108
Seitenrande und besonders auf den Vorderecken der Abschnitte, breitet sich
aber auf jedem der Basis näheren Abschnitte mehr aus, so dass schon am
zweiten Abschnitte nur ein ziegelröthlicher Hiuterrandssaum zu sehen, der
erste Abschnitt aber so gut wie ganz und gar schwärzlich gefärbt ist. Die
dichte bi äunlichgraue Bestäubung des Hinterleibs nimmt im reflectirten Lichte
ein sehr helles Ansehen an und verdeckt die Grundfarbe sehr. Die Behaarung
des Hinterleibs ist äusserst kurz; ebenso sind die Borsten, welche sein
Sfeitenrand auf der Mitte der Abschnitte trägt, weder lang noch zahlreich.
Das herabhängende Hypopygium zeichnet sich durch seine ungewöhnliche Grösse
und eigenthümliche Gestalt aus; der ungewöhnlich stark entwickelte unpaarige
obeie Theil giebt ihm im Ganzen die Gestalt einer grossen, eiförmigen, auf
ibier Unteiseite geöffneten Blase, welche an einem kurzen dicken Stiele befestigt
ist, den vorzugsweise die stärker als gewöhnlich entwickelte Oberhälfte
es achten Hinterleibsabschnitts bildet; der obere unpaarige Theil desselben
ist auf seiner Mitte stark gebräunt und mit Ausnahme seiner Basis mit kurzer
weisslicher Behaarung bedeckt; an seinem Ende hat er einen grossen dreieckigen
Ausschnitt, in welchem zwei kleine, runde; etwas länger behaarte
amellchen liegen, auf der Unterseite lässt das Hypopygium einen grossen,
wandförmigen Kiel hervortreten, welcher die Gestalt eines Kreisausschnitts
hat und den Penis einschliesst. Vorderhüften schwärzlich mit grauer Bestäubung
und auffallend langer Behaarung; Mittel- und Hinterhüften grösstentheils '
schmutzig ziegelröthlich, erstere reichlich, letztere sparsam mit langer Behaarung
besetzt.. Schenkel nur mässig stark,-auf der Oberseite schwarz, auf
der Unterseite bräunlichgelb, nur wenig in das Rothe ziehend; diese Färbung
haben auch die Schienen, doch sind die gekrümmten Hinterschienen
an der ganzen Innenseite wie an ihrer Spitze geschwärztFiisse braun, die
hintersten -schwarzbraun, die einzelnen Gliede? aller an der Basis heller.
Die Beine, ganz besonders die Schienen und Füsse, wie bei allen Dasglhrix-
Arten, mit langen und starken Stachelborsten zahlreich besetzt. Behaarung
der Schenkel lang, auf der Unterseite der vorderen auch reichlich. Die
Schwinger gelblich. Die Flügel ziemlich glasartig mit schwacher, aber vollkommen
deutlicher bräunlicher Trübung, an der Spitze und am Hinterrande
hm in ansehnlicher Breite bräunlichgrau; das Geäder wie in der Gattüng
Dasylhrir gewöhnlich. _
Weibchen. Die Uebereinstimmung desselben mit dem Männchen ist
in allen plastischen Merkmalen so gross, als man sie bei beiden Geschlechtern
derselben Art zu erwarten berechtigt, ist. Auch die Färbungsverhältnisse sind
im Allgemeinen dieselben, zeigen aber doch folgende Unterschiede. Das erste
Fuhlerglied ist mit Ausnahme der Spitze geschwärzt und das zweite an der
Spitze schwarzbraun gefärbt. Die Grundfarbe des Hinterleibs ist ganz vorherrschend
schwärzlich, nur an den Seiten und am Hinterrande der einzelnen
Abschnitte schmutzig ziegelröthlich ; die sehr kurze Behaarung des Hinterleibs
ist zwar an den Seiten desselben und in der Nähe des Hinterrauds der einzelnen
Abschnitte in grosser Ausbreitung ausschliesslich weisslich, auf dem
109
übrigen Theile der Abschnitte aber bat sie nicht nur, wenn sie das Licht
nicht reflectirt, ein schwarzes Ansehen, sondern es sind ihr wirklich und
zwar auf den hintern Abschnitten in immer zunehmender Menge schwarze
Härchen beigemengt; die Hinterschienen sind mit Ausnahme der Basis ihrer
Aussenseite und die vorderen Schienen auf ihrer Hinterseite geschwärzt; alle
Füsse sind schwarzbrnmi und die Basis der einzelnen Glieder derselben ist
nur an den vorderen heller gefärbt. Am Hinterrande des achten Hinterleibs-
abschnitts steht eine Reihe von etwa acht steifen weisslichen Stachelborsten.
