Pempliigiis zu zeigen; sie molcsliren die Kriinken sehr, erscliwcren dns Essen iind Trinken und
ilberdaiiern meistens den Aiisbrncli der Poinphifiiisliliisen an der allg^enioinen Decke.
Wirkliclie masen, id est: mit FHlssiy:keit gefüllte Eniiwrliebnngen des Selilciinliantepithcls
liekoinint man wold seltener zn (lesielite, weil die leielil. niacerirbare Oberlianl. liier dem angesammelten
Sernm mir geringen Widerstand leistet inid alsbald berstet. Sie erselieiiit dann in
Gestalt eines weissen, häutigen Beleges, der sich leicht durch die Zmigenbewegmigen zu lünglichen,
wickenfürniigen Massen znsamnienrollt und ciuilich losged'cnnl und ausgeworfen wird.
Die zurfiekbleibenden Kxi-oriationen iiberhünlcn sich ziemlich rasch obue Hinterlassung ehier Narbe.
Erseliciuen sie nieht in iiherniii.ssig grosser .\n7.al1l nnd nicht in sebr rasclier Aufeinanderfolge, so
bleiben .sie von geringer Uedeutung und sind nur vornbergehend beschwerlich. Sonst incommodiren
sie die Kranken mehr als die auf der äusseren Haut auftretenden Seliwestcrhildungen, küniien
Wühl auch durch Verbreitung Iiis auf die Epiglottis uihI Oc<ioin derselben SuiTocation veranlasseti.
Auch an der Coiijnnclivu hulbi haben Alihert. llardy, M. Whi te, Coopcr nnd Weckcr
Blasen bei Pemphigus-Kriinkcn beobachlel').
Was endlieli jene allgemeinen Krankheitserscheinungen anbelangt, die im (iefolge des Peniphig
«,s aufzutreten pflegen, so wiiren deren nur wenige und nur för die spätere Krankheitsperiodc zu
erwfduien. lis.slusl. und Schlaf, Körpergewicht nn<l Ki-äfte bleiben meist .labre hindurch ungestört,
hl anderen Fällen jedoch ist die Theilnahme des Organismus .schon von vcnibereiu eine ziemlich
bedeutende. So gelien meistens den Aushrücbcn febrile Aufregungen voran, sie wiederluden sieh
vor jedem Nachsehnbe und steigern sich gegen Ende des Kraukheitsprocesses zu einem eonlinuirlichen
oder nur wenig remiltirendcu Fieber.
Stellt sich bei einem Pempbigus-Kranken dauernder Maugel an Appetit ein, so ist dies ein sehr
ungünstiges Symptom, das anf ein baldiges Ende des Krauken hindeutet. Ebenso nngüuslig ist
anbauende Diarrboe, die ziiweilen im Laufe des Pemphigus sich zeigt. Intercurrircud beohiiehteten
wir aueb Pneumonie au unseren PempIiigus-Kranken, der einzelne erlagen. Eben so Tubercnlose der
Lungen und des Peritoneums.
Einer höchst interessanten Pemphigus-Naehkrankbeil muss bier noch Erwiihnnng gethan
werden.
Sehou V. Rf i rensprungO erwflhnt eines Falles, in welebem er „eine sehr ansgedefinie, über
den griisstcu Theil der Körpcroberlläche verbreitete Milium-Hildiing bei einem an chronischem
Pemphign.s leidenden Mädeben" beobachtete.
Mir kam nun auch ein solcher Fall zu Gesichte'), wo an den Dorsal- und Volarll(ichen der
llandvvurzelgegend sowie au der Dorsainiiehe der Finger und Zehen, welche frtiher mit Pcniphigiismasen
bedeckt waren, naeh Abheilung derselben uuter der nengehildeten, zarten Epidermisdceke
zahlreiche hirseknrngrosse. in Gruppen und Kreisen dieht gedrängt steheude, weisse Kflgelehen
zum Vorschein kamen, die in Jeder Beziehung <ler uuter dem Namen Milium bekauiiten Talgdrfisen-
Erkrankmig enispraeiieu (Taf. G. Fi«. 2). So lange der Kranke nuier uusereii Augen verweilte,
änderte sieb das Kranklicitshild in keiner Weise: denn wenn aucli einzelne central gelegene sich
abstiessen, so cntwiekelten sieb an der Peripherie eben so viel neue Milien.
') l'cber den lihsfniiii«clihg oilsr Poroplilpu«. »rrlln l«?9.
') M,.m,gmi¡h¡f r/« prm,,l,ia«i pm- n»».i.ii Kfh'ncll .ml, Poris 1800, püR- ini,
=) Iii,: Ibuikniiiklidlcu, Kr IS.'iil, H.
