etwas kürzer als bei llamus cyanurus; bei diesem trägt jede derselben nicht
weit von der Basis des Unterrands ihrer Innenseite einen durch ein Gelenk
mit ihr verbundenen, halbmondförmigen, mit der convexen Seite nach
unten gerichteten, lamellenartigen Anhang, welcher weit über das Ende der
unteren Lamellen hinausreicht und gelbroth gefärbt, gegen seine Basis hin
mehr oder weniger geschwärzt ist. Bei gegenwärtiger Art sind die entsprechenden
Anhänge nicht au den unteren Lamellen eingelenkt, sondern sic
entspringen innen unmittelbar neben denselben; sie reichen, wie bei ltamus
cyanurus. weit über das Ende der unteren Lamellen hinaus, haben aber
keine halbmondförmige, sondern eine breit bandförmige Gestalt, werden
gegen ihre, zwischen den äusseren Lamellen verborgene Basis hin ganz
allmälig schmäler und sind au ihrem Ende nicht abgerundet, sondern ein
wenig schief abgeschnitten, und zwar so , dass ihre Oberecke viel schärfer
als ihre Unterecke ist; ihre Farbe ist nicht gelbroth, sondern schwarz,
oder doch schwarzbräun. Der nur inässig lauge rothgelbe Penis gegenwärtiger
Art ist von vollkommen einfachem Baue, an seiner Basis drahtförmig,
gegen sein Ende hin fadenförmig; er ist bis zu seinem Ursprünge zwischen
den vorher beschriebenen, bandförmigen Lamellen von unten her deutlich zu
erkennen. Es sind letztere mithin als die bei vielen anderen Arten zwischen
den unteren Lamellen verborgenen, den Penis zwischen sich ein-
schliessenden Lamellen anzusehen, welche man passend mit dem Namen der
innersten Lamellen (Jamellae inlimac) bezeichnen kann. Damit ist aber meiner
Meinung nach auch über die Deutung der halbmondförmigen Lamellen des
llamas cyanurus entschieden, über welche die ungewöhnliche Stelle ihrer Anheftung
und die eigenthümliche Gestalt des rothgelben Penis wohl zweifelhaft
machen könnten. Dieser besteht nämlich aus einem langen, dicken
Basalstücke und aus einem kurzen,» peitschenförmigen Ende; da der Penis
bald mehr, bald weniger vorgestreckt ist, so erscheint sein ßasalstück bald
länger, bald kürzer; ist er sehr aüsgestreckt, so reicht es bis fast zum Ende
der Haltzange, und ist er zugleich schräg nach oben gerichtet, so tritt das
Ende des Basalstücks oben zwischen den Haltzangen noch etwas hervor;
von der Seite gesehen erscheint es gegen sein aufwärts gebogenes Ende hin
immer schmäler; die Gestalt, welche es von unten her gesehen zeigt, weiss
ich mit nichts besser zu vergleichen, als mit einer halbgeöffneten Tulpen-
blüthe mit ungewöhnlich kräftigem Stiele; am Ende seiner Unterseite trägt
es zwei, ein Stück vor dem Ende noch ein einzelnes abstehendes Haar.
Man könnte wohl geneigt sein, das lange, dicke Basalstück des Penis für aus
zwei, den innersten Lamellen anderer Asilinen entsprechenden Stücken gebildet
zu halten, eine Ansicht, deren Unrichtigkeit eine genauere Untersuchung
widerlegt; dass dasselbe ganz das Ansehen einer den Penis umgebenden
Scheide hat, ist aber richtig.
Vaterland; Scandinavien bis zum hohen Norden; ganz Deutschland,
wo er nirgends selten is t; Galizien.
Anmerkung. Als ich in der Linnaea den ltamus cyanurus genauer
beschrieb, befanden sich mehrere Weibchen,' aber keine Männchen des
Hamas sueius in meiner Sammlung; ich hielt diese Weibchen für Far-
bungsabänderungern des ltamus cyanurus und nahm deshalb m der Beschreibung
dieses letzteren auf sie Rücksicht; so sind in dieselbe Angaben über
die Färbung des Knebelbarts und der Schienen gekommen, welche nicht
auf ltamus cyanurus passen. Die Erlangung des Männchens belehrte mich
bald über den von mir begangenen Irrthum. — Dass M eigen bei der
Anfertigung der Beschreibung des Asilus aeslivus Exemplare beider Arten
vor sich gehabt hat, ist nach dem, was er über die Färbung der Fusse
sagt, wohl kaum zweifelhaft; im Ganzen passt seine Beschreibung aber
besser a u fltumus cyanurus, als auf gegenwärtige Art. F al l e n ’ s Beschreibung
seines Asilus libialis kann nicht auf gegenwärtige Art bezogen werden,
da er ihm ganz schwarz gefärbte Füsse zuschreibt; ich denke, dass man
ihn ganz unbedenklich als Synonymon bei ltamus cyanurus stehen lassen
darf. Dass die vom Herrn Professor Ze l l e r und von Herrn Zei t e r st
edt als Asilus aeslivus Wr. b. beschriebenen Exemplare nicht zu ltamus
cyanurus, sondern vielmehr zu ltamus socius gehören, ist nicht zweifelhaft.
Die geographische Verbreitung des letzteren ist gewiss, eine viel grössere,
als “ich anzugeben im Stande gewesen bin, da er offenbar vielfältig für
ltamus cyanurus gehalten worden ist; dadurch werden-aber die Angaben
über die Verbreitung des letzteren etwas unsicher.
98. l tamu s u n i v i t t a t u s , nov. sp.
Grau; Beine rotli, doch die Schenkel mit Ausnahme der
Spitze der vordersten schwarz; die meisten der an den Beinen
befindlichen Stachelborsttpi blass gefärbt; der- Gesichtshöcker
klein;, die Mittelstrieme des Thoraxrückens schwarz
und vorn sehr erweitert, die Seitenstriemen undeutlich; der
sechste und siebente Hinterleibsabschnitt stark zusammengedrückt
und glänzend schwarz.
Cinereus, pedibus rufis, femoribus tarnen posterioribus totis
anticisque praeter apicern nigris, pedurn setis plensque pal-
lidis, tuberculo faciei parvo, vittis dorsalibws intermediä
nigrd et anlice valde dilatatd, lateralibus obsoletis, seg-
mentis abdominalibus sexto et septimo valde compressis,
atris. Long. corp. cum terebra 6 f l lin. — long. al. 4 4 lin.
. Eine durch viel« Eigenthümlichkeiten ausgezeichnete J und deshalb
leicht kenntliche Art aus der Gruppe derjenigen Arten, bei deren Weibchen