llloesf. Leipzig- 1837, %. Bd.. pag. 141) eine Kein genuina (den Kiiolli'iikrelis) und eine Kelis spuriaunlcrschied,
deren erstere besonders durch ihre Sehinerihafligkeit sich von lelzlerer unterscheiden
sollte.
Trützdein mm bereits Fnchs das Richtige damit getroffen zu hiiben glnni)te. dass er nur eine Arl
des ^f/oiV/gellen l iess' ) —di e des wahren, des spontan enlsfandenen, su liaben doch die nachfolgenden
Alltoren, welche (Iber diesen (legensland sich vernebmen liessen: Wa r r e n d. Ae. '), Dieberg').
De Chapelle'), llawkins=). Longinore"), Wilson'), neben dem genninen (wabren) Keloid
noc-b ein fal sches oder Narbenkeloi d (Dieberg), eine warzige Nurhengcschwiilst (Ilawkin'sches
Keloid. Dieberg), ja selbst ein syphilitisches Keloid Wiik's')- Westphal'), Bennet)'"),
aufgestellt.
Bedenkt man, dass auch noeb Addi son unter demiNamon des „Kehid" eine Krankheit beschriehen
huf "), «leren Uebereinslimmung mil .lem Svlemlerma adultorum «ir an einem anderen Orle") bereits
dargelban haben, so war wohl für die Verwirrung in lU'ziig- anf den klinischen Begrill' ties Keloid mebr
als gemlgende Veranlassung geboten.
Die erwähnte ungelidbrliche Erweiterung, welche der Begrill" des Keloid durch die genannten
Autoren erfabren batte, veranlasste alsbald, dass andere Beobachter la der ursprtinglicben engeren
Definition des Keloid zurfickkehrten, so dass Schub Wedl "), l'ick ") und Fagge '«) in ihren
betreffenden Arbeiten nur jene narbenähnlicben Gcschwülsic der Haut als Keloid ansprechen wollten,
welche spontan, ohne vorausgegangene Verletzung. Eulzfindung. Versebwfirung des Corium entstanden
waren.
Kaposi hat unter Hinweis auf die Untersuchungen einer grossen Beihe von Autoren (Aliberl.
W a r r e n d. Ae., Bendz. Hawkins und Tuynbec, Follin, Schuh, Bokitansky. Wedl , Lebert,
V i r c h o w . Benjamin. Langhans, Warren d. .1.. Neumann) und gestützt auf seine eigenen
bislologischen Unlersuelumgcn (im Lehrbuche der Hau(krankheiten von l lcbr a und Kaposi, 2. Tli„
pag. 203 et sequ.) die Streitfrage dabin erledigen zu können geglaubt, dass es
1. ein wahres Keloid im Sinne Al iberfs gibt, welches spontan, oder auf geringe Rei/e und
Verletzungen der Haut entsteht.
2. Ein Narben-Äi/oi«', bestellend aus einem in und um eine Narbe gebetteten Keloid.
3. Dass das KeloitI bi.stologisch sieh dcutlicb von der Narbe unterseiieidet, u. z. ganz besonders
durch die eigenthflmliehe Beschaffenheil und Anordnung der es constiluirenden Bindegewebsfasern
und durch die Erliailung des Papillarkörpcrs, wahrscbeinlii-li auch durch die Tendenz
zur stetigen Recidivc. Und dass
4. die hypertrophische Narbe durch den I'apillcii-Mangel und den Charakter der sie zusammensetzenden
Bindcgewebsciemente vom Keloid sieh wohl unterscheide.
Das Keloid erscheint unter mannigfachen Formen (Tiif. 5) als ein mehr oder minder erbabcner, der
Haul gleichsam eingepflanzter, scliarf begrenzter, fiber das Niveau der Umgebung '/, bis mehrere Linien
vorspringender, derbelaslischpr. einer hypertrophischen Narbe ähnlicher unschmerzhafler Wulst von
mannigfacher Gestalt und Grösse.
Es ist bald loisleii-, oder stribchenförmig, oval oder cylindrisch. in der Mille oder seitlich versebmilchtigt.
bis(iuilförmig. oder stelll eine dümiere oder dicken- Scheibe oder Plallo dar. welchc (Fig. I )
mit ihrer unteren Hfdfle in der Haut eingesenkt ist und mit ihrer oberen Hfdlle diese fiberragt.
Mauchmid erscheint es in Form eines besonders im Cenlrum vorspringenden und in den Auslüufern
gegen die Umgebung abfallenden, stern- oder strahlenförmigen Giller- oder Nelzwei-kes der Haul
(Fig. 2). Am seltensten präscntirt es sieh in Ceslalt eines rundlichen, knolligen Haulkiujlens.
•) Die Ihullratili heile II etc.. p!
