Ilietlweisc lierausgeholicner Plalfeii iiemerkLai- werden, imd v ' Siull fl mdereii Kör))efs(e!leii, »rn Ohrlapiiclion.
I nur duiTli ihren Inlialf. an todlen
iieobaeli(eu Gelegoiiiicit g-ehabt,
am l)eli¡iavtcii Kopfe, Krnsteii entwiekeln, die von jenen des impetiffiiiiisen Et . .
Milben und Milben()ro(Iuk(cn iinterseheidbar werden.
Wer je die Riiude der Tbiere, in specie der Schafe, Kamcele, Kiminebcn
wii'd eine unverkennbare Äbniicbkeil zwischen dieser Kriitzform und jenei
kommenden hcrausfindeü, und sich daran erinnern, dass scbon Alibert von i
aber sie keineswegs durch diagnoslisehe Jlerkinale, sondern dadurch
Möglichkeit ihrer üeberJragung von Tbieren auf Menselien eonstatirle.
ler bei den erwiilinleii Tliicreii voi--
1 eiuer Scalnes pecorina gesprochen,
eliarakterisiren g-laubte, dass er die
Dhss die Übertragung der Kriitze von Tbieren auf Mensd.en wirklich statlflnden könne und l.äulig genu«'
statliinde, haben mieli meine Erfahrungen gelehrt imd ich habe diese in dem Vorhergehenden milgetbeill. Allein
in allen diese« Fällen war .,icht etwa die Fonn der Krätze eine ung^wühnlichc, und insbesondere nicl)l der
ähnlich, die wu' hier unter dem Namen der „norwegischen- Leselirieben h.iben, so dass wir also die letztere
niüht als écabie^ pem-ina m Sinne AliberCs aullassen können. Da endlich durch die Versuche »oeek's
eonstatirt wurde, dass bei Übe.'lpagung der Bo.'kenkratze auf ein anderes, gcsimdes Individuum die gewöhnlichen
Scahies-Erscheiimngen geliefert wenlen, so unterliegt es wohl beut zu Tage keinem Zweifel, dass die sogenannte
, n o r w e g i s c h e Krätze*^ nicht als eine besondere Species, sondern nur als ein eigenthdmliches Bild der
gewöhnlichen Krälzkra..kheil betrachtet werden n.uss. Das seltene Vorkommen dieser For.n gestattete bisher
noch Keiiiem der Beobachter ausftbrliehere Studien darnher zu iuachen. und wir verhehlen nns keineswegs, dass
die Akten (Iber diese Krtitzform noch lange nicht als geschlossen belraelitet werden können.
t;
Pnirigo,
Jiickblaltci n. Jiickblättcrelieii.
IJi'i der im Altorihume lierr.scdienden mangelhallen Keimtniss der Haiilkrank-hei(en. inul bei der Schwierigkeit
welche die Diagnose der Prurigo darbietet wird es begi'eillieh, dass man aus <len Werken unserer ^'•orfahren
imr wenige Anhaltspunkte entnehmen könne, aus welchen hervoi'gehf, dass man die Prurigo seit
jeher als eine selbsfsliindige Krankheit erkannt habe,
Bei ilip[)okrates lindel man zwar die Beschreibung einer mit heftigem Jucken g-epaarfen Hautkrankheit,
welchcr er den Namen beilegte, (^Soii'jv -iä 5(ü|i<it'J; 4Xi>u. Aphorism. 3. 31.), welciici' Name von den
spUtei'cn Griechen in xvOsjAOi oder umgewandelt und zur Bezeiehming jeder juckenden Empfindung in
der Haut verwendet wurde.
Allein es isl mehr als wahrseheiulieb, dass l l ippokrates hierbei von derselben Ansichl, wie die späteren
Griechen ausging, und dass er kaum hiemit die eigenllichc Prurigo gemeint habe.
Galen definirt das Wni't Pruritus als ein beissendes (ieftllil in der Haut und lässt dasselhe durch Ausscheidung
erregender Auswurrstoft'e entsfehen. Nach seiner .\nsicht wei'den jene Individuen von diesem GelDhle
befallen, welche mit Schürfen (CnidUatibm) angelDlit sind.
Bei Celsiis wird das Wort Prurigo zur Bezeichnung einer Empfindung bonillzt, die ein ungOnstiges
Prognoslikon in Krankheiten darbietet, Plinius dagegen scheint schon den Untei-sc-liied zwischen Scabies und
Prurigo gekannt zu haben; noch sicherer aber Aviecnna, indem er an einer Sfelle sagt: in frurilu nun sunt
puslulae (Loior) skuii in scabie. Kei den Ghrigen arabischen Schrift stollern war der Au.sdi'iiek Enseru zui'
Bezeichnung aller Art juckcudcr llautkranklieilen gebräuchlich, woraus wohl er.sichllieh wird, dass sie die
Prurigo mit Scabies, Urticai'ia und Bczema zusammenwarfen und die Eigen Ihüml ich kei ten derselben eben so
wenig kannten als die .Ärzle des MiUelallei's.
Erst im 10. Jahrhunderte linden wir in Fernel ius Ambianus') einen Schriflsteller, dem die Prurigo
genau bekannt war. Unler dem Namen Impetigo sind nämlich die Charakieristica einer Krankheit aiifgeftihrl,
die complet auf unsere heutige Prurigo passt. Er sagt an dem bezeichneten Orte: (mtis ex! agjwriUiH thira
et sicca cum inycnli prurigine — cx giecis enim pvilidin (Ii, sca/iicg eero r.v ¡iimiiilis. Naclulein er ferner die
Impetigo in 4 Species eingetheiit, dellnirl er (li(> I, derselben auf folgende Weise: una uilmndum simplex, qua
cutis rubra, ilurn exasperaliii/ne vehemenli priin'lu roditur, aiiUjiUcis ¡irunlus nomine conlinetur — wobei nicht
zu Ubersehen isl, dass bei dieser Sielle als Marginale die Worle: i xvijsfiK, Prurigo, angeiilhrt sind.
Bei den späteren .Ärzten, wie Scnerlns, Ingrassias. Manardus u. s. w. vermissen wir dagegen die
Kennlniss der Prurigo, ¡ils euier besonderen Derniiitose gUnzlieh. .Mercurialis und llafenrcffer bedienen
sich lies Ausdruckes Pruritus, um gewisse mit Jucken verbundene Ilaulkranklieilen zu bezeichnen, bei
welchen Itcine anderweitigen Erscheinungen, namlieli keine Eftlorescenzbildungen vorkommen. Esferer sagt
hierllhcr: l'ruelereu in idiis u/feclibus, qui Jnncliim liabml pnm'lrim, n rule gemper emunui tdiqua mnies, in
prurilii nihil emmial: und Letztei'ei' schi'ciht: l'arilun est Iri^lis aensalio desiderium sca/pciidi e.vriinm, sine
niliK iisperilide vrl exuleertiliune. Bciiicn diesen Auloren sclieiul bei Niederschreüiung diesei' Slellen Iheils die
eigentliche Prurigo, Iheils verschiedene andere Krankheilen, welchc .luekcn erregen, vorgeschwebt zu hnben.
Eben so bei den so ausgezeiebnelen Autoren des vorigen Jahrhunderts Sau vage. I.orry und PIcnk. Ersterer
ftihrl. wohl Pruritus als Symptom anderer Krankheiten an und unterscheidet sie auch von Scabies; »her nirgends
ist diese so wichtige Hautkrankheit einer eingehenderen Hesprechung gewllrdigl worden.
I) .1.
k