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Erytheme, wcslmll. in den Werken von Ea-. Wilson, Fox, Hiller, Fuul.s, Simon elc. dieser Erylliemforrnen
Erwalinung g-eUiati wird. Ebenso ist aiitli solion von andern Autoren darauf liingewiesen worden, dass
im >'ereine mit den Erselieinimgen der Erytiienie (iiändieli verschieden gestaltete llautröthen) auch Exudationen
an den geröthefen Stellen hemerkhai' wurden. So sagt z. B. Willan bei Beschi-cihunfr seines E. papulaluin •)=
^Einmal heoi)jiehteie ieh naeh der Rülhe ein g-eringes Austreten von Lymphe, wodurch die II auf gelblieh
wurde ete.- und C. II. T u c h s d r ü c k t sieh bei Heselireihnng' seines E. ainiulare mit folgenden Worten aus:
„nelleieht ist der rinffftirmise Ai.llufr doel. nur ahortivei' Herpes^ Er. Wilson") ist von der Identitiit des
Erylhema mit dem II. iris so Uhei'zeufrt, dass er heide Namen schon hei der Aufscln-itt des Uber Herpes
handelnden Capitels als Synonyma hinstellt. So sehen wir also auch in diesem Abschnitte der Dermatologie
ein Convolut von ganz dilTerenlen Ansiehlen, deren Entwirrung in Folgendem vei'suelit werden soll.
Dem Spraehgeürauehe zn Folge wird jede physiologische und pal ho logische Itiithung der Hanl ein Erythem
genannt.
Da die veranlassenden Momente dieser lliuilrölhnngen aber theils voi'Ub ergeh ende, theils andauei'nde sind,
ferner da dieselben (heils in der Einwirkung iirtlicher Schadlielikeiten, (heils in Erkrankung des Ge.sammtorganismus
(Blut, Nerven) geleg-en sind: so ist es begreiflieh, «lass sowohl die (¡estaHungen der Erytheme, als
auch deren Verlauf, Dauer und Folgeerscheinungen niannigfaltig von einHiiiler ahweiclien werden.
Will man nun eine Eintlieilin.g und üencnnung dieser vielgestaltigen Erytheme veranstalten, so koi:unl
es vor Allem darauf an. einen Eintheilungsgrund /.u wnblen. nach wcleliem die Siebtung dereeibeu, die Trennung
der weniger ühnÜciien von jenen, die eine giflssere Anzahl ilbereinstininiender Eigenschaften hesilzen,
vorzunehmen sein wii'd.
Sowie bei allen anderen Hautkrankheiten glauben wir aueli hier, die dui'cli die Krankheit gesetzten Vei'-
anderungen in der Haut, d. i. ihr palbologisch-ünatoniiscbes VerhäUniss im Vereine mit den während der Dauer
des Ilaudeidens dem filicke sieh darbietenden Erscheinungen, d. i..
den Krankheitsv
Eintbeüung der Ei^theme wfdilen i
,u sollen. Diesem zufolge zerfallen alle Erytheme ii
a ) eongestive,
h j exudative,
Zu ei'steren i'echneu wir jene, welehe durch vorübei'gehende Hyperaemisinmg erzeugt, von kurzei'
Dauer sind, deren helle Kiithung beim angehraehten Fingerdcucke vollkommen und leicht sehwindet, beim
Nachlasse des Drucke.s schnell wiederkehrt; bei welcher ferner eine nnr sehr gei'inge, oft unmerkliche
Sehwellung vorhanden ist, imd die endlich oiine Tcsturverrimlerung der Haut, und ohne Spuren ihrer Anwesenheit
zu hinterla.ssen (ohne Desquamation oder Pignienlirung) wieder alilauO. Leichte Traumen, geringe Teinperaturseinllüsse,
sehwache Hautreize, sowie Innervationsstorungen (Hubur pudicidue). vorübergehende locale
Cireulations-Üemumisse im Geleite mancher Allgemeinkrankbeiten. pllegen derlei IWtbungen zu erzeugen. Das
Erythemu fugax, taei^e unii allenfalls auch das E. in
gegeben ist) würden liieiier gehüren.
