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andere gar (lieht entwickelt werden, oder als kleine Pilnktclien a.igedeiilet ersc-iieinen und aborlif zu Grunde
gehen.
3. Wo bedeutende Neuralgieo im Gefolge des Zoster sowolil, als auch vor seinem AiisLi'ucIie und nach
seiner Ablroeknung bemerkbar werden, und dureli ungcwöhnliebe Dauer und bedeutende Inlensitnt die Krankheit
zu einer sehr sehmerzhaften gestalten, woW aueh manclimal mil SUiritngeii in den motorisehen Nerven einhergehen,
und
4. Wo das Conicntum der Bläsdien eine mit Blut gemengte Flüssigkeit darstellt, liau])tsächlich aber die
Basis der Bläsehen hämorrhagiseh infdtrirt ist, und daher nicht blos einen ganz anderen Anblick gewShrl.
sondern auch der Silz der heftigsten Schmerzen wird und jenen Stellen enlsprielit, an denen sieh spHler jedesmal
Narben vorfmden.
Als Varietäten des Zoster bezüglich seiner Localisation sind folgende zu erwähnen:
ii) Zoster capillitii, Tiif. Tü. Dieser loealisirt sich entweder an der Slirno und am behaarten Kopfe,
a, k, C, u. z. dem Verlaufe jenes Nervenzweiges enilang, welcher vom ersten Aste des fllnOen Paai'es als nervus
supraorbitalis, frontalis et siipratrochlearis ausgelil, und sich von dem foranien supi-aorbilale mich aufwiU-is Uber
die Stirne und den behaarten Ko|)f his auf die Sehuppo des IIinlei'hau|)U's aushi'eilet, od>-r er bedeckt auch jene
Hautslellen des Gesichtes mit Bläsehen, die vom pes anseriniis minoj' el s üb cii ta neu s niahie inen-irl werden, d. 1.
die Haut der Wange, Backc, Nase und ()l)erlipi)e, «I. e. f. In manchen Fällen isl auch di.s Auge durch Erkrankung
der i'anil eulanei des lacrynmlis et palpehrae superioris dabei milcrgrilfen, so zwar, dass neliil den heiligen
Schmerzen auch noch Injecliun der Gefässe der Conjuncliva et Cornea voi'kommf, >md die Beweglichkeit der
Iris darunter so leidet, dass dadurch das länsehende Bild einer Irilis gegeben wird, da ja liekannlltch auch
die Iris ilii-c sensiliven Nerven vom nervus naso-eiliaris. einem Zwcip-e des o|dilhalm. (I. Asl. v. î> 1'.)
erhäH.
In andci'eti Fällen dagegen erhebt sich der Zoslei', vom llinlci^hauptc «iisgehend, bogenformig libei' das
Seitenwandbein der einen Seite und endigt in der Gegend der Stirmialli. Er entspricht dem Veriistlungsgebiete
de.s 2. und 3. Nackennerven, d. i. dem iles n. oc^cipitalis major et mitior. Diese Zostervarictät wird mii' in jenen
Fällen klar zm- Anschauung kommen, wenn sie bei einem kahlköpfigen Individuum auftritt {wie dies in dem von
Bock veröffentlichten Atlas der Hautkrankheiten, 1. Licfcrmig mcheintj, während in jenen Fällen, wo ein
dichter Haanvuchs vorhanden ist, die Wahrnchnmng und Diagnose iles Herpes erschwert wird.
b) Zoster faeiei. Tai'. VH a-i. Tal'. VI I I n. Die Gruppen dieses Zosler kommen in grosser Menge
an der Backe zum Vorschein und steigen von hier nach aufwärts zur Nase, an deren Seitengegend sie bis zum
Nasenrücken in sich alhi.ählieh vcriiingcnden Rläschengruppen auslaufen. Zweimal sahen wir diesen Zostei' iiilaterai,
Taf. Vlli A IX. so zwar, dass er an beiden Gcsicht.shälfien ganz synmielrisch anOrat unil fast schmerzlos
verlief. In beiden Fällen waren nebst den Zvsclgen des (juintus aueh noch .Äste der H II ck en marks nerv en
iiethciligt. und zwar in dem auf Tal'. V I I I A l \ gegebenen Fällen die aus den Cervieal-Nerven entspringenden
n. superliclalis colli, auricularis magnus v. accipitalis minor |h, h. h.): «o endlich auf Tal'. VIH «'. Zweige
des 1.. '¿. und 3. Doi'salnerren.
