Mein Exemplar ist so gross nie die allergröss.ten Exemplare. der
Tarliina larranim L.; sie stimmt mit dieser in ihrem ganzen Körperbaue
auf das vollkommenste überein; das wesentlichste Merkmal, welches sie von
derselben unterscheidet, ist die viel dichtere und etwas längere Pubescenz
der Augen; während sich bei Twhim Inrvarum und bei den meisten anderen Arten
nur ganz vereinzelte, kurze, erst bei genauerer Untersuchung wahrnehmbar
werdende Härchen linden, sind bei Taclnna lasio'mmnta die Härchen nicht
nur viel länger, sondern auch ausserordentlich viel zahlreicher, als bei irgend
einer mir bekannten europäischen Tarliina, so dass man die Pubescenz
der Augen schon bei ganz geringer Vergrösserung vollkommen deutlich
wahrnimmt. Die Art deshalb aus der Gattung Tarliina zu entfernen, scheint
mir bei der völligen Uebereinstimmung- in allen übrigen Merkmalen nicht
angezeigt. Die Unterschiede, welche sie ausser dem bereits hervorgehobeneu
noch von Tachina tarmrum scheiden, sind folgende. Die Bestäubung ist
ziemlich rein weissli'ch, nur auf dem flintcrleibe etwas mehr grauweisslich.
Der Hinterleib zeigt, wenn man ihn von hinten her beleuchtet, nicht eine
auf ihrer Mitte stark erweiterte, sondern daselbst deutlich ausgebuchtete'
schwarze Hinterrandsbinde; auch ist die am Hinterrande des dritten Abschnitts
liegende Querbinde minder breit und die Ausdehnung der schwarzen
Färbung am Ende des Hinterleibs etwas geringer. Die Fühler gleichen
in. ihrer Bildung denjenigen der Tacliina Inrvarum, doch ist das zweite Glied
derselben am Oberrande und auf seiner Innenseite deutlich braun gefärbt,
auch die borstige Behaarung auf seiner Oberseite kürzer und etwas schwächer.
Die Flügel sind etwas klarer und der Randdorn derselben noch kleiner.
Sonst vermag ich zwischen beiden Arten keinen Unterschied zu bemerken.
V a te r la n d : das Sarawschan-Thal; Herr F e d ts c h e n k o tbeille mir
ein von ihm dort gefangenes Stück mit.
169. Apostrophus a n t h o p h i l u s , nov. sp. ■
Schwarz, die Wurzelhälfte des Hinterleibs roth; die hintere
Qüerader und der vorletzte Abschnitt der vierten Längsader
von gleicher Länge.
Niger, dimidio basali abdominis rufo, vend transversd posteriore
et segmento paenultimo venae longitudinalis quar'lae
aeqnalibus.
Long. corp. lin. •— long. al. 1T% lin.
Tiefschwarz, ziemlich glänzend. Das Gesicht und die Seileuleislen
der Stirn mit dichter weisser Bestäubung, welche indessen den Innenrand
und das Oberende der letzteren frei lässt. Die Stirnstrieme ist für ein Männchen
ziemlich breit , mattschwarz. Die einfachen Borsteureihen der Stirn
sind aus ziemlich schwachen Borsten gebildet. Fühler schwarz; das dritte
Glied etwa ein und ein halbes Mal so lang als das zweite, am Ende mit
völlig hinweggerundeter Unterecke und abgerundeter Oberecke; das erste
Glied der Fühlerborste sehr deutlich, aber nicht verlängert; das zweite bis
gegen seine Mitte hin ziemlich stark verdickt, von da an fein. Die Schulterschwielen
sind mit weisser Bestäubung bedeckt, welche sich auch am
Seitenrande des Rückens bis ‘zur Flügelwurzel fortsetzt; auf der Vorderhälfte
des Thoraxrückens liegen ausserdem zwei weissbestäuble Längsbänd-
qhen, welche bis fast zur Quernaht reichen; sonst ist die weissliche Bestäubung
des Thorax so dünn, dass sie die schwarze Grundfarbe niigends
erheblich modificirt und nur sichtbar wird, wenn man den betreffenden Theil
des Thorax in sehr schräger Richtung betrachtet. Der ausserordentlich verkürzte
erste Abschnitt des Hinterleibs ist braunschwarz; der zweite Abschnitt
gelb roth mit einer hinten verkürzten schwarzbrau neu Mittellinie; der
dritte Abschnitt ist ebenfalls gelbroth gefärbt, aber fast auf seiner ganzen
Oberseite gebräunt und zwar gegen seinen Hinterrand hin immer intensiver,
so dass hier die Färbung mehr oder weniger in das Schwarzbraune übergeht.
Der letzte Abschnitt und das Hypopygium sind glänzend schwarz.
Die schwarze Behaarung des Hinterleibs ist ziemlich fein, länger als gewöhnlich,
so dass sie noch dichter erscheint als sie wirklich ist; Makrochäten
finden sich nur am Hinterrande des zweiten, dritten und vierten Abschnitts;
sie sind schwach, besonders die nicht aufgerichteten seitlichen, während das
aufgerichtete mittelste Paar ein wenig stärker ist. Die Behaarung des Hypo-
pygiums ist etwas sparsamer als die auf der Oberseite des Hinterleibs befindliche,
rauher und abstehend. Die Beine sind ganz und gar schwarz,
ziemlich sparsam beborstet; die weisslichen Pulvillen sind klein. Schwingerknopf
braunschwarz, der Stiel heller. Deckschüppchen weiss, die obere
Lamelle klein, die untere von ziemlich ansehnlicher Grösse. Flügel graulich
glasartig; die Adern braunschwarz, an der Basis braun; die zweite Längst
e r erreicht den Flügelrand in grosser Entfernung von der Hügelspitze,
die dritte nur wenig vor der äussersten Flügelspitze; die hintere Queiader
steht unter der Mündung der ersten Längsader, ist gerade, hat eine äusserst
steile Lage und kommt an Länge dem vorletzten Abschnitte der vierten
Längsader fast vollkommen gleich, ist aber ein wenig kurzer als der letzte
Abschnitt derselben; ein Banddorn ist nicht vorhanden.
V a te r la n d : Baieru, wo ich ihn im August bei Kreuth auf Blumen
fing.
Anmerkung. Die neue Gattuug Aposlrophus, welche in die Familie
der Tachinidae und zwar in die Gruppe der Phanina gehört, enthält kleine
schwarze Arten mit an der Basis'in grosser Ausdehnung roth gefärbtem
Hinterleibe. Sie unterscheidet sich von allen anderen Gattungen dieser
Gruppe sehr leicht dadurch, dass der letzte Abschnitt der vierten Längs