ebenfalls braun nennt, so muss ich annehmen, dass er hei Nemctelus Hm-
batus an allen Schienen braunschwarze Ringe gesehen habe, wie sie sich
an den Hinterschienen der beiden zuletzt genannten Arten finden; in der
Ansicht, dass meine Ueberzeugnng richtig sei, werde ich dadurch bestärkt,
dass Herr Mik bei der Beschreibung des,Weibchens seines iiemntelus
Lomnickii ausdrücklich sagt, dass dasselbe dem Weibchen des Nemolelus
limbutus gleiche, von dem es sich durch die einfarbig schwarze Stirn unterscheide.
__ Von den oben aufgezählten elf Arten der ersten Gruppe zeichnen
sich die drei ersten durch die_auflällend lange Schnauze und durch
die grosse Länge des Rüssels ans, die'beiden letzten dagegen durch den
Silberschimmer der Hinterleibshehaarung; die zwischen ihnen stehenden
Arten entbehren sowohl der ersten als der letzteren Auszeichnung.
27. iV emotelus fu s c in e r v i s 1 nov. sp.
Mit sehr tanger Schnauze, schwarz, der ganze Kopf und der
ganze Bauch ohne helle Zeichnung ; Beine mit Ausnahme der
Kniee undFüsse schwarz-, auf jeder Schulter ein weisserFleck 1
ein schmaler Randsaum des Hinterleibs, jederseits drei von
diesem Saume getrennte Querfleckchen, so wie ein dreieckiges
Fleckchen an der Mitte des'Hinterrands des dritten Abschnitts'
und ein ebènsolches- am Hinterrande des vierten Abschnitts
' weisslich oder mehr gelblich; die starken Adern der Flügel
braun, gegen die Basis hin bräunlich gelb.
Rostro valde elongato instructus, niger, fronte totd, ventre
pedibnsque praeter genua et tarsos concoloribus, maculis
humeralibus albis, abdominis limbo angusto, maculis late-
ralibus transversis utrinque tribus a limbo separatis et ma-
culd inlermedid trianguld in segmentorum tertii et quarti
singulorum margine postico sitd exalbidis vel subßavicantihus,
venis validioribus alarum fuscis, adversus basim luteis.
Long. corp. 3-^—3£ lin. — long. al. lin.
Er gehört zu den Arten mit überaus stark verlängerter Schnauze.
Schwarz mit sehr kurzer weisslicher Behaarung; letztere ist am.Kopfe ihrer
ausserordentlichen Kürze wegen wenig bemerkbar, auf den Augen nur hei
starker Vergrösserung; auf Thoraxrücken und Schildchen ist sie anliegend.
Stirn breit, bis zur vorderen Augenecke hin sanft gewölbt und ohne Eindrücke;
da wo bei and*eren Arten die unterbrochene weisse Querbinde zu liegen pflegt,
findet sich nur ein’ sehr schwacher, etwas bogenförmiger Quereindruck. Die
Schnauze ist ebenso verlängert wie bei IScmulelus proboscideus und pilosus \
der Rüssel ist zwar ebenfalls stark verlängert, doch bei weitem nicht in dem
Grade , wie bei jenen beiden Arten, da-, wenn er in der Mundöffnung liegt,
sein über die Schnauzenspitze hinausreichendes Stück nur etwa zwei Drittel
bis drei Viertel der Schnauzenlänge misst. Auf jeder Schulterecke befindet
sich ein ziemlich grosser weisser Fleck; eine weisse Seitenstrieme ist nicht
vorhanden, wenn auch die feine, erhabene Linie, durch welche Thoraxrücken
und Brustseiten von einander getrennt werden, zuweilen in der Nähe des
Schulterflecks, ein schmutzigweissliches Ansehen hat. Der Hinterleib ist
ringsum mit einem äusserst schmalen, völlig gleich massigen, hellen Saume
umgeben, .dessen Farbe gewöhnlich ziemlich gelb ist; ganz ähnliche Säume
zeigen sich am Hinterrande des vierten und fünften Abschnitts; der Hiuier-
rand des zweiten, dritten und vierten Abschnitts hat jederseits in der Näl e
des Seitenränds d_es_HinterleibS ein mit dem Saume des letzteren nicht
zusammenhängendes weissliches Querfleckchen; ausserdem befindet sich an
der Mitte des Hinterrands des dritten Abschnitts ein kleines, an dem des
vierten Abschnitts ein nur wenig grösseres dreieckiges Fleckchen von weisslicher
Farbe. Der Bauch ist einfarbig schwarz. Beine schwarz, die Schenkel-
spitze, das erste Viertel öder Drittel der Schienen, die äusserste Spitze derselben
und die Füsse weissgelblich; letztere werden gegep ihr Ende hin
allmälig mehr gelbbräunlich, zeigen aber selbst an den letzten Gliedern keine
auffallende Bräunung. Flügel glasartig; die stärkeren Adern ziemlich dunkelbraun,
nach der Flügelwurzel hin in ansehnlicher Ausdehnung gelbbraun; der
letzte Abschnitt der dritten Längsader ist vollkommen eben so lang als der
vorletzte.
Vaterland: Andalusien; von Herrn Dr. Hornschuch gesammelt.
Anmerkung. Das beschriebene Weibchen erinnert durch die vom
Seitenrande abgerückte Lage der am Hinterrande des zweiten, dritten und
vierten Hinterleibsrings befindlichen Seitenflecke sehr an die Beschreibung
und Abbildung, welche Meigen von dem von ihm für Nemolchis punclatus
Fahr, gehaltenen Männchen giebt. Es ist nicht ganz unmöglich, dass Senu-
telus punclatus Meig. und fuscinrnis die verschiedenen Geschlechter ein und
derselben Art sind. Wahrscheinlich scheint mir dies indessen nicht, da
1) iSeinolclus punclatus Meig. auf der .Stirn einen grossen weissen Fleck hat,
während bei iSeinotelus fuscineivis die Stirn einfarbig schwaiz ist; 2) weil
sich bei punclatus Meig. an der Mitte des Hinterrands des zweiten Abschnitts
ein dreieckiges weisses Fleckchen findet, was bei fuscinerois nicht
vorhanden ist; 3) weil die Seitenflecke des Hinterleibs bei punclatus Meig.
auf kleine Punkte rednzirt , bei fusnnervis dagegen deutliche Querflecke
sind; 4) weil die starken Flügeladern bei punclatus Meig. gelblich,
bei fuscinervis dagegen dunkelbraun und nur weiter gegen die Basis bin
braungelb sind. — Sollte sich die Zusammengehörigkeit von ISeinotelus
punclatus Meig. mit fuscinervis gegen mein Erwarten herausstellen, so würde
der Art doch der letzte dieser beiden Namen verbleiben müsseu, da ersterer
für dié von Fabr i c ius mit demselben belegte nordafrikauische Art beibehalten
werden muss.