(les Liiimg nodi zu I^Leiiszcilmi Willaii's aiiKolertig-l Nviirile, so g'cbnlirl iinslreilig' fjefztereni das Verdienst,
<len Nanieii nnd <lie Leliro des Lupus enlworfeii zu Inilien,
Es haLcii sid> mteli die Melimlil seiner ZL'it^renosscn und Nadifoi;fci-, wie l ' i i imbo, Green, Wilson,
Hunt ¡II EiifilamI, IMed, Bayer, Cibcrt, Cazenave, Lugol . Devergi e in l'Vaiikreic-ii. Blasius, Fuchs,
l i i e k e , G. S imon in Denlsdilaiu!, der Nomenflnlur Willan' s angescblossen, wäbreud Alibert' s ßezeicbining
dieser KrankLcil : Dar Ir e roiiffeaiile, Eglkiomene, ¡ferfies exakns nur von \veni}fen — wie J. F r a n k —
a dopi i rl nini der erst eren vorgezogen wurde.
Die von ileii s[)ñleriHi Aiilureii in der Lehre [Iber Lu/iiis genmeliten boríschriKe bestehen ImuptsiSchlicli
in der g-enaueren Besehreibnng' des Verlaufes, dei' Ätiologie und Therapie dieser Krankheit, in der Aufstellung
einei- grossen Anzahl von Speeles und i'iiriel»(pn nnd in dei' Angaìie von Benemuingen filr diese, als Lupus
exfolinimm, lii/iieiirop/iifug, ulceraiivus, maculoaus, hiherculoKug. lumiiliix, vel supcrfvialiiei- vel in profimifiim
ilealriiens ete-, welche Namen jedoch nur nach Willkili' gewählt wurden und nirgend Leslininilen, durch eharakleristische
Keinizeielien ausgepräg(«n BegrilFeii i-iitspreehen.
Ileut zu Tage werden mit dem ficnns-Namen Lnpiui. Herpeux exedeiis. i-oilms, plim/m/eniciti etc.
zwei ganz verschiedene llantkrankheilen bezeichnet, die mit einander nichts gemein haben als ilii-en
fhronischon Verlauf und die Ilaulstellen. die sie zu befallen pflegen.
Das e ine dieser Übel ist jenes, das zuerst von Wi l la n so benannt wurde, während das zwe i t e durch
C a z e n a v e den Ueinamen erylhemalosus') erhielt.
Ks wäre sehr gerechtfertigt gewesen, wenn wir den ¿H/»« Wi lhn
und letzteren untci' einem anderen Namen besehrieben hätten. Allein
Grundsätze getreu: nirgend n
hei dei' Abhandlung über IMI
denselben a
in jenem des C a z e n a v e geschieden,
1, in der Einleitung ausgesproclienen
e Namen ftlr alte Krankheiten zu gebi'auehen, haben wir es vorgezogen, lieber
* aueh des Cazenavesehen Lupus enjlhemalosim Erwähnung zu thun, als
anderen Orte und unter einer atuleren lienennung zu hcsclireibei
Wie aus dem eben Gesagtem ersieht lieh, lässt sieh filr die Leiden, die heut zu Tage Lupus genannt werden,
k e i n e allgemeine, umfassende Definition gehen, sondern es muss vor Allem der Wi l lansehe Lupui von
dem desCazenave geti-ennt. und jeder filr sich heselirieben werden.
Der erstere — der Lupus Will an i — äussert sieh durch zwei wesentlich von einander geschiedene
KrankheitsLihler, so dass wir gcnöthigi sind, denselben in zwei Varietäten zu trennen.
Die erste derselben, Lei welcher die Eflloreseenzen n icht im Kreise stehen, hezeiehnen wir mit dem
Namen Lupus vulyann: — sie repräsentii't das ge-wübuliche Oild beim Beginne und hei noch nicht sehr langem
Reslehen dieses llaiitleidens und unifasst die unter den Namen Lupus pxfoUalipus, lulevailosiui, Cumidus. hyper-
/rop/iicus. fivulceriins eic. Iiekannten ¿li^Hii-Species.
Die zweite Varietät hingegen bezeichnet jenes Stadimn des Lupus, hei welchem durch Fortschreiten in der
Peripherie und Heilung im Centrum der Erkrankung die ¿«/»ii-Edloreseenzen mehr weniger Kreise, Halbkreise,
oder Kreissegmente bilden und den Lupus seipii/iiiosus darstellen. Ilieher gehören theils der Esthioineim
nbumbulmiK, tiieils manche unler SyphUü cutimrn äerpiyinosa beschriebene, tlieils endlieh einzelne, fj'ilher
als endennseh bezeichnete Übe!, z. Ii, manche Fälle \
lerpiyiiwsa
n ¡{mlesyfff. Srerliern. Fnlcudinn. Morh. dilhinwsicus ctc.
f . Lupus. Williui.
Die Kraiikheitserselieinungen, welche den Lupun W. charakterisiren, sind so mannigfaltig, dass nur eine
genaue Keiintniss des \'erlaufes dieses Übels zu seiner richtigen Diagnose ftlhrcn kann.
Die Entwifkclung dieser Hautkrankheit ist eine äusserst langsame und es vergehen Jahre, ohne eine bemerkenswerthe
Veränderung im Krankheitsbilde hervor zu rufen.
Den Beginn des Lupun W. bezeichnen jederzeit birsekoi'iigrosse, bi'aunrolhe, ziemlich feste Hervoi'ragungen
über die Hautoberiläehe, d. i. Knötchen (pupuUw) .\'r. I iiiif Tal'. V, die entweder mit einer glatten, glänzenden,
gesjxinIlten Epidermis bedeckt erscheinen Nr. 2 auf Tal'. V, odei' an dei' Spitze weisse Schü()pchen ti-.igen
ST. auf Taf. iV.
Die.se anfangs isoliri stehenden Kniitebeii (1, 2, 3) werden im Laufe der Zeit entweder durch Umfangsvermebrung
jedes einzelnen .Vr. 4 aill' Till'. IV, oder durch Entwiekelung neuer, die früher frei geblichenen
Zwisehcnräunie ansfltHeilder pnpulnc an einander gedrängt Xr. 5 auf Taf. IV, verschmelzen so zu linsen- bis
bobnengros.'ieii Knoten (Tuhcrculu sru iiudi) Xr. ö »iif Taf. II, thiiils zu griissereii, verdickten, mehr weniger
Ober das Ha.itniveau emporragenden Fläelien (Inliltrationen) Xr. 7 auf Taf. II. Manchmal gewinnen die Knoten
gleichzeitig an lliilie und Breite, wodurch sie hasel- bis wallnussgross werden Xr. 8 auf Taf. I. Diese erhnigeii
bei ihrer Vergrösserimg und Fliicbenausdelmung zuweilen eine weichere (Konsistenz, wodurch ein mehr weniger
gedunsenes Ausseben Xr. « auf Taf. I. iiewerks teil igt wird, und haben somit jenen l'unct ihrer Entwiekelung
erreicht, woilureb das Krankheitsbilil eines knotigen, hypertrophischen, gedunsenen Haiitwolfes — Lupus luhcrcu/
osus, hyperirophieus seu tumidus vollendet erscheint. Taf. i.
In jeder dieser (»eslalten verharrt der Lupus W. entweder durch längere Zeit scheinbar unverändert;
oder er gewinnt an Ausbreitung, indem sich im Umkreise der Erkrankung neue Knfitehen (wie bei Nr. 1, 2,
Taf. V) oder Knoten Xr. 10 auf Taf. I bilden, die nach und nach sowohl unter einander, als auch mit den früher
vorhandenen versehmeizcn und so die kranke Fläche vergrOssern — Taf. II —
oder er tritt seine r e g r e s s i v e Metamorphose an.
Diese äussert sich entweder in:
a ) Abflachung der Kniilehen Xr. II auf Taf. IV, V, Knoten Sr. 12 auf Taf. I, oder Inllltrate Nr. i:j auf
Taf. II, ohne oder mit gleichzeitiger stärkerer Schuppenbildung an deren Oberfläche; oder viel hänilger dnreh
b) Schmelzung der krankbafien (iebilde. Diese beginnt stets in der ¡Glitte jeder einzelnen EfllorcseeHz und
gibt sich durch kleine EiicrpUnktelien, weiche iinler der Epidermis an der Spitze der Knotelien Xr. 14 auf
Taf. V, oder Knoten Xr. 15 auf Taf. V bemerkbar werden, zu erkennen. Aueh diese stehen anfänglich isolirf,
bis sie durch fortgesetzte Schmelzung neben einander stehender Enioreseenzen zusaminenlliessen Xr. IG auf
Taf. V, eine gi-össere Ausbreitung gewinnen, die Epidei'iiiis im weiteren Umfange emporheben, und so in
Gestalt gi'üsscrer oder kleinerer, flacher oder erhabener eitriger Infillrate auArelen. Der hierin enthaltene Eiter
wird bald nach seiner Kildung vertrocknen und feste, siii'iide, bröckelige Borken — cnuslne — Xr. 17 auf
Taf. III, IV. V bilden, welche nach Massgabe der Menge und Consistenz des gebildeten Eiters, so wie j e nachdem
derselbe rein, oder mit anderen FKlssigkeitcn als: Serum, Bhit. .lauche, Sebnm gemengt ist, entwcdei'
liiein, flach, oben, gelb oder von grösserem Umfange, erhaben, uneben, braun bis sehwai'z, lose anhängend um!
entweder von i'eicidicher Flüssigkeit untcrminirl oder fest sitzeml ci'scheinen werden.
