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ganz nnderen (jesiclifsiiiink(e aus bei Beurllieilung- "nd Cliaraklerisii'iiiifr dieser Kranklieit aiisgeiit. Andere
SchrifliiteUep des 17. Jalirliuntlerts, wie Senner t , Jlereiirialis enviilinen des Wortes Herpes gar nieht, und
liefern auch nieiif unter anderen Benennungen Besclireii)uniren dieses Cliels. Ei'sf im 18. Jatirliundert Li-gegnen
Wirbel Lüi-ry') einer,
•r gegenwärtigen Aufiìiss ii'eclienden Delliiition der [Ier|iesiii'lpn, besonders
des Zoslei'. Naelidem L<
7 sieh gegen die iiltere Ansicht ausspricht, nach weU'her bald eliroiiisehe, fressende
Geseliwnre, hald acute, EntzHndungskrankheitcn dei' Haut päle-niSle mil dem Namen Herpes belegt werden,
definii't er den Herpes auf folgende Weise: SnKtarin vu/i/n msrihir una herpetis milim-is nrrnla, mie caeteroquin
inteum, Umb: rubelin dentinct«. Piatulac cmicant vulgo sero repktae, mb ipsa epùh-rmv/e aprgnim compositae,
mferglìtìa replimt. Imme epidermiilk, quae nreolam farixmt agperam. limi major quam pro malo e.toì-iri
liebere videretur crumnhis, aed max et poucarum hnramm iiilemdh subiiasritiir oliera vvlslidnrum twalmìieralio
quam aiiae mox ronferlm ndmi/ae prr plurium dimim «palmm e.reipiml.
Ganz anders fsssi l'lenk-)dcn IJegrilF Herpes auf, den er so definirt; Enipapulnrum rhrmncammichwoansguaumavum,
semper ul/erivs serpaUium agumu Kr ninmit ii Dnlernrten seines herpes oder serpigo an, nümlich;
hc'pea simplea- (Prurigo?) ei'edens, (lupus?) miliaris facne?) pusluloHus (iro|ietigo?) syphüilicus et herpes
(artificielle Eczcnie?). Weifers zerfällt derselbe in einen herpes periscelü, cdkris', verdmmm et heiye,
a taciu loxirodemb-i. Er «lirfell denigeniiiss die ver.sehiedeiisten clu'onisehen Hau Heiden duivheinander un<i
stempelt sie xvillkOrlieh zu Speeles seines Genus Herpes, Der Z,ma oder des Zoster wii'd in der 1. Classe
Maculae mit fcigemleti Worten Erwähnung setbi.u: Sun! reniruke püiformes diserelue. uirnriibrae, nun raro
con/lueides, mleiise prunentex <•/ dolnrifieae quae imlar zonae seu riiigu/i ml mmivs lalidmlinem pectus vel uHum
partem eircumdaid.
Diese den Zoster selir genau bezeichnende Definition hat Willan. mutatis mutandis, auf eine grössere
Anzahl krankliaftei' Ei'scheiniin«en der aligemeinen Decke ausgedeiint, indem er ganz richlig beobachtete, <lass
nicht nur allein heim Zoster gi-uppenweise siebende. ei>!)sengrosse, sclimei-zbafte llUisebeimusbriiche stattfiiulen,
die einen .leuten Verlauf nehmen, sondern dass sie auf nhnliche Weise, einmal das Gesieht, insbesondere das
Roth der Lippen, ein andermal die Genitalien, besonders das Praepulium nkkupiren, während in nueb »nderen
Fällen die Exlremiläien. selbst tier Stamn« der Sitz gru|)pGnweise stehender, eigentlinmlicb (in Kreisform) aggregirter
üläschen werden künnen. Er. so wie Batemann, der Vollender seines Werkes, untersebieden den Herpes
in 1. Ua-pex pMi/rtaeiioides, 2. zoster, 3. rirrinalM, 4. falmdk, ii. praeimlialis, ti. iris. In Folge rtiesei'
Willan-Batemannschen Hetinition des Herpcs und .seiner Unterarten hat die frilbere mehr vage und unbestimmte
Chai'aklerislik des Hei'pes a.ifircbiirl und es wurde d.iRir ein eigenes Genus dieses Cbels nebst Species
gescbalfen.
