M o l l u s c u m . Beerschwamm.
Obsühnn bereits Plenk") bei Aufstellung fler DellniÜon einer Art voi, Warzen (ks Namens Molbisca Erwälinung
\ea seuNoUmca est iubcvcttlum molle, scnsile, culi voncolor eie., so stammt die
Hautkrankheit doeh eret von Bateman lier.
Ihut, indeoi er sagt: Ven-uca c
Benennung der bier al
Dieser Autcr bildet in seiner Ausgabe des von Wilinn begonnenen ^Atlasses =) auf PI. LX u
ialle ab, vod denen er den erelen Molluscum pmlulnm. den 2 " " '
. Deide
besebreihl er als der Ilaul gleich- oder wenig verschieden gefärbte Geschwülste von Erbsen- bis Taubenei-Grösse
die entweder gestielt oder breit aufsitzen, teigig anzufOhlen sind und in geringerer oder grösserer Anzahl auf
derHautoberiläehe vertheilt yorkonimeo. Der Uni-
M. pendulum GesebwQlsle darstellt, ilerei
giosum cbarakterisirenden Pro tuberanzen
ücb angebrachtem Drucke
•Ai'ten besteht darin, dass das
wei'den kann, wiibi-end in den das M. conlamilehige
Flüssigkeit (millin fluid) enihallen ist, welche bei seitder
Spitze des Tumors zum Vorsehein kömmt und angeblieh eoiilagiös wirken soll.
Wenngleich der Name Molluscum von Wi l lan oder Batemaii zuerst gebraucht wurde, so haben nichts
desto weniger schon andere Autoren vor ihnen Beseh reib ungen und Abbildungen dieses Ül.eis veröffentlicht.
Mit Unrecht wird Dontius') als der erste Beschreiber des Molluicum genannt, weil er von einer in
Amboyneund auf den Mollukkeii herrschenden Krankheit spricht, wobei sieh harte (ieschwülste (lopln seu tumores
ikri ac icirrhosi) auf der ganzen Hauloberfläi-he zeigen. Da er jedoch in der ferneren Be.sehreibung seines Übels
_ .-on welchem er sagt, dass es die Holländer die Pocken von Ainboyne nennen - ausdrücklich erwähnt, dass
die GesehwQlste vereitern und in tiefe GeschwQre mit callösen ausgestlllpten Rändern übergehen, ferner dass sie
den syphilitischen Hautleiden sehr übnlieb sehen, so ist es leicht zu entnehmen, dass Boniius kein Molluscum
im Batemansclien Sinne, sondern wirUieh syphilitische AITeclionen der allgemeinen Decke vor sieh hatte.
Dagegen ist der von Dr. Christian Friedrich Ludwig'), Professor in Lc¡[)zík-, beschriebene und von
Tilesius auf drei Tafeln gezeichnete KrankheiUfall der eines solchen Molluscum, welches von den späteren
Autoren die Beinamen non coniayiosum, simple^.-, fibroma ete. erhalten hat und tbeilweise dem Molluscum
pendulum Willani entsprechen dQrfte. Ludwig wusstc diesem von ihm beobachteten Übel keinen Namen zu
geben und beschrieb es als turpiludo culi» sinijularis, weil er dasselbe weder als Elephantiasis noch als Lepra,
noch als Framboesiü ansehen konnte und der Name Molluscum damals noch nicht erfunden w.r. Die eolo.'irten
Abbildungen, welche den Patienten - Namens Reinhardt - sowohl von der Vorder- und llinteriiadie des
ganzen Kirpers, als auch im Prolil darstellen, sind jedoch so vortrelFlich gelungen, <lass es hent zu Tage nicht
schwer wird die Krankheit Fibroma MuUuscum aus denselben zu diagnosticiren.
Dr. CarswelP) in Glasgow und Dr. Jolin Thomson in lidinbiirgh beobachteten im Jahre 1821 mehrere
Fälle von angeblich contagiiisem Molluscum, welches an dem Ilaiidrückun von drei Kindern und an den Augenlidern
in Gestalt kleinerer und grosser Knoten (luberdes) vorkaiiicn uml sich als llautschmeere hältigc Geschwülsle
(sebaceous tumours) darstellten.
