iguseälinliehe Jlilbon (aus der Galtuiig- Acariis seu. Gaiuasus Lalrcille) im Gewebe <lci- uiivcrIeUten Haut
fiiisielicn uud aus eigenen, aufbreuliendeti GüsclnvOlslpn hmoi'knmmrn. Diese Form, welelie Sauvag-es uu<l
Plenck von den Uusea auf der Haut »is Plilliiriasis iuterna von der cxlenia unlersnliiedea l.abL stelle
iel. als eine eigene Art der Gattung Cnesinus auf, nenne sie aber, weil das bei ihr varkoniinDiule Thier ia-in
Pedieulus, (pösfp, sondern ein Auarus ist, Acariasis".
Fuchs meint, dass sieh dieses Tliier schon dadurch von den wahren Lüusen initerseheide, dass es niemals
auf andere Individuen übergeht.
Die Ei'scJipinungen, die (Iure!) dieses Thier hervorgci'iifen werden, bestellen aiiieblieh in der Entwicklung
scl,mn)zig-dunkelrn(he... ^vei<.hcr Erhabenhcilen von Erbsen- Iis Bohn.n-Grosse, in' ein/eNicn Fnllon noch von
bedeutenderem Uninuiye. Durch das heftige Ki'alzen werden frHIior oder später einzelne dieser (iesehwUi.sle
zeri'isscn oder öffnen sich von selbst, wobei eine geringe Menge heller oder jauchiger FKissigiccit. un<l nebstlioni
unzilblige kleine, weissgeßrhte Thierelu-n, die sieb sehr schnell bp>vcgen. und in Schaar™ Dher den Körner
verbivilen, zum \'orsehein kommen.
„Allniiihlig eröffnen sieb immer mehr «nd mehr Beulen, neue schiessen wieder auf, der g.-,nze Körper wird
belebt, das Beissen, Jn.'ken, Brennen in der llatil nin.mt immer zu, die schon früher kachcktischen Kriinkcn
werden kraltlos, der Schlaf flieht, die Esslust schwindet, ilu'c Ausilflnstang verbreitet einen Dblen Geruch, und
öfters erhebt sich Fieber, iveiches einen putriden Charakter annimmt.''
An einer andern Stelle bemerkt derselbe Autor, nacbdem erden von Al ihcrt über einen Herrn Lavalle
milgetheilfen Eall von Prur igo pedieulaire erzählt bat. dass ihm selbst ein Kill der sogenannten ^Liiusesucht«
neben Knesmus vorgekommen sei. der mit einer Menge noeli „ander<-r uroplaniscber" Symptome verlief, In
diesem Falle, welcher eine liochbelagtc, kaehektisehe liaucrsfrnu betraf, hatten sicli auf der Maut des Nackens
und Kückens zahlreiche scbmutzig-rothe Beulen gebildet, aus welchen, als sie aufbrachen, „kleine läuseähidiche
Milben zu Tausenden hervorkamen. Patientin starb an Marasmus."
Dieser und noch andere in Fuehs' s Werke angefilhrten Fälle tUhrten ihn zu dem Glauben, „dass Acariasis
ein Prodnct der Uroplanie.... sei, und dass sie diu-ch gleichzeiüg vorh.indene Syphilis, Gicht, begünstigt werde.-'
•Mangel an richtiger Beobachtung, l'nkenntniss der .Xaturvoi'gänge (Generatio aeqnivoca) und Clierflnss an
Leiclifgliiubigkeit reichen sich bier die Hände.
Zur Ehre der deulsehcn medichiisclien Schrifisteller müssen wir liervoriieben, dass, mit Ausnahme von
den noch spruer zu erwähnenden, Alt') in Bonn und Gaulke'), Fuchs ohne alle Nachahmung in dieser
Beziehung geblieben ist, indem ausser den Erwähnten keiner mehr solche Ansichten verlrill. Insbeson.lcre
aber haben sich G. Simon, Siebold, lluscmann'), Küchenmeister und Landois mit mehr weniger
gutem Erfolge die Mühe gegeben, die über die Lehre von der Phlliiriasis herrschenden Irrtbümer zu wi.lerlegen.
