in einem und demselben ludividauiu gleielizeilig:, vielleielil gar einander geseiiscilig- beg^niistigend, vorkommen;
duss aber niulits desto weniger eine in jedes' Bezielmiig naeliweisbai-e Verschiedenlieit zwiselien diesen beiden
als Acne lezeiehnclcn Krankbeilen sieh aulliiiden Ifissl,
Aus den oben angefllhrleu g-escIiieiiUithen Daten ist ersiebllieh, dass viele unserer Vorfahren nnd Zeitgenossen
die Acne i'osaeea als eine Speeles der Uberbauiit Acne genannten Krankheit anirassen, und auch das
Wesen der Couperose nur in einer EnI/.Undnng der Talgdrüsen suchen.
Sohon im Jalire 1843 habe icli bei Verollenllii-hung meinei' Eintheilnng der Haulkranklieiten') niic-h dahin
ausgesproelien, dass die Acne rosaeea nicht in einem exsudaliven Processe, sondern in einer Gefiiss- nnd Zell-
¡jewebsncubiUlung- besiehe, dass dieselbe jedoch auch häufig mit Acne disseminata eombinirt sei, und ans diesem
Grunde ihre Besprechung eigentlich in dem Ca|ulel über Neubildungen stallfinden sollte.
Wenn ich aber auch gegenwärtig es illr zweckmässiger erachte der Acne rosaeea an diesem Platze, und
zwar in Gesellscliafl mit den anderen, Aene genannten Krankheiten, gebührende Belrachtimg zn widmen: so isl
biezu nicbl elwa eine eingelrelinic Änderung meiner Irülieren Ansichten Hbci' das Wesen dieser Krankheit Veranlassung
gewesen, sondern mein Bestreben in meinem Systeme nach Art der .Nalurhisloi'iker die Hautkrankheiten
in Grniipen zusammenzustellen, wobei ich auf die Ähnlichkeit oder üleicharligkeil aller Erscheinungen
RDcksichf nelune, nicht aber bloss Ein Kriterium als Eintlieilung-sgrund gellen zu lassen flJr zweckmässig balle.
Ich bin denmach innner noch der festen Überzeugung, dass bei Acne rosaeea die allenfalls vorhandene
Enizilndung der SehmeerdrUsen und der Haarbälgc selbst nur eine ziilallige, allerdings liäullg vorkommende
Charakterislik dieser Krankheit crlbrdcrlieh wäi'e.
l die läglifhe Krfahi'ung. zu deren Wüi'-
Cflmpliealion der Ki-ankheit ausmache, ohne dass dieselbe
Den Beweis ffli' die Richtigkeit luul Bei'echligung di
digung wir, um Wiederholungei
der Acne rosaeea verweisen.
leiden, auf die folgende ßesclireibung dei' Symplume und des Verlaufes
Zu den diagnostischen .Merkmalen der Aene rosaeea (lieft VII. Tal'. 3 und 6| gelülrt in e.-ster Linie der
Sitz derselben im Gesichle, Es wird Niemand beikommen die Serie dei-selben Symptome, wenn sie statt im
Gesichle am Obei-schenkel, oder an dei' Haut des Stammes vorkommen, (ir Acne rosaeea zu erklären.
Im Gesichte nun, und zwar hauptsächlich an der Nase, an der Wange, der Stirne und am Kinn, wohl auch
in aussergewöhnlichcn Palien an der ganzen Gesichtsliaul, bis unter die behaarten Parthien der Kopfliaut sich
erslreckend (Letzteres besondei's heim Erscheinen hochgradiger Acne rosaeea an Kahlköpfen), erscheint die
Acne rosaeea entweder in GesUilt intensiver Rothungen, ohne namhafle Sciiwelluiig und Spannung, oder in
Form von rothen Erhabenheiten divereer Gestalt. Die rothe Gesichlsfai-be erscheinl bei genauer Belracblung
als das Itesullal einer namhaften Injecliun der Blutgefiisse, vvclehe Gefässe gewühnlirh schon mit freiem Auge,
mehr noch bei Belracblung durch eine mässig vergrossernde Loupe. in Gestalt vieler geschlUngellei' Linien sich
zu erkeimen geben. Ein kräftiger und etwas anhallendcr Dru.-k des Kingei-s bringt die Itöthe zum \'erschwinden,
Wii'd der Druck aufgehoben, so bemerkt man deullich, wie die fi'dher mechanisch enlleerten GenSsschcn sieh
ziemlich rasch wieder fQllen.
Besonders isl die Nase mit solchen Gcfössramilicationen an ihren Seilengegenden und auf ihrem Rücken
durchzogen, welche an den genannten Gegenden sehr deutlich wahrnehnihar sind.
