Ich thyosis. PisclKsehupponkrankheit.
ünmiitilid. konnte eine so augenfillUge krankhafte Veräiulcrun- der allgemeinen necke, wie sie dm-di den
Fischsehuppenaussehlag erzeugt wird, der Aufmerksamkeit unserer Vorfahren cn(g-angen sein. Wir finden
jedoeh diese Kranki»eil erst bei A vi een n a ' ) annäherungsweise unter der Benennung: „AUrnrns nip-a« i)e8cltrieben,
bei deren Chai-aktei^istik er sieh der Woiie bedient: „Est acabiosita» nceidenä culi aspe,-a vcheme,is, ei
fnnt gquaims gicu/t sind piscium."
Die Ärzte des Mifteialters dflrften die lehlliyogis nnter die Lichenes, Lepra- und Scabies-Arlen gerechnet
haben, oder sie stellten mit der Haut gewisser Thiere, des Löwen, S(acbelseliweines, Igels, Seehundes Vergleiehe
an, woiilr die Xamen: Lconliasis, Hyslricimm (^ic. sprechen. Noeli im 17. Jahrhunderte finden wir in
den Sehriften eines liartbolinus'). Panarolus'), Stalpart v
derartigen aus.-iergewöhnliehen Naturerseiieinungen an"-elijbrl.
i- Wi e l ' ) Krankengeschichten >
IJoissier deSanvagesOspi'ieht von einer Zf^w« wiOche er mit d e r e . r M r / i c n O s f l
semer Zeil unti mit der Albmvs nigra des Avicenna fUr synonym hfdl, und die er mit folgenden Woi'icn eharakterisirt:
eM ea, in qua divei^ae corporis partes tei/un/iir squami^ sicdg, albiilis, successive sitperinctmiienlilnis,
eorleiu modo a/<p,e mline, quo squamae piseium- Er erwilhnl ferner (indem er sicli auf die Acta
lipsiens. J6S8. pay. 6Ì7 beruft) eines Kranken, Lei welcliem die Sehuppen nicht allein da.welhe Aussehen, wie
bei Fischen gehabt, sondern welcher sogar den Geruch nach Fischen verbreitet haben soll.
Zui' genaueren Kenntniss der Ichlhyom sehciiit allerdings der im Jahre 1710 in li'hind geborene, und von
.lohann Maehin«) zuer.m hescbriebene Edward Lambert beigetragen zu haben, welelior bekanntlieh der
Stanmivater einer ganzen ieblhyotisclien Familie wurde, lleini'icli Bakei-') heschriel) im Jahre 17äö den erwachsenen
Kdward Lambert , welcher zu dieser Zeil bereits Vater ;
sowohl durch England, als dureh Üeulsehland und Frankreich ni
Die genauesten Nachrieblen über diese seltsame Familie verdanken
den damals gehriiu eh liehen Namen der Stachel scbweinmens
er Söhne war, die eine grosse Himdreise.
ahmen, um sich för Geld sehen zu lassen,
dem Leipziger Arzte Ti lesius") , welcher
•nscheii (I'orcupine-men) ladeK, und dafllr die
dieses llautühel slimmen m Itezeiebnung - K r u s l e nma n n - wäblle. Seine Angliben Ob it den in neuester Zeit
gemaehleii in vielen SlDcken Qbereiu.
dessen dematoiogisches Werk bekanntlich zu Ende des 18. Jahrhunderls erschien, nahm allei--
Slachclschweinmenschen- oder Kruslenfamilie, hediente sich jedocb nirgends des Aus-
'le dui-ch Verdickung der allgemeinen Decke bedingle Ilaulkrankbeil nicht
dings IS'iitiz
drucks IMiyosis, obsch
nnbekaiint zu sein scbcint.
Die zu Ende des vorigen uiid zu Anfang des Jetzigen Jabrhundci'ls erschienene
ioiogischen Werke eines S aga r " ) , Daniel"). V„gel") und l'lcnk'^) enllialie
sdlogi.schen und derinaar
eine kurze Dellnitiim
<) AcUcHua. Cti/r IX. lU-Sl„rpl,UV«.
•n, i:ml»r!a IIUl / f . W-fm-w läST. W,l. XXXVIII.
') Kaiohg!,. mdMica 17OS. T. III, P. 2. p,iy. 4
') PhUampliic«! Trantaeliuni ¡7:12, iV
.Ol,' he llnH.hrDil,üng imd AI.Mdürg .Icr beide, ingum.imK-n SI.,dioUoliwcinmenteilen. Allcburg I,
< ¡1. Scclio I, C«p. I. An. I. pur,. 482 cl 4SS.
•) SijUeina mori. igmpluKmlinm ti
•) PuU,ul»KÌ. olr. W,.i«,.„fcU i„.,i I.
=) Ilcr (,r;,lili5.-lu.n Arene;»
der in Hede siebenden Krankheit, ohne jedoch die verschiciicnen üir zukonmiemlen Krankheitshilder genauer
zu beschreiben. Ersi bei Wi l lan' } linden wir die Mihyose einer umfassenderen IJearbeilung unterzogen.
Diesem Dermatologen ist nicht allein jene Difibimilät bekamit, die den Namen des Slaelielschweiii-Aiisscbirges
erhallen bat, sondern er kennt auch die niederen Krankheitsgrade, welche blos dureh geringe Verdickung der
Epidermis und regelwidrige Ahstossung derselben sieh auszeielinen. Seinen Ansiehlen schlössen sieh .sowohl
in England als in Frankreich seine Zeilgenossen, so wie seine Nachfolger: Plumbe"), Tlioinsoir'), Alib
e r t ' ) , Rieti') eie. an, ohne jedoch, mit Ausnahme einer Bereicherung der NomenelaUir, viel zur Erweiterung
der Kemilniss dieses Ibuilülieis beigetragen zu haben. Der von Willan auf Taf. Vili abgebildete Fall
einer Ichllnjosis faciei gehört olTenbar nieht hieber, sondej'ji zur Seborvkoea und erbiell dessbalb auch vun
anderen Autoren den Namen einer Ichthyosis sebacea.