Die meisten bisher zitiricn Autoren haben die Existenz der Läusesucht einzig und allein vom klinischen
Standpunkte, d. i. dem der Beobacblung an Kranken zu beweisen gesuclif, und meist das, der Krankheit den
Namen gebende Thier aus der AITaire gelassen: in so ferne nämlich, als sie dieses selbst nicht in das Bereich
Beschreibungen gezogen, oder ganz unerörtert gebissen, ob es nämlich llherhaupl Läuse, und wenn
Kopf-, Kleider- oder Filzläuse gewesen seien, welciie die sogenannte Läusesuelit h solche, ob ervoi'gerufen
haben sollen,
Da erscluen im Jahre 1824
eine Dissertation: De Phthiriasi, von dem schon oben Erwähnten
beobachtete Fälle von einer grossen Läusemenge hin die Tbesis
Laus, die er Pc cl i cui us ta b es ce n t iu m nannle, vorhanden
Dr. Al t , in welcher dieser auf zw
aufslellle, dass hier eine eigene G
gewesen sei. Die von den betreffenden Kranken entnommen
dass sie von dem Pediculus capitis et vestimenti durch eir
längere Fühlhörner (antennis longioribus), und durch e
und breiteren Brusttheil (Ihoraec ratione habita abdomiij
dessen Hand beiderseits llach ausgebucbfet erscheint (ab
Liiuse wurden abgezeichnet, und sohin eharaklerisirt,
I mehr abgerundeten Kopf fcapite magis rotundato),
in je nach Beschaffenhcil des Unterleibes liingcren
ongiuri et latiore): endlich dm'ch i
Tiinis margine ulror(ue ter obiterque
ele. sich uuíerscheide.
Illese hlcr wicdergegebene Charkateristik des neu eifunclcn
Dr. Leonard l.andois. PrivaIdoccnten an der L'iiiversiint Grcifsv
Studiums und ciner gcwi.Mcnhaflen l'rüfung gewabll, deren Itcsullat i-r
Zoologie", herausgcgchen von C. Theodor v. Sicbold nini Alberi Kii
et s-j. verolfentlichte.
Landois sucht hier die Frtige zu heantworlen: Isl die von Alt aufgeslellte Sp
seen t inm berecbiigt oder nicbt ? Zu diesem Zwccke machie er /.ahireiche L'ntcrsuchu
nen L'nterleib,
sinuato) . . . .
Pediculus tabcsccntiiim wurde von
Ido zum Gcgciisland eines genauen
der .Zcit.cJn'in l'tir wlssenschaniiche
kcr. 14. lld. Leipzig löti-l, pag. Ü!)
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die von Alt gegebene Zeichnung de.« Pediculus veslimenti thellweise unrichtig sei, und dass man aniiererseiU
iifters Exemplare ilieser Läuse antrelTe, welche eine unverkennbare Identität mit der von Alt gegebenen
Zeichnung seines pediculus labcsccntium aufweisen. Dieser Umstand, so wie noch andere analomi.sche und
naturhislorisclie Thatsachen, die er bei seinen Untersuchungen kennen lernte, führen Latidois zu dem ganz
richtigen Schlüsse, dass es einen Pediculus tabescentium sieherlieh nicht gebe, — mit welcher Ansicht
auch Küchenmeister, G. Simon uml ich übereinstinmien.
Süllen nicht v(
I. Der erste si
iingesiichl, durch diese einen bösartidcrllautbestand.
in denen
riasis externa" zu Grunde, ohne dass eine
ferners, der als durch luderliches Leben anärgamentartiger
Haut besehrieben wird, beob-
Auch die von dem oben citirten Gaul ke milgrthciltcn Bile
öbergangen werden, weil sie vom klinischen Standpuncte zu ein
Fälle betraf eine alte, gelidimte bindsinnige Krau, die von Kleide
gen Aitsscldag bekam, der aus unzähligen kleinen, erbsetigi-osscn, '/."' tiefen Lilcheni
Tausende von Läusen wimmelten. Das Weib ging an einer „Phlhi
andere innere Krankheit dazu gekommen wäre. — An einem Manm
misch und kachektisch. von gelblicher Gesichtsfarbe und dünner. pi
achtete Gaulke gegen hundert erbsen- bis base Inn ssgrosse. theils otfenc. tbeiis mit dünner Haut bedeckte, lividrothe,
etwas erhabene, abscessähnliche Stellen. In den offenen Höhlen selbst Tausende von Läusen, jedochohne einen
Tropfen Eitei'; die geschlossenen, mit einer pergamentartigen Haut bedeckten Höhlen Hessen bei der Betrachtung
mit der Lupe zahlreiche, stecknadelkopfgrosse Poren entdecken, und waren wie ein mit Schrotkürnern angefüllter
Sack anzultlhlen. Hei der Eröffnung derselben enlloertc sich ihr lebender Inhalt ohne einen Tropfen FlüssigkeiU
Weiters bemerkt er, dass die Ansammlung iler Läuse im Interbautgewcbe in der Weise zu Stande koimnen
solle, dass die Liiuse mittelst ihres Aftersbichels die Haut durchbohren, um ihre Kier unter die Oberhaut zu legen.