Die erwähnten Symptome bihlen nur die Basis, auf welchcn in einzelnen Fällen Knoten und Pusteln
(Tnf. 5, p) der gewöhnlichen Acne vorkommen, während in anderen mehr minder mächtige Protuheranzen,
ohne eitrigen Inhalt (Taf. (i. r) iitul von festerer Consistenz aufsitzen, die nach .Ma.ssgabe ihi'er Lebensdauer und
nach Verechiedenheit ihres Sitzes diverse andere Bihter formiren, deren Stdiilderung wii' in den spälei'cn Zeilen
geben wollen.
Es sei hier nur noch erwähnt, dass nebst dem Gesagleu zur vollen Charakteristik dieser Krankheit das
AuflreUn derselben in bestimmten Lebensaltern (in der Evolulions- und Involutinnspcriode), so wie eine gewisse
Stabilität und Hartnäckigkeit gchßrt.
Man hal nicht ohne allen Grund den Verlauf der Acne rosiU'ca in mehrere Stadien abgetheilt, und wurde
dazu eingeladen durch die verschiedenen liilder. welche dieser Krankheil eigen sind. Da jcd.ich nicht jeder Fall
von Acne rosaeea dieselbe Reihenfolge der Erscheinungen darbictel, sondern einmal in dieser, ein anderesmal
in jener Gestalt zum erslenmale aunHll; so glaube ich die Annahme von eigentlichen Stadien der Kiankheil
als weniger zweckmässig bezeichnen zu können, sondern vielmehr einfach hervorheben zu sollen, dass die Acne
rosaeea unter diversen Bildern zu erscheinen |)flege.
Die eine dieser Formen besteht dui'in, dass. utibestdiadel der äusseren Geslalt, blos.s geringere; odci' eläi'-
kere Rüllinng der Haut der Nase, der Wange, der Stirne oder des Kinnes hemerkhar wird; so dass, wenn
diese slärkcrc Röthung bloss die Nascnspilze belnlft, die so Afiicirlen ifliinhen, sie hätten sich durch ilen Eintluss
einer niederen Tcmpei-atur diese Rothe zugezogen, mit einem Worte, die Nascnspilze gewisserinassen
erfroren, Acne rasami mjthmuilmu Tal'. 5,
I) S. Zcilsclii'. J. k- Ii. Ocii'ilscliafl J
i
In Verbindutig mit der abnormen Rölhung an den bcti-eiTenden Ilautparlhien steht auch meist eine
heträchUiehere Sebum-Aussonderung. so dass also die krankhaft gei-ülheten Stellen einen Fetlglanz darbieten.
Dabei klagen die Krimken Uber ein Geftlhl von Wärme in den afTieirten Stellen, das, wenn auch nicht ununterbrochen
anhält, so doch mehrerenmls des Tages, namentlich nach der Mahlzeit oder des Abends sich einstellt.
Eine Steigerung der einzelnen Symptome in dem geschilde.'len Krankheitsverlaufe iUbrt zu jenen Bildern,
wo die Haut des gcsammten Antlitzes von einer intensive II Rüthe bedeckt erseheint, und die abnormen
Geaissverzweigungen schon mit unbewairnctem Auge erkannt werden. In solchen Fällen variirtanch die Farbe
des Roth zwischen einer helleren und dunkleren Tinte, je nachdem eine hühci-e oder niedere Temperatur auf
die Haut einwirkt, odei' je nachdem Moj'gens oder Abends, vor oder nach Tische ein solcher Kranker sich
präsenlirt.
Gesellt sich zu solchen Fällen der A. rosaeea auch noch Entzündung der Talgdi'üsen. entwickelt sich also
gleichzeitig die gewöhnliche Acne, so trägt diese zur Enlstelhmg des ohnehin alterirlen Teinls selbstverständlich
nicht unwesenllicli hei. Arne rosacea vmci,Iuris auf Tal'. 0 die Stirnhaul.
Diese beiden eben geschilderten Bilder der Aene rosaeea linden sich am häofigslen beim „schönen"
Gesehlechte.
Eine drille Form der A. rosaeea fln.len wir meist als Aniheil des mäimliehen Geschlechtes und insbesondere
solcher Individuen, welche dem Genüsse geistiger Getränke hold sind. Manchmal bloss auf die Nase beschränkt,
manifeslirt sie sich enlwcdei' einzig dui'ch eine ungewöhnlich starke injection der GePässe, ohne dass die
zwischen den Gerässlinien gelegenen Hauplparthien selbst in ihrem Colorit verändert sind. Es sind auf einer
sonst normid gefärbten Nase nur stäi'kere Gefiissverzweigungen auimilig.
