd liegt ungefähr
m der Mitte zwisdien dem Wh i t e I s land und dem Ma -
t h e w - R o c k . Ferner hat mich Pö^Hg darauf aufmerksam
gemacht, dafs sich in die Angabe der Temperatur der Lagune
dieser vulkanisdun Insel ein Un.ckfehler eingeschlichen habe;
gedruckt wurde C8 F. anstatt 16ö° F. 75°^ Cent.; durdi
Beriditigung wird der Zusatz: „dafs die Matrosen des
ee auf das Aufsersto erschreckt durch die Hitze des W..siich
wieder in das Boot flüchteten" vollständig erklärt, da
bei der angenehmen Lnfttemperatur, die man auf dem Ocean
nnter Lat. 3Ü° S. gemeinhin empfindet, der Eindruck eines auf
080 F. (200 Cent.) erw.ir.utca Wassers nichts Aufliilliges hat.
— Die zweite vulkanische Insel im Groften Ocean (f.at. 22° S ,
Long. 01° W. Grw.) , deren Poppig gedenkt (Reise, S. 16ß)'
habe ich weggelassen, weil der gelehrte Rciseudu sie selbst
für eine unverbürgte Entdeckung hält.
iGeichrieten den 9. Auguit 1830.J
VORBEMERKUNGEN
zu
BERCHAUS' PHYSIKALISCHEM ATLAS.
Besondere Erlaüternngen.
L I E F E R U N G .
I n dieser Lieferung ersclieiiien f ü n f K a r t e n , von
denen zwei der meteorologischen Abtlieilnng angehören,
und j e eine der hjdrologisclien, geologischen und magnetisclieu
Ablheiluiig gewidmet ist.
E r s t e A b t h e i l u n g : Me t e o r o l o g i e .
No. 2 . — D i e I s o t h e r m - K u r v e n d e r n ö r d -
l i c h e n H a l b k u g e l ; dargestellt in der P o -
lar-Projekt ion.
Wenn in dem ersten Blatte der meteorologiscljcn
Abtheilung die Verbreitung der Wärme über die ge -
sanimte Erdoberfläclie betrachtet wurde, so versinnlicht
die vorliegende zweite Karte die Lage tind den Lauf
der Isothermen, oder der Linien gleicher mittlerer
Jalireswürme, in derjenigen der beiden vom terrestrischen
Äquator gescliiedenen Hemisphären, welche in
doppelter Beziehung die wicliligere ist, weil sie erstens
die gröfsere Masse Landes enthält, und zweitens, weil
sie uns zum Wohiiplatze dient.
Jene erste Karte konnte, nach der Beschaffenheit
ihrer Projektion, die in sich zurücklaufenden Kurven
der kältesten Isodicnnen nicht enthalten. Hi e r , auf
dem zweiten Blatte, sehen wir Brewster's zwei Punkte
gröfster Käl te, die beiden Kältepole, den amerikanisclien
( auf der Karte mit Am. K. Pol bezei chnet ) ,
nach KiimfJ Bestimmung mit einer mittleren Jalires-
Temperatur von —1 0 ° , 7 , den asiatischen (As, K. Pol)
mit einer Temperatur von —1 7 ^ , : der hiiiiilertlheiligen
Th e rmome t e r -Sk a l e * ) . Jener liegt in Lat. T ï ' i ,
Long. 98° W. ; dieser in Lat. Long. 1 2 8 ' ^ 0.
Paris, zufolge graphischer Konstruktion der zunächst
gelegenen Isutherinkurven, wobei di e , durch v. Bär
berechneten und von ihm bekannt gemachten höchs t
werlhvollen Thermometer-Ablesungen an Nowaja Seml -
ja'a Kiisten noch benutzt werden konnten * * ) , Diese
Konstruktion deiitet darauf hin, dafs die Temperatur
des niirdlichen Angelendes der Erde etwa —1 2 ° C.
(-1-10°,4 F. ) betrage, was sowol mit Brewster's B e -
stimmung (—1 1 ° , 7 (C. oder - h 1 1 ° F. ] ) , als auch mit
dem ^on Kiimtz aus den Messungen in Schottland und
Irland(—8'',35), au den Os t - und Westküsten desNeüen
Kontinents, und im hmern desselben (—1 6 ' , ! 5 ; —21°,33 ;
II. Band, Halle
**) ßi(»c(iii scicnt(/(<2ue, publié pnr l'Jcad. des Sc. de St. Pc-
15, lÖ, 17. - Annalen der Erd-
— ^ ' ( j S ) , und an der Ostküste der Alten We l t (—8%7 5 )
gefundenen mittlem Resultate (—1 2 ° C . ) übereinstimmt.
Arago dagegen glaubte, dafs man die T emperatur
des Nordpols auf 25° unter dem Nullpunkte des
Ce/sias'sclien Thermometers (—1 3 ° F . ) setzen könne,
indem er zur Bcreclumng dieses Werthea erstens no rdamerikanische,
und datm zweitens cüropäische T h e r -
mometer-Beobachtungen zum Grunde legte, von denen
jene — 3 2 ° , diese —8 0 ° C. gaben *) . Allein diese
i so verschiedenen Zahlen deüten eben auf zwei
Punkte gröfster Käl te, für deren genauere Bestimmung
der Ze i t , als Arago seine Notiz „üb e r die mittlere
Temperatur des Nordpols" schrieb, noch die sibirischen
Beobachtungen fehlten. Ich glaube diefs hier h e n o r -
heben zu müssen, weil Aragos kleine physikalische
Schriften durch C. von Rcmy's Übersetzung auch io
Deütschland einen ausgebreiteten Leserkreis gefnndeo
haben.
Das nicht mehr zu bezwei felnde Vorhandensein r o n
zwei Punkten gröfster Kälte führt auch auf einen g e o -
graphischen Gegenstand, auf das muthmafsliche Polar -
land im Norden von Asien, dessen Existenz, aufser den
von Purrot, dem Vater , angeführten physikalischen
Gründen (Vorbemerk. p. 21) , eine grofse innere Stütze
eben in den zwei Kältepolen findet, während diese auch
andeuten, dafs dieses „wahrscheinliche Polarland" eine
Insel sei, und nicht, über den Erdpol hinaus, mit Gr önland
u. s. w. zusammenhange.
Das erste Blatt dieser Abiheilung hat schon nachgewiesen,
dafs die Kurve der gröfsten Luftwärme nicht
identisch ist mit dem Eni - Äquator. Der vorliegende
Plauiglob stellt die t e r r e s t r i s c h e Nordhalbkugel
dar, nicht aber die t h e r m i s c h e ihrem ganzen Umfange
nach; denn der Wä rme -Äqua t o r schneidet den
Erdgleicher in Long. 155° W. , um auf die terrestrische
Südhemisphäre zu treten, di e er bei Long. 102° 0 .
wieder verläfst.
Die tliermische Nordhalbkugel ist etwas kleiner als
die gleichnamige Südhalbkugel ; das Verhältnifs jener
zu dieser scheint ungefähr wie 1 : 1 , 0 5 zu sein.
Aufser der Verbreitung der Wärme in horizontaler
Erstreckung giebt unser vorliegendes Blatt aucli eine
graphische Vorstellung von den Temperatur - Verhäl t -
nissen in senkrechter llichtung, wobei selbstredend auf
Annales de Chimie, T. XXVl],p.Ui. — Annuaire du Bureau
des /origiludcs.— Unterhaltungen ans dcm Gehiet der
Nntnrkunde, \on Arago; iibersetzt von C. v. Reiny;
ill. Band, p. 200.