Nun lehren aber die Zoologen, dass die Läuse keinen Afterstacbel besitzen, demnach von einem Eierlegen
mittelst eines solchen unler die Haut gar nicht die Hede sein könne, und dass, was man für einen Afterstacbel
angesehen habe, einfaeh der Penis des Männchens sei.
Die folgcndeBeschreibungder Erscheinungen, welche durch die Anwescnlieit der Läuseartcn auf der Haut ins
Leben gerufen werden, wird uns bald lehren, inwieweit die eine oder andere der bisher angeführten Behauptungen
durch die Erfahrung bestätigt oder widerleg! wird.
Um vor Allem von dem .Materiale zu sprechen, welches meinen Beohaehtungen zum Substrate diente, muss
ich darauf hinweisen, dass ich während eines Zeitraumes von mehr als 20 Jahren, alljährlich mindestens 300,
zusammen also über lü.OüO Fälle zu beobachten Gelegenheit hatte, die einzig und allein wegen Läusen und der
durch dieselben veranlassten subjectiven und objcctivcn Ki'ankheilsäusserungen an der allgemeinen Docke iiire
Zutlucbt ins „allgemeine Krankenhaus- nahmen. Ks befanden sich darnnter Kinder und Erwachsene beiderlei
Geschlcehte-s. Jünglinge, Mädchen und Greise, meist liulividueu, die wegen grosser Verwalirhisiing oder wegen
Unterstandslosigkeit von Seile der Behörde dem Krankenhause überliefert wurden. Dazu will ich noch fügen,
dass ich während der ünruhjahre 1S4.S und 184!) eine grosse Anzahl von Civil und .Miliiär. die -Monate lang
im Freien bivouakirt hatten, ohne ihre Leibwäsche und Kleidungsstüeke wechseln zu können, mit Läusen
bedeckt, zur Beobachtung bekam, darunter auch Personen der besseren Stände.
Ich kann nun vor Allein bestätigen, dass niemals ein anderes Kpizoon. weder Laus noch Milbe, als die
bekannten drei Läusearien es waren, welche an den meiner Obsorge anverti'antcn tndiviiluen beobachtet
werden konnten, uml zwar war es entweder 1, die gewöhnliche Kopflaus. Pediculus capitis, auch Pediculus
humanuss.p.cervicalis genannt; 2. die Kleiderlaus, auch Zeug- oder Leiblaus. Pediculus
veslimenti, und endlich 3. die Filzlaus, Phlhirius inguinalis, Phlhirius pubis, mit Liireeht auch
Pediculus pubis, i'ediculns inguinalis, Morpiun genannt. — die sieh vorfandmi.
Um zu begreifen, welch" bedeutende Eingriffe in die Haut des Menschen die Liiuse zu machen im Stande sind,
muss hervorgehoben werden, dass alle Arten derselben mif bedeulendcnFresswerkzeugen versehensind. Erichson
uml G. Simon haben nämlich tilr die Poilieuliden (d. i. lilr Kopf- und Kleiderläuse), und Landois lUr den
Phlhirius (d. i. dir die Filzlaus), den Nachweis gulidert. dass die früher von Swammerdam, Loewenboeck
und Unnncister vertretene Ansicht, vermöge welcher die Läuse feine Säugrüssel besitzen sollleti, unrichtig
sei und ilag-egen nachgewiesen, dass die Läuse unteihalh des an ihi'em Kopfe liegenden Itüssels ein Paar
bräunlich gcfiirbte Mandibchi. und am liflssel selbst ein Paar vi ergi icd rigo T.istcr besitzen, — aus welcher anatomischen
ItoschatlVnhoit der FressWerkzeuge der Läuse ersichtlich wird, dass sie zuerst mit den .Mandibeln die
Epidermis durehbeissen. und in die so gemaehle Wunde den Rüssel zum Saugen in den Paplllarkorper einsenken.
Ferners muss erwähnt werden, dass die Fruchtbarkeil der Läuse eine sehr bcdeutemle ist. Die weibliche
Laus klebt nUmlich die unter dem Namen ^Nissc'- bekannlen Eier an diellaare, ausweichen nach 3—8 Tagen die
Jnngi-n nuskriechen, und nach l'erneivn i8 Tagen bis drei Wochen wiederum im Slande sind Eier zu legen.
Da mm eine Laus innerhalb sechs Tagen äü Kier legt, so ist ersichtlich, dass sie binnen acht Wochen Zeuge
der Gehnrl von liÜÜD Abkömmlingen sein kami '),
Cf .«elillilliclioii III li. p»g. 0
J».