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Die «Mlomis.he Unl.rsudiung .1er ll.ul eines Albinos, wek-he vo» im Jalire 1703 im llo.pilMe
zn Mailand vor<renoninien -sviirde'), hat el>en den snnzliclien Mang-cl au l%iuent ergelicn. Fuchs') meinl. «lass
vielk'iclil Buelidas Geliissiielz dor CiUis bei Albinos weniger als i.i normalem Zustande enlwiekell sein mag.
Albinismus parlialis. Bei Negern linden sich von üobtivl an einzelne eireuinseripte pijimenlli
Slellen. Man ncnnl solehe Neger wegen ihres seheekigen Ansehens ntgi'es pies, nègres
legi'ü, engl, üie \Yeisse.i Flecke bleiben enlwe.Ier das ganze Leben hiiidiirel
ELsterrt
oder
Lebens.
1 Flecke bilden gewiss.-rmasscn die Reversseile der angeosiigj,
weleho braunen Flecke ebenfalls in der Regel das
Neger, |
vergrossern sieii wohl auch im Verlaufe des späh
Diese virenmscri¡)(en angeborenen iiigmenl
borenen Pigment decke bei AYeissen (i\. 18 m
Leben hindurch unverändert bleiben, bisweik-n jedoch auch noch bis auf einei) gewissen Grad an Umfang
zmiehn n künnei
Wiewohl alle Auforen angeben, dass diese iiarliellcn Pigmentverkislc als angeboi'
Negern vorkommen, kommen sie auch bei \^'eissen unstreitig \op.
B Defecto
Erworbener Pigmentmangel, Leucoderma acquisitum.
>athii ripia, Vituigo.
IMgm
rerstehen unter diesem Namen jene eigenlbDmlidie Erkrankung der Haut, bei ^Yelcber runde,
larf begrenzte, weisse (pigmentlose). nicht schuppende (glatte) Flecke auf der
tehcn und stet i g sich vergrossern, ^vährcnd ihre Grenze selbst von abnorm dunklem
ingerahmt erseheint.
Der Name Vitiligo findet sich zuerst hei Celsus (LikV, Ca|i.XXVIlI, 19 (LausannaeI772, pag.3:i9),
wcluher drei Arten derselben untersclieidet. als alplm, melas und leuke. „ ViliUgn (¡uoque, quamvü per se
nullum perkuhm aiìfei-L lamen el focda est. cl ex mah ccrporis liuMu fi. Kjus 1res species sunl. àXs'.; vocalm-,
uhi color albus e ni, fere siilianper el ÌIOH cniilintius, ni quaedum ijuilae dispersne esee vidennlur.
Interdum eliam ¡alius, el cum quibusdam inlermissionibvs serpil. MU; eolore ah hoc diferí, quin nigcr est
el umbrae similis, carlern eadem sunt Asixr, habel quiddam simile ulpho.sed mayis albida esl, cl allius descendit ;
in cuque albi piti situi, el Umwjini similvs.
Wiihrcnil die !ii.>hcrige IJcschrcii.uiig iki' Vitiligo alphos el leuce ganz gut, wie wir sehen wenlen, auf
pigmenllose llautfleckc, und melas auf Naerus ¡mjmeulosua I)ezogen werden könnten, wird das Versliindniss der
folgenden Zeilen schwieriger: Omnia hace serpimt; sed in aliis celerius, in aliis litrdius. Alplm el Melas in
quihusdam variis leuiporibus oriuulur el desinimi. Lence quem occupavil non facile dimiltil.
Nach diesen lelzten Aensserungen könnte man die VililiijQ ebenso für Psoriasis, Ecxem (fere subasper),
als für Elephantiasis grnecorum hallen.
In der TImI haben diese letzteren Woi'te alle Sehnl.l an der grossen Verwirrung, -welche zum grossen
Theile noch heute von den Dermatologen in dieser Beziehung unterhalten wird.
Dagegen lindet sich bei dem vnrlrclFlichen Commentator Johannes Gorraeus (Deilnit, medic, L. XXIV.
