Abgesehen von eiiizelneti frOlieren bezüglichen Scliriflen, wie Mel.lis '). isl in <lei- Neuzeil die
Lelire vom Zosler von vielen hervorragenden Federn bearbeitet worden. So vor Allen v. öaereiis()rung
J o s w i c h ' ) , Gerhardt'), Singer^- Homberg'. Hcusinger u. s. w., wiihrenil nndem'seit.s der Herpes
fomo-mis (nacli Cazenave's Benenninig), sowie früher schon von Hiumbe und Malion, späller von
Malmslen. «i'uhy, Haziii. Kühner' ) und mi r ' ) umfassenden Studien unlerzogcn wurde.
Ein Rnekidifk auf àas bisher nbev Herpes in gesehiehlliehei' BeziHinng- (iesafrle lehrt uns, dass man
seil den iiitesten Zeiten his heule mit dem Namen Herpes entwe<lei':
n) alle chronischen Hautkrankheiten, die sogenannten [^iechlendbel fiartivji, THIren, Ei-pcli
etc. he?:ciclinetc, oder
h) eine acnle, Rlilsohen bildende, hestinmite Körperregionen hefallende Kranldieit der allgemeinen
Decke als Oeuns Herpes im VVillan'sehen Sinne mit bestimmten Tnlerarten (worunter der Zo.stcr) aurstcllie;
oder rndlieh
c.) das durch l'ilzhildung- hodingle, theils rothe. schuppige Flwlie. theils IMäschcRgruppen und
Kreise, theils Haarverlust erzeugende Ihtuinhel. welchcs die Allen Tinea loiii/em, Willan Purrii/o »aUutnta.
die Engländer nrnjicornu -Malmsten Trijclmpluflun lonsm-nm, (iruhy III,hu,,kilo a/opoerm, Kühner
Mijcom lomm-um und IJazin TeUin,- («mm-wUe nenuen und das von Cazcnave den Namen Immmi»
erhielt.
niese Cnmnintinn der Namen f(h' den Begriff Flerpcs ist allerdings kein (u-winn tìtr die Dei'inalt.logie und
es wäre iushesondere Willan und Cazenavc ein Leichtes gewesen, zur Bezeichnung der von ihnen hesehricl
»enen Übel andere Worte zu wfdilen. Allein da <lies einmal nicht, geschehen ist, so halte ich es filr besser,
sich an gegebene und eingehOrgerte .Namen zu hallen, als ilurch Rrfitirlung neuer die bestehende C.onfusión in
der Nomenelatur noch zu vermehren.
Ich schliesse mich demnach der Willan'sehen í)elinition des Worte.s Herpe.s an und verstehe darunter:
eine acut, verlaufende, gutartige Hautkrankheit, welche sieh diireh liildnng gruppenweise
s t e h e n d e r , hirsekorngrosser Knötchen, die meist zn lllii.-ielien nnd l'usteln his zu Linseng
r ö s s e und darüber heranwacbscn, charakterisirt, nie über grosse Hautstreckcn verbreitet
vorkommt, sondern sieh im fiegentbeile an bestimmten und hekaunten Stellen localisirt:
d e r e n Efflore-seenzeii nach He.stehen weniger Tage bis vier Wochen zu flachen Borken
v e r t r o c k n e n und nach Abfallen derselben öfters Narheii zuriicklassen.
Diese dem Ocnus Herpes ent.^prcchi'nde Definition erleidet jedoch dadui'ch einige .Modificaiion, dass beim
Vorkommen dieses t hel.s an ilcn einzelnen Regionen der Hautubei-tläche gewisse Ei'seheinungen des Hei-pes in
erhShterem, andere in geringcrem Maasse aunrcten. sowie auch die r.ruppii'ung seiner Efllorescenzen manche
•Änderung erleidet, und eigenthtimliche Zeichnnngen veranlasst,
Es ist deshalb tincriilsslich. dieses (ienn.s Herpes in einzelne Species zu theilen, und die Charaktere jeder
derselben besonders hervorzuheben. Unter Eesthallung dieser Principien zcrfállt der Herpes in vier Arten;
n) Herpes labialis, oder besser facialis, h) Herpes prac|)uiiaiis, oder besser progenitalis.
r ) Zoster, (l) Herpes Iris und circiualus").
