Roseola.
Rötheln, "Wiebeln, Feuermasern,
(lief t IX. Taf. I.)
Ü n t c r (li'm Niimcn Hoseok führl Willan cinc eigene Ki'iiiiklieilsrnmiü« aiiP, die er in eiiii;
¡lósenla infanlUh, cariolosn, ravciiw, nenlicu, imlmmmlü, umnäatn, tniliaris iiiul lyphosa nnlerllifiill. Seinem
Beis])iele sind (iie mi-isteii seiner ZeilS'enossen und Nachfolger sowohl in Eiigliiiid als in Kranlireich iind
Üeiilsehliind gei'idgt, so d:iss in ihren Werken die Itoseulen einen nicht ntiwiehligeii Platz einnehmen.
in<lem sie neben Mu!'l)illen nnd Searlaiina als ein drilles Kxantheiii fignrireii. Die nnbefangeiic Iteohaehliing
leliri jedueh, dass diese »oseolen entweder leichte Isllle von Masern ohne, oder mit geringem
Catiirrh darstellen, oder Fälle von niivollkommen enlwickellem Scarlatina-pAanllieni geringen firadcs sind,
oder sich endlich eben so gut als Fälle von Urticaria au Hassen lasse», so dass es demnach ganz fiber-
(lüssig ist, unter dem Namen Itaseoh oder Ihibeok (llötheln) eine eigene exanlhemalische Prorniition
zu beschreiben. Dieser Ansieht waren auch schon in früheren Zeiten viele Aerxle verschiedener Länder,
so zwar, dass wir mil dem eben ausgesprochenen Salze nichts an nnd fflr sich Nenes helianpten,
sondern ims viehnelir der .Vn.siehl Jener .\er/.lc anschlicsscn, die die Exislenz einer Roseola gubslnntiva
nichl zugeben.
Aniiers verhüll es sieh mi( jenen l'ormen der Rosi-olu, die als Heekige Hölhungen andere fieberhafte
nnd fieberlüse Krankheilen hegieilen und dnreh die längere Daner, so wie dnrch rfickhleihende Pigmenlirnng
oder De.si|naiiiation als Exsudalionsimiduele sich zu erkennen gehen, ilielier gehört die .-ichon
von Wi l lan. aber nur aphdristisch /.u Ende seiner Ahhandhmg über üuseola erwähnte Roseola li/plma
lind die lluscn/ii cliulmra.
V<ui erslereni haUe Wi lhm eine genaue Kenntniss. indem er pag. ;w:> in dem oft cilirten Werke
sagl: -hn Typhus oder dem contagiösen Nerven lieber kommt dann und wann aueh eine Eillorcseenz
zum Vorschein, die ihrer Km-m nach der llnseuh aestiva gh-ieht. nur ist solche vmi dunklerer Farbe.
Ich heiuerkle diesen Ausseldag bei einem solchen Fielier am ]l>. Tage. In anderen Fällen gehl er der
niidung von Petechien und Vihiccs voran: zuweilen aber bemerkt man ihn schon/.n Anlang der Krankhcil.
wo seine Dauer nur kiu-z und von keinem wesentlichen Einfinss auf die Krankheit selbst ist.- — Auch
unsere Ertahrnngeii, die wir liber diese den Typhus begleitende Erscheinung zn machen (Jclegenheit
liatlen. stimmen mil jenen Wi l lan' s vollkonunen fiberein: denn auch wir erkennen in dieser Koseolaart
eine symptomatische, den Typhus begleitende Prornption oder ilautlirankhcil, welche !n (icstall von
dunkeh-olheu Flecken oder Kreisen zum Vorschein kommt, zu verschiedeneu Zeiten des Verlaufes des
Tvphus auftritt, manchmal schon im Hegiuue. in anderen Fällen erst gegen das Ende der Krankheil
ersehcinl und keinen Eintluss auf den Gang des typhösen l'rocesses ausübt.
In nuincben Ei)ideniien erscheint dieser Ausschlag besonder.s hiiiifig. ohne gerade eitlen Seblnss
auf einen gut- oder bösarligen Chnrakler der Epidemie ÜU gestalten. — Diese Itosolea endel mit
geringer De.sijuannition nnd Hinterlassung einer Piguientirung, gehl jedoch keine weitere Metamorphose
ein.