(dessen Charakteristik hei Willan sehr ungen
In die Ileihe der exudativen Erytlieme reebne ich dagegc
1 jene, welchc Wilhui mit dem Namen E.
eh noch die durch Hielt und ilayer eingeu
cin-innulum, seil ¡/ifrnlwn und des E. iris
pa/mlaliuii, tuberciiluUim und notlmm» he legt hat, wohin dann i
fllhrten Eri/Ikmw imniilaiv, seu iviilnfriii/mi, seu e.vreiilriitiiii,
gehören.
Der gemeinsehaftliclie Chai'akter diesei- zu liespjTcbcnden Erytheme äussert sieb durch Et:lwickclung
mehr gesältigl i-other, heim Fingerdrueke schwindender sowohl flacher, als auch erhabener Eflloresceiizen in
Gestalt von Flecken, Knötchen, Knoten, Quaddeln, Scheiben, Hingen und geschlängelten Linien, die meist
auf einzelne Körperregiunen (Hand- und FussrHckcn, Vorderarm und Unterschenkel, seilen Stamm und
Gesiebt) locallsirt bleiben, bekannte und conslanle Form Veränderungen eingehen, ei.
achlcn und nieist mit De.squamation und l'igmenlirung enden.
Eine fernere lleobaebtung hat gelehrt, dass die unter dem Namen Erythema
annulare, iris, mamellatum mid gyralum bekannten Formen einem und demselben i'r(
dem Erylh, nodosum dllTeriren.
Ich (renne ileninaoh die exudativen Erytheme in zwei Cjruj.pcn und hezeicb
n acuten Verlauf beob-
[iiipulatum. tuberculatum
icexse angehilren und von
i die ersten! mit dem
Namen Kryth, exudativum multiforme, die zweite mit Eryth. nodos u Den ititi.s contusi form is.
f
1. Erythema exudativum multiforme. Taf. i & II.
Dasselbe charakterisirt sich vor allem Anderen durch seine Loealisation; es kommt nämlich immer am
Hand- oder Fussrileken vor. und nui> in intensiven Fällen erscheint es'aueh an den Vorderarmen, Unterschenkein,
Oberarmen, Oberschenkeln und hiebst ausnahmsweise am Stamme und im (iesiehte, fehlt aber in den zuletzt
ei'wiilmten Fällen gewiss nie ani Handrücken, allwo sich gewöhnlich die ei'sten EITIorcsceiizen einstellen.
Diese EITloresccnzen bestehen in abgeflachten Kniitehen oder Knoten von Jeinsen- bis liobnengrösse,
Tai'. la, Till'. 11, Fig. 1» et U . von blauer bis braunrotber Farbe und ti-eteu in geringerer oder grBssercr
Alengo auf. Die nileliste Umgebung ilieser Knötchen oder Knoten erseheini im Beginne derselben ebenfalls
gerötbet; allein diese durch Gefassinjeclion bedingte Rothe hestehl nur kurze Zeit— büclistens U Stunden —
hinterlässt naeh dem \'ersehwinden kein Pigment iind es treten mudi dem Sehwimlen dieser hyperämischen
llötiie die dunkelrothen KoDlchen oder Knoten nur um so deutlicher hervor.
In den gelindesten Fällen dieses Chels besteben die Knötchen oder Knoten (Erythema papulalum
s. lubereulatum) nur einige wenige Tage; sie erseheinen manebmal auch an den Kingern. '
grosse Äbniiebkeil mil Frostbeulen haben und sehwinden mit Hinterlassung
Bei längerem Dostehen der Krankheit flachen sieb die Knote
nen Hautpartien au.s. und verli<'ren ihre Hiilhe im fenü'um, welch
Knötchen oder Knoten nun ein rother Kreis eulslebt (Erythema
Manchmal ist das Cenlrum eines .snichen Kivises durch eii
oder es entwickelt sich um den ersten Kreis
also entweder ein kleinerer, in seinem Centrm
Kreise bemerkt werden, welches Bild das Erytb
Entwicklung dieses Hildes hat d.is Chol in numch.
