Lupus. Fressende FlecJite.
ünsei'e Vorällern [ifleg^ten l)ösartige und entslellende I lau tk rank Ii eilen mi(., ans dei' Tliierwelt entnommenen
Namen zu belegeti.
Beweis dafDr lipferii die Bezeielmuniren Tineiu Fórmica, Cancer, Ophiam, Mlhyom, Elepliunllmeix,
Hygiricitnm, Lconliam ete.
So entstand walirsclieinlieh aueli der Name des hier in Hede siebenden Übels, des Lv¡m.
Wir finden die erste Enviilinnny: dieses Namens bei Job. Manardus'), der jedoch mit demselLeii niuhl
die, heul zu Tage so benannte Krankheit, sondern an den untern ExiremiUiten vorkommende GescImDrc
bezeichnet, welche die umgeben den Tbeile zerstören, „qumi lupus fnmeltcus próximas sibi carnes exedil."
— Aus anderen Stellen desselben Auloi-s geht jedoch liervoi-, <lass zu seicier Zeit unter den Namen J'hugtidaena.
Fórmica, Noli me tmigere ete. ein Ilautleiilen begriffen wiu-de, wclcbes vorztlglich im Gesichte vorkam,
von Einigen zum Cuncer gezahlt wurde uiiil mit dem Lupus Ähnlichkeit hatte.
Uass diese Ihiutki-aiikheit nicht er.st zu Zeiten des Manardiis ihren Anfang genommen, sondern viel iilteren
Ursprunges sei, beweisen die bei den lUppokrafikern, so wie bei Celsus, Galenus, Oribasiu.s, Avicenna
u. A. aufgelUhrten Besclireihungeu kranklmfier Veränderungen der allgemeinen Decke, welche meist unter den
allgemeinen Titel der Geschwdre"s/.xoiia-a seu'tlxolti mit mannigfaeben Beinamen, als Ulceru Chironia, Theleplia,
Pladara, Dysxodit, Myparon ete. zusammengefasst, oder mit den Benennungen l'hyyellon. Phyma,
Tuberculum, Tkerioma, Termintlwn, Egthiomcim, Jfn-pn esütiommm heiegi wurden, und unter welthen man
lang-sam verlaiilende, in der Ujngebung sieh ausbreitende, mit Zerstörung der Weielitheile cinherschreiten.lc
Die grosse Vei'schiedenbeit in der lienennung gleicher Hautkrankheiten, ilcren sieh die Autoren des AUer-
Ihums bedienten, .larf uns jedoch nicht wundern, da sie zur Versinnlichung ihrer Besehreibungen von llautilbeln
das unentbehrliche Hilfsmittel, nämlich gute Abbildungen, nicht in (jcbrauch zogen. Erwägen wir ferner, das.s
der gegenseilige Au.sfjiusch der gemachten Beobnchfungen und Erfahrungen auf nicht so leichtem Wege stattfimicn
konnte, als dies später — nach der Erfindung der Bnehdruckcrkunst — möglich gemacht wm-de,
bedenken wir endlich, das.s eine wissensehaflliche Terminologie nicht nur allein im Alterihume und .Mittelaller.
sondern leider noch beul zu Tage zu den frommen Wllnschen gehört: so wird es uns einleuchten, dass hieraus
jenes Chaos von NaincMi hervorgehen musstc, welchem wir nicht idiein in diesem Zweige dej' Heilkunde, somlei'n
allenfbalben in der Medicin bpgcguen.
Aus dem Gesagten geht demnach hervor, dass die Zeiti'cchnung des Liiptus erst mit jenem Werke beginnen
kOnuc, in welchem uns eine genaue Ueseiireibung und .\bbildung der in Rede slchentieu Ivrankheif gegehen wurde.
Bekiuiutlicb hat Thomas Bafeman das von Bohert Wi l lan bogoniieue Werk") nach dessen, im Jahre
1811 auf der hsel Jladcira erfolgtem Tode nach der, von letzierein entworfenen Classitlcalion vollsl'iindig veriiflentlicht^),
niul da Willan nur die ersten vier Classcn seines .Systems (Pa/iular, S(/uamac\ Kvaiil/imtala
et UutlHr) selbst herausgeben konnte, so war es Itatcman vorliehalten, unter den von ihm bearlicitelen
4 Classeti (¡'«xluhw, Vexiruh.r, Tubcfcula el Maruhie) auch rlic iti llcde stehende Ki'aidvheÜ unter den.
Kiiotcn — lubcrcula — bihlcndcn llauliciden zu beschreiben.
Allein da Wi l lan bereits im Anfange seines Werkes ein Schema der zu jeder Classe gehiirigen llautkrankhcKcn
entwarf und nach Bateuian's eigenem Gc.s(Hndnisse') auch die zum Texlc gehörige Abbildung
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