Von den meisten Autoren wird angegeben, dass A l i b e r l«) unter der Benennung ¡'¡an fumjoiile, Framboesia
mycoides, Mycosis fongoide das in Rede stehende Cbcl besclirieben und abgebildet habe. Allein wenn
auch Al iber t selbst behauptet, dass Bateman unter dem Namen Molluscum dieselbe Krankheit gemeint babe
1) Doclrina do morbii cuHimii etc. E-UUo usmuh. Viimm 1783. ¡wg. 07.
0 DM.c«Hoh of mlM'm» "f lA - • • ¡'•I' Dr. W.Hnn h.j Th. liatimuH. Unilon IH
.) JucM Bo:lH in Müs crchMri .\kdicim m.krnm libr. IV. Li,y.Uni IMu.wnm ¡7*^.
.) nUlori. pMohgica >mf,,dnrl, ,uyp¡MnU Jo. G.Hofrai HkMnrUi. 1793.
EdMurgh lUMcal «iirf turgleal Jaunial. ml. LVI. p. 2H0. Dr. fait no ¡i» pnper.
•) De'cripUon da ™a/n</iej de '« pca« par J. L. A
IF
als Bont lus unter der Bezeiehmmg ^Pocken von Amhoyne" und er ús Mgeosis fimgoideg heschrcibi. so ist doeh
sowohl aus dem Uberlieferten Bilde als auch aus der Krankengesehichte (einen gewissen Lucas belrefTend) doullich
zu ersehen, dass es sieh hier weder um einen Fall wie bei Bateman (moUuscum contagiosum), noch um einen
solchen, wie üin Ludwig beschreibt (Fibroma moHuscum) gehandelt hüben kann, sondern das« es wahischeinlicli
ein Haiitkrebs (Carcinoma medulläre) oder ein Sarcom war, welches nach der Auffassung der damaligen
Zeit als Molluscum oder Mycosis fungoidcs, schwammföimiger Beerscliwamm, I
Rayer') nennt ein von ihm (Observation 136) beobachtetes Neugebilde
it wurde.
mollmciforme und
erwillint ausdrücklich, dass mehrere der in diesem Falle vorhandenen Geschwülste ganz das Aussehen jenes Übels
halten, welches man Molluscum non contagiosum nennt. Nichts desto weniger geht aus der Krankengeschichte
deutlich hervor, dass Bayer Recht hatte, als er das Übel einen Krebs in Gestalt der Haut gleich gcfdrbter und
dunkler Knoten nannte.
Unter der Boieiehnung Elevures foUiculeuses beschreibt Ray e r ' ) zwei Fälle (Observalions 180 u. 187),
welche nicht, wie man angibt, dem Molluscum coiUai/iosum Baternan's entsprechen, ohschon aus den weisslieben
Erhabenheiten durch Druck mit dem Daumen und Zeigefinger eine kugelförmige Sebuin-Masse ausgequetscht
werden konnte, sondern nach der auf Taf. 8 Fig. 9 seines Atlasses gegebenen Abbildung mehr
jenem Übel gleich kommen, wcleiies den Namen Milium führt, liayer gesteht ein, nie einen Fall von Molluscum
gesehen zu haben.