Franeof. ad Moenuni, i:)7S, p. 2:i) folgende stricte Definition: vili¡i¡io, est vitiosn macula el foeda
in corporis aite apparens, et ex vialo corpons haiilu exalala, sed sine mnuifestn cutis us peritale, sine
squanns, s
-.ulct . Uis
lichène et lepri
yeneris lui
lorem cutis im
upud velerei
u Wunder nehm
uni wieder ver.s.
distinyuitur. Diciiur i
dicehutnr.
Diese Dctinilion ist so deutlidi, dass es gcrudi
. VìliUijo weisse, liinnen wenigen Tagen entstehende
([•rakt. Darstellung der llantkrankheiten eie. Halle 1810, p. 3i)7). oder
of skin diseases) piate LX die Hg. 2 und 3 der ViHHyo entsiircchen sollen,
Und ebeiisawenig (irund haben die Autoren, welche trotz diesi
Leake in die Elephantiasis grnecorum hineinziehen, ohne damit in's
Die meisten SchrifUtcller haben jedoch nicht vollsländig die
l'igmcntniangels ignorirei
muss, viìa VV
vindendc Knot
nutet; immutare e
I beschreiben konnten
n"s Atlas (Delineations
icfinition bis in die Neuzeit Alphos iind
ire zu kommen.
'sprDngliche Hedi'utung der Vilillgo als
Bezeichnung des partiellen Achroma sich des genannten Ausm
druckes bedient. So: Achroma Vitiligo (Ephéliile seorbutiipiej, Aliherl') etc.
Die Leu rircumseripla seil Vililiijo ersehcint in Gestalt von gctrennts! eilenden, krcisrimden uml
schiirf begrenzten, durch ihre weisse Farbe (l'ignientlosigkeit) auffallenden Flecken der Haut. Ihre Oberiläcbe
ist vollkommen glatt, (Iber das Niveau der Umgebung nicht erhaben und nicht unter dasselbe gesunken, blass,
schuppt imd schdlfert nicht. Die Flecke sind von abnorm dunklem Pigment eingerahmt, welches allmahlig in
die normale Pigmentirung der umgebenden Hauptparfien übergeht.
Die Haut der weissen Flecke fnlilt sich ganz wie die der gesunden Umgcliung an; sie zeigt weder in
ihrer Hesistcnz, Dicl;e, Sli'uctiir, Tcmiieratiir, Eiupllndung, noch in ihren sccretoi'isehen Functionen (Talg- und
Scliwoissahsonderung etc.) irgend eine Ahwcidiiing von der normalen Haut.
Finden sich Haare auf der entrürblen Ilaulslellc, so sind sie entweder normal iiigmentirt, oder sehr
häufig, eiienfalis piginentlos, grau oder weiss schimmernd, haften aber im Uebrigen fest in ihrer llaartasche
(T«f. 2 h).
Die weissen Flecke der Vitiliijn sind, so lange sie von kleinerem Umfange, kreuzer- bis thalergross, kreisrund.
Im Verlaufe von Monaten uml .hibrcn vergrössern sie sieh, vcrschmi'lzen in einander, wodurch ihre
Ge.stalt mehr ovnl- oder liinglich-nind werden kann. Immer bleibt bei ihrer Vergrösserung die Peripherie von
einem sehr dunkeln l'igmcnlstreifen scharf umrahm!, iMan erhält den Eindruck, als wenn der Farbstoff
s gewischt wui'den wäre,
ihre Gestaltung von der der
en Flecke haben nämlich stets
niden braunen Partien gegen
dei' ILuit vom Centruni der weissen Flocke gleiehmli.ssig gegen ihre Peripheri
Aus dieser Art der ^'crgi'osscrung der weissen Flecke folgt auch, dass
umgebenden, dnnkclhraun pignicnüricn Haiiptparticii compcnsirt wird. Die weiss
eine eonvexe Begrenzimg, als Scheiben förmige Flerke, wähi'end die angrenz
die Vililigofiecke mit eoneaven Bändern .sehen.
