Famis. Der Erbsrind.
Obschon bereits Celsiis ') des Wortes Farns erwiilint, so hat doch sowolil er, als auch seine Nachfolg-er
mit dieser Bezeielinuiig einen ¡mdei'cn Begi'ilT verliundeo als diess lieuf zu Tage der FhII ist, namlicli den: von
hoiug:artigen Ausschwitzungen ans dei' allgemeinen Decke.
Dieselben krankhaften Produete werden von Galen, Oribasius, Paul v. Aegina efe. xv)pio:, von
T l i e o d o r u s Priseianus, Alexander Trallianus, Aetius v. Amida ete. Iheils cerioue», Iheils melicerides
genannt und von dem m-hor und ftwug unterschieden.
Bei der Cliaralderislik des Fiwm fegten sie besonders darauf ein grosses Gewielit. «lass die ausgeschiedene
Flüssigkeit von dickerer Consistenz sein mussle und beim Verli'ocknen grössere ÖfFnungen (foramina) erzeugte.
Auch die arabische Scliulc (R h a z e s ) bedient sich des Namens Favus zur Dczciclinung honigarfiger
Krusten am behaarten Kopfe, während sie (nach Avicenna) die, heut zu Tage Fumi, genannte Krankheit
mit dem Worte sahafati sicca oder (nach Ilaly Abb as) mit ulvalkim bezeiehnef zu haben seheint.
S t e p h a n Antioehus, der im Jahre 1127 den Ilaly Abhas Dber.setztc, leitet au.s almthim, durch
Abkürzung in Ihym, tima und tinea, das bis anf die gegenwilriige Zeil gebriUichlielic Wort lineu ab. Wahi'-
scheiulicher klingt jedoch die UeliauptHng von .Mereurialis') indem er sagt: appelktia vero smit Unna ud
simililwliHem ilHus animalis quad veslimenla corrodü el linea mmciipoliir.
Die ürztliehen Seliritien des Jlittelaltcrs. wie jene von Guy de Cliauliac'), Gordon'), Roger v.
Pnrmii"), Arnold v. Vil lan o v a » ) , Camper'). Liebaut») etc., bezeugen es deutlich, dass man zu
jener Zeit den Erbgrind zwar gekannt, aber unter den gem eins cha 11 liehen Namen linea mit anderen Krankheiten
des behaarten Kopfes (als porrigo, achor, paißraxia, (dopecia ete.) zusammen geworfen habe. — Eben so
vermissen wir bei den Ärzten des 10. und 17. .lahrhnndcrts, wie bei .1. .Manardus") , A. Parö'") , llafenr
e f f e r " ) , Guyon") , Scnnerf") und .Mercu r ial i s "). eine genaue Charakteristik d e s — Bernei--
kenswerth ist die Stelle in dem Werke des zuletzt erwähnten, wo es beisst: in hoc t<tmeii conceiiiunl omneg
quod humor qui emiiiial a faris eä similis mcl/i vonsislenlia unde modo meliccria modo cerium jur« appellatum
est, — indem dai'aus hcr\'ürgelit, dass man sieh zur damaligen Zeil noch imnier an die Lehren der alten
Römer und Griechen gehalten hat, ohne selbstsliindige Untersuchungen anzustellen.
Die berühmten Chirurgen und .Ärzte des folgenden Säcnlums, wie .1. L anzoni " ) , L. Heister"),
T u r n e r " ) , Hosen v. R o s e n s t e i n " ) elc., haben ebenfalls keine bemerkenswert hen Fortschritte in Hinsieht der
Bearbeitung dei' Lehre der Kopfgrinde gemacht, sondern begiitlgien sich mit der Unterscheidung einer wahren
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/lagerìi: De Chirurgia libcr. I!i4a.
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De faniftliiimeHi ci onicmait r/r. corpi bum.
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