i.'h lii>].e iilior sflliiVes nft mil ciiiei' NiuU'l aus clor lluut bei kriKzisrcn Kranklieilcii liwmisziohon sehen uiui solche
mit (lern Veriri-iisseruiigst'-liisc imliM'suclit...
Im Beginne des ^'eirenwärliiieti .Iiilirliuiiderls sehen wir tlie Ärzte und Naliirrorsclier in Bezug auf die
Kennt niss der Mil he uiiJ der Genesis der Kifilze in drei versehiedene Lager getheill. Nur eine kleine Parlhei
lu'kannte sidi imbedingl zur Boiiomo-Cestoni-Wiclimann'sehen Leiu'c. Kine andere, welche die Existenz
der Jirilbe wohl nicht läug-nen wollte und konnte, betraehlete sie als eine Folge der Krätze, diese selbst aber
hervorgerufen durch eine eigenthtlinliehe Bes eh a (Ten hei t der Siifte; wahrend der gi'össte Tiieil der Äi'zle sieh
(Ion altcti, überkotnnienen Doctrinen von «Schärfe" und „Fliuiniss" atisehloss; oder wie z. B, M. Favarielle,
in seiner 180;{ ers.diienenen These Qbei- die Kratze, behaiiptete, ilass diese Krankheil durch syphililisehe
luler scorlutisehe Vei'dei'biiiss der Safte und dui'ch die Entartung dei' Transs))ir;ili<ui ins Leben gerufen werde.
Unter jVtien Aerzten, welchen zwar die Jlilhe bekannt war, die jedoeh ihr Verhnitniss zur Kratze anders
aulfasslen, müssen wir Jos. Adams, Banger und llobert VVilla« erwähnen. Krstei-er hatte die Fertigkeit
Milben zu fangen in iMadeira gelernl u. z. von einer alten Frau daselbst, welche ihm gleichzeitig miltheilte,
dass man dort die Milbe, wenn sie am Körper voi-konnue, ^ou?ao« oder „oufam" nennt; «lagegen, wenn sie den
Kopf betallt „zagra" heisse.
Sowohl Adams als sein Freund Banger machten hierauf Inoeulalionsversuehe an sich selbst, uml zogen
auf diese \VeÍse sowohl sieh selbst die Krätze zu, als sie auch unabsichtlich Andere ansteckten. Trotz dieser
Experimente aber unterscheidet Ailams Joch zwischen der von den „oufoDs" erzeugten AfTeetion und der
gewöhnlichen Krätze, Ebenso ist Wi l lans' ) Kenntniss der Krätzmilbe eine sehr problemalisehe. Er erwühnt
derselben nur liei Gelegenheit der Bespreeliung seiner „Prurigo milis" mit folgenden Worten: ,Wenn mit
Pi'urigo beliaftete Personen sich zu waschen vernachlässigen, oder unrein in ihrem Erscheinen sind, wird der
Ausschlag mehr vei-allet, und geht endlicli, indem er seine Form ändert, in Krätze übei'. Pusteln entstehen neben
den Knütclien, einige mit Lymphe gefDlIt, andere mit Eiter. — Die Krätzmilbe beginnt in den Furchen der
Oberhaut zu entslelien und die Krankheit wird eontagiiis."
An diesen Ausspuch Willans reiht sich dessen würdig ein anderer von Al ibe r t an, welcher, wie
Rudolfi in seinen ^Beinerkmigen aus dem Gebiete der Naturgeschichte" behauptet, sieh zu ihm geäussert
haben soll, dass er eine eigene Art Inseeten in der von dem Pferde mi tgethei l ten Krätze gefunden
habe"; sowie derselbe auch sagte, dass er an „12 Arten der Krätze, und in jeder eine eigene
A r t von Milben kenne."
Obsehon nun gleichzeitig P. A. Lat rei l l e neue Forschungen über die Krätzmilbe anstellte, und derselben
den Namen ,Sa r coplos seabiei" beilegte, so konnten doch die von diesem Gelehrten angestellten Untersuchungen
bei den Ärzlen der damaligen Zeit um so weniger Eingang finden, weil selbst die obbenannten
Heroen in der I)erm;itulogie durch ihre früher citirten Werke den Beweis lieferten, dass sie sich um die Arbeilen
der Naturforscher wenig kümmerten, und die Mehrzahl der praklisehen Ärzte sich gewohnlieb an die Aussprüche
in ihrem Faelie hervni'i'agender Männer hielten, ohne eigene Untersuchungen anzustellen.
