vorkommen, so sagt z. B. FPRUII, welcher die Aeiic unter dem Titel Psydracia a plelliora Lesolireibt, dass sie
^bei jungen Leuten, die zUelitig leben, oder der Venus zum ersteiimale opfern" ele. cnUtelien soll.
In einer Schrift, beiiamit: Auafthrliehc Abhandlung über die Acne legt G. B r ende r ' ) seine in Paris und
Lyon gemaehtcii Erfahrungen Uber Acne dem itrztlieiien Publicum vor. Er tiieilt sie in eine acne juvenilis, virilia
und senilis ein und iiehrdt neiieubei nucli noch die Willan'sche Eintlieihmg bei, so dass er dir acne simp!c>r
des Letzteren mit seiner aenejuvenilit, die aene indurata Wi thini mil der acne vii-ilis und die acnc rosacea der
Autoren mit der von ilioi n. senilis genannten fltr synonym erklärt.
Eine Ausnahme von diesen genannten Auforen macht Gusl. Simon, der nicht nur gegen jede weitere
ünterfheilung der Acne sieh ausspricht, sondern aueii die anatomischen \'erliiillnis.se dieses Obels grDndliclicr
,Jeden Acne-Knoten, bei welchem unter
immer schon ein Eiterpunkt in der Tiefe
dilueidirt, und unter Anderen darauf aufmerksam macht, diiss in einen
der Epidermis auch nichts von Eiter zu beniei'ken ist, dennoch sich
der Lederhaut vorllnde, welcher
Einstich entleert werden kann"; so dass also dadurch
die Genesis der Acne-Knoten durch eine in der Substanz der Unleriiaut Platz greifende Eiterbildung auf eine
richtige Weise erklärt wurde.
In der Zeitschr d. k. k. Ges. d. Ärzte zu Wien, 2. Jahrgang, 1. Band. 184;>, pag. 144, habe ich mieh
schon tlher den Sitz uud die Erseheiimngen der Acne ausgespro(-iien, nn<l habe auch iieuie an den damals entwickelten
Ansichten dem Wesen nach Niclits zu ändern. Nur die Erkliii'ung-swei.se dei' Entstehung dieses Übels
hat seither durch die allseitig gemachten Fortschritte, besonder.s durch die in der Cellularpatiiologie gelehrten
Uoetrinen einige Erläuterungen gefunden.
In seiner Lelire von den Geschwntsten hat Virchow') bei Gelegenheit der Bes|)reehimg der RetentioiisgesehwUlste
auch der Acnc Erwähnung gelhan. Die Entwicklung, die er der Aenc zuschreilit. besteht
darin, dass sieh durch eine in Folge eines Reizzuslandes hei'vorgei'ulene vermeiirtc Epidermisbildung Unwegsainkeit
des Austlthrungsgajiges des Follikels, unil dadurch eine Retention des Inhaltes des Balges einstelle.
„Tritt dann im Anfange des lls.irbalges ein irritativer Vorgang in Form einer wirklichen Entznndimg ein, so
entstehen die verschiedenen Formen, weiche man seit Wi l lan gewShnlili in der Dermatologie als Acne znsammengefasst
hat. Je naehdem die verstopflen oder gemilten Haarbiilge der einen oder der anderen llcihe
angeboren, k.inn sieh auch die Acnc sehr verschieden darstellen. Erscheinen die ver.stopfien Follikel in Form
von Comcdonen, so heissen sie A. punHala: liegen sie tiefer, und ist zngleicii das Nachhai'gewebe geschwolteii.
sind die Gefösse erweitert und varieös, erheben sich zeitweilig Pusteln an der Oberfläche, so hat man die
A. rosacea; verdickt sich die benachbarte Haut, so entsteht die A. imlurnla.'^
Die folgenden Blätter sollen lehren, in wie weit diese Ansichten Virchow"s. die meis( nur dem Lcichentisehc
entnommen sind, auch durch die lleobaehtung an Lebenden bestätigt werden.
Bevor wir zur detaillirlen Besprechung jener Krankheit Hbergelicn. die mit dem Namen der Acne
disseminai» bezeichnet wird, wollen wir darauf hinweisen, dass zwischen diesem Ifbel und den später zu
beschreihenden anderen Acne-Arten, und zwar: der aene mentagi'a seu Sycosis, und der aene rosacea seu
couperose zwar in vieler Beziehung eine grosse VerwandUchaft und .\hnliehkeit, aber nichts desto weniger
eine nachweisbare Diirerenz besieht, so zwar, dass wir jede dieser 3 Formen von einander abgesondert ids
specielle Krankheit zu besprechen berechtigt zu sein glauben.
