dritte Glied auf der Wurzelhälfte seiner Unterseite braunroth oder roth, aber
diese rothe Färbung breitet sich nie so aus, wie es bei Orthoneura nobilis in
der Regel der Fall ist; auch ist bei gegenwärtiger Art das dritte Fühlerglied
ein klein wenig kürzer und merklich schmälöf-, also etwas schlanker; die
schwarze Behaarung auf der Oberseite ihres ersten Fühlerglieds ist mehr in
die Augen fallend, namentlich machen sich zwei stärkere Borstenhärchen
kurz vor dem Ende desselben recht bemerklich, was bei Orthoneura nobilis
nicht der Fall ist; statt der auffallend langen, hellen- Haare, welche unverletzte
Exemplare der letzteren auf der Unterseite des zweiten Fühlerglieds
stets zeigen, finden sich nur viel kürzere schwarze Haare. Das Gesichts-
profil unterscheidet sich von dem der Orthoneiira nobilis dadurch, dass der obere
Theil desselben deutlich gewölbt ist und sich schärfer gegen den stark vortretenden
unteren Theil absetzt. Die gewöhnlichen, dreieckigen, weissbestäubten
Flecke an den Seiten des Gesichts sötzen sich bei Ortkoneura nobilis
als eine ansehnliche, ziemlich breite, weissbestäubte Einfassung des Augenrands
bis gegen die untere Augenecke hin fort, was bei Orthoneura gunadesma
nie der Fall ist. Die Punktirung des Thoraxrückens und des Hinterleibs
ist nicht ganz so dicht und ein wenig feiner. Das vordere Ende der Spitzenquerader
ist etwas mehr rückwärts gebogen als bei Orthoneura nobilis, doch
ist der Unterschied nicht erheblich genug, als dass man darauf rechnen
könnte, dass er sich in allen Fällen als ein zuverlässiges Unterscheidungsmerkmal
beider Arten bewähren werde. -
Vaterland: die Gegend von Kultuk, woher ich diese Art durch die
Güte des Herrn von M a a c k erhielt.
125. Or th o n e u r a r e c u r r e n s , nov. sp. 0*.
Glänzend metallischgrün, die Beine nnd die ganzen Fühler
schwarz, das dritte Glied der letzteren rund; das Gesicht an
jeder Seite mit einer weissen Binde; die Spitzenquerader, der
Flügel auffallend stark zurückgebogen.
Aeneo-viridis, nitens, pedibus lotis antennisque nigris, ultimo
harum articulo rotundo, facie fasciis lateralibus albo-polli-
nosis ornatd, alarum vend transversd apicali eximie re-
curvd.
Long. corp. 2 ^ lin. — long. al. 2 -| lin.
Metallisch grün, ziemlich lebhaft glänzend. Die Augen zusammen-
stossend und die Stirn mit einem Grübchen. Die ganzen Fühler schwarz;
das dritte Glied derselben ist fast kreisrund, doch ist sein Längsdurchmesser
ein wenig grösser als der Querdurchmesser. Im Profil gesehen weicht das
Gesicht auf seinen beiden obersten Dritteln in einer geraden Linie sehr stark
zurück, während das unterste Drittel desselben überaus plötzlich und stark
vortritt. Das Gesicht ist an jeder Seite von einer breiten, weissbestäubten
Binde eingefasst, welche sich nach oben hin immer mehr erweitert, so dass
sie am oberen Ende des Gesichts bis an die Fühler heranreicht; dies Merkmal
macht die Art besonders kenntlich, da sich nur bei Orthoneura nobilis
etwas Aehnliches, aber in minderem Grade findet. Das Hypopygium ist etwas
mehr angeschwollen als bei den anderen Arten, doch ist der Unterschied
nicht erheblich; seine helle Behaarung ist viel länger als bei Orthoneura nobilis
und wird von der keiner anderen Art an Länge übertroffen, ja kaum
erreicht. Die schwarzen Beine zeigen nirgends eine Spur hellerer Färbung.
Deckschüppchen und Schwinger sind weisslich. Die Flügel sind ziemlich
stark brauugrau getrübt; das Randmal hat eine gelbbraune Farbe; die
Spitzenquerader ist auf ihrer ganzen vorderen Hälfte auffallend stark zuiück-
gebogen, so dass ihr Vorderende -auffallend weit von- der Flügelspitze entfernt
ist.
Vaterland: Kultuk am Baikalsee, woher ich sie durch Herrn von
M a av; k erhielt.
Anmerkung. In der Fühlerbildung steht gegenwärtige Art Ortlio-
neura plumbago Lw. und brevicornis Lw. am nächsten, im Flügelgeäder und
dem Gesichtsprofile aber Orthoneura fronlalis Lw. — Von Orthoneura plumbago
unterscheidet sie sich 1) durch das mehr kreisrunde dritte Fühlerglied,
welches bei letzterereine etwas ovalere Form hat, 2) durch die mit
ihrer vorderen Hälfte auffallend zurückgekrümmte Spitzenquerader, welche
bei dieser senkrecht und fast ganz gerade ist, 3) durch ihr auf den beiden
oberen Dritteln viel mehr zurückweich'endes und mit seinem unteren
Drittel viel plötzlicher und stärker vorspringendes Gesichtsprofil. — Von,
Orthoneura brevicornis unterscheidet sie sich 1) durch die etwas kreisrundere
Gestalt des dritten Fühlerglieds, welches auf seiner Unterseite viel
convexer und nie roth, sondern stets ganz schwarz ist, 2) durch die Beschaffenheit
der Spitzenquerader der Flügel, welche bei Orthoneura brevicornis
senkrecht und auf ihrer Mitte etwas nach der Flügelspitze hin ausgebaucht
ist; im Gesichtsprofile hat sie ziemlich grosse Aehnlichkeit mit
derselben, aber der obere Theil desselben weicht doch ein wenig mehr
zurück und der unterste tritt doch noeh etwas plötzlicher v or.|g|| Orthoneura
fronlalis Lw. ist schon daran leicht von ihr zu unterscheiden, dass
das dritte Fühlerglied beinahe die Gestalt eines Oblongums mit abgerundeten
Ecken hat, zum Theil roth gefärbt ist und einen auffallenden weissen
Schimmer zeigt. — Von allen drei hier mit ihr verglichenen Arten
unterscheidet sie sich durch ihre dunklere Flügelfärbung und ganz besonders
durch die ansehnlichen weissen Binden, welche das Gesicht jeder-
seits einfassen.