Zur Bczeieliminy dieses Leidens williKe Saiivages den Namen Alopecia arenta, welelicii aueli ieli iHr
den zwt'ckinüssigsioii ei'nc-lite, weil er das lirauklieitsliiUl am bcsicn aiisdrückl; ja ieli l)iii der Aiisichl, dass,
da die Namen ¡'orr!¡¡,< und Tinea (selbst, \Yeim sie durch en(s¡)fecliende Beinamen, als l'. ilccahans, T. tándem
niilier Lcstimnit werden) zu vielen \'erwoclisluiia:on Vei-anliissun¿f jjegeben lial)en, dieselben aus der dornialologisehen
Nomenelalur gelüschl \Yerden solUon.
Älo]m-ia an-tilu, iiniseliriebene Haarseliwiiule (synonym mit Poi-riyo deculrims, Willari-Batemanci:
Tinea lomlens Maliün, VitHigo C a z e n a v e , Alopecia cirrmmriplu Fuelis), nennen wir demnach jenes Übel,
das sieh dm-cii AusfaUen oder Abbrechen starker, pigmenireieber Haare an ums eh r iebcnen Stellen der
Kopfsehwarfe oder des llbrigen Kürpers auszeiclinel.
Uewülmlich beg-innt das Leiden am behaarten Kopfe oder (iesiehle damit, dass an einer etwa erbsengrosseii
Stelle alle daselbst vorkommenden Haare ausfallen, so dass diese kaiU iind pignientlos einer kflnstlieb
angelegten Tonsur um so mehr gleicht, weil die übrigen Lehaarlen Stellen noch unversehrt sind und an dem
Processe nicht Tbeil genoiumoii haben. Tal'. VII, A.
Jlanalinial enlslehen gleichzeilig mehrere solche kahle Flecke entweder neben einander oder an verschiedenen
Punkten der Kopfschwarte oder des Gesiebtes, jederzeit aber bleiben die nicht ergriffenen Elautpartliien
mit vollkonmien gesunden, dicbl stehenden, pigraentirtcn Haaren bedeckt.
Die näcbste Umgebung der kahlen Flecke jedocii zeigt Ilaare die sehr locker eingebettet sitzen, so dass
sie dem leisesten Zug:e folgen, aber auch spontan ausfallen und so die Vei'griisserung der haarlüsen und
Iiigmcntarmen Stellen herbeifiihren.
Diese peripherische Ausbreitung der Krankheit bewerkstelligt (nach Massgabe der Schnelligkeit ihres
\'erlaufes) in ciiieni Falle vollkonimene Kahlheit, in anderen dagegen nur umschriebene scbeibeti form ige oder,
durch Ineinandergreifen der letzteren Sartige, Lis(¡uil form ige, klecblatliibnliche u. s. w. haarlose Stellen. Lidem
ausser der angegebenen sonst keine anderen Krankheitscrsebeinungen (demnach weder EHlorescenz-, noch
Schlippen-, uoch narbeniihnliebe liildung) bemerkbar werden, so ist die Unterscheidung von den, durch
Herpe» IniiKunms, Facug, Pusteln oder GesehwUren bedingten Epilationen sehr leicht möglich.
Nach kUi'zerer oder längerer Dauer dieser, mehr weniger umschriebenen Haarschwiude bemerkt man
wieder junge meist pjgmentlüse, manchmal aber auch gleich starke pigmentreiehe Haare eniporkeimen. Ei-stere,
die im Beginne den AVoilhaarcn gleichsehen, erhalten ehenfalls später die Fai-be und Dicke der normalen Haare
und machen es auf diese Weise möglieh, dass das Übel nacb Ahlauf von 3 Monaten bis zu einem Jahre spurlos
verschwindet.
Seborrhoea. Sehineerlluss.
In den Scbriflcn der Ilippokraliker'). des (ialen'), Celsus''), Tb. I ' r i scianus ' ) , Actuariiis'), A. Trallianus
») etc. finden wir zwar eine, der Seboirhoen vnpillilH stets zukommende Erscheinung, nâmlich: das
De/luvium i-apiiloivm ei'wâlint, d cssgleich en bezeichneten die Gi-ieehen mit ilem \Vorle nnpcariç, Celsus'),
Paul v. Aegina und die Araber mit I'orrii/o eine, sowohl am hehaarien Kopfe als auch am Qbrigen Körper
dm-ch Schuppenbildung sich kennzeichnende Hautkrankheit: allein bei allen diesen Autoren, so wie in den
Werken der Chirupgeii und Sprcialisten der spiiteren Zeit, wie Guy de Cbauliac, A, Paré, Mercurialis,
Lori'y etc., vermissen wii' eine richtige Schildornng jener Ei'krankung der allgemeinen Decke, die mit vermehrter
Schuppenbildung und Vei'lust der Haare Hand in Haud ciidiei-scbreitet. d. i. dci' Sebori^we.
P l e n k ' ) machte zwar zuerst darauf aufmerksam, dass die bei seiner Pornyo farinosa vorkommenden
Schuppen durch Vcrti'ockmmg einer, aus den TaigdrHsen ausgeschwilzlen Feuchtigkeit entstehen dürflen, allein
die kurze, aphoristische Dclinition, die er von dieser Krankheit gab, wiu- nicht gendgejid seine Zeitgenossen von
der Natur und Wesenheit des hetreffcnden Übels zu aberzeugen. .Man stimmte vielmehr mit Willan's")
Anschauung dieses lliuitleidens (iherein, der es unter die Classe der stjuamösen Hautkrankheiten rangirte und
nach dem Mustci' dei' Grieciien Pi/ijrium namite. Alibert'") dagegen zog die üeneiinungen Tinea und Pom'go
vor und unterschied eine Tinea neu Poirii/o furfumreti von einei' zweiten, von ihm zuerst beobachteten und
Tinea seil Porriijo amianlacea genannti-n, welche beide jedoch, nach den davon gegebenen Ahhildimgen")
und Beschreibiiugen als Fülle von Sebon-huea i-aiiillilii leicht erkannt werden kömien. Das GIciche ist mit
Mahon's") Teiyiie amiantacae und fwfunwée der Fall, auf deren Identität mit seinen Porrígo-\úiin sieh
Aiihert herull.
n i e t t " ) , der in Hinsicht des Ausdruckes PityrinsiK Willan^s Ansehammg theilt und neben jener der
behaarten Koplliaul auch eine Pi/i/ri'isis der Augonbniucn nu<l des Kinnes aunihrl. hat zuerst des Vorkommens
ilci' Sdon-Iwe an nicht behaarten Hautstollen Krwiihming gelhan un<l diese mil dem Nanu-n Maladie folliruleme
oder Acne scliacea belegt.
Unter dem Titel: Seavlions moMdes des folliniles sebaréa bcscbreihl. P. Bayer in der ersten Anllage
seines Werkes") mehrere KraukheilsbiUler, welche durch Erkrankungen der Talgdrüsen und durch Anomalien
des Inhaltes derselben erzengt wurden; während er in der zweiten Ausg-abe'") sieh schon des Ausdruckes Flux
sebare bedient, um dadurch die krankhaft vennrhrle Absonderung der Ibuilscbinecre zu bezeichnen.
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