Einige dieser Species /, B. II. labialis und Zoster fanden zwar schon in iiileren Werken Erwiibnung,
allein andere, und besomlers der 11. eircinatus und Iris scheinen durch die Benbaebfungen Wilian' s zuerst als
besondere Krank Ii eitsformen hinirestelK worden zu sein. Wenigstens finde icb in keinem älteren Werke weder
Beschreibung noch Abbildung dieses Cbels. Man kann also mit Recht sagen, dass durch Willan filr die
Bezeichnung Herpes ein fester Boden gewonnen wur.le, indem nur dieses acul und typisch verlaufende Hautleiden
mit dem iVsmen Herpes belegt, wurde.
Dieser Ansicht bezüglich des Herpes waren auch die meisten Zeitgenossen und Nachfolger Wilian's,
obsehon es auch Gegner derselben gab, zu denen besonders Aliberl gereebne) werden muss. Letzterer
schuf in den beiden von ihm aufgestellten Systemen ein ganz besonderes Genus der „FIccbtenUbel",
J a r l r e x ' ^ und zwar bihlet dasselbe in seiner alleren Classification die drilte Classe mit sieben Unterarten, Er
nimmt an:
1. Ilei-pei, fwfvrum,s. mil zwei Species: o) H. furfuruerus toHlum, h) H. f . eircinatus.
2. Iler]<es squamosus, welc-ber wieder in vier Specii's zcrmilt: //. ;,qnnmosas mailidaiig, orbteu/
aris, renlrifui/u« und liclienosus. (''b<>l, welche heul xii Tage mehr <ider weniger dem HegrifT Eczem
entsprechen.
3. ihrprx cruslaceus, wleber als Speci.'s einen //. crustacen» ¡larenceus, procumbens uml nmmfurmis in
sidi schliesst, und theils dem Eczem. ibeils den sogenannten Impetigo form en sich a nach liens t.
4. Herpex e.redens, wchdier wieder einmal als nhopalhtrus, ein andermal als m-opliu/osim, ein drittesmal
als inipbiiitrcuf benannt, Ibeils dem Lupus, theils den syphilitiselien Übeln cntspriclit.
3, llcrpex piistii/osus, wohin die Menlagra, Gutta rosea geblii'en, und unter welchen mit d.T Bczeitdinuug
Herpes piistu/osus miliaris un<l disteminalux auch die Cumedoiini und Arne gi'rcilil sind.
ß, //erpes pl.lyctanmide
Che! gesprochen wird und
nommen erscheint. Endlich
die a
«m einem //. phbjrt. ronflums, einem seilen
inier der Uezeichimng //. plilycl. tonilurnds d
II, gänzlich unbeliannten
• Zona vel Zoster aufge-
'¡.Jlerpen eri/lhemoideH mit der UnierarI //. erylli. vrliealus, wohin wir vielleieht. Krytiieme oder das
papulose Erythem und die Urt icaria nach unserem Sinne zählen dürften.
Auf den ersten Blick schon wird es jedem in der Dermatologie nur .^was Bewanderten auffalleu, dass
A l i b e r t hier acute und ehronisehc, locale und allgemeine, idiopatische und eonstilnlionelle HaulUbel unter
einen Hut, in eine Classe, jene ties Herpes zusammenzuwürfeln bemUht war, Hiedurch wurde statt einer
Sichtung und Klärung in iler Diagnostik nur eine neue Verwirning ge.schafi'en.
In seinem späteren zweiten Systeme, bilden die Dartres, Herpetes die vierte Gruppe, und umfassen ein
geringeres Quantum von Haulkranbeiten, indem Alibert diese Gruppe in vier Gatlungen theilt, von denen nur
die erste den Namen Herpes, Dartre-.
werden nunmehr angelDhrl:
1. He,-pes furfuraeeus mi\
Ringworm der Engländer i. e
2. Herpes squnnmiis. der
s der Franzosen erhält. Als Uni
n Uiilerarten volalicus und cirrinatm, welcher letztere hier als synonym mit
sereni Herpes tomuram hingestellt ist.
[•inen mndidans, orbindaris, renlrifugux und Hchenosus zerfällt, durch welche
letztere lOinIheiluiig der kaum von Wil
II festgestellte Begriff des Ih-rpes wieder ins Schwanken gebracht
Obwohl Aliberl gegen die Willan'scbe Charakterislik des Heipes speciell eifert, indem er sagt, dass
Willan dem Worti' Herpes seine ursprüngliche Bedeutung genommen und ihm dafür eine andere gegeben
(welcher Änderung Alibert nic-hl nur keinen Vorzug zuerkennen will, sondern sie sogar als eine unglUekliehe
bezeichnet), so haben doch die Mehrzahl <ler Zeitgenos,sen Alibert's, und seine Nachfolger sieh an die
Willanscbe Definition gehallen, woiIuHi denn Aliberl gar bald mit seiner Nomenclafnr und Cbarakterislik
des Herpes vereinzelt blieb.
