
5016 Schmid, G. v. Clavis numismatica. Erklärung von Sprüchen, Namenschiffren n,
Abbreviaturen. 2 Theile in I Bd. Dresden u. Leipzig 1840. 8°. Hlwd.
5017 Schulthess-Rechberg, K. G. v. Thalercabinet. 5 Theile in 3 Bdn. (vollständig)
Mit Porträt. Wien 1840— 67. 8°. Hlwd.
5018 Welzl von Wellenheim, L. Verzeichniss s. Münz- u. Medaillensammlung. 2 Theile in
3 Bdn. (I.Band: Antike. II. u.III. Band : Mittelalter u. Neuzeit). Wien 1844—^
Im I. Band beigebunden: Verzeichniss einer Sammlung von Original-Siegelstämpeln,
Wien 1846. 8°. Lwd. u. Hlwd.
5019 Auktionskatalog der Sammlungen Gutekunst u. SeyfFer nebst Separatabdruck der
Beschreibung des Münzfundes bei Saulburg in Niederbayern von C. Sedlmaier
mit 5 Tafeln. 8°. Hfrz. u. Hlwd.
Sammlung des f Herrn Konrad Kirchner,
kgl. Regierungs- und Kreisbaurath in München.
V o rw o r t.
Konrad Kirchner wurde 1840 in Bamberg geboren.
Sein Vater, Dr. Friedrich Kirchner, ist dort praktischer Arzt gewesen und
hat ich als Sammler einen so guten Namen erworben, dass man heute noch von
ihn spricht. Der Vater sammelte vielseitig und zwar mit einem, zumal für jene
Zfi ingewöhnlich guten Geschmack; aus seiner Sammlung hat Herr von Reider eine
Ah iil jener Prachtstücke erworben, die heute den Stolz des bayerischen National-
mu .¡ms bilden; von diesen sei hier als das wichtigste der berühmte Bamberger
Alt von 1429 genannt.
Konrad Kirchner verlor seinen tüchtigen Vater als neunjähriger Knabe; zu
frlli um noch von dem ausgezeichneten Sammler selbst zu systematischem Sammeln
aipeleitet zu werden, aber nicht zu früh, um das Beispiel des Vaters zu würdigen,
litt er That reichen seine ersten Versuche, eine Collection zu gründen, in seine Schulzeit
zurück und pietätvoll bewahrte er bis an den Schluss seines Lebens ein kleines,
aus Pappe angefertigtes Münzkästchen auf, in dem er unterbrachte, was ihm der
Zlfall an Heinrichsgroschen und kleineren Sterbemünzen in die Hand führte. Diese
Llbhaberei für alte Münzen behielt er; nur bildete er sie später zu einem wissenschaftlichen
Studium aus. Er pflegte im Allgemeinen die fränkische Münzkunde,
b®diränkte seine Sammelthätigkeit jedoch speciell auf das Bamberger Gebiet. Hier
h* er nun die schöne Sammlung geschaffen, die im vorliegenden Catalog beschrieben
lsBund in bisher noch nicht dagewesener Vollständigkeit die Bamberger Münzreihen
v<*r: frühen Mittelalter bis zum Erlöschen der Münzgerechtigkeit der Bamberger
Bächöfe vorführt.
Der Werth dieser Sammlung beruht nicht allein in ihrer so grossen Vollständigkeit
und in der Schönheit der Exemplare, sondern vor allem in ihrer wissen-
sciialtlichen Zuverlässigkeit.
Konrad Kirchner ist ein Mann von streng geschultem Geschmack gewesen
und diesen-hat er verbunden mit einer sehr scharfsinnigen Gründlichkeit. Er genoss
^■numismatischen Kreisen den Ruf eines höchst vorsichtigen Kenners, der seine
Binung nicht eher äusserte, als bis er sie vor sich selbst in schärfster Weise gerecht-
^■gt hatte. Wenn er dann ein Urtheil abgab, war es allerdings auch so gut fundiert,
dT' man darauf bauen konnte. Diese Vorsicht kam seiner Sammlung zu gut; denn
H er nichts Unzuverlässiges in sie aufgenommen hat, so liess er auch kaum etwas
^Beachtet, was zugehörig war. Er hatte auch wirklich Glück im Aufspüren von
■nberger Münzen, die als solche bisher nicht erkannt gewesen sind. In dieser
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