Eiue sehr auffallende Art, welche in ihrem ganzen Körperbaue der
von Meigen als Dasypogon Waltlii beschriebenen Art am nächsten kommt
und, wie diese, ihren Platz am schicklichsten in der Gattung Heteropogon
einnimmt, wenn man nicht für diese beiden Arten eine eigene Gattung errichten
will. Sie stimmt mit den typischen Heteropogon-krten überein: 1) im
gänzlichen Mangel eines Gesichtshöckers; 2) in der Beschaffenheit des Knebel-
bartsf welcher, wie bei diesen, aus in der Nähe des Mundrands stehenden
starken Borsten und aus einer feinen Behaarung dés ganzen übrigen Gesichts
besteht; 3) im Baue der gegen ihr Ende hin wenig stärker werdenden Hinterschienen;
4) im Flügelgeäder. Auch die Bildung der beiden ersten Fühlerglieder
ist dieselbe wie bei den typischen Heteropogon - Arten; ob das dritte
Fühlerglied dieselbe Bildung wie bei diesen hat, vermag ich nicht zu sagen,
da dasselbe dem einzigen Exemplare, welches ich vor mir habe, fehlt; der
Umstand, dass es bei Heteropogon Waltlii ganz ebenso, wie bei den typischen
Heteropogon-Arten gebildet ist, lässt wohl vermuthen, dass dies auch bei
Heteropogon erinaceus der Fall sein werde. Die Abweichung von den typischen
Heteropogon-Arten besteht bei Heteropogon erinaceus, wie bei Heteropogon
Waltlii besonders in der geringeren Breite des Gesichts, der minder tiefen
Stellung des Kopfs, der geringeren Grösse des Thorax und der grösseren
Schmalheit des Hinterleibs.
Die Grundfarbe des Körpers ist schwarz, erhält aber durch die
graulichweisse Bestäubung ein aschgraues Ansehen. Der Kopf ist überall
von lichter Bestäubung aschgrau; die zarte Behaarung der Stirn, die ziemlich
lange Behaarung des ersten Fühlerglieds, die den oberen Theil des
Knebelbarts vertretende Behaarung des Gesichts und die Behaarung des
Hinterkopfs sind weiss; die Borsten d'es Hinterkopfs"' haben eine schmutzig-
weissliche Farbe und sind zum Theil gegen ihre Basis hin dunkel gefärbt;
die durch ihre Stärke ausgezeichneten Borsten des Ocellenhöckers, die sparsame
und kurze Behaarung des zweiten Fühlerglieds und eine starke Borste
am Ende seiner Unterseite, sowie, die in der Nähe des Mundränds stehenden
starken Borsten des Knebelbarts sind schwarz. Die dichte Bestäubung des
Thorax ist auf dem Bücken desselben mehr graulichweiss, an den Brustseiten
dagegen reiner weiss. Prothorax und Brustseiten sind mit langer,
zarter, verhältnissmässig dichter weisser Behaarung besetzt, welche sich,
sparsamer werdend, auch auf die Seiten des Thoraxrückens verbreitet, weiter
hinauf aber bald gänzlich verliert. Die mattschwarzen Striemen des Thoraxrückens
sind scharf gezeichnet und kahl, die übrige Fläche desselben aber
ist mit auffallend starken, ziemlich dornartigen schwarzen Stachelborsten
besetzt, was kaum bei irgend einem anderen der bisher bekannt gewordenen
europäischen Dasypogoninen in gleicher Weise der Fall ist und gegenwärtige
Art ganz besonders leicht kenntlich macht; die hinten sehr abgekürzte Mittelstrieme
ist durch eine feine graue Linie halbirt und von durchweg gleicher
Breite, doch nehmen, wenn man den Thorax ganz von vorn her beleuchtet,
die grauen Iriterstitien in der Nähe, des Vorderendes der Mittelstrieme ein
viel dunkleres Ansehen an, so dass man dieselbe dann hei oberflächlicher
Betrachtung wohl für an ihrem Vorderende sehr erweitert ansehen kann;
die Seitenstriemen bestehen jede aus zwei durch die graue Quernaht scharf
getrennten Fleckenauf deren vorderem ein paar vereinzelte schwarze
Stachelborstchen stehen. Das Schildchen ist mit langer und zarter weisser
Behaarung besetzt. Der verhältnissmässig lange und schmale Hinterleib ist
bei dem beschriebenen Exemplare leider speckig, geworden, doch lässt sich
so, viel erkennen, dass eine Hinterrandsbinde des vierten Abschnitts, der
fünfte Abschnitt mit Ausnahme einer breiten Vorderrandsbinde und die ganzen
darauf folgenden Hinterleibsabschnitte glänzend schwarz, der übrige Theil
des Hinterleibs aber bestäubt und matt gewesen ist; welche Färbung diese
Bestäubung gehabt haben mag, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen, doch
scheint _sie auf dem ersten Abschnitte und auf der Basis des zweiten gelbgrau
, auf dem übrigen Theile des zweiten Abschnitts aber fast schwarz gewesen
zu sein. Der Hinterleib hat nur in der Nähe seiner Basis zarte und
ziemlich lange weisse Behaarung, während er weiter hin bald sehr kahl
wird; auch der Bauch ist mit langer und zarter, weiter hin allmälig immer
kürzer werdender weisser Behaarung besetzt. Die Beine sind schwarz, die
Schienen aber an ihrer Basis roth, welche Färbung sich auf der Oberseite
der vorderen Schienen bis weit über deren Mitte hinzieht, auf den Hinterschienen
aber ebenda wenig über den dritten Theil derselben hinausreicht.
Die Behaarung und Beborstung der Schenkel und Schienen sind weisslich,
die der Füsse dagegen schwarz. Die ganzen Flügel sind rein glasartig und
haben schwarze Ädern.
Vaterland: Spanien, wo er von Herrn L. v. Heyden bei Guarda
am Fusse der Sierra Estrella in der zweiten Hälfte des Juni gefangen wurde.
59. St ichopogon r ip a r i u s , nov. sp. cA
Zwischen Stenopogon teuer Lw. und inaequalis Lw. in der
Mitte stehend, von beiden durch die grössere Schlankheit des
dritten Fühlerglieds und durch die dunklere Färbung der
Beine abweichend, von dem ersteren ausserdem durch die
rein weisse Färbung aller Bestäubung und durch die am
Flügelrande geschlossene oder doch fast geschlossene vierte
Hinterrandszelle unterschieden, von dem letzteren aber dadurch,
dass der vierte und fünfte Hinterleibsabschnitt nur an
ihrem Seitenrande weiss bestäubt sind.
Inter Stichopogones tenerum Lw. et inaequalem Lw. quasi
intermedius, ab utroque tertio antennarum articulo graci-
liore et colore pedum obscuriore discrepanr, : b tllo praeterea