Fllr jene Formen, welche wir bei Willan unter dem Namen Herpcs phlyctaenoides, eircinatus, labialis
lind praeputialis viu-tindcn. bedient sich Alibert des Namens Olophhirlis und ncnnl diese schleelihvcg ein
Eczem, welches sich bald
imme und den Exlremitäten zeigt, Kreise macht, dem
n's en1.si.ri.-ht, und von ihm OlnpIdurHs miliaris genannt
Localiwilioii
I Willan-
1. ohne hestinimti
Herpes eiivinalus und I
wurde: oder
lil feu de denls, fi;u vniage des enfants, ignis silvestris, dem Stroud
2. als Ohphlydis volulila, synonym t
phulus volalicus von Willan entsprechend
3. und 4. als Oluphlyelis prnlabialis ii
gleiehgestellt erscheint; und endlich
ä. als Olopidyriis liydroira, das b
gestellt wird.
praeputialis, das dem Herpes labialis und praeputialis Wilian's
ild der llvdroa der Griechen, bald dem Sudaminibus gleiehgefnnden;
Wie schon früher erwähnt, hat die Eintheilu
leulen und nächsten Nachfolgern gönstige Aufnahm
bald naeh ihm thätigen Dermatologen: Bayer.
Duparc in Fi-a.ikreich: ferner In England die Ai
inial bei seinen Zeitgenossen, Landsn
Riett, sowie die gleichzeitig und
Gibert, Chausit. Duchenne-
-ny Todd Thomson, Jonathan
denn sebo
Gaze ledel.
imon und ieh selbst,
iren: l'lumb.
endlieh in Deutschtand H
haben uns der Willanschen Benennung unbedingt angeschlossen.
Eine Minorität von Auloren älterem und jOngerem Datums waren mit dieser Wiilansehen Nomenelatur
nicht i-invei-slandcn, und meinten besser zii thun, sich eniweder auf den Standpunkt der alten Griechen zu
stellen, oiler eigene Definitionen Uber Herpes und dessen Unlerarlen zu geben, llieher wären unter den deutseben
Auloren Jo.s. Fr«nk zu reebnen, welcher die in Bede stehende Krankheit einmal unter dem Namen
J l i l z b l ä s c h e n - , „Fioberbläsehen- (III. Bd.. pag. 9 seines Werkes) Horpes labialis, bald unter dem
Titel der .Flechfen- (III, Bd.. pag. 137), bald ganz abgesondert (II. Bd., pag, 018) in seiner Gattung
Zoster, als eine von den librigen Ilerpesiirlen ganz verschiedene Krankheil bespricht,
l'-nchs nimmt eine willktlrlichc Trennung der Willanschen llcrpdes vor. indem er einzelne derselben
unicr seine Classe l)i-rmatonosen. Familie Eczeniatosen sulisuniirt. und unter den Benennungen Herpes
miliaris s. phh/rlaeuoides und fiqaralus beschreibt. Dahin zählt er noifh als \^u'ietälen den Herpes rircinatus
und Irii. Den" Zosler behandelt' er als eine vom Herpes abgesonderte Krankheil in dei> dritten Ordnung:
Bermexanfhesen der 23. Classe: Erysiprl«losen,
v. l iaerensprnng meint, dass der Name Herpes nur einer parasitischen Hautkrankheil gebllbrc, welche
sieh durch ihre liingforni. ihre gb^iebsam .kriechende" .\nsbrcil>mg,sweise ein Anrecht auf diese Bezeichnung
erworben, und die ilnrch ihre Cbertragbarkeif sich au.szeicbnet. Er will also blos für den Herpes
e i r c i n a t u s , i. e. den rinprorm der Engländer, l'orriyo srutulala Willan'.s, oder Herpes to>mrm,s
Cazenave's den Namen Herpes gewahrt wissen, wogegen er den Zoster, und den mil ihm venvandten
Herpes labialis und praeputialis zu einer besonderen Gattung, die er „Gllrlelkrankhei nennt, erheben
will.