r ) Zoster nuchae. Herpes collaris (Plenk). (Z. nccipito-collaris v. Baerensprung), Tal'. VIH b,
Tal'. IX, Fig. IC. Bei dieser Varietni zeigen sich die ersten llerpesgruppen in der Gegend des 2. und 3. Ilalswii'liels,
erstrecken sich von hier theilweise nach aufwärts und gegen den Unlerkicfer und fias Gesiehl, theilweise
horizontal nach vorne zur Gegend des Kehlkopfes, theilweise nach abwärts mit einzelnen Blasehengruppcn
bis zur zweiten Rippe auslaufend. (S. Cazenave, Leçons sur les maladies de la peau, Paris I8Ö6, pag. 41,
Planche 8.) Sic occupiren das Vei'ästelungsgehiet des dritten Nackennervcn u. z. des nervns supei'tlcialis oolli.
auricularis magmis et occipitalis minor.
(!) Zoster hrachialis, Taf. X. Beginnt dagegen der Herpes hi der Gegend des ö., (!., T. Mals- und
ersten Bnis(wirb<-Is, so erstreckt ei' sich auf die obere Extremilät und selzt seine (iruppe sowohl an dci' Sti'eckals
an der Heugeseite, baujitsäehüch an letztei'cr his zum Ellbogen und in manchen P'ällen sogar am Vc.rdei'arine
bis zum kleinen Finger herab, fort, so dass der ganze Ausbreilungshczirk der aus dem Plexus axillaris entspringenden
Nerven bis zu den pcriphei'isclien Verzweigungen des n. radialis et ulnaris in dei' Haul vorn Herpes
ergrill'en ist. Auf Tal'. X entsprechen die bei ii. ii. a. gezeichneten Hläschen dem Verästclungsgcliiete des cutanens
médius; jene hei h. dem V. G, des culaneus externus seu perforans Gasseri, und illc bei c. au der Flaehhand
angedenlelen dem V. G. des ramus pahnai'is aus dem nervus niedianus,
- ) Zoster pectoralis. Tiif. XI. Die Gestalt der am Thorax sich enlwickelnden Zosleres lässt sieh im
Allgemeinen aus der Richtung der Hippen ableiten, indem die den Zoster conslitiiirendcn Bläschengruppcu
parallel mit den Rippen, oder richtiger gesagt, mit den dieselbe Richtung einhaltenden Intercostalucrven verlaufen.
Ein derartiger Zoster entspricht der Ausdehnung von 2 — 3 Wirbelkörpcrn, woselbst sich meistens di.- ersten
Bläschengruppen entwickeln und steig! soihmn der Seitengegend der Thorax entlang, anniiiglicli nacli abwärts,
und dam. an die vordere Fläche des Brustkorbes angelangt, wieder nach aufwärts. uu> in der Mlltelliiiic am SIitniim
zu endigen,
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Bei seinem Verlauf in der llant der Urustwand verschont der Zoster keineswegs die Haut der
wie dies fälschlich von einigen Ärzten als Axiom aufgestellt wurde. Ferner ist zu erwähnen, dass die Schmerzen
beim Peeleralzoster hitufig so vehement sind, und bei jeder In- und Exspii'alion so gesteigei't werden, dass sie
DispnOe vei'Ui'saclien, und leiclit lllr eine beginnende Pleuritis imponiren können,
f) Zoster abdominalis, Tiif. X l l , Fig. 1. Enlipreehend der Richtung jener Nerven, welche
zwei letzten Brust- und ersten Lendetiwirbeln hervortreten, und ihre Zweige in
Bau eh wand e.
Musculatur und Haut der
verläuft der sieh hiei' loealisirende Zoster in hoi'izontalei' Richtung von rück- imch vorwärts,
und endigt in dei' Medianlinie des Unterleibes, wobei sich einzelne Blüschengi'uppen n
n nicht selten (sowie dies beim Z. peetoralis aneringerem
Grade, Beschwerden beim In- und Exspirium und bei jeder Thätig-
Veneris zeigen. Auch beim ;
gegeben wurde), wenn auch
keit dei' Bauehpressc.
,j) der hinteren Fläche des Obersehenkels und zieht sich im letzteren Falle bis in die Kniekehle, ja bis zu de.i
Waden hin. Seine e.iite Gru|)i>e entwickelt sich gewöhnlich an der Haut des Gesässes, aufweiche er sich aueh
oa beschränkt, während in anderen Fällen die Weiterverbreitung in den bereits angegebenen Kichtungen stattfindet.
Die aus dem Plexus ischiadieus entspringenden rami cutanei posteriore.^ bedingen den hier in der Zeichnung
dargestellten zoster femoi-alis.