Impetigo herpetiformis.
(lief! IX. Tili. « A Itt.)
I c h habe iu der Wiener med. WoebenscIiriO 1872. Nr. 48. hei Gelegenbeil der Aufzählung von Haulkrankbeileii,
die ich „während der Schwangerschaft, dem Woelienbette und bei uterinalkrankeu
Frauen'^ zu beobaehteu iJelcgeuhcil batte, auch eines bisher nicht besebriebeuen Leidens Erwähnung
gethan und dasselbe mit dem Namen Lnpe/it/o herpeHfonma belegl.
Es haben zwar die Herren . \uspi lz' ) . Isidor Nei i inann^) uudGeber' ) einiger Fälle, deren Verlauf
sie zu sehen in der Lage waren, an verschiedenen Orten Erwälmung gethan, allein sie hüben theils
andere Beucnnmigen für das nämliebe IJebel gewählt (^Herpes veaetnns Auspi t z ) , theils es mit anderen
Leiden — diHerenter Natur — (mit der //«yw-Gruppe N'euinaun) in Verbindiing gebraelit, tlieils
endlich nur den beobachteten Fall beschrieben (Geber).
In dem Atlasse der llaulkraukheiien '), der naeh Originalien von v. I t ä r ensprung und mir selion
im Jahre 181)7 ersehieuen ist, befindet sieb auf (Tat'. S) eine Abbildung eines solchen Falles, den
V, Büren S p r u n g eben falls als eine llerpes-,\rl ansah und die Bezeichnung Herpes circimiulus und
Enjlìtemn mmulnrc datìir «äblte.
Allein ¡eh muss mich entschieden gegen diese von mebreren Coilegen gebrauchte Itenennuiig
J/fr/ifn aussprechen, da sonst der Cliarakter dieser Krankheitsgruppe uingeslosseu und die müb.sam
uiTUiigene logischc Zusaninionslellimg gieichartigei' Krankheiten wieder in Frage gestellt wfirde.
Das hier zu beschreibende Uehel bildet keine Itliuselicu und B!äseheukrei,se, verläiill nicht acut
und ty|iiseh nnd macht keine au bestimmle Or t e bcschriiiikLe Proruptionen, wie dies die Herpes-
.\rtcn zn Ihiin pflegen, sondern es ersciiciut in Gestalt v(ni Pus teln, die nur iu Bezug anf Anreiluing
i 11 {Ì ru p p eil u II d per ipher e N a e b s c h ti b e an (! i e Zeie h tun ige n vo ii //«-/»t-s ir« ii ikI tù-tiiiJia/iM eri 11 ne r u,
nn<l desshalh besser mit dem Namen luippiiyo herpeiifunnis zu belegen sein wird.
Die t"harakleri.slik dieser Krankheit könnte mit tolgendeu Worten gegeheu werden: Gru|)peuweise
(Inf. II & !tla) oder kreisförmig imgoordnete, |li) mit geiher. eitriger FIdssigkeit erfüllto lifllore.seeiizen
(l'usteln), die zu gelben. Ilachen Borken (c) vertrocknen, unter welelieii eine rotbe, nässende,
excoriirtc, uiebt ulcerirende Fläche — wie bei einem Enenm rubrum — bemerkbar wird, iinil in deren
l'eri pilerie (d) neue I'iislelgrup])en und Pustelkreise nnllreten.
Bis jetzt wurde dieses Leiden von mir nur an schwangeren Frauen oder kurz nach deren Eiitbindmig
beobachtet und endete in i> Fällen 4inal mit dem Tode.
Der Veriauf dieses eigenthilmlichen Uebels war in allen Fällen ziemlieh gleich, Jedesmal
war die vordere Fläche dos Stammes und die iMiienlläehe der Oher.sehenkel der Sitz der meisten nnd
grössten Pustelkrei.so, deren lontra enlweder griiue oder braune Borken oder intensiv roth golìirbte
Hautstellcii zeigten: aber aueb an anderen Körperslelleii, an den oberen Exfreinitäten, am Halse,
Nacken und Uüekeii, den Olier- nnd Untersclienkehi, seihst am Gesiehte fanden sich die angegehenen
') Arcliiv ((Ir Di-rinnl, ii, Sypliilij, fS«n, U, lli'fl, pg, 24B,
Jr« Ic, k. «IIb. so f.« Wim, .hlirf, 1871.
«) Krlmiii.'n im V.'i'liii; v. Pi-i.l, ICnkiv ISß". I, Mit,
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