Vaterland: Rhodus, wo ich mehrere Exemplare fing; Sicilien, wo
Herr Professor Zel ler die Art im Juni beobachtete; Mittelitalien, woher mir
Herr A. H. Hal iday beide Geschlechter mittheilte.
Anmerkung. Herr Hal iday sieht .diese Art als Typus einer eigenen,
von Asyndnlum verschiedenen Gattung an, für welche er den Namen
Autlemon gewählt hat; Ich muss seiner Ansicht vollständig bei-
stimmen, da der Bau der Mundtheile ein ganz anderer als bei den normalen
Asyn dal um-Arten ist, wie sich aus dem oben in der Beschreibung Gesagten
zur Genüge ersehen lässt. Leid'eFaber vermag ich nach den trockenen
Exemplaren meiner Sammlung keine so genauen Angaben über defiselben
zu machen, als zu einer präcisen Characterisirung der Gattung Antiemm
erforderlich sind. Ich habe die Art deshalb als Asynduhtm beschrieben;
da sie, so wesentlich sie sich auch von allen anderen Arten dieser Gattung
unterscheidet, doch in keiner anderen der bisher "zur Geltung gekommenen
Gattungen gesucht werden kann, so darf ich hoffen dadurch zu keinem
Irrthum Veranlassung zu geben.
19. Orphnephi la n ig r a , nov. sp. $ u.
Schwarz, Kopf und Hypopygiuirt von derselben Farbe; Schwinger
und Beine schmutzig gelblich; die Hülfsader unvollständig,
gegen ihr Ende hin allmälig ganz verschwindend.
Nigra, capile et hypopygio concoloribus, halteribus pedibusque
sordide lutes centibus, vend auxiliari imperfectd, apicern versus
deliquescente.
Long. corp. ix—1^ — ion^ ai 1 ^ —1 2. un.
Der Orphnephila testacea P,lh. wohl recht ähnlich, aber doch leicht
von ihr zu unterscheiden. Sie ist durchschnittlich etwas kleiner; der ganze
Körper hat, mit alleiniger Ausnahme der schmutzig gelblichen Schwanger und
Beine, eine schwarze, nur mässig glcissende Färbung; namentlich ist auch
das ganze Hypopygium, selbst bei ziemlich frisch entwickelten Stücken, völlig
schwarz, während bei solchen Exemplaren die Schulterschwielen und die
Brustseiten zuweilen mehr braunschwarz gefärbt sind. Die Flügel sind zwar
nicht starker getrübt, als dies bei Orphn epliila testacea der Fall ist,
aber die Trübung'derselben hat einen rein grauen Ton, während sie bei
01 phnephila testacea einen gelbbräunlichen hat; die Flügeladern haben
denselben Verlauf wie bei Orphnephila^ testacea , sind aber nicht ganz
so dick; auch wird die Hülfsader von der Gegend der sehr obliterirten Snb-
costalquerader an allmälig immer schwächer und verschwindet ohne die Costa
zu erreichen ganz, während sie bei Orphnephila testacea unmittelbar
jenseit der undeutlichen .Subcostalquerader eine dünnere Stelle hat, von da
ab bis zu ihrer Mündung hin aber allmälig wieder stärker wird.
Vaterland: Das Tatragehirge, wo sie auf einer gemeinschaftlich gemachten
Exeursion im Juli vom Herrn Prof. Nowi cki entdeckt wurde.
Anmerküng. Dass die von Herrn Ruthe (Isis 1831. 1211) als
Th aumai ca t es tacea beschriebene Art mit der von Herrn Hal iday
(Zool. Journ. V. 15 und Ent. Mag. I. 156) als Orphnephi la devia beschriebenen
identisch ist, unterliegt keinem Zweifel; ich verdanke der Gefälligkeit
beider Autoren typische Exemplare, deren Vergleichung die Identität
vollständig nachweist. — Auch die Beschreibung, welche Herr Macquart
(Suit. ä Buff. Dipt. I. 152) von Chenes ia t es tac ea giebt, passt so gut
auf diese Art, dass an ihrer Identität mit derselben nicht zu zweifeln ist.—
M eige n giebt (Thl. VII. 51) eine selbstständige Beschreibung von Chenesia
tes tacea, in -welcher er dem Thorax derselben* eine'breite schwarze
Rückenstrieme zusehreibt, welche sich auch in seiner Abbildung in auffallend
scharfer Begrenzung zeigt. Ich finde unter meinen zahlreichen
Exemplaren der 0 rplin ephi la tesldcea kein einziges mit einer solchen
.sehwarzen Strieme, sehe aber bei vielen derselben den vorderen Anfang
zweier braunschwarzen Längsstriche, deren Lage den Interstitien der gewöhnlichen
drei Thoraxstriemen entspricht; bei einzelnen Exemplaren ist
die zwischen denselben liegende Mittelstrieme stärker gebräunt, ohne indessen
in besonders starken Contrast mit der Färbung des übrigen Theils
des Thoraxrückens zu treten, da bei solchen Stücken auch dieser eine
braunere Färbung annimmt, welche sich zuweilen bis zu einer ziemlich
dunkelschwarzbraunen steigert. Meigen erhielt das einzelne von ihm beschriebene
Exemplar, offenbar ein Weibchen, von Herrn R 0 b e r t in Gene,
der auch Herrn Macquart die von diesem beschriebenen. Exemplare
mittheilte; es lässt sich deshalb wohl voraussetzen, dass beide Autoren dieselbe
Art beschrieben haben werden; da Herr Mac-quart den Thorax
schlechthin „d’un testace un peu obscura nennt, ohne einer solchen schwar-
. zen Strieme zu gedenken: so ist anzunehmen, dass diese kein constantes
Merkmal der von Herrn Robe r t aufgefundenen Art, sondern nur eine
Besonderheit des von Meigen beschriebenen Exemplars derselben sein
werde. — Die Beschreibung, welche Herr Ze t t e r s t edt (Ins. lapp. 868
und Dipt. Scand. IX. 3452) von seiner Chenesia obscura giebt, lässt
sich sehr wohl auf Or p h n e p h i l a t es tac ea beziehen, wenn man annimmt,
dass das einzelne Männchen, welches Herrn Ze t t e r s t edt Vorgelegen
hat, eine Varietät mit besonders dunkelgefärbtem Thorax gewesen
ist, wie sich auch in meiner Sammlung eines unter den von Herrn Hal iday
aus Irland erhaltenen Exemplaren befindet. Auf Orphnephi l a ni gra
kann Herrn Zet te r s t e d t ’ s Beschreibung von Chenesia obscura nicht
bezogen werden, da er ausdrücklich sagt, dass das ganze Hypopygium roth-
gelb gefärbt sei, während es bei meiner Orphnephi la nigra stets,
selbst bei ziemlich frisch entwickelten Exemplaren ganz und gar schwarz
gefärbt ist. — Schliesslich muss ich noch der von mir (Stett. Ent. Zeit.
VIII. 389) als Thaumal ca tarda publicirten OrplnerhiU erwähnen. Sie