Gehen wir min zur Schilderung der einzelneu Herpes-Speeles, so wlirc nach anatomischer Ordnung zuerst
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Herpes facialis s. labialis s. Hydroa fehrilis
(Olaphlyctis Alibei'Q. Taf. V , Fig. 1. Taf. V n i & IX.
An einem jeden Punkte des Gesichtes, am häufigsten allerdings an den Lippen, aber nicht minder an der
Nase (seihst an der Nasenschleimhaut), an den Wangen, an der Slirne, an den Augeididern, an der Conjunetiva
bulhi, am Süsseren Obre (II. uunculm-ä), sowie andererseits an dem Roth der Lippen, an der Schleimhaut der
Mundhtihle, an der Inneniläche der Ijppen und Backen, an der Schleimhaut des harten und weichen Gaumens,
am Zäpfchen und der Zunge (H. linffiiae) localisirt sieh der Herpes und nimmt, je nachdem er seinen Sitz an
der Susseren Haut, oder der Schleimhaut aufsehlägt, dill'erentc Formen an.
Dieser Schilderung zufolge ist es einleuchtend, dass die Bezeichnung II. facialis eine umfassendere und
passende« ist, als H. labialis, indem es wohl sonderbar klingen würde, einen an der Slirne, Tnf. IX, oder
an der Nase vorkommenden Hej-pes, einen II. labialis zu nennen.
An der äusseren Haut erscheint dieser Herpes in Gestalt gruppenweise stehender, mit klarer, wässeriger
Flüssigkeit gefällter, prall gespannler, beerenai'tiger Bläschen, Taf. V, I V I ii und Taf. U aaa, welche
selten in grösserer Menge vorkommen, meistens wenige Gruppen bilden, welche letztere gewöhnlich gleiciizeilig
Sümmc <les cpsteren iibci- ühs VerliillUiiss des llerpos facinli« und progttiiKilis iuin llti'iies Zosler su lióren, elje man die Esisleiii iler crsleren
vcriiieLlel.
Die tlinisclio Krfalimiig l.lin nun. da« viole Momeiile dafür 5,.r«liei.. eiae Soiiderüug di«er -Arien, »«ic sie Iiis jd« gebriiaclilicli
isl. »ucli lur die Folge bestehen in l»sse.i, und »war ius folgendea Grünileti:
I. E»cUeiiien de.' Her|ie. labiali» iii.d |inieputialis gewüUnlicli .lor in einer oder vvei.isen Bluselieiigruppen, .vfflircnd ,1er Zoster nuc
i eine oder wenige grnppenwei« Bestellte Enioreseenion nufwtisel, sondern im Gegcnliitile iisolieinaiid.r «icli rnlwickelnde
2. PUtgt ,1er Zoster nicht tu reridiiiren, son,lern meist nnr oli 'n ein» Individ
nnd progenitalis die Recidi.eii zur Hegel lialieii.
3. Dn.< Vorkummeii de» Herjies lubialis im Gefolge Uehcrh»ner Knnikheiten ist «ine bekannte Thutsaehe nnd liit dieîcra Ûlie) den Nnracn
//yrf.-»« /c4r.ïi. eiiigclmgea; es crsclieint .omit diese ilerpes..\rl mehr als eine symptemRÜ^elie AlTection. bedingt ilureli eine .orangegm.gCM oder
noch fortbeslehende. acherhado oder üebcrlose Kranklieit, tnni Ui.lerschie,le von ,lci. Zosteres, welelic nis Prüjnct eintr Erkrankung eines
bcgrenîtcii Cerebni-Spiiinl Nerven-Beiirkcs aufturosseii wiiren.
