Die lioKeola cholerica dagegen (Taf. I) wurde von VVilbii niclit besprochen, verdient jedoch
eine nfihere Wilriligimg. Sie erscheint in Gestalt nagelglicdgrosser, wenig erliabener, iividrolher
Fleeke, deren Farbe beim Fingerdrncke erbl-asst, gewöhnlich erst zti Ende des choler i schcn Proc
e s s e s beginnt, denselben überdauert inid meist bei güns t i g vcrliuifenden Frdlen beobaclilei.
Avird. »ei -allen von uns erlebten Cholera-Epidemien war das Pereenl-Verbiillniss der begleitenden
ttoseda das gleielie, nflinlich nufje 100 Ciiolera-Fiille kam I Fall von Roseola cholericn.
In einigen Fällen l)oten die Efllorescenzen sowohl in Hinsieht ihrer Form — liaseiigrosser
Kniiteben —, als auch ihrer l-ocalisation nach — Hand- nnd Fiissrüeken. Vordcri.rin und Unterschenkel
— Aebtilielikeit mit jenem BiUle, welchem man den Namen Enßhema ^yapulnlum (vSiebe
VI. liieferuns dieses Atlasses Taf. 2) gegeben bat und «elehos Uebel bekaimdicb auch ohne alle
anderweil igen Nebenerscheinungen als scheinbar locales Leiden zu verlaufen iiilegl.
:
Urticaria.
Nesselsucht, Nesselausschlag-, Nesselfleber, Urticatio, Essera, Cnidosis,
Porcellanea.
(Hefi I Î . Taf. 2. 3. 4.)
Aus vielen Stellen in den M erken der. griechischen, rûmiscbon und arabischen firzllichen Corvphiien,
sowie aus jenen dos Millelaliei's gebt es zweifellos hervor, dass man die objecliven und
snbjeetiven Erscheinungen der in Uedc stehenden Krankheit gekannt habe: allein die zur Bezeichnung
der bolrellenden Krankheitssyniptome gc«rdilleu Worte waren nicht stets dieselben: so spricht
I l i p p o k r a t e s ' ) von Exanlhenicii. die den Mücken- oder Wanzen-Sliehen ¡"dinlieh sebeu, (iaien')
von grossen oder breiten, juckenden Exanthemen, wilbrcnd Celsiis') uuler das G e n u s a u c h
s(dchc anfiiimmt, die durcli Nesseln (urlini), oder dnrcb Schweiss erzeugt werden, und von denen er
sagt, (lass sie manchmal roth, manchmal der Haut gleich gefiirbt und von den (¡riechen l;avi)s^Ta
genamit werden. AiMius von Amida' ) 1)43 p. (-h. schildert solche bei liitzigeu Fiebern vorkommende
Exantheme als grosse, weisse, Jucken erregende Etflorescenzen.
Tnier den arabiscbeu Acrzicn sprecbeu Scrapinn' ) und Alsaharavius®) von juckenden Ilaulausseiilägen
un 1er den Benennungen Sirrn. Snre und Sora, während Aviccua' ) ßenal iioelis (nIMIi,
Tiielilcr der Naehf) einen Ausschlag neuni, der „in kühlen .Vriehfeu mit Jucken, Uauheit der Haut und
kleiiu'u Itiallern' auilrilt und wahrscheinlich unserem Nesse lausschlage entspricht.
ImMittclaller haben besonders IVtrus deArgellatii*) luul Job. Piiil. Ingr a s s i a s " ) in ihren Werken
von der Essera seu Sirra den Hiebe Beschreibungen hinterlassen. Ingrassiiis sag(, dass man dieses
l'ebel in Sicilien Si:nliilmii, in Flnronz Arleh'co nenne, und dass (lasseli)e aus Knoten (tuberculh) \'on
Itnbnengrüsse besiehe, die plölzlich (cx improvisn) über den ganzen Körper sicli ausgebreitel zeigen
lind mil . jenen eine Aebnlicbkeit liaben, die durch Stiebe von Wespen oder durch Ueibeu mit
Nesseln (Krlica perfrirliie raniexj hervorgerut'en zu werden pflegen. Argellat a drückt sich über
<licse Ki'ankbeil auf folgende Weise aus: Essim est puslu/n parr:ii, hin ai eut i>eskii, licet a vesiea
(li/firt, quid a i-esicn enredilur humitUlas. ub üla vero rnro pgreilitur. Es! enim Essmi pusUiln similis puslulae
rausntue « ¡umvturu iiriivae vel re!>/iiir ci'l formh-ae. elinm . . . .
Von den Aerzicu des 17. Jahrbunderles «urde nur von Senner t in Angelegenhcil der ürltcm-in
einiges Erwäbuiuigswertlic liiiil erlassen: in dem 1. Special werke i!e marhig cuinnrh von ilienuiiunis
Merenrialis (Venedig KiOl) linden wir keine Abhandlung dieser llaulkrankbcit.
.) K,H,hm. Uby. »< 17.
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') Uhi'r r, CalXl.V 17//. I'l ,/,• iwili,hr«m grmnb«^
.) ni.ak II. S.Vri ;;. /„ ri('. m.
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