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Die beziig-!ielle Stelle des Sennerlus aber wird von späteren Autoren liiiufij? angeführt,
So sagt Sauvnges'), der die Akne miter dem Capitel Psydraeia. a. beselireibt folgendes:
Psydracia acne Aütii, aena, Vai'i Sennerli (Scnnerl prael. med. lili. S. Cap. 23.) Jontlios ^fraeeis; Gall.
Bourgeons, L. Payilraciig eoiinala sunt fubercuta faciei, varí dicta ail Sennertus. In weiterer Folge sagt or:
^Siinl irílicet liwioreg exiffui, rubri, diin, pertinaces, qui war mijiinm giip/ruranfiir, nec ríolent itcc pnirivnl,
eUuntum faciem delurpant, niaxime dislincti a fuLeivuUs front in de qm'bus eijinms ii
n raucedine, faciei inßatimp, et tíiberculia iitilio rubrís incipil".
Er erwähnt ferner noch, dass diese Kniitelien ,dicken" Nalirungsmiticln zugeselirieben wenlen, und dass
sie bei Maneben bis ins Manuesalter andauern, dann verschwinden. Ob dieser Ausseliag identiseli sei mit der
, g u t t a rosea" der dem Weinti'unke ergebenen Personen, stellt er derlintseheidung Anderer anheim, und
eben so venveisl er bezüglieb der Behandlung der Akne auf die selion eilirte Stelle bei Sennert. (Lib. 5.
Cap. 23. par. I.)
Etwas ausfobi'lieber ergebt sieh sebon Lor ry' ) nber diese Krankheit, in der er namentlicli die etjmologisehen
Wandlungen ihrer Benennungen niiliheiU und ihre Unscbädliebkeit fdr den übrigen Organi-smus bervoi'-
hebl. r,Aegi-i(udinem mx constilumt, cum possit homo atm iig rede valere" sagl derselbe und bekundet
hiemit am besten seine Ansiclit. n.tss er niebls desto weniger im weiteren Verlaufe seiner Abhandlung (Iber
die Finnen und die in dasselbe Capilel mit einbezogenen iHyi'mceiae. AerofJiymion, A kroch ordon, Vei'rucae
u. s. w. meinen konnte, dass in maneben Füllen bei unvoi-siclitigei- Anwendung der Caustica gegen die V.-iri
aus einzelnen derselben Krebs sieh entwickeln könne, ist eine Inconaequenz gegen die von ihm vorher der Acne
vindicirle IndilTcrenz Tür den Organismus. Übrigens einplieblt er spii'itiiöse Substanzen und Uberhaupt meist
locale Mittel gegen die Vari anzuwenden.
Um so auiraltender ist es, dass Plenek^ den Ausdruck Akne gar nicht zu kennen selieint, ihn
wenigstens nicht envähnl. Er beschränkt sieh darauf unter der Bezeichnung Vari s. Jonibi, die von Galen,
A e t i u s , Sennertus u. s. w. überkommenen Beschreibungen der in Hede stehenden Krankheit wiederzu-
> die I imeiitlieh naeli dem Letzteren skizzirte Behandlung anzudeuten. Originell erscheint liier
dass die Vari mit den Samentliicrehen verwandt seien und d bloss die Bemerkui: ass das lleii'aten die
Varos heile.
B a t e m a n ' ) bat in seiner Darstellung des Wi l l ansehen Systems der Hautkrankheiten zuerst den Namen
Varus mit dem der Acne in so ferne vertauscht, als er unter der letzteren llaupthezeicinmng diese Krankheit
abhandelt. Nach Wi l lan unterscheidet er: Jene gimplex, A. pimctata, A. imbirata und A. rosacea. Nach seiner
der Wi l l ansehen nachgeahmten Darstellung macht die Acne simplex einen ziemlich genau vorgeschriebenen Verlauf
der Entwicklung, Keifung und Rnckbildung in einem Zeiträume von 3—4 Wochen durch; und wir erwähnen
dies hier um so nacbdrDeklieher, als viele spätere Autoren, namentlich die Franzosen (l)evergie) diese
iVosologie mit dem Scheine der Wahrsehe in liebkeil nacheiv.ählen, ohne zu bedenken, dass die Wirklichkeit
dieser SehiUlerung sehr wenig entsjireche, und dass namet
vier Species, selbst nach der eigenen Schilderung Batem
Untei-schied macht er bloss zwischen der vierten Gattung. Acne
erstere (A. rosacea) als ein im VVesentliehen verschiedener path
I die IJnlerseheidutig der Acne in die genannten
nicht gerechtfertigt erseheint. Einen wirkliehen
imd den drei ersten geltend, indem
.'i'oeess dargestellt wii'd.
