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In Anbelnu-lif dieser l.eiileii Äloineiife (ilcr aiialomiselien Bes.-lialTenlieil der KresswerkzeiiKe der Liiiise
niiiulieh und il.rer eiiortnen \-mnel.runn:8iyilngkeit »nie.' gili.sfifroi. L'msliii.den) wird es ^^oh\ „iel.t \Vunder
nelimen, dass die llaul des von deti LUiisen lieiuiifesuebten .Mensehen diireli die PurIwährenden und intensiven
Angriffe so vieler Tbierelieti beilputend g-eroizl unil zu inannigfaelien Krauklieiten disponirl werilon >viril,
llinzuzureelinen isl noeli der Unislam!, dass ilureb die cumuürlen Angriffe von Seite der Läuse auf den
nervenreicheti Papillarlvörper die sui.jeHive Empliiid.ing desJuekens bei dem Tril-er erregt wird, welelie
ihrerseits wieder ,Kratzen" naeb sieli ziehen wird, itas. wie wir liereits wissen, au und («r sieli ein ausreichendes
Munieiil znr llervorrufung der niannis-faelisteu Ilaufkrankbeiteii in Gesliilt der Eezenie abgibt.
Dass demnaeli Kopfläuse Eezenie in ihrem Gefoljve Inil.en können, ist klar, und die tilglielie Erfahrunglehrt
uns aueh, dass tiieils von ihrer Epidermis beraubte (nässende) Stellen. Iheils mit Eifer gefüllte Epiilermidalerbebungen
(Pusteln) auf der Kopfbiuit jener Individuen sieb vorfinden, die eine grosse Menge von Läusen
ÍSIIS unii IM| > e t ¡ s o L .'I,-a un (e, besondors <Iìd Gelile
li.iu|)l«U'lilidi iliireli «Nu Gegenwart iìit Uiiise
r, iiulm er saçl, ilass ^bei derselban sûbr bSufigloliiii
reelifiein-n. liiiss wir sagrii: Jeile diese, in
iform ist (lureb Kopfläuse ei'zeugt.
sfh\Yellen die benaclibarlcn Lynipli-
daselbst beherbergen (Tnf. X. Pisj. I).
Die unler dem Namen Tinea. I'orrigo. Aelior mu
ftalt der Impetigo granúlala imitirende Eezemfurm ist e
bedingt wird, und sHion Willan bebt diesen Umslani! ben
Läuse benbaelitet werden.'^ Wir möebien diese Worte nur
Gestall der sogunannicn Impetigo granula(a aulWtende Ee
In Fulge eines jeden Eezenis, und so aueb des liureli Läuse
drQseii, nieist jene der Naekengegend an. Dieser Umstand verleilele <lie llumoralpatbolo-eti zu der Annahme,
dass bier Skrophulose die Ureadie der Kranklieit sei, in Folge deren das Eezem, und gleichsam als ,h«bere
Animalisirung'- des Eezem pro dueles. natOrlieh per generalionem aeiiuivoeani. die Pedieidi entstlluden. Die
Gegenwart bat aber iliese Tlieoi'ie unbarmberzig den Siab gebroehen.
Die auf der Haut des Körpei^tammes hausende Kleiderlaus, l'ediculus vestimenti, P. Immanus,
unlersebeidel sieh von der Kopflaus sowohl dureb üire bedeutendere Grösse, als aueh dureh ihre analoniiscbe
HesebalTenheit, indem ihr Körper der querlaufenden Ringe enlbebrl und dagegen seidiehe Einbuchtungen besitzt,
Sk repriisentirl die Aristokraten dieser Familie, die mit den plebejisehen Kopfläusen niemals eine .Mesalliance
eingehen, aueb den soei.-den \'erivehr mit iimen meiden, ja nieht einmal die Wohnorte der letzteren betreten;
(ienmacli nie am Kopf, ja nicht am naeklen Körper angelri.fTcji werden, wenn sie nicht eben im Momente ihrer
Nabrungseinnahme sich botinden, oder aber bei rascher Entkleidung des Körpers, nicht rechtzeitig genug ihren
Versteck erreichen konnten.
Diese Galtung Läuse wohnt und lebt nur in der Leibwäsehe und de
versländlich in jenen, die eben am Körper getrage;i werden. Si
Fallen bilden, ihre Eier, und kriechen auf die Haut selbst nur d
Sie begalten unil vermeiiren sich gerade so, wie die Kopfläuse, und da ihnen
Verfügung steht al.s den Kopfläusen, so wird ihre Zahl binnen Kurzem zu
wachsen können, wenn ihrer Fortpfianzung und Verbreitung kein llinderniss
In solchen Fällen kann es nun allerdings so weit kommen, dass sie in den Kleidungsstücken keinen genügenden
Raum mehr finden, und desshalb in grosser .Menge auf der Haut selbst angetroffen werden, wenn man die
Kleidungsstacke abnimmt. Allein man bemerkt da zi.gleieb, dass sie mit grosser .ingstliehkeit umherirren, und
die nackte Haut zu verlassen bemüht sind, um einen Schlupfwinkel zu linden, der ihnen um so weniger fehlen
kann, als ja in der Regel der Mensch niemals ohne alle Bekleidung sicli befindet, und dieThicrchcn aueb die Refugia
der Bettwäsche, lietfdeeken etc. nicht verschmähen.