Biett filhrt an, dass er sowohl solcher Fälle gesehen habe wie sie Ti lesius abbildet, als auch eine
corUnijiosum bei Frauen nach deren Entbindung b besondere Art des Molluscum eobachtet habe, wobei
abgedachte, kleine, an der Obcriläehe zerklQflele (fcndilices), unrcgelmässig gefuniitc, braune uder fahle Knoten
vorkamen, welche nicht schmerzten und hauptsächlich den Nacken einnähme
Seine Schüler Cazenave und Schedel ' ) leiten den Namen Mollnse
Krankheit vorkommenden Knoten (tubercules) mit jenen
der Analogie der hei dieser
ifrtrmigen Erhabenheiten her, welche sicli an der
Besclircibung des Molluscuni beweisen diese Autoren
dass lia teman das Molluscum in ein contagiosum und
in Frankreich nicht beobachtet worden sei uml
n mit Prurigo senilis heliafleten Kranken von ihnen gesehen
)cseliriebcn
itei^cheidel
Rinde der Ahornhäume entwickeln, in der fernerer
keine besonderen Kenntnisse desselben; sie behaupten
non contagiosum eingetiicilt iiabe. dass ersteres bis z
dass letzteres einmal im Hópital St. Louis n
'"'"'Auch Gihert') behauptel. dass das Molluscum eine in unserem Klima sehr .selten vorkommentle Krankheit
sei. welche er selbst im Zeilraume von lö .labren nui' zwei- oder dreimal zu sehen Gelegenheit geiiabt habe.
Im .lalire 1840 ei-schien die ei^te Monographie nber Molluscum von Dr. J a cobovi c s ' ) aus Pest, welcher
während seines Aufenthaltes in Paris (1839) mehrere Fälle dieses llnulleidens im ll.',pilal St, Louis, noch unter
Bielfs Leitung zu Gesichte bekam. Die Seltenheil desselben und der Umstand, dass über Molli
wenig in der Literatur aurzufinden war - da noch von keinem Autor die Geschichte dieses Leide
wurde — bestimmten ihn zur spcciellen Bearbeitung der Lehre «her Molluscum zu .schreiten; e:
drei Ai'ten dieses Übels, u. z.:
l. Tubrrrula fum/om. demnach Molluscum fungosum. lubrn-uks [«nguex (Fall wie bei Ludwig).
'i. Tnberctilii atheromatmi Molluscum atheromatosum, cuuiagiosum liatc
romateux.
3. Tubercula variegnta — (tibercuks bignrn's.
Die ersten beiden entsprechen den bisher iickannten Molluseui
conlagiusum und als Mull, cnntugiosum von Hateman besehrieben
Art lies Molluscum von .lacobovics die lubercula varieijnla der Beschreibung zufolge scheinbar eme neue
Snecies die,ses l.eidens darslelll, aber nach den heigegebeuen Al.bihhingen (.luf planche 2. <1 u. 4) zu urtheilen,
jene k.^nkhallen Neubildungen hcgreifl. die unter anderen Namen schon lange bekannt -sind und mit dem Molluscum
anderer Autoren nichts g.mein haben. So stellt Planche 11. Fig. t u. 2 das gewöhnliche Milium dar.
Fig. 3. 4, !>. Ii u. 8 zeigen versciuc.lene angeb(n-ene uml erworbene VVarzenmUler Naecus
gc.sprenglen Milium i^eu Gri-ii/iii-Körncrn: wälirend Fig. 7 u. 9 Fälle
mit hy|icrtrophi.si'bem Himlegewebs-Slrflina naciiweisen lasse
Der auf
I — tubercules atlieirnieii.
welche als M. pendulum seu non
abgebildet wurden; während die dritte
IS THscularis oder Telcangieclasien
der Voriler- und Rilckenfläche abgebildete und auf Seile 4 esehriebene h'all
(des ;i'lijäl".Hgen"il. N.) entspricht eben so wenig <len cliaraklerist¡sehen Merkmalen des Molluscum coulai/iosum
mlui,iomn, als Hherhaupt dem angenommenen Begriffe von Molluscum, -sondern stellt vielmehr
die' auf PI. II abgebildeten Falle jenes Neugcbildc dar, welches den Namen iVaemis spilus und
als dem
gerade ;
1) n«U¿ licoñiue «I pr«l¡r" ''et ¡mhd!,> h peau. Ri
.) I. •/•«». ///. P-g. 7i:i. e, .Wae. Parh ÍSS3. VUmeh,
') Diclloxmuff de «'edicî-w.
.) .M^. de la 4- élilUa. Pa
•) Du HM'ieam. ••eeher.^hm ¡•rill^ue' ele. ñiríi IHM. ai-ei
¡su. plaid,e 311. pay. /ï7.
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