Acne ilisseminaia (lieft V|[, Till'. I 4 2) ersclieint in «estalt i'other, conischei' (a) oder halbkugel förmiger
(6), von Hirsekorn- (e) bis Bohnen- (</) Grösse, tlieils fester, tiieils mit mehr, weniger Eil r genillter ICiliabenheiten
r dimn und wann in Gruppen, oder in linearer Anreihung
me der Flachhand und des Plattlnsse.s aber nichl.s desto
ust und des Itaekcns oc-cupiren. und in der .Mc-hr/.ahl der
(a Ä, c,d), Knoten, welche meist einzeln stehend,
(zwar an jedem Thcil der Hautobernäehe, mit Ausn
wenigei') hauptsächlich die Haut des Gesichtes, d
Fälle bei jugendlichen Individuen aufzutreten pflegen.
Einen bäuligen Begleiter derselben bilden gleichzeitig vorluindenc anderweitige Eilirankmigen dei' TalgdrOsen
und llaarbälge, weiche unter den Namen der .Mitesser" (Coincdon.si) (e), des .Miliums (Taf. H,
Fig. i f. Ï) (des Hautgrieses, Liehen pilaris Tal'. U) und der Seborrhoe (des Sehmeerflusses) (llclt [II.
Till'. 7 & 8 dieses Allasses) bekannt sind.
Allein auch ohne anderweitige Anomalien des DrHsenapparatc-s der Haut .-ifellen sich Acnc-Knotcn in jenen
Fällen den Blicken dc-s Beobachters dar. in welchen entweder llaulreize, die von Aiis.sen her die allgemeine
Decke infestirten, zur Anwendung kamen, oder wo der Reiz, vcrmilge dessen die Drtlsr zur Enizllndnng
gelangte, durch irgend eine im Organismus selbst belindliche Potenz verimla.sst ist.
l-^s zcrRillt demnach die Acne in eine idiopathische und eii
Oewilhnlieh lindcl man in den Werken tlher llanlkrankheil
besctn'ieben, welche in Verbindung mit Comcdonenbildung und
e Form der Acne unter diesem Namen
r im Oesichle, auf der Brust uml dem
Rücken junger Leute vorkommt. Da Jedoch, wie wir oben schon gezeigt haben, nicht nur in diesen Fällen, sondern
auch unter verschiedenen anderen Vei'liiiltnissen ganz gleiche Erscheinungen in denselben Gewcbstheilcn
auftreten, aber theiis einen aiulei'cn Verhuif und eine andere Dauer, Iheils .sonstige Modillcalionen darbieten: so
seheint es mir zweckmässiger, mehrere Unterarten der Acne aufstellen, utid jede fitr sich abgesondert beschreiben
zu sollen,
a ) Die gewöhnliche, stets in Begleitung von Seborrhoe und Comedonen atiflretende Form der Acne,
welche von Cel.sus, so wie von Plenek und Al iber t unter dem Namen Varns beschrieben wurde, und welche
im Deutsehen speciell mit dem Namen der „Finnen", „Pfueken" belegt, von den Franzosen „boutons", von den
Engländern .Stonepocks" genannt werden, Acne ruhjm-is (Fuchs) (Taf. 1 & 2). eharakterisirt sieh dadurch,
dass sie beinahe ausschliesslich die Haut des Gesichtes, der Brust nnd des RUckens hefilllt, und hier thcils
kleinere, die Comedonen umgebende, das Haulniveau wenig nbcrragende, rcthe Knötchen darstellt (Acne jmnclat
«) (c), (hcils zu grösseren Knötchen bis Knoten he.tinwächsl, in dei'en Innereti entweder bloss ein centraler
Comedo bemerkt wird, odei' schon mehr weniger Eiter gesehen werden kann (A. ^mstulosu) (Tnf. 1 d). oder
welche zu Zweien o.ler Mehreren an einander gereiht, eben durch diese Aneinanderreihung ihre halbkugelige
Form verlieren, nnd eine ger.iten- oder lialej'ftirmige Figur erlangen (Á. hordenkrís) (Tat'. 2 g), oder cndlich
einen so grossen Umfang ei'reichen, dass sie einer Erbse oder Bohne an Grösse gleich konm.en, ihren Inhalt vor
ErütTnung dei'selben nicht verrathen, sonderti vielmehr als härtlirhe Pi'otuberanzen dem Blicke sich darstellen
(Acne indurata) (Tal'. 2, d).
b) Eine andere Forn. zeigt jene Acne, die sich nur im Gesiebte. m.<l auch da nur an der Stirne, hau|.tsächlich
zunächst der behaarten Kopfhaut, so wie auch an letzterer zerstreut hie und da localisirt, und sich Iheils
durch mehr flache hanlTcorngrosse Knötchen äussert, theiis gleich in Pustelform aullritl. im Innern den Comedo
m,.ht erkennen IH.sst, an der Spitze ein flaches, scheibenttirmige.s KrHstehen bekömmt, welches den untergelagerten
Thcilen fest adhäriit. ntid später unter das Niveau des iibrigen Knötchens gelangt, s
bonförmige IWrkehcn allenthalben in Gestalt eines ci
<lass der
Rest des Lelzt(^ren i entrale,
Limbu,s, umgibt, l-ällt die Borke später ab. so erschetnl der Grösse der früheren Borke entsp ,e Narbe,
die ebenfalls gegen die Umgebung vertiea ist.