•j UtsrliwOlsli. L'obers. v. Bi'i
.) nrubciic Klinik 1832, Nr. :
Die Farbe dci-Keloidc isl entweder die der übrigen Haut, oder roib, ihi-e Oherll.'iche glänzend. glalU
ihre Epidermis dünn, bisweilen etwas gerunzelt, meist jedoch gespannt und liuifl ohne erkennbare
Grenze über den Band der Neubildung hinweg in die Epidermisdcckc der angrenzenden gesunden
Haut. — Auf ibnen finden sich bisweilen einzelne dünne Härcben. An den grösseren plallenförmigen
Keloiilen isl bisweilen die mittlere Partie ihres Plateau etwas eingesunken, wHhrend ihre Bänder
kantig verdickt erscbcincn und ziemlich steil abfallen. Vci'ändernngcn gehl das Keloid nicht, ein.
Sowohl die grösseren platlenformigcn, als die länglichen cylindrischen Keloide senden häiulig von
entgegengesetzten Punklen Fortsätze ans, die, sieh allmälig verscbmüchtigend. in die umgebende
gesunde Hanl sich verlieren.
Durch diese Ausläufer siebl das Gebilde einem der Hanl aufsilzenden Krebse (Krahhe, Sclialtbiere)
nicht nnähnlicb, indem die centrale Platte uder Spindel den Körper, die Ausläufer, die Ffisse
ü<!er Schceren des ScliaKbicres darstellen würden. Von dieser Aebnlichkeil hal auch Aliberl, wie
oben angedeutet, nach seinem eigenen Gcsliindnissc den Namen Chelaiden hergenommen.
Das Keloid isl von derb-elastischer Con.sistenz uiid auf Druck in der Begel unschmerzhafl. Nur
dann und wann empfindet der Kranke fiücblige Stiche in demselben.
Es tritt meist einzeln auf, jedoch uucb in der Mehrzahl, zu zweien und mehreren. Die Keloide
sind in solchen Ffillen nicht weit von einander situirt, bisweilen symmelrisch. oder in Grujjpeu augcv
iirdnet und an (irösse und Gestall zumeist unter einander sehr verschieden.
Ihr hiiutigstcr Standort ist die Hanl des Slanmics: auf dem Sternum (Taf. »), der sei Iiichen
'rii(n-axgcgend, am Böcken, an der Nacken- und Haisgegend; seltener Irill'l man sie hn Bereiche
des Gesiebtes, am Ohrläppchen, in lelztcrcm Falle oft beiderseits zugleich; an den Beuge- oder
Slreckseilcn der Extremitfilen, am Hand- oder Fussrückcn etc.
Die KeloidgescliWülste sind, wie crwfdmt. zumeist gegen den Druck unschmcrzhall. aber spontan
slellen sieb bei einzelnen Ki'anken slccbcndc, brennende Seinnerzen ein, die bisweilen durch ihre
liitensiläit und stelige \\ icderkehr sehr belästigend werden können.
Im Verhältnisse zu anderen Haulkraukheileu kommt das Keloid selten vor; aber keineswegs so
seifen, wie die Autoren aus den spärliclien vorliegenden Publikationen zu schliesscn geneigt sind.
Wir zählen hier nach unseren eigenen Erfahrungen von AWwV/ 1 auf 2000 anderer Haulkrankheilen,
Das Keloid besieht in der Begel das giinzc Leben hindiurh unverändert, indem es selbst nach
jahrelangem Bestünde weder zerlallt, noch in seiner inneren Zusammensetzung irgend eine der sogenannten
retrograden Metamorphose angehörigc Veränderung eingebt.
Nur in einzelnen Ffdlen ist eine spontane Iluckhihhmg eines Keluids uder selbst vieler gleichzeitig
an demselben Individuum vorhanden gewesener Keloide beobachlcl worden.
r, 1S53, pag- 2(1» (S«rg. 0
•!- an». (ii;»i.ffgii«"'= «II
.r., n//.,i,aB. 160 (Sehr,
•) MLj.-cliir. TminiM- XI. Vr, Bd., lOIi,
•) Süln, Will's, Guys JIn.Hp, iU|>. Sir. S. VU, ISUI. 2
• ) Deulsuli» Klinik 1800, Vr. 21, p>g. 2l)fl.
1«) l'rliiciplf mill praelirr of maleciae. png. (Ui".
II) .1 raUfHhn Bf Ihr jiMUh,,! iri-iliiij« of thr liHi riw
Sociely'" publlcnl. fol. ,Vif. Lmilai, IHtlil.
I.) Ili'hra IM,Ii Kuposi, Ibulkr.inkheilw. 2. DJ., t,iig. 77.
>0 Psouilupiosm™. Wien 1834, S. 90.
") Hiit.>logie. pag. « I -
>.) Wiener Mid. Wucliensrlir. (8Ul- png. 89« oI »eipi.
I.) i. <•.
m