Betrachten wir eine Kleiderlaus in dem Augenblicke, wo sie aus der Haut ihre Nahrung holt, so sehen
wir wie dieselbe ihren Kopf unler einem spitzen Winkel in die Epidermis einbohrl, und der in ihrem Unter-
Icihe der Länge nach verlaufenden Verdautmgscanal in fortwährender perisfaltiseher Bewegung begriffen, sich
immer mehr rötbel. während die durch den Biss der Laus verletzte Haut i|uaddelfiirniig ansehwillL
Wenn schon die verbal tu iss massig kleinere Kopflau.s ein zum Kralzen einladendes Jucken veranlasst, so
wird dies um so mehr von der Kleiderlaus gelten, die schon während ihres Suuggeschäl'tes eine seriise InllUralion
in Form einer Quaddel (ici-voi'i'ief. wulche über das llautniveau hervori'agend, um so leichfei' von dem liralzenden
Fingernagel getruffen und oft bedeutend exeoriirt wird, da die im Umkreise der Slichöffnung serils imhibirtc
Epidermis sehr wenig rcsistenztiibig ist. Ilarum sind auch die unter soleben Umständen bei den. mit Kleiderläusen
Behalleten zu .Slande kommenden Exeoriationen (inl'. VJIt ti. IX) im Allgemeinen viel grosser, als die
in Folge des Kralzens aus anderen Ursachen (Insecfen^l¡<•la•n. Krätze etc.J erzeugten üherhaiilahscbürr.mgen.
So lange die Menge der vorhandenen Kleiderläuse noch in mä.ssigcr Grenze sich hält, bemerkt man
gewöhnlich nur in der Naekengegend. wo die Falten des Ilemdkragens anliegen; aus gleicher Ursache
auch um den .Gürtel", wo dio Beinkleider fest angedrückt sind, um das Handgelenk, enlsprechcn.l den Fallen
der .Manchettcn, Exeorialionen von verschiedener Ausdehnung, zahlreiche hlulende Stellen und von vertrocknetem
Rillte herrlihrende schwarzbraune Krüstchen.
! legen ii
Klciduugssincken, selbslben,
und besondei's wo diese
ch ihre Nahrung holen wollen,
viel grössej'es Territorium zur
2r nnglaublicben Höhe heran-
Weg gelegt wird.
Wenn jedoch die Thiercheii Wochen hindurch ihre Tbiitigkeit auf der Haut fortzusetzen Musse hatten,
mehren sich die geschilderten Erscheinungen beträchtlich, weil ja die Sebmarotzertbierchen selbst während
dieser Zeit durch Fortpflanzung an Zahl gewinnen unii das Jucken und Kratzen dem entsprechend sieh
steigert. Dadurch tritt ein neues Symptom zu Tage, nämlich eine dunklere Pigmenlirung der Epidermis, wie
dies bei allen mit Jucken und Kratzen ei übergehen den Hautkrankheiten zu beobachten ist. Durch das hUutige
Kratzen wird nicht nur Hyperämie au den betreffenden llautpartien erzeugt, sondern es werden aueh zahlreiche
kleine Gefìissehen des Papiilarkilrpers verletzt, Extravasationen vei-anlasst, so dass das unter die Epidermis
ergossene Blut nach Umwandlung des Blutfarbstoffes als Pigment zurnckbleibt und die dunkleren Tinten der
Oberhaul veranlasst.
Sind schon Monate und Jahre Ober einen solchen Zustand verstrichen, und treiben die Läuse noch immer ihr
Unwesen, so steigert sieii diese anfitnglich nur geringe „Pigmenlirung- zu einer bi'aunen und endlich ganz
schwarzen Hautfarbe (Taf. XI), die sich von der eines Negers nur dadurch unterscheidet, dass sie nicht gleiehmüssig
ist, sondern an jenen Sicllen die dunkelsten Tinten zeigt, welche den anliegenden Falten der Kleidungsstücke
entsprechen, die ja bekanntlich zumeist den Wohnort der Länse abgeben, An anderen Partien, wo die
Haut gar nicht, oder nicht so enge von der Leibwäsche umfasst wird, wie in den Achsel ii ohi en, an den sich gegen
Uberi iegendcn llinterbac kenfläch en, im Gesicht und an den Händen zeigt sich keine dunklere Pigmonfining.
