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Lorry lu-sclireibt iititer der Ueiicimuiis I'iipula sowuli) die lieiit
Tag-p Acne, Sudamina und Urliearia
I den Arabei'ii „PruriHu" g-enaniileu
g-enanntcu Haulkrankheiteti, als aiicl) die seiner Beliaitptung luicli si-lioii
Ilautleideii. Allein auch ei' füssi iiur das Juokeii und die dfiiiselljDn ii
u Gi'uiide liegende Blulver-
derbnisa (mimma acredo) ins Auge, ohne sid, in eine nrdiere Beschi-eibung der objectivcn Sj.nplüme dieses
Obels eiiizui.isseu. — Bei Ple endlieli v
sogai' Jede Knvüljnuiig des Ki'a
n allen seinen aplioristiselien Deliuilionen passl Imciislens die des Herpes simiilea- auf
Prurig'o.
Erst durel. Wi l l a n , welelier diese llaulkrankbeit unter 'rurig-o umfassender beiiandelt und
abbildet, eriiielt sie den iiir gel.Uiirenden Rang eines seibstsiandig-eii liaulübels und den PlaU .„u.c
logischen System unicr den papulis.
Die Ärzle aUer LDn.ler schlössen sieh nu^i mit selir geringer Wodineation seinen Ansielite.i
Italeman, l'lumbc, Green, Wilson, Hunt, Thomson in England: Alibert, de Cliambi
wall. liayer, Bictt, Cazcnave. Uiberl, Devergie, Chansit, Duc-Iiennc, llardy. 1
Frankreieh: Jos. Frank, Rieeke, Fuchs, Simon, Behrend. Struwe in Deutschland n. s.
missen «ir in den Werken aller dieser Autoren eine riebfige Cliarakteristik dieser Krankheit.
Sei,«.. Wi l l a n hat, meiner Ansicht „ach irriger Weise, die Prurigo mit anderen, bloss .luck,
liauikrankheiten zusainniengewojfen. indem er sie eintlieilt in eine: Pniriijn milis, fonm'cans, senil
Bei den lieideii ersten Formen er«älmt er des Vorkonmietis von Knötchen, >vUh.-end bei'
•t, Mui
«•regenden
und localüs.
iiis
hauptsäelilieh auf das Jucken allein Gewicht gelegt m>d ausdi'Qcküeli angegeben wird, dass bei dej'seih
die Oberfläehe der Haut entweder ein glänzendes Aussehen haben oder uneben oder mit kleii
bedeckt sein kann, «hne einen Aussei.lag von abgesonderten Blätterchen darbiete
auf den Umstand hingewiesen, dass in einzelnen Fälieu v.
Inseeten (die Willan allerdings nur einmal gesehen haben
das G e n u s s t e l l t ; ) vorfinde: dass aber
rigo senilis der Erzeugung eines andci
gen, welelie man gewöhnlich Körper- oder Kleiderh
endlieh ist von objeeliveu Ei'seheiimngen. ausse
Dieser von Willan aufgestellien Einthe
folgt, haben die von Willan geschalfenen Ni
Knütelien
müssen. Fei'ner wird noch
Prui'igo senilis sieh eine grosse Anzahl kleiner
Werke beschreibt, abbildet ui.d iu
mderen und häufigeren Fällen der Zustand der Ilant in der l'run3mlieh
der Laus des Mensehen (vorzüglich aber derjeni-
^ nennt) günstig sei. — Bei den Formen der Prurigo localis
den dui'eh das Kratzen bedingten, gar keine Ei'wähnung gethan.
ung der Prurigo sind alle oben angeführten Autoren imehge-
:ien seiner Speeles etwas verändert, odei' allenfalls neue hinzudass
gefügt oder dieselben andenveilig geordnet,
auch noch die Prurigo liehenoideg s. fmfurm
sationen benannten /'/•«/vi/o-Speeies, als Pr. ¡,odias, piulem/om,
planlae pedia e n sind.
im Laufe der Zeit zu den von Willan aufgestellte« Arten
Pr. pcdicuiuris, utid jene n.icli den verschiedenen Locali-
»croti et vulvae, perimei, palnme iiunms.
meiner Cbci'zeugung naeb besteht zwischen icvPno-igoam (wohin die milis und formictuu Wi llairs
gerechnet wii.i) und der P,-urigo sine papulis „der Iniens (weh.he alle Obrigen Prurigo-Species umfasst) gar
kerne, und zwar weder anatomische, noch pathologische, noch ätiologische Verwandtschaft, so dass jede
Berechtigung fehlt, die benannten Prurigo-Formen als Species eines gemeinsamen Genus anzuftlhren
Wenn wir also die Prurigo vom rein übjeetiveii Standpunete aus einer näheren Betraehtun- unterziehen
so ergibt es sieh, dass seit Willan bis heul zu Tage mit diesem Namen mehrere,
verseliiedene Krankheitserscheinungen bezeichnet wurden. Und zwar:
1. die durch Entwicklung von kleinen, mit der ge.snnden Haut gleich gefärbten, oder nur etwas gerüthetcn
Kntiichen und heftige Juckerregung sich charakterisii'cnde Hautkrankheit eigenIhUmlieher Art, >Yelche den
Besclireibungen \Villan's vnn Prurigo milis und [mnieaus entspricht. Taf. W u. Ml.