4. Netirtilgieii gellen dvn. Ausbrucli der Zoslfr-Ktnorrscenicu vor;in. begicilen ,len g wSlirend .eines Bestehens und lilriben
rn zurück. Er<cheinungen. »olclle hei II. labialis und prngcnilis nie vurkummeu.
'Imebr ml iieidcii Kûiiierliâmen gicieliieitig tum Vorsclioin eder er
InVr obliegi, ist di.', oli «neIi die von Willan iu die Arten
r o.lcr III den reinpüigii^formen lu i.ililen sind? Um klar zu
fCbrt der llerpo dann, «tun die lllilsebcn einer Gruppe 2U
:lil von nüssigkeit liei->or|jeJioJ)cno Verliefuiig >on einander
• lUiisrliengruppcn von »püteren Eniplioneii neiler BlSsflien
ISrigerc I.elien.daucr (du später gelioivn)
oft noeb lange i.nolt sc!
S. Kommt der Herpes labinlii und progenitalU seltener einseitig, als viclmeb,
wühlt »ich die in iler Mittellinie des Körpers gelegenen Stellen tu seinem Sitte aus.
weise (sieb. I. e. png. 18), allein, »ie ich ginnlie, mit UnrcchL
Eine anderi' von v. IIa cronsp riing angoregte Krage, deren Beantwortung n
des Uerpe.-oingeicihtui Kriiikbcitcii, genannt llerpis iris uud eircinntu», hiel
wir vor Allem eine Drlinitioii dieser Obel geben; — den Ueinamcn Ii
einem cenlralen und periiilirrisclien Tlicil vrrsehmelieii und durcb eine ringförmige
getrennt erscheint. Da, Rilil de« II. Iris winl dann um so deutlicher, "onn centr
peripherisch umringt »enlrii. W'ieilrrbolen sieb die NocbicbObt im lnikr.'ise der erstriilslnnd
mehrere iu einamli'r geltgeiie BlüsflienVreise, von «clcbtii die iinssecen. später entstnndenen
als die inneren, mitralen HutVeiscn. Und so ge.«biebt es, duss man Füll, tu Gesicht brkommt, wo nur Bläichonkreise ohne
n!''JraZL> 'vLlivnen, Es ist also gant „„richtig, wenn man lielinnpli-t, da. II. eircinnatus und tonsurans identlselic Können sind.
i)bel können iwai- lilSseben hervorliriiigon. doch sinil die piiion — die de» U. d. fwuufui — als ein spilere.« Stadinin ,lw 1!. Iris zu
wlibrrini die anilern durrh l'.iilwncbennig der Pilinidcn dos II. tonsnrnns in der P.riplierie in's I.ebeii gerufeii werden.
Ilir Exterieur unterteile sie ebenso von einander, »ie Mir Verlauf, l)«ner nnil Entstchunir'weise.
Naeb meiner (V.iungiing gibt „s also Ilei'iirs-Arfen, die den Beinamen Iris nnd eireiuiii.tus benStbigen, und die aucb
mit Peinpliigii- haln-ii. sondein za den fibrigen lIrrpes-Artcn wie S|ieeies zum Genus sich vcrlialteii.
I'jii" «eilere Frage nbrr isl ,lie. ub nicht der II. ins und eirclnrintus und das Kryllicmu iris, «nidniv und gyi'utum der
Äu.«ernng i-in imil dersellien Kinnllu it nngesehen «erden kSnnent Ich tweiflc keinen Augenblick an der IdentitDt dieser Obel.
Ilir,^ Luealisalion (meist und Knssrilcfeen beginnend und sieb von ,1a auf Vorder-und Oliennni. Unter-und ül
IIS Gesiclll nusbrr-itend).
ihr gleiebieillg.
üigenthñmlii^hkeil il,
ist A|iHI-,lnni nnd Septe
sprechen nur zn ,leul
iinushcobucbtcud, indem i,s Obel viele Jahre hind
insgclicnd. wollen wir da
!e beim Z,