Die Temperatur an solchen Nasen isl Übrigens meist ttihlbar erniedrigt. Es fWill sieh die Nasenspitze
kälter an. Der gleichzeitig be.'-tchende Fettglanz der Nase zeigt jedoch, dass auch hier eine erhöhte Thäligkeil
der Schmeerdriisen slatt habe. Wii' linden die.'ie Foi'in der A. i'o.^utea gewöhnlich Lei Branntweintrinkern.
Abweichend von tlicsem Bilde, bieten die AVcintrinkci' von Profession ein dunkler roth gefärbtes Gesicht
dar. Die Rölhm.g isl hier entweder allgemein, oder, wenn auch nur auf einzelne Stellen beschrUnkl, intensiver
und intensiven üefä.ssramificationcn allein bilden das
•wischen den Gefiissen gelegenen Hiiutpartbien haben ih males
wie gedunsen,
nacht jenes Bilil der A. rosaeea, das zwar nur das beseh
•Ilia verbo) nicht einfach mit dem Pinsel gemalt, sondern mit dei
Feld
verunstallel. Die Nas erhält
als in den vorerwähnten Fällen, Nicht nur
Objecl der Abnormität, sondern auch die
Colorii verändert. Das gcsainmle Gesicht i;
Einen wieder verschiedenen Eindruck
der Nasenhant oceupirt, ilafür aber (sit \
Gi'ilTel gcslochen ist. Es ist nicht mehr Malerei, es ist Plastik, die die
unter ihrem bildenden, verbildenden Einflüsse eine birnrormige (Jeslalt. deiint sich beinahe eben so sehr m die
Breite, wie in die i-Tmge aus. die A.isfilhrungsgängc der Talg<lrüsen sind erweiterl, mit oder ohne Sebuin-
Pfröpfchen, hier und dort enizllndet. Doch ti-ägt sie weder Pusteln nocli Proluberanzen.
Alle bisher geschilderten Formen unii Gestaltungen der Acne rosaeea kann man als den ersten Grad dieser
Krankheit bezeichnen, weil hier bloss Gellissiiijcd
drüsen als Grund der Verunstaltung erseheinen.
Bei längerer Dauer des l' bels bemerkt man jedoch. dass
sohin von der Norm abweicht, dass sich halbkugelige Will;
deren Inneren jedoch kein Sc'
übrigen llautgewebc
Infiltration und Iciehle Enizilndung der Sclimeerit
selbst a den erkrankten Stellen
ungleicher Gi-össe und Form auflbllrmen. in
Eiter enthalten isl. die vielmelir aus einer gleichinässigen, dem
bcslehcn, Sic tlilircn natürlich zu bedeutenden Volumsvermehrungen nnd
Verunstaltungen, ¡e nach der Stelle des Gesichts, an welcher sie zur Entwicklung kommen. Am auffallendsten
treten sie immer an der Nas.- hervor und siiul «nier dom Namen der fleischigen Excrescenzen der Nase bekannt.
(Tai: ü. r.) (S. linkilansky, Lehrh. d. palh, Analomic, II. Iid„ pag, :>2 nnd pag. 39.)
Sobald diese Gebilde n.ich nicht die gewöhnliche Form der Nase in ihren eigentlichen Umrissen verändert
|„a,rti und nur in einer gleichinässigen W'rgrösserimg ihres 'roluni.s sieh man i fes tiren, würden sie «len zweiten
jedoch unter einer forlseh reiten den Entwicklung des so begonrunslaltimg
der Haut des Gesiciites und insbesondere der Nase
a i'c präsent ire II. \^^•l
ihren Dimensionen nacli einer oder der anderen Riclilung, oder aueli allseilig
wärden wir dies [üv den höchsten und drillen Grad der A. rosaeea gellen lassen
kömml. wodurch I
ausscrg-cwillinlic'h z
iisfallele Nase bekömmt in dem einen Falle ein
Kinn herab, ohne glcichzoilig un Breite zu gewii
lies Truthahns (Meleagris gallopavo) :
limml uiid bis zur Grösse von zwei Ma
Lippen, ja his
zapfeiil^irmigc Flcischwi
nach allen Dimensionen
Leiib.ichlel wurde.
Selbst solche ungi'hcuei'lictie Wucherungen gehen jedoch n
tieferen Gebilde inlacl. In dem auf Tai. « abgebildeten Falle, iii
Verlängerung ihrer Spitze Iiis über die
neu. und erinnert in dieser Gestalt an die
während in einem anderen Falle die Nase
inslauslen (l'fund-Nase, Rhinophyma)
von der Haut selbst aus und lassen alle
.•Ichem die herabhängenden, fausigrossen