Die damals von Deutschland aus sich verbreitende Lehre der Homöopathie trug wahrlich noeh das ihi'ige
dazu bei, um von dem rcchten Wege in Bezug auf die Ätiologie der Krätze immer weiter abzukommen; indem
ja bekannilich von den Anhängern i lahnemans der Lehrsatz promulgirt wurde, dass die Mehrzahl der Krankheiten
des Köipers durch „unterdrückte, verschmiei'te, zurückgetriebene" Krätze veranlasst wird. — Da die
Homöopathen fernei' behaupteten, dass man die Ki'ätze durch Einreibung von Schwefel salbe erzeugen und abermals
durch Schwefel heilen köime: war um so mehr die Aufmerksamkeit der Ärzte von der Krätzmilbe abgelenkt
und die alle Theorie von der Schärfe wieder aufgetischt.
Ein gleichzeitiger Sehriflsteiler und Arzt, Guldener von Lobes in Prag, hat im Jahre 1791 ein Büchlein
über Krätze gescliriebcn, das von Irrlhömern über dieselbe strotzt.
Während so die Mcnsehenärzle immer weiter von der richtigen Anschauung über die Ursachen der Krätze
.sich cntfemlen, haben die Thiorür/te, gestüfzt auf vielfache Versuche, vorzügiiche Arbeiten geliefert.
Schon im Jahr 1790 verolTenllichte Viedebant t eine Abhandlung über diu Schafräude, in welcher er
die Milben als Ursachen dieser Krankheit anerkennt, indem er sagt: „An sieli und im Anfang ist also die Ilaude
eine blos von Inseeten verursachte Verderbung der Haut; naehhcr wird sie durch den An.lrang der errregten
Säfte eine gemischte Krankiieit. Alles ist wieder sie .Mittel, was die Insecl
hafte der Haul bessert, und die daher enfstandene Schärfe hebt."
Aber erst die späteren Thierärzle, wie Gobiur , St. Didier, Bost
aber Walz lieferten über die Häude und die .Milben, welche jene hci
und ihre Brill tüdtet, das Sehaddass
man ihnen griissteniheils auch heut z
Anderem auch C h eri rag ungs versuch e vo
a r d , Dumereil, vorzüglich
I Tilge noch ihren Werth nicht absprechen ki
goiiommen, iind die lirsch ein ungen hu.^dlricl
vorzügliche Arbeilen,
in. Letzterer hat unter
•n, unter welchen die
Häude bei den Schafen nach Übertragung der Milbe aufzuü'eten pflege, ihm ist das getrennte Geschlecht der
Sehafräude-Milhen schon bekannt, ebenso deren Verschieden lieft von der mensciiliehen Krätzmilbe. Er lieferte
Abbildungen von miinnliehen und weibliehen Thieren, welche, wenn auch mangelhaa, nichts desto weniger in
ihren Umrissen erkennbar sind,
Die 20 Jahre später wirkenden Thierärzte Ilertwig, Gurlt, Haering, Bitter haben diese Arbeiten
bedeutend vervotlkommt und sehr viel zur genauen Kennlniss der Lebensdauer, der Übertragungstilhigkeit
u. 8. w. der Milbeti beigeti'agen.
Diese Arbeiten der Thierärzte blichen nicht ohne Erfolg. Denn es regte sieh auch bei den MensehenUrzten,
besonders in Paris, von Neuem der Wunsch, die in Vergessenheit geratliene Krätzmilbe wieder aufzusuchen.
A l i b c r t forderte zu diesem Zwecke Herrn M. Gal(5s, Apotheker im llo.spital Sl. Louis, auf Untersuchungen
hierüber anzustellen, und man selzte einen Preis aus auf die Wiederauflindung der Krätzmilbe. In Folge
dessen veröffentlichte Gales in seiner sur le diagnostic de la góle, 1812, die Ergehnisse seiner Forschungen,
denen zufolge er mehr als 300 Milben beobachtet haben will, welche er bald mit 6,.bald mit 8 Füssen
gesehen zu haben angab. In Gegenwart einer Commission, bestehend aus den Herren Leraux. üo.'ie, Olliv
i e r , Latreille, Dumereil, Pelletan, Bieherant, Alibert, Dubois und Anderen, welche von Seite der
Akademie dazu beordert worden waren, und im Beisein einer grossen Anzahl von Ärzten und Sehölern demonstrirte
Gales wirklich mehrere Male lebende Milben unter dem Mikroskope, die dann von einem geschickten Graveur,