2. Das im GreisonaKer öflers zu beobachtende, ohne objective Erscheinung auflretende llautiucken Prurigo
mii/is.
3. Die in Begleitung manmVhfacher [.eiden, z, B. Dyspepsie, Alhuminerie, Icterus. .Mcnostasie. Blasenund
Kierstockkrankheiten an verschiedenen Körperstellen z
u beobachtende Empiii
nannte Pnirii/o ¡oralis, als Pr. podicis, planlae pedis, palmiu ..„„,
4. Endlich jener Zustand der allgemeinen Decke, der sich durch zahlreiche Exeoriafionen an verschiedenen
Hautstellen zu erkennen gibt, welche sieh der Kranke durch wiederholtes und heniges Kratzen heihringt und
.lass durch die Gegenwart verschiedener Eyizoen, hauptsäehlich von Kleiderläusen,/W».-,,//
das <lurch dieselben veranlasste Jucken provocirt wi. d; welcher Zustand von iliversen Autoren Pruriyo pedirulm-is
von Aliheri Psoride papuleuse pediculaire, von Fuchs Cnesmm Acariusis, und von mancJici. Ärzten ,les
Allerlhumes und der Gegenwart untei' dem Namen Pkl/iiriusis bescdirirdien wurde (Tiif. VIII. IX X)
Von diesen hier angelTlhrten Prurigo-Arten verdient jedoch nur die er.ste den Namt-n einer llantkrankheit
im eigentlichen Sinne des Wortes. D.^nn nur bei der Pruriyo mltis uml formicmis gehen krankliane Veränderungen
in den Gebilden der allgemeinen Decke dem Jucken voran und bedingen <
den arideren Abarten der Prurigo die Ursache des llanljiiekeiis entweder
1 einander
g des Juckens, die sogcgewies
II yiielle vermuthet wird; oder in Erkrankung besonderer Organe, vielL-i
: während I
• b¡.s jetzt nicht nac
it auch <lcs lihile.<i o.l
endlieh in den bekannten, durch die Gegenwart der Epizoiin beding ten Reizziiständen der allgemeinen Decke seine
Begründung findet,
Jleiner An.'iicht nach wäre flir die sub. 2., 3., 4. angeftihrteii l'i'urigo-Species besser der alte Ausdruck
Prm-ilus atUmetn zu gebriiuchen, indem ja bei denselben nur die durch (las Kratzen hervorgerufenen Verändernngen
der Haut als objective Erseheimingen funelioniren, und das Übel selbst in der juckenden Empfindung
basirl, so diiss also nur für j'cncs Hautleiden der Name Prurigo entfallen würde, welches die Knötchen-EfJIoreseenzen
früher setzt, ehe der Kranke Jucken emptindet; oder, mit anderen Worten: nur das, was WiHa»
Prurífjo milis und formivuns nennt , erkenne ich Prurigo Juekblätterehen an — alle übrigen
subsnmire ich unter dem Ausdrucke: Prurilus adanetta, Hautjucken,
I'm die in Bede stehende Hautkrankheit kennen zu lernen, genügt es nicht einzelne im Laufe derselben
auftretende krankhafte Symptome allein zu berüelcsichtigen, wie dies z. B, Wi l lan gethan (indem er die allei--
dings wirklich vorkommenden Knötchenproruptioiien als diagnostisches Mei'kmal der Prurigo aufstellte);
sondern es ist noihwendig alle nach und nach anftretenden Krankheitserscheinungen gehörig zu
würdigen, und die an den verschiedenen Puncten der allgemeinen Decke zu Tage tretenden Veränderungen
in gebülii'eiider Weise zu beachten. Dies vemögen wir jedoch nur dann, wenn wir sowohl die, bei jedem Pruriginösen
successive sich einstellenden Kran klieitsersch ein ungen studiren, als auch jene aussergewo Im liehen, nur
von Fall zu Fall, demnach ausnahmsweise zum Vorschein kommenden Foigek rank heilen an pruriginösen Individuen
gehörig berücksichtigen.
Es zerliillt somit der Symptomen comp lex bei Prurigo in einen
a) zu jeder Zeit zu heoliachlenden,
b) au ssergewöli n I ichen.