Wem es bekannf ist, welch" mannigfache Krankheitserscheinungen an dei' allgemeinen Deckc durch das
:lirung lies hier angeführten
Ki-atzen hervorgerufen werden, der wiril sich nicht wundem, wenn wir zur Compie
Krankheitsbildes noch hinzufügen, dass auch kleinere und grössere Knötchen, Qua
trocknung ihres Inhaltes weiters Borken, und endlich durch forigesetzlcs Ivi'atzen auch grössere Substanzverluste,
, Pusteln, durch Ver-
welche das Gepräge von Geschwüren an sich tragen (Kralzgescbwtlrc), an solchen, durch lange Zeil mil
Kleiderläusen behaftefen Pei-sonen bemerkbar werden (Tal'. Vili U. IX)-
In extremen Fällen sahen wir eine ziemlich bedeuteude Anzahl \on kleineren und grösseren Fui'uukcln,
von dem gewöbniichen Fol lieu lai'-Furunkel angefiuigeu, bis zum faustgrossen Zellgcwebsfiiruiikel, ja sogar in
einem oder dorn andern Falle aiiihra.vartige EntzüuduDgen. Wie erschreckend demnach ein non-plus-ultra-Bild
eines dureh lange Zeit von Kleiderläusen geplagten Individuums dem Blicke eines Nicht eingeweihten sich darstellen
kann, mag aus dem Gesagten entnommen werden.
Vielfache äussere und innere Verhältnisse können noch dazu beifragen, um das eben enlworfene Bild noch
greller zu gestalten. Armuth und Unreinlichkeit, Noth und Elend aller Art. Hunger und Entbehrung, wo sie
vorbanden, mischen ihre unheimlichen Pinselsfriche unter die Zeichnungen der in Rede stellenden KrankbeiL
Bei Wohlhabenden können sonstige gleichzeitige ehronische Krankheiten, Lähmnngen, oder aber Vorurllieilc und
Aberglaube, welche die Reinigung des Körpers perbori'escircn. an dem Zustandekommen des traurigen Gemäldes
ibr gut Antheil haben: sowie in Kriegszeiten das Zusammciislrömen vieler Umstände, das Zusammenleben der
Massen, der stele Wechsel des Aufenlhaltes. der .Mangel an Mitteln und Gelegenheit zur Reinigung die
AnhUufuug und \'ermehrung der Läuse begünstigen wird.
Das dritte lusect in diesem Bunde, die Filzlaus, Pbthirius ingiiinalis, Pedieulus pubis Linné,
unterscheidet sich von den beiden vorhergebenden durch eine mehr dreieckige, auffallend breite, herzf^nnigc
Gestalt. Nur ihre beiden vordersten, dem Kopfe zunächsl gelegenen FUssc sind \\'andeltìlsse; die vier hinteren,
krürtige Klammer- oder KlelterfUsse. sind mit hakenförmigem Cbifinaiisatze und krummer Kralle versehen.
Hie Filzlaus lebt an den hchaarien Thcilen des ganzen Körpers, mit Ausnahme des Kopfes: allerdings
zunächst in der Schamgegend. aber eben so gut an den Haaren der Hrust. der Exlremitätcn. der Achselhöhle,
dos Scbnun- und Backenbarles, der Augenhder, selbst der «lien (Phthiriasis palpebrarum Celsus), kömmt
dagegen nienuils an den Kopfhaaren vor, un.l vermischt sieh eben so wenig mi! der Kojif- wie mit der Kleidei'-
laus, Sie beisst sieh tief und fest in die llaul ein, gewilhnlieh mit ihrem Kopfe in dem AusITlhrnngsgange des
Haai'balges steckend, und mif ilirun Vnrderfllssen zwei näehslslehende Ilaare umkiammernd. Ihre graue Farbe
und ihr i'uhigcs Verhalten am Leibe des Behafìelen machen es. ilass sie gewöhnlich schwerer entdeckt wird,
als die .sehr beweglichen Kleidei'- und Kopfläuse. Auch isl es mühsamer sie von der Haut zu entfernen, weil
sie auf die eben beschriebene Weise mil Kopf und Füssen sich festhält.
Sic klebt ihre Nisse nicht so wie die KopHaus an das freie Ende des Haares, sondern in seinem Verlaufe
näher der Einpflanzimgsstcllo des letzteren in die Haut, so dass das Haar knapp an der Haut weggeschnitten
werden imiss, wenn ein daran befesligtes Filzhuis-E: mit demselben entfernt wei-den soll. — Die Nisse sind
in eine Membran eingeschlossen, die eine Strecke weit scheidenförmig das Haar umgibt, wie die Blatticheiile
den RIattsteiigcl,
Das durch diese Läusegatlung veranlasste Jucken isl weniger intensiv, als jenes durch Kopf- und Kleiderläuse
bedingte; dagegen mehr anhalfend, so dass es, wenn auch nicht zu starkem, so doch zu oRcrem Kratzen
einladet. Demnarh sind die darauf r . i l g c n d e n objeeliven KratzelTecte auch denen mehr ähnlieh, wie sie in Folge
der Krätze bcohachlet zu werilen pficgen. Es erscheinen nämlich hirsekonigrosse. rothe, an ihrer Spitze oft
zerkratzte Kniilchen in der Nachbarscbiin des Sitzes dieser nilerchen. deimi.ioh meist in regione pubica und
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