M. Meunier, gezeichnet wurden.
Diese so von Galés (Or Krätzmilben ausgegebenen Thiere wurden jedoeh von anderen Zeitgenossen, als
G a l i o t t i und Chiarughi in Florenz, Muronvall und Lugol, vergeblich gesucht, so dass Letzterer wieder
einen Preis demjenigen aussetzte, der ihm die Krätzmilbe zu zeigen vermöchte. In Folge dieser Aufforderung
kündete nun Baspai l im Jahre 1829 an, da.is er wirkUeh die Krätzmilbe gefunden habe. In GegenwiU'l dazu
eingeladener Gelehrter untersuchte er unter dem Mikroskope den Inhalt eines Bläschens, und zeigte in dieser
Flüssigkeit ein Thierehen, welches sieh bewegte,
Nachdem Jeder der Anwesenden sich von der Richtigkeit dessen überzeugt, was Rasp.nil zu zeigen versprochen
halle, und nachdem nach Bewunderung der vortrelTlichen Zeichnung des Herrn Meunier Niemand
dawn zweifelte, dass das von Raspail demonstrirte Thierehon dasselbe sei, was (iaìés seiner Zeit als Krätzmilbe
demonstrirt hatte: erklärte Raspail in Gegenwart der geladenen Gelehrten (worunter unter Anderen
Cloquet, Bailly u. s. w.), dass dieses Thierehen nichts anderes sei, als die Käsemilbe, welche ein gerälligcr
Freund ihm in die Flüssigkeit gelegt hätte.
Späler hatte ein Herr P a t r i s sich wiederholt angekündigt, dass auch er die Krätzmilbe zu demonstriren
im Stande sei. Allein, obgleich sieh auf seine Aufforderung hin die gi'össten Gelehrten von Paris, untei' Anderen
auch Dupuyt r en, zu der veranlassten Assemblée einfanden, war doch Pat r i x nicht im Slande, eine Krätzmilbe,
Ja sogar keine Käsemilbe zu zeigen.
Durch alle diese misslungenen Versuche, die wahre Krätzmilbe wieder anschaulich zu machen, wurde die
Existenz derselben in Frankreich immer mehr bezweifelt- Anderenorts gab es allerdings Beobachter, welchen
die wahre KräUmilbe bekannt war, wie Olfers, 1810; Karsten, 1818; Lnmarek, Jos. Frank, diejedoeli
wieder ihre Gegner hallen, welche sieh entschieden gegen die Milbe als Ursache der Krätze aussprachen, wie:
l l e r b r a n d t , Gankofner, Wenzel (1823—1832) und mehrere Andere.
Mit dem Jahre 1834 sehen wir der Krätzmilbe von Seite der Naturforscher und Ärzte eine besondere
Beachtung dadurch zu Thetl werden, dass Renueci, ein Corse von Geburt, der schon in seiner lleimath das
Fangen der Milben durch alte Frauen gesehen haben moelite, den Pai'iser Äi'zten, welche sich zu der Zeil
noch immer Uber die Existenz der Milbe stritten, dieses Thier aus der Haut der Krätzkranken hervorzuholen
lehrte. Er schrieb später darüber eine Abhandlung, die er behufs der Erlangimg der »octorswQrde der niedieinischen
Facultät (Iberi'cichte. Angeregt durch das eben erwähnte Factum hatten sich nun z.ihlreiche jüngere
Ärzte von Pai'is sehr emsig damit beschäftigt, Milben zu fangen. Dass, und wie es denselben gelungen sei,
beweisen die im selben Jidire, sowie in den nächstfolgenden Juhren erschienenen Schriften eines Raspail,
Albin Gras, Sedillot, llaudet, Leroi, Vand enhe cke . An toin Dugès, P. B a y e r und Eme r y , welcher
Letztere sowohl die von Anderen gemachten Beobachtungen, als auch die Ergebnisse seiner eigenen Untersuchungen
TcrSllcnt lichte.
Bei ihm finden wir auch noeh die Thatsachc erwähnt, dass die Milben nebst den schon hek.mntcn Staudorten,
i. e. Händen und Füssen, auch an der Achsel fal t e und an den Gesehlechtstheilen vorzukommen
pnegen. Dagegen können wir den Ausdruck nicht begreifen, dass die Milben auch im „Uackcnbar tc" sieh
aufhalten.
Ebenso darf der Umstand nichi
SWIen allein einreiben iiess.
n werden, dass Emery zur Heilung der Kratz r die anicirteii
Dagegen haben die in Deulschland lebenden Ärzte, wie Adam Schmidt, Heese,
punkl in Bezug auf die Ätiologie der Krälze festgehallcn und kannten die Milbe mir
»eh den alten Standni
Hörensagen, oder