118. Cyllenia globic eps , nov. sp. <j>.
Klein; das Gesicht weniger vertretend als bei den anderen Arten;
die Spitze des matten Schildchens nicht eingedrückt;
die Flügel ausser den gewöhnlichen schwarzen Flecken noch
mit einem schwärzlichen Wische auf der Basis der ersten
und zweiten Whirzelzelle; die Spitze der zweiten Längsader
auffallend stark aufwärts gekrümmt und der Vorderast der
dritten Längsader mit einem in die Submarginalzelle hineinlaufenden
Aderanhange.
Parva, fade quam in reliquis s-peciehis minus prominente,
, scutelli opad apice non impresso, alis praeter maculas ni-
gricantes ordinarias lituruld nigricante in cettularum basa-
linm primae et secundae basi signatis, apice venae longitu-
dinalis secundae eximie recurvo venaeque tertiae ramulo
anteriore appendiculam in cellulam submarginalem secundam
emittente.
Long. eorp. 1 | lin. long. al. I f lin.
Ich besitze nur ein einziges sehr abgeriehenes Weibchen, welches indessen
so viele eigenthümliche Merkmale besitzt, dass sich nicht nur seine
specifische Verschiedenheit von den bereits’bekannten Arten sicