ziikommnulc Krnnklicilsliildor (lomonslrircti kiiim. endiirh weil monciie Ilaiilki-iiiililieiten nicht paiidcmiseli
vorkommen, soiulmi sich ¡in gewisse Zeili-n iiiid Orlc binden, welche deiniiaeh elieiifalls nur aiis
Bilik'rn gelelirl und gelernt werden können.
0 h IIP alle objeetive Diirstelluiig kann das Sliidiiim der Dermatologie nher eben so wenig mit Erlbig
lietriehen werden, als andere Natiu-wissensehaiten, z. B. jenes der Botanik, Zoologie, Mineralogie etc.:
Worfc iilluin reichen n i c h t ans, nm derlei Ohjeele so zu schildern, dass der Leser aus der Besehreiljnng
ein klai-es BiUl des flegenslandes sich entwerfen könnte; hier iniiss die Aiischaiiung das Erste sein, die
Si'lnldenmg das Folgende.
Bei den fihrigen naiurwissensehatlliehcn !)oetrinen hat dieses Priueip durch Errichtung von
Cahinetci), Museen und anderen Anstalten selion längst die faelische Anerkennung erlangt: hei der
Dermatologie kann dies mir durch ein, a l l e Hautkrankheiten in ihren verschiedenen Entwickelungs- und
Bnckhihlungssturen darstellendes Bilderwerk ausgeiiihrl werden, da nur ein solches durch die mögliche
Vervieindtigung allen Wissbegierigen zugänglich gciuacht werden kann.
Zur Mögliehkeil der Anfertigung und Vcröflcntlichung solcher Abbildungen ist jedoch ein Zusamnienlrellen
von Umstünden erforderlich, die sich glüeklieher Weise vereinten, um das vorliegende Werk
ins Lehen treten zu lassen.
Seit dem Jalu-e 1841 mit dem specielleu Studiiim der Hautkrankheiten beschäftiget und an der
Abiheilung Itir Ilautkranke im hiesigen k. k. allgemeinen Krankenhaiise das nöthige Material besitzend,
wurden meine Wönsche — gute naturgetreue.Abbildungen von Hautkrankheiten zu besitzen — durch die
.seltene KuustfcHigkeit und Bereitwilligkeit meines Freundes nndCollegen Dr. A. El f i n g e r alsbald realisirt.
welcher seit dem Jahre 1843 jeden nileressantenFall, der sich theils auf der meiner t)bhul anvertrauten
Abtheihing uiul Klinik, theils hn hie.sigen k. k. allgemeinen Krankenhause nberhaupt oder sonst wo
vorfand, nach der Natur in Lebensgros.se zeichnete, mul sich, dem Studium der Dermatologie
speeiell widmend, so vervollkommle, dass er Bilder von Hautkrankheiten ausfnhrte. welche alles bisher
(¡egebene an Naturtrene und knnstleriseher Ausfuhrung übertrafen.
Bald nachdem eine Anzahl von Originalien gesammelt war, reifte in uns der Entschluss, dieselben
der iillentliehkeit zu «hergeben. Versuche mit Farbendruck wurden angestellt, wobei die Herren lliifcl
i c h und Hanh, Besitzer lithographischer Anstalten, höchst uneigennützig mitwirkten — allein an der
gros.sen Ko.st.spieligkeit des ganzen Unternehmens scheiterten unsere HofTnungen.
Durchdrungen von der Wichtigkeit und iNützlicbkeit unseres Planes Messen wir uns jedoch nicht
zunickschrecken, soiulern suchten und fanden alsbald in Sr. Exeellenz Herrn Baron von Kö b e e k. weiland
Prä.scs des Beichsratlies. unseren ersten Mäcen.
Durch seine gütige Erlauhni.ss erhielten wir die Zusicherung, dass unser Werk in der, unter der
ausgezeichneten Leitung des Herrn Regicrungsralhcs Auer beiindlichcn k. k. Hof- und Staalsdruckerei
aufgelegt werden dürfe. - Allein auch hiermit war mich nicht allen Schwierigkeilen begegnet. Ein so
umla.'ssendcs und künstleriseii ausgeführtes Werk bedarf einer jahrelangen ununferbrochenen Arbeit
von Seile des Zeichners und Autors, einer Arbeit, die, zeitraubend und anstrengend, beinahe die ganze
Thätigkeit besonders von Seite des Künstlers beansprucht.
Da trat die k. k. Akademie der Wissenscballen, ihrem hohcji Berufe eingedenk, als Vermittlerin
auf, und wir verdanken es die.ser, miter dem Vorsitze Sr. Exeellenz Bitter von B a umg a r t n e r , emerit.
k. k. Minister für Handel und tiewerbe, stehenden gelehrten Körperschaft, riass unser unahlässlich verfolgter
Plan — die Herausgabe des vorliegenden Werkes — ciullich verkörpert werden kojiide.
\\"enn denuiach liierdurch ein M'erk gescballen wurde, welches vielleicht den, mit Becht an ein
•solches gestellten Anfordermigen entspricht, so war dies nur durch einen Verei n von Krüften ennöglicht,
der sich nicht tiigiich zusammenfindet und den zu bemitzen die (iunst des Augenblickes gestattete.
EINLEITll^(,.
D e r Zweck, der uns bei der Herausgabe dieses Werkes vor Augen schwebte, besteht darin, dass
wir durch dasselbe ein t ' l inicum für Haulkranke bestmögliebst darstellen wollten, und zwar sollen
die Abbildungen die Stelle der Ki-anken ersetzen, an welchen gelehrt wii'd, ivährend der Text die
Worte des Lehrers zu vertreten hat
Um dies zu erreichen, war es demnach nicht möglich den Texl (wie dies in den meisten bisher
ersehienenen Werken der Fall ist) für jedes Hild einzeln zu geben, sondern es mnsstc (indem sich der
Autor auf den Slandpunct des clinischen Lehrers versetzte) die Diagnose jeder einzelnen Krankheit im
Allgemeinen und Besonderen ausführlich ahgehamlclt. der Anfang, Verlauf und das Ende jeder Krankheit
beschrieben und durch bildliche Darstellung erläulert werden. Da aber jede Hautkrankheit anders
hei ihrem Beginne, auf ilii-em Höhepunete und bei deren Rückschritt aussieht, so war man hemüssiget.
für jedes Hantleiden mehrere Bilder, u. z. so viele zu geben als man benöthigt mn den Verlauf der
Krankheit dem Beobachter zu versinnlichen.
Durch diese Darstellungsweise werden mainiigfache Vortheile erreicht: einmal wird die besehricbene
Krankheit nicht hlos in einem ibi-er Stadien, sondern ihrem ganzen Verlaufe entlang abgebildet,
andererseits werden wir dadurch in den Stand gesetzt den Beweis zu liefern, dass viele, sonst unter
verschiedenen Namen aufgeluhrte Hautkrankheiten als specielle Übel gar uichl existiren, sondern nur
ForniverNclucdenheitcu ein nnri desselben Leidens sind: es wird uns dadurch endlich möglich eine Puriliealion
in der Dermatologie vorzunehmen, unnütze überzählige Knnikheitsnamen, die keimen besonderen
getrennten Begriflen entsprechen, mis der Nomenclatur zu streichen und das gewaltige Chaos, das in
<lieser Doctrin herrscht, zu lichten.
Bei <ler Beschreibung der einzelnen Hautkrankheiten worden wir uns nicht auf eine Dolinition
<lerselben oder auf die Aufstellung gewisser sogenannter charakteristischer Eftlorescenzen beschränken,
sondern wir werden bemüht sein die Diagnose jeder Hautkrankheit durch die Angabe des tiesammtb
i l d e s derselben zu entwickeln.
Da aber dieses nur durch die Betrachtung der im Laufe der Zeil sich nach einander darstellenden
Krankheitserscheinungen ergeben kann. so wird es vor Allem unsere Aufgabe sein, die Beihenfolgc der
Erscheinungen, d. i. den Verlauf derselben zuerst zu geben, um aus demselben die diaguustischen ¡Merkmale
schöpfen zu können.
Da endlich in diesem Werke BihI und Text ein unlreimbares tîanzes ausmaehen, so soll auch der
letztere nur so viel mit Worten gehen, was das erstere mit Farben zu malen im Stande ist, we.ssbalb
wir uns auf die Angahe <ler Symptome der einzelnen Haufkrankheilen beschränken und die aus denselben
geschöpHe Diagnost i k als letzlen Endzwec k iinserer Arbeil hczeiehnen wollen.
Demzufolge wird jede I laulkrankheit für sich, durch Bilder IUKI Worle erläutert, ein abgeschlossenes
Canze bildend, in zwanglosen Heften verölfentliehl werden.
Jedes dieser Helle wird so viele Tafeln cuthalten, als ziirDcmonslratioii des helrellenden llaulleideiis
in allen seinen Phasen erforderlich sein wird. Die Ueiheufolge, in welcher die einzelnen llautkraukheiten