Diesel' Form der Acne, welche eine gi'osse .Ähnliehkeii mit den bei Blattern und Sn)hi!is vorkomincndeti
Edlorescenzen zeigt, entspricht am meisten die von Bazin gegebene Bezeichnung Acne niriotifornm. .Man
könnte dieselbe auch wegen ih.-es beinahe anssehliessüchen SiUes auf der Stirnhaut mit dem Namen der Acne
fi-nntiilis belegen.
c) Rei caehektischen Individuen, i e bei solchen, die evidente Ei-scIi n der Scropbulcise a
sieh tragen, bei welchen sich Drnsenschwellungen. Caries, Fettausscheidungen in Gest4>ll der sogenannten Pilyriasis
lahesccnliwn nnd scrnphuhsormn. alsn eine Seborrhoe« unh-ersalis bemerkbar macht: ferner bei Individuen.
w.-lche mit dem von mir Lieben scrophulosormn (siehe IlHt III. Tal'. .'I dieses Atlasses) genannten llâutleiden
beliattet sind : cn.lli.'h auch im Gefolge des Scorbut.s (in welch' letzteren Fällen jeder einzelne Acne-Knoten
von einem lividen. hämorrhagischen, bhnirothen Saume umgehen erscheint:) - bei derlei bezeichneten Individuen
kommen Acne-Eniorescenzcn vor, welche keinen Comedo in ihrem Innei'n beherbergen, sieh nicht auf du'
Haut des Gesichtes, der Bi'ust und des Utlckcns hescln-änken. sondern allenthalben, an dei' ganzen Hautoberfläehe.
an den Extren.itäten so gut wie am Stamme zur Entwicklung kommen, Sic haben in dieser Beziehung Ähnlichkeil
milden durch Syphilis erzeugten der Acne ähnlichen Knoten (Syphilis culmu^n pnpulosn),
jedoch durch ihren wciieren V.-rlauf, hesonilers
GeschwtU'en umgewandelt wci'den. Dem Gesagter
cache,•Ucorum (Hell VII. Taf. 7| ent-'ipi-cclicn.
(!) Während des (¡.•branches mancher Hoilmiltcl stellt sich auch
apparates ein. und bildet di
s nicht zu specitischcn
zufolge dDrOe fUr diese Form der Acne der Name Acne
nerli.-l u Gc £. des .)od hei
der Hanl eine Entzündung ihres Drtisenscenzen.
— So isl bekannt, dass beim
chen Individuen zaiitreiehe Acne-Knotrn im Gesichte, auf der Brust und
hnell zu l'usleln werden, ein andermal als ziemlich umfangreiche Knoten
•rhinde:.! manchmal den sonst angezeigten Eoj'tgebrancb des .Iodes und
imcntes rasch ohne Narben zu hinterlassen. |Tal'. 8, Fi». 3).
ehe l'Or die Enl.slehiing der Acne bildet die örtliche
n Mittel nicht behandelt worden könne
¡scliwnUle, II V«rlcsuii|;uii. I. Ilainl. Uerlln 1SU3, pr
auf dem RHcken aufireirn. die einmal
einige Zeit uavcrilndorl hestcheu, Sie
schwind.'n nach Ucsoitignng diese.s Medii
lîine andcrr. minder bekannte Ur.s;
Tbeers Es "ihl Individuen, dir mit diesem Mittel nicht behandelt worden können, weil sie nach jeder Bepuiscmit
Theer eine mehr wenii^er hedoutcndr Prornptian von rolhen. hauHcorn- bis hohnengrossen Knoten
h.'kiimmen, auf deren Spitze, und zwar dem AusftIhrungiiK-.inge <les Talgfollikeis. oder <les llaarbi.lge-s ent.spr.-
cliend rin schwarzes Pllnklchen, d.u'ch den in den Austlthrungsgang des Follikels eingedrungenen Tiieer zeigen.
Aber nicht, nur bei solchen Individuen liaheu wii' itn Laufe clor Auwendnng.szeit des Iii
achten Gcicgenheil. sondern auch hei Arbcilorn, die in Fabriken n.it der Manipulation des
Verarbeitung desselben zu anderen Produeten. wie Benzin, Paraphin, Wagensch "
Obwohl mm derlei Arbeiter mit dem Theer selbst
Acne zu beoh-
Theers, l.ehufs .1er
i. w. beti-aiil waren.
n Bei'tthvi u konmien pflegen,