Der Form und Grösse naoh fiiidet n
raiirungsg-ängen <Ier Haarbälg-e situirte Pi
aneinander g-edrängl. Oiler man findet (
entweder Stecknadelkopf- bis linsengrosse, meist an ticn Ausihen,
dieselben melir weniger disseininirl, ein andermal niilier
Pigmentirungeii aueli in Tlialei-Flaehhandgrösse inid darüber.
Sie Itlbren den Namen Lentiyines unil Chloasmata,
oder aber in umfangreicherer Ausbreitung voi-komnieii.
je naulidem sie iiüniliuh in Linsenform und Grösse,
Lentigines. (Taf. 4 & 5.)
Wir würden vorsehlagen, mil diesem Namen alie jene Pigmentiningen zu belegen, welche meist im
Gesichte und' an den Armen, flberdies aber aueli au jeder anderen Stelle der Hautoberflüehe voraulioinmeii
pflegen, und sieh in Gestalt nadelkopf- bis linsengi-osser, gelber bis gelbbi'auner Pigmcntfiecken iiussern.
Ein Unterschied zwischen Lentiyo perslaiis und LeiUigo eplielü, wie nach dem N'orbilde äUerer Autoren
Fuchs cingefilhrt liat. Ist darum unzweckmiissig, weil L. epliclis gar nicht cxislirt. Indem tiiimlieli Lenlii/o
weder Lei Neugeborenen, nocli bei Kindern unler 6—8 Jahren zuj« Vorschein koiinul, sie mögen den ganzen
Tag in der freien Natur umbergelien und dem Sonnenbrände ausgesetzt sein, oder in fhisteren Stulien eingekerkert
bleiben, so ist es erwiesen, dass weder Licht noeli Luft, noch Wärme bei Kindern solche Flecke
erzeugt.
Bei älteren Individuen hingegen, vom 8. bis 40. Jalirc, hei welchen solche Flecke vorzukommen pflegen,
gehalu't ihnen aber nur der Name Lentigo perstans, weil diese Flecke nicht, wie man annahn», nur im Sommer
durch die Sonnenhitze enlstehcn (Somnici'sprossen). sondern das ganze Jahr hindurcli, Sommer und Winter,
vorhanden bleiben. Wohl aber zeigen sie im Sommer eine gesättigtere Tinte, ein dunkleres Coloril, als im
Winter.
Ein weiterer Beweis des eben Besprochenen liegt darin, dass man Lentigmes an solchen Korp erstell en
wiederholt zu sehen Gelegenheit hat, welche in der Regel gar nie dem Einflüsse des Lichtes und Jer
Sonne ausgesetzt werden; so: an der Hau( des Gesässes (Taf. 5, Fig. 2), an den Genitalien, am Penis
(Taf. 5, Fig. 1).
Eigentliche Sommersprossen gibt e » gar nicht, d, i. solche braune Fleckc, die 1 1 Sommer
A priori wäre es schon schwer zu begreifen, wie Ejáelides durch den Einlluss von Sonne und Lieht
in der sonderbaren Gestalt der getrennten Flecke entstehen sollten, da doch diese Momente nicht nur an
einzelnen Punkten, sondern über ganze Flächen gleiehmässig die Haut des Gesichtes, der Hände etc. treffen.
Es müssten denmach die Pigment alionen in Fläehenform erscheinen, und nicht in Punkten.
Andererseits ist es Jedem bekannt, dass, wenn rauhe Lufi, intensive Wärme selbst nur kurze Zeit auf
die Haut des Gesichtes einwirkt, sich eine ziemlich dunkle Pigmentirung einstellt, die ¡edoch gleichmiissig
die getroffene Fläche einnimmt und nicht in Form getrennt stehender sogenannter Sommersprossen bemerkbar
wird.
Wenn es demnach erwiesen ist, dass die sogenannten Sommersprossen niclil blosse Erzeugnisse der
Sommersaison sind, so muss auch logischer Weise der Name der Sommersprossen, Ephdidee, Olr jene beschriebenen
Pigmentfiecke wegfallen, und daliir jener der Lentiyines, Linsenflcckc, fUr dieselben gellend
gemacht werden.
Wie schon erwähnt, kommen diese Pigmcntationen seilen vor dem 8. Lebensjahre, meist erst im Alter
von 8—40 Jahren zur Entwicklung, utid sind auch im spUteren Lebcnsüllei', so etwa nach dem 40. Lebensjahre,
selten zu sehen. Am relativ häiifigslcn sieht man sie an rothhaarigen Individuen (Tai. 4), findet sie
jedoch auch häufig genug an blonden, hi'anetlen und sehwarahaarigen Personen.
Chi Ott Sinti. (Tuf. Ü&8.)
Schon Alibert erwähnt mit Recht, dass der Name U-bcrflcck nicht etwa darum filr gewisse Flecke
der Haut gewählt wurde, weil solchen Pignicntirungen Erkrankimgen der Leber zu Grunde ÜSgcn; sondern
nur wegen Aehnliclikeit der Farbe dieser Maculae mit der der Leber.
Die Chlmsmata stellen dcnmach gelbe bis gelbbraune Flecke ilar von Tellei-, Flachhandgrösse imd
darüber von mannigfachen Zeichnungen, welche Fleckc sicii an ilen verschiedensten Itegionen des Körpers,
allerdings zumeist im Gesiebte und am Stamme, seltener an den Extremitäten, mehr weniger umschrieben
und scharf begrenzt darstellen.
Ihre Oberfläche ist weder mit Schuppen bedeckt, noch liisst sie sich durch Kratzen irgendwie verändern.
Durch letzteres Verhallen unterscheiden sie sich wesentlich von dem üebel, welches den Namen
I'itynasis versicolor filhrt — einer bekanntlich durch Pilzhildung veranlassten gelbbraunen Färbung der
Haut, bei welcher man jederzeit durch Kratzen mit den Fingernägeln die obersten Epidcrmisschichten in
Gestalt kleienartiger Schappchcn und membranarliger Lamellen zu entfernen vermag.
Es ist also ganz unstatthaft, wenn man, wie manche Autoren Ihun, Chloasma und Pitynasis versicolor
identificirt.
Nennen wir dcmnach alle erworbenen ausgebreiteten Pigr :n der Haut Chloasmata, so muss
ichc und symptomatische. Die idiopathiscben sind
man dieselben weiters untei-sclieiden in idiopathis
theils künstliche, artifieielle, dureh Hautreize veranlasste Pigmentirungen, Iheils c
iiitirende,
d. h. im Gefolge und in Folge von anderen Hautkrankheiten auftretende braune Färbungen, theils ohne weiter«
bekannte Ursache spontan enlstandene Fleckc.
Die symptomatischen kommen bei Frauen in Folge von sexuellen Leiden, als sogenanntes C7i/o/ii/«n
uteinmm, gravidarum, hysteiiciim, vor (Tal', ü. Fig. 1 & 2); ferner bei beiden Gesehleehtern theils als
localisirte, Iheils als ausgebreitete Pigmcntirungen, die zuweilen selbst die ganze Hautoberfläche occupiren,
im Gefolge vei-schiedencr Erkrankungen, z. Ii. Di'üsensehwellung, Scrofulose, Krebs und anderweitigem
allgemeinen Siechlhum, als Chloasma cachecticuni zur Beobachtung (Tai'. 8, Fig. I & 2).
Hieiier wäre schliesslich auch die uatcr dem Namen des Morliiis Add is out bekannte Pignienterki'ankung
der Haut zu zählen.