Ad a). Die gewöhnlichen Symptome der Prurigo. Prurigo simple.v mihi, Prurigo milis und formicaiis
Willani (Taf. Vi. Fig. I),
Die ersten Erseheinunge:i jeder Prurigo
deren Anwesenheit mehr durch den Tastsinn
r durch bedeuten
rn sich durch hanfkorngrosse, suhe|)idermidale Knötchen,
lurch den Gesichtssiiin constatirt werden kann, indem sie
och durc'h eine von der übrigen Haut verschiedene Färbung die Aufehen.
merksanikeit des Beobachtei'S auf sieh ziehen. Sie stehen st
jederzeit isolirt, kommen zwar an den vei-sehieere
densten Kiirperstellen zur Entwicklung, lassen jedoch a
bestimm te Stellen stets intact. Sie erregen
heftiges Jucken, werden demnach von den Kranken gekratzt, treten bei dieser Gelegenheit etwas Uber das
Hautniveau empnr und rölhen sich wohl auch zuweilen. Das fortgeselzte Kratzen des Kranken bewerkstelligt
endlich einen ICpidermidalverlnst an der Spitze der Knötchen, durch welche Verletzung entweder nur der Inhalt
der Kniiteben (theils wasserklare, theils gelblich gefiirbte Serosität) zum Vorschein kommt; oder es wird endlieh
aucli ein oder das andere llautwärzehcn und Gefiissschlinge dabei verletzt, es zeigt sich ein Tröpfcdien Blut an
der Spitze des Knötchens, welches später zu einem stecknadelkopfgrossen. schwarzen Kriistchen vertrocknet
(Tal'. VI. Kig. l S. Tal'. VII. s). Dieses den Verlauf eines Knötchens darstellende Schema wird sich, da nie
nur ein oder nui' wenige Knütchen zum ^'orschein kommen, nothwendiger Weise nach Massgabe der Menge
der Elllcireseenzcn ninltiplieircn, und auf diese Weise das Bild der gewfihnlichcn Prurigo darstellen.
Bei längerer Dauer dieser Krankheit gesellen sich noeh andei'e Erseheinungen z« den erwähnten hinzu.
So bemerken wir eine dunkle Pigmentirung der Epidermis (Tili'. VI, FtR. 2 t. T«f. VII t), welche, da sie mit
der Menge der Exeoriafionen gleieiien Scliritl hält, nnil mit dem Orte des \'orkommens iler Oherhaulabsehürfungen
zusainmenfiillt. beurkundet, dass sie ebenfalls ein Produet des Kratzens sei.
Bei allen lange Zeit mit Prurigo behalleien Individuen bemerken wir ferner, dass die an der Obcriläche
der Haut verlaufenden seichten Verliefung-en. Furchen. Linien, wei ter von einander abstehen. (Taf. VI.
Fig. I II. 2 V. Till'. VII v) und giciehsam tiefer geiictfet sind als im Normalzuslande. Besonders ist dies an
den Fingern, am llandrückcn und in der Gegend des llandwnrzelgelenkes sichtbar. Die zahlreichen, die Hanl
allenthallien durchbohrenden Wollhüri'hen. und Ilaare. erscheinen bei Pruriginösen durch das Kratzen abgerissen.
uml sind, wenn auch nicht gänzlich fehlend, doch viel kürzer und steifer als an gesunden Individuen (Taf. VI.
Kig. 1 x). Endlich erscheint die Hanl derber und dichter und eine bei einem Pru:'iginösen erhobene Ilaulfalle
fUhlt sich viel massiger an als im Normalzustände.
Mancher Prurigo-Kraiike zeigt nun sein ganzes Lehen hindurch keine anderweitigen Erscheinungen als die
eben gonanntcn und sie variiren hio.ss in Bezug auf ihr Plus nder Minu.-i, Bei anderen hingegen entwickelt sieh
früher oder spilter ans diesem angegebenen Symptomeneomplexe nnch ein weiteres Krankheitsbild, welches
wir gleich schildern und wclehem wir den Namen Prurigo agria s. fero.v geben wollen [Taf. VI. Fig. 2
II. Tat'. VII).
Vor Allem komm! hier zu erwähnen, dass die bei Prurigo simpicx angeaihrteii Erscheiuimgen auch bei
diesem hoftigeren liradi- der Krankheit vorhanden sind: nur dass die sieh entwickelnden Kniitelien grösser, das
.Itieken helliger, die Exeoriationen intensiver, und die durch dieselben veranlassten Blutschorfe massenhafter
sieh zeigen (Till'. VI. Fii£. 2 *). Weilers geselll sich aber auch ein anderer Symptonieiicomplex hinzu und zwar
k