Wird eine solche Borke, n. z. entweder durch das unter derselben angesammelte Fluidum, oder absichtlich
enlfernt, so kommen entweder Erbahenlieiten — Excrcseenzen — 'Wueheiningen Xr. IS auf Taf. III, oder
seichte Vertiefungen — Exeorationen - Xr. 19 aul' Taf. V, oder grössere Substanz Verluste — Geschwüre
Nr. 2« auf Taf. IX, zum Vorschein.
Die aus kleineren, steeknadclkopfgrossen Granulationen zusammengesetzten Wucherungen sind von Hanfkorn
bis Wallnuss-Grösse, meist halbkugeirörinig, braunroth, von einer serösen oder eitrigen Flüssigkeit
durchsetzt, zeigen eine fcstweicbe Consistenz und meistens eine unebene, mehr minder zerklüftete, exeorürle,
selbst geschwärige Oberfläche (Xr. 18 Taf. III).
Die Oberhautahschiirfungen haben ebenfalls e
e runde, längliche oder eckige J'eripherie und e
Die GeschwDre zeigen einen eoneaven. mit Ü
le versebiedene, von linsen- bis llachhaiulgrosse Ausdehnung,
ne nicht bedeutende Tiefe.
'augelbem bis granröthlicbem Exsudate belegten Grnnd. und
entweder gewulstete, nach aussen umgeslDlpte, oder selilaffe unlerwasehene Bänder Xi-. auf Taf. IX.
Ein, diese hezcicbneten Erscheinungen ciai'steilender Lupus lilhi't den Namen dos gescbwflrigeii Hauti
Flechte, des Lupus exulcerans. Wolfes, der fressenden herpcs phrnjudemcus. Esthiumems etc. (Tai'. IX, d
und Taf. III).
Der ungestörte Verlauf eines solchen Lupus hat die ulceróse Zerstörung der Haut, des subcutanen Zcllstolfes,
sowie der IJändej' nnd Knorpel zur Folge, wodurch mehr oder minder bedeutende Substanzverluste mit
Enlstellungcn Iiervorgcrufen >verden, z. Ii. Verlust der Flügel, der Spitze oder der Seheidewand dei' Nase, der
Augenlider, der Ohrmu.-ieheln (Taf. V, VI. VH) ii. s. w.
Dieser Vei'schwärimgsproccss endet fräher o<ler später, indem sich zuerst, die Menge des auf dei' (ieschwärsÜäche
abges<,nderlen Exsudates vermindert, nnd .lafür .1 ick (lässiger wii'd; die Überhäutung beginnt (!ann an
der I'cripberie und sehreitet allmäblig gegen den Miltelpunct zn, bis nach und nach die ganze fräliere Gescliwärsfüiche
mit einem, anfänglich äusserst dflimen. zarten, glänzenden Epidermida 1-Überzüge bedeckt erseheint, der die
uniergelagcrien roiben Corium-Fläcben dnrchsehinmiern lässt Xr. 21 auf Taf. Vll. IX t. Allmäblig verliert sieb
die KiUhe, die Epidermis wird fester und bedeckt eine narbige Stelle Xr. 22 auf Taf. II, IV. V. VII. IX I), d. et
I al. X. weiche nach Verschieden Ii eil des vorausgegangenen \ ers<-hwarurigsproeosses verschieden geslaltet sein
wird. Die dergeslalt Oberliäutcte Fläehe ist aiininglieb mehr weniger geröthet, glatt, und entweder eben, oder
niil gellammtcn, von einem gemeinschafilicben Centrmn aussfrablenden Erhabenheiten Nr. 2;{ auf Taf. VII. »der
mit wuLsligen balkenartigcn Hervorragungen versehen Xr. 24 auf Taf. V. oder es zeigen sich kleinere oder
grössere Vertiefungen und Einziehungen Xr. 25 auf Taf. V. welche Ersehe in ungen alle das Gepräge der Narbe
an sieh tragen und sieii von Narben nach anderweiligeii \"erwundungen o<ler i-seIi wärungsVorgängen, z. B.
nach \erbreninmgen. \crbrnhungen. eiternden Wunden, nach Gesehwüren anderer Arl, durch keinerlei
c h a r a k t e r i s t i s c h e .MerkmahMinterschciden.
Nach jahrelangem Bestehen >'erlieren diese Narben ihre rothc Färbung, werden weiss, bekommen eine
glalle, glänzende Oberfläche und bedingen j e nach dem Orte ihres Vorkommens inannigfaebe Enistelhiiigen. wie
Eefropimn, llori.|./.iehen der Nasenspilze, Verkilmmerung der Lippen oder Auswärlskehrung derselben und
diulurch iiedingt•c nI fortwährenden Auslluss des Speichels, Verkärztiiig der Nackeidiaut und als Folge davon