Vaterland: Das südliche [Russland; Herr Chri stoph fing beide
Geschlechter zu gleichet Zeit am Bogdo.
Anmerkung 1. Ich habe die zur Familie der Asilidae und zur Abthei-
lnng der Laphrina gehörige Gattung Dasyllirix im Jahre 1851 in den „Bemerkungen
über dieTamilie der Asiliden“ pag. 21 aufgestcllt und im ersten
Bande der Dipterenfauna Südafrikas^noch ausführlicher besprochen. Die
zu derselben gehörigen Arten machen sich schon durch ihr höchst eigen-
thümliches Flügelgeäder sehr kenntlich, welches Herr Macquärf Dipl,
exot. I. 2. PI. VI. tlg. 4 von seiner Laphria heleronvura, einer zu Dasyllirix
gehörigen Art, abgebildet hat. Alle Längsadern sind weiter nach dem Vorderrande
des Flügels hingerückt, als es bei den Gattungen der Laphrina sonst
der Fall zu sein pflegt; die zweite Längsader vereinigt sich mit der ersten
schon verhältnissmässig recht weit vor dem Ende derselben; die beiden Aesle
der dritten Längsader divergiren ganz auffallend stark, so dass die zweite
Submarginalzelle eine ganz ausserordentliche Breite hat; die erste Basalzelle
und die erste Hinterrandszelle sind ausserordentlich schmal und die
letztere ist.sfchon sehr weit vor dem Flügelrande geschlossen; auch die
vierte Hinterrandszelle ist weit vor dem Flügelrande geschlossen; die drei
Adern, welche von der Spitze der ersten, zweiten und vierten Hinterrandszelle
gegen den Flügelrand hinlaufen, verschmächtigen sich gegen, ihr Ende
hin immer mehr und verlieren sich schon vor dem Flügelrande vollständig;
die Analzelle ist gewöhnlich ebenfalls schon etwas vor dem Flügelrande
geschlossen und wenn dies der Fall ist, so pflegt auch das sich verdünnende.
Ende der letzten Längsader den Flügelrand kaum vollständig zu
erreichen. — Ausserdem gehören zu den charakteristischen Merkmalen
der Gattung Dasyllirix die unmetallische, glanzlose Färbung, der Mangel
eines Gesichtshöckers, der bis zu den Fühlern hinauf fortgesetzte, grobborstige
Knebelbart, die Anwesenheit sehr langer und grober Borsten auf
dem Ocellenböcker und auf dem oberen Theile des Hinterkopfs, die Kürze
der Behaarung des Thoraxrückens und Hinterleibs, die Stärke der Borsten
auf dem hinlern Theile des Thoraxrückens, am Hiuterrande des Schildchens
und besonders der verhältnissmässig recht zahlreichen Borsten der Beine,
endlich die Krümmung der Hinterschienen.
Anmerknug 2. Herr Macquart giebt bei Beschreibung seiner
Laphria licleroncurcC l)ipl. exot. 1.2. pag. 7 an, dass das beschriebene
Männchen eine doppelte Vnterlandsaugahe trage, einmal Arabien in der
•ff:
fjj
m
l
I
i i