Rothe der Kreise, un<l auch hier wird mit llinterhsi
bestanden haben.
In anderen Fällen jedoch werden die aus den einzelnen Knoten auf die frilbcr gesehüdertc Weise hervorgegangenen
Kreise nicht allsogleicb erblassen und schwinden, sondern sich fmher in der Peripherie ausdehnen.
Bei dieser Gelegenlieit treten nun die einzelnen, frnher isolirt gestandenen Ki'cise an e
auf <licse Weise mehrere /.usammenliängende Kreis:
s Erylh
voselhst sie eine
:r geringen l'igmcntirung.
n ab, breiten sieb Uber die zunächst gelegees
orblasst. wodurch aus einem früher rolhen
annulare). Till'. Ih. Tnf. II. Fifr H'.
[le kleinere |iupulcise Etnoreseeiiz angedentet,
liner geringen Entfernung i'in zwi'iter rolher Kreis, so dass
enfalls ein Knölchen tragender odei' xwei ineinander liegende
. Tili. 11. FIa- 2c. charakterisirt. Mit der
n Fällen sein En.le erreicht: es scliwindef suecessive die
utig einer geringen l'igmcntirung das Übel nur kurze Zeil
icrübreu sieh,
rmente, die in Gestalt
Tai', l t . Taf. Ile,
verschmelzen endlich und entwicki
geschlängelter Linien vorktmimen
repräsentiren. Nach ktlrzercr oder längerer Zeil liOrl cndli.-h das \Veitersebreiten dieser Kreise auf; auch hier
schwindet wieder die Itöllie, un<l das Cbel endet ohne Erzeug.mg irgend einer anderweitigen Krankheitserscheinung
mit Zurttcklassung einer geringen Desquamation und einer geringen Pigmenti
Aus dem eben Gesagten gehl demnaeb hervor, dass das Erythema pa[iulaluii
niedei-sle, und das Eryn
thema gyralum die höchste Entwicklungsstufe dieses Erythcin.s dai-stellt, .lo nachdem sieb nun der Kranke im
Beginne oder im weiteren Verlaufe des Chels dem Ai^zle voi-slcllt. bat l^ctzterer Gelegenheit, entwode:' ein Erythema
papulatuni. aimulare oder gyralum zu diagnostieiren. Hei einer lilos andmlatorisehen Hetraelitung der
Hautkranken ist es demnach bcgrcillich. wie man zur Aulsicllung dieser verschiedenen Speeles gelangte,
während eine kliniselic Beoba.ditung ilerselben zu der von uns angcg.-bcncn Anscli
Identität der vei-schiedenen Foiiuen dieser Krankheit ilarthun mussti-.
und die
Die subiectiven Em¡i(indüngen, welche dieses Erythem begleiten, simi höchst unbedeutend. Manche Kran
klagen tllicr ein leichtes Brennen, andere «her ein unbcdeutemles .luckcn; ein Geillhl von Spannung ist nur
jenen Fällen vorlumden, >vo vi,de Knoten am Handrücken sieh an eii>ander reihen, ebenso das (Jeltlhl von Pelzi
sein. Die llaulwärme isl weder subjectiv, noch objeetiv merklich vermehrl.
Begleitende Symptome sowie lloherhafle Er,..d..-im,ngen kommen nur Msnahmsweise und nur in jeii
Füllen vor, wo sich das Chol (Iber grosse Ilanistrecken .ub-r seihst Aber die gan/.e Haut verbreitet, Hedeuten.h
Zulalle oder Nachkrankheitcn hat dieses ('hol nur höchsl selten in seinem Gefolge, — Die Dauer des gun-
Processes variirl zwischen 1 - 4 Wochen, Einmal sah ich ilas Erylhema papulatum in Begleitung
nomie, welcher der Kranke erlag, .leile
Durcbsclineidung derselben deiitlieb. das:
'.eine EHIoresccn/. war noch am Cadaver sichtbar und /.eigte, naeh
! durch hämorrhagisches Exsudat bedingt war.
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