Erst in neuester Zeit haben die mikroskopischen und ebemischen Unlersuehnngen der khlhyosis
einen reellen Fortselirilt beurkundet, iind es wurde inshesonilere darauf hingewiesen, dass die an der Epidermis
krankhaft angesammelten Massen von einer fettigen Degeneration der Ej.idermiszellen
abhängig sind, unii es mössen in dieser Beziehung namentlich Schlossberger") und Albert Schabel')
erwähnt werden.
Heul 7.H Tage wird unter dem Namen Ichthyosis (Fiscbsebuppfji-.Vussciilag) jene krankhaiie \'ernnderung
zunächst der Epidermis und sodann der Cutis verslanden, welche sieh durch Bildung weisser, papierdünner, oder
dunkelgeförhier, grüner, brauner bis schwarzer, raub anzuftihlender EpidermidaIniassen auszeichnet, wclehe auf
der untergelagerten Cutis fest adlmriren, und im Nonnalzuslande die die Oberhaut durchkreuzenden Linien und
Furchen in einer viel deutlicheren und prägnanteren Weise hervoplreten lassen.
Will man sieh von den mannigfaltigen, die Ichthyosis cb ara k le rìsi inenden Krankheitserscheinungen eine
klare Vorslelhmg verschalTcn, so lässt sieh dieses nur dadurch erreichen, dass man entweder (wozu wc.hl nur
seilen die (ielegcnheit gegeben sein dürfte) eine beginnende, oder (was sich leiebler der Beobachtung darbietet)
eine, nach vorau.sgcgangener Behandlung reeidivirende Ichthyosis einer genauen Beohacblung
unterzieht,
Hat man nändich dui-i'ii angewandte Heilniiltel die regelwidi'ig angesammelten Epidermismassen enlfcrnt,
so gelangt man jederzeit zu der Ansicht einer mehr weniger pigmentirten, den Papiliurkörper in vergrösscrtem
Massslabe darstellenden Hanloherllnelie. die sich jedoch in diesem Zeitab.<ielinitte der Ki'ankbeit keineswegs
rauher anflthlt, sondern nur ein ciselirlcs Ansehen gewährt. Niehl lange dai'auf werden sich die zwischen den
einzelnen Linien imd Furchen gelagerten polygoncn Flächen mit weisslichcn, im Centrum fest anhaftenden, an
der Pcri()herie Iheilweise gelösten Epidcrmidalma.ssen belegen, und dergestalt dasAusselien einei' gewöbnliehen
Fitynasis annehmen, ja in einzelnen Fällen diesen Ki-ankheilsgrad nieht weiter Dberschreiten. Die auf die genannte
'eise .sich entwickelnde Art der Ichthyosis filhrt den Namen der Pcrlmutlcr-lcbthvose (Aliberfs Ichthy.
'icrée), Till' X. 4.
In anderen Fällen dagegen sammelt sieh auf den
viel heti'äehllieberer .Menge an, verändert ihr (iefttgi
' sieh den feslei-en lloriigebilden (NTigeln. Klauen
:ig vriji Pigment eine dunklere Färbung und gewinnt
Millich der Schlangen. Dies veranlassic die Bezeic
•«•iilinlen polygoncn Flächen die Epidermis sogleich
so wie auch ihre eliemische Beschaffenheit, indem
dgl.) nähert; sie erhält ferner dureh .\nsamnieine
Ähnlichkeil mit der Hanl mancher Amphibien,
Ichthyosis serpentina s. cyprina, besser
gesagt: Ichthyosis simple.v. weil ie die am hiiufigsicn zu beobachtende Foj-m des Fi sehseh iippen-A us schl ages
darstellt. Taf. X. 5.
Die bereits von S auvage s herrührende irrtbUmliehe Auffassung, als ob die Sebuppen bei diesen IrhUnjosiy
Arien so wie hei den Fischen sieh dachziegel förmi g decken wllrden, wird in allen Werken naebgescbrieben,
ist jedoch bekannllleh sowohl durch die Besichligiing der krankhan veränderten Hanl .selh.sl, als sehon a p/iori
durch die Struetiir der allgcnieiiion Decken des Menseben leicht widerlegbar.
In wenigen bisher beobaehtelen Fällen endlich erreiehlc die Mlhyom jenen Grad, welcher sieh durch
Bilduiigslacholförmiger Excrescenzen, die jedoch gleichfalls nur aus Ober einamler gelagerlen Epiderniisniasscn
bestehen, aiiszeiehiiel, und welche in dem höchsten Grade der Knhviekelung allerdings fenc hesclinebenen
.Stachelsehweinnienschcn dargeboten haben, Tnf. I. 6.
Drr in vnrli,.g,.iider Zeichnung Till'. I ilaigvslollte Fall besitzt die Ivgvnlhiimlichkeil, dass <lie frh/hynsis
nicht wi,- bei jenen der Familie Lambert .•ntstaminen.len Individuen über die ganze llaiitol.crilächo gleicbmässig
') ¡.•o.Pi:tT„3IS.i,n,j.
') L. c. img. :m.
") Uiu ciipiiii,, der Gwlie de
'> Milhguih coHncmla, oliie