on der Acne handelt, deutet er nur ganz zaghall an, dass
Frdle, wo dieselbe in ungleich höherem Gnide auf
Trotz der Ausführlichkeit, mit der Batem
dieselbe auch am Rfleken vorkomme. Es sclieinl,
dem Rücken als im Gesichte vorkümml, für einen anderen Zustand gehalten habe.
In Bezug auf die Aeliologie der Acnc beschränkt sich Bateman nicht auf die Einfaeliheit der Allen, die
wie Galen sie aus einem verdickten Safte bestehen Hessen, oder wie Gassius di'r Jatrosophistc, die ilicken
(erassa) Nahrungssäfte ihrer Entstehung zu Grunde legten; sondern er zieht es vor, die Acne auch aus einem
kalten Trünke bei erhitztem Körper, aus Gemilthsbcwegimgen und Vcrdauiiugsstörungcn. kurz den verschiedensten
und enlgegcngesetzten Zuständen und Verhältnissen herzulcilcn.
Und dueh läugnet auch er nicht, dass die Krankheit im Wesentlieben nur eine lócale sei. und ri'ith demzufolge
meist ürtlichc Mitlrl an, unler denen Seifen und fettlosende Mittel vorwiegen.
In den ebenfalls von Itateman herausgegebenen „Willan's deUnentions nf rulnnmit i/itrnses, London
i S l T , " linden wir auch entsprechende bildliche Darstellungen vnn Acne gimplex und punctata auf F.inem Bilde,
(pbite 62) von A. indurata (pl. 03) und A. rosacea (pl. 64). —
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In gerechte Opposition zu W illa n -B a t ema n setzt sieh Plumbe'), der schon Acne simplex und Acne
punctata zusammenfasst und die genetische Vei'wandlscbaft zwischen beiden in überzeugender Weise darstellt.
Acne indvrnta und A. rosacea (couperose) vereinigt er zu einer besonderen Gattung und erklärt, dass diese nur
weitere Entwicklungsformen der ersteren wären.
Dagegen hat Erasmus Wilson') sich von dieser dem Wesen nach auch von Plumbe beibehaltenen
Willan'schen Viertheilung der Acne emancipirl, und besehreibt unler der Gattung«hezeiehnung Acne eine
Acne punctata, comfm-mis, pustulosa, fuLercukta und indicrata und trennt hievon die Aaie rosacea als eine zweite
Krankheit. Er leitet die Entsteimng der Aenc von einer Torpidität der Nei-vcn und der llautthätigkeit her.
Sonderbarer Weise meint Wi lson, dass die von ihm angenommenen Acne-Formcn beim weiblichen Gesehlechte
hUuliger als beim männlichen vorkommen.
T h o m s o n ' ) aceeptirt ebenfalls die Zweitheilung der Acne, indem er eine Acne simplex und eine Acnc
rosacea aufstellt. Bei der Aeliologie der Acm
zomeist bei Individuen beobachtel werde, die i
(schlalT, blass, kllbl a en) an sieh tragen,
macht Thomson darauf aufmerksam, dass diese Krankheit
le gewisse, den Lymphatikern eigene Beschaffenheit der Haut
) wie bei Individuen von sogenannter slrumöser id est scrofu-
Uiscp Disposition. Bei der Behandlung legt er sehr grosses Gewicht auf die Befolgung einer eklektischen Diät
(keine Fische, nichts stiu'k Gesalzenes u. s. w.)
