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H e r p ( * S , Bläschenflechtc.
II dem Sinne schreilien, welvlier heut zu Tage, ii<ieli
unli'rslelH. wird, so l)ege|äne( man lieinalie unllber-
Will man die Gesc-Iiielite des in Rede stehenden Übels
dem Vorbilde VVilhin-s nllenlhaJhen dem Worte Herpes
steiglivhen Hindernissen.
Denn im AUertliume wird das Wort i^irr,? zur Bezeichnung- ganz anderer und niiler sieh verschiedener
Ilaiilleiden henülzt; so Cndet man bei I l ippokrales' ) die Herpeten als den Kor|)er reiniH'cnde, kritische Exüiitheme
beschrieben, welche als charakterislische Merkmale die periplierische \'erl)rei(ungsweise und den oberilüchliehen
Silz haben, ohne dass ihnen die Uedeulunjf von eigen Iii Um liehen Krankheiten zuerkannt würde.
Celsus") spricht vom Herpes bei der Besehreibun;;- des 8T,?t!>nii, ohne eine llelinition davon zn geben.
Im daraufolgenden Absatz 4. welcher ilher lijm's iacer handelt, will man allgeineiii eine Andeutung des Zoster
finden, allein ansser der Slelle „pt nmceime in ¡leHore au! laleribua" dtli'fle wnhl kaum etwas für diese Auffassung
sprechen.
Seribi>nius Largus (43 ii. Chr.) bedient sich an mehreren Sfellon des Werkes (comp. med. 62. HZ.
lib. 3) des Namens zoim zur »ezeiehnuiig des li^TTr,,- der Grieciien imd l'linius' ) der Zeitgenosse des erstcren
versteht unter zma eine ncul verlaufende, blasen bildende llautkranklieit. welche meist an den Lenden und am
Bauehe, aber auch an jeder anderen llaiitslelle lieolmehfel werden kann, den Menschen halb umgibt, und
wenn sie ganz herumgeht, tödtlich wird.
( i a l e n ' ) nennt jene GeschwlUv der Haut Herpeles, welche hlos olierlliiehlich zerstörend wirken; er (heilt
sie in 3 Unterarten C^pTriic xst/P'«?, ssiiijsve? mid ^Xux-woWt,?) ein. von wclchen höchstens die 1. Art, der
Herpes miliam eine, nnsereiu Herpes entfernt iihnliche Proruption von l'ustein darstellt- Seine Unsicherheit in
der Diagnose dieses Chcis gehl aus einer anderen Siehe seiner Schriften (M.'tb. med. lib. IV.) hervor, wn es
lieisst: herpeg nun Semper iilrtm est.
Diese von den römischen und griechischen Scliriflstellerii gegebenen Deiinifioncii der /lerpeles blieben
viele Jahrhunderte hindurch allein massgebend, und auch die ¡irabischcn .Ärzio lihaze.'i und Aviecnna erklärten
sieh mit derselben einverstanden, nur dass sie hlos 2 Unterarten des Herpes, iiiimlieh eine niitinris\m\ corronsiva
oder formka aufstellten.
Aetu.irius') erklärt den t'isprnng dos Ausdruckes „Herpes", sowie jenen „igiiif" aus derselben iiasis,
indem er sagt: //<•/•/«'« ilinlHr eo, (¡uod rideatnr Ipicsfv, qiiml es! sn-pere per mimiimm rtilem: iiinilo limic ejus
parlem, moila pro.x-imnm oeriipniii, ijiml sempe piiore snmitn propinqiia ejus Vitium e.vcipidt: nun seeus quam
ißllis, qiii piwima qiinrijiir i/epnscilvr, »Iii en, 'pme ¡iriim nrcensii enwl i/efieieiite jiiin miilerii ii/mwu pi-iua
i/mque eaiiiiipwiilur.
Von den Ärzten dos Mittelalters wäre (iorraeus") zu erwähnen, welcher den Zoster als eine Species des
Ih'rpes aiierkeiinf und sagt: e^l iiulem xoun ii/ms saeri spcciea, qune merliwn imi'iil nmplüjue, ilieiliir ulio
nomine
Sein Zeilgennsse Fernelius') dagegen versteht unter herpen miliaris
liesteheiiden Aussehlag. wiilirend er den he.rpn e.veilem als Geschwüre vi-rnnl
')r iif,-rl. Uhff «er/. 1'. IC/mlrmim
•.ll,r,- I-, <••»;.. XXYIII. S.
Knötchen und Pusteln
nirt, mithin von einem