Dieser Unterschied ist aufTiillig bei ausgedehnterer Kntwickhmg der weissen Slellen. Da oonfliiiren
zwei und mehrere weisse Flecke zu einem grossen, unregdniässig gestaltclen Fleck. Aber derselbe hat
aberall convcxe Grcnzüiiien. denen die braunen Flecke mit eoneaven liändern entgegcnschauen.
Dieser Umstand lässt den Eatwickluagsgang des Prozesses noch in den vorgei'Qcktesten Stadien deutlich
erkennen.
So lange nämlich die pigiuenllosen Stellen thider-, fladihandgross sind und isulirt stehen, fallen sie
inmitten dem grossen Gebiete der nmgehemlen dunkel- und normal-piginentir(en Haut auf. Man erkennt,
dass die weissen Flecke die ursprönglich kranken Slellen repriisenliren, und die bniimen die gesunde Haut darstellen.
Wenn jedoch nach Ablauf von Monalcn und Jahren durch Cnnfiueiu sehr ausgeddinte weisse Flecke
entslanden sind, dann Überwiegen sie an Ausdehnung über die bi-auncn Flecke und letzicro werden dann auf-
(iilliger. Sie werden darum leicht Wr die kranken Partien angesehen.
Die ConcaviUU dor Ränder an den braunen Flecken, und die Convexität derjenigen an den weissen Flecken
zeigen auch in die.«en vorgerückt e n Stadien, von wo die Pigment an ornali e ihren Ausgang gK-nonimcn hat; dass
also die weissen Flccke sich kreisförmig in convexcr Linie ausdehnen, die braunen Flcckc in derselben Richtniig
consumirt werden, als concave Grenzen erhalten.
In der Regel bemerken die Ivrankcn ui'sprilnglich nur einen weissen Fleck von mässiger Ausdehmmg an
irgend einer Körpersldlc. Nach einigei' Zeit, oft nach Jahren, zeigen sich sidcher Flecke mehrere an verschiedenen
Ocrtliehkeilcii. Sehr häulig beginnen dieselhcn in der nächsten (.•ireumferenz eines Pigmentmales
(Nun-ns). oder einer braunen Hachen erworbenen Warze (Till'. 2 a). Kbcnso oft aber auch in der Regio
pubica, auf der Slirne, dem llandrHckcii, am bohaarten Kopfe etc. und breiten sich von da aus steüg peripher
aus. Die Kranken sehen alshald braun- und wciss-gcneckt aus schcckig (Taf.
Die Ge.sichUhaut ist wie scheckig bemalt, ebenso die Hände: an den Fingern wecliseln braune und weisse
Ringe. Die Schamhaare, die Haare des Kopfes sind in einzdnen Bündeln und Locken ganz weiss, Poliosis circumscripta
(iMichs), während die umgebenden Haare z. Ii. normal dunkel gciilrbt sind (Klj;. 2 I>). Drängt
man die weissen Ilaare auseinander, so entdeckt man der Gruppe der letzteren entsprechend die Haut in Krcisfiirni
weiss — pignientlos.
B, Pigment-Uebermass.
Ans den Schrillen des Hip¡lokralos. Aristoteles, lialenus, Dioscorides, Bhazes. Paul von
Argina, l'linius u, s.w. ist ersichtlich, dass sowohl die don verschiedenen Menselieni-a?en eigenthüiulidicn
Färbunge» der Epidermis, als auch die durch Einwirlumg der Sonnenwärme und des Lichtes entstandenen
Pigmcntiruiigen; sowie widlieli auch <lic boi Schwangern und in Begleitung allgemein er lir k ra n ku ngen
vorkonimcndcn Pigmenlficcke jenen Schri fisici lern und ihren Zcilgenossen bekannt waren, ja von denselben
linier dem .\amrn der s^ióXiis:, Chloasma, und Mclasina beschrieben wurden. Indessen beschäftigten sie sich
nur in solerne mit diesen Vorkommnissen, als sie die En f st eh ungs Ursache solcher anomalen Färbungserschci