H u n t ' ) rechnet die Acne unter die Tubercnla, nimmi zwar ebenfalls wieder die Willan'sche Einiheilung
an, anerkennt aber die Identität der ersten drei Gattungen und sieht auch schliesslich die vierte nur als eine
vorgescdirittenei-e Entwicklung der di'ci ersten (Acne simplex) an, Von Green' ) , der wie die meisten seiner
Vorgänger die Acne unter die Pusteln rangirt, wäi-e zu erwUhnen. dass er der Erete mit Nacbdi'uck hervorhebt,
dass das Ausdrücken der Aenepusteln. so wie das ErüUhen derselben mit der Lancetie am besten und schnellsten
zur Heilung führe.
Wesentlich verschieden von der Darslellungsweise der englischen Dermalologen zeigt sich die der Acne
durch Alibert").
Wäbi'end von den Engländern seit lange schon der Name Acne statt Varus als Bezeichnung der Finne
gcwähll worden war, hatte Alibert wieder den Namen Varus als Ilauplbezcicbnung der finnenartigen Krankheiten
zur Geltung gebracht, und nachfolgende Eintheilung vorgenommen:
Varus sebaceus a. comedo; V. miliaris s. frontalis: V. hordenlalus; V. disseminatus; V. gutta rosea:
V. tiieiilagra.
Die Uhren Atiberfs fanden weder unter seinen Landsleuten noch unter den nachfolgenden Ärzten
Anklang. Selbst die Bezeichnung Varus wurde von Keinem seiner Nachfolger (Duchcnne-nupar c ausgenommen)
gewählt, somlem von jedem der Ausdruck „Acne"' priidiligirl.
B i e t t , so wie die Verbreiter seiner Lebren, Cazenave und Sehedel beschreiben unter den N.imen
Acne inmple.v und indurata jene Enlzündungcn der Talgdrüsen, (Iber die auch wir unter dem Titel Acne uns
ausiirechen werden, mid bedienen sich weilers des Ausdruckes Acne punctata und A. sebacea zur Bezeichnung
iener Sccrelionsanomalie, die untei' dei' ri<'b(igeren un.l gebräuchlicheren Bezeichnung Sebmrhoea v. Sleatnrrhoea
bescbi'ieben wird, und die zwa.' allcrdin.irs ein häutiges Voi'kommniss in Ge..ellseban von Acne sind,
jedoch dnr<'b einen .mAern l'roeess ins Leben gerufen wcwlen. als ilic Acne selbst.
Die späteren französischen Schriftsteller, wie t i ibcr i . Dcvcrgie, Bochar t . Bazin. Piogey haben zu
den von BictI ausgesprochenen Lehren nur wenig Wesentliches hinzuzuRlgen gewusst. und gcticlen sich mehr
darin, theils der Acne diirerentc Sfelbmgen. einmal in der Classe der Tubcrkehi. ein andermal in Jener der
Pusteln, oder gar wie l lardy. unter den der „Maladies accidentelles- anzuweisen; Iheils zu den schon von
B i e t ) und Willan aufgestellten Speeles noch andere unwesentliche hinzuzu%en. wie: Varus pustulostix
( D u c h e n n e - D o p a r e ) , die noch weiter unterschieden wird in eine forma acumin.ita und eine forma ginhulosa:
arnc variokidc (Itazin): fl. mnhiliqw (Piogey): a. sans cl arec hyperln^dnc des fotlinile, (Devergie) :
a. tuhrrndoidc, FÄ-dmnujHtms (Ilugllicr): a. Iii/perlropkique (lioeharl).
Eine Ausnahme unter .'<cinon Landslenton macht Bayer, indem er sich weniger um Aufstellung neuer
Speeles von Acne, als um eine entsprcehende Besi-lireihung dieser Krankbeil verdient gemacht hat.
I n l r r den deulschcn Anlnren vermissen wir ilie Würdigung dieses entstellenden Hautilbels: indem in den
Werken von Jos. Frank. Fuchs und Hieeki' theils höchst oherlliiebliehe, theils unpichtige Bemerkungen
Iii
i) Kmoiagiii nirlliadim tUleui mnrbor
Amiríoihmi 1768. Tom. I. S. 136.
») Tradnlxt -le irniM nlancit. Pany.
») J<,>. JiiL Docirim Ae m
•) l'ratliactin Dirslcliung
•I Bolniiicorim arJian. <•
c. A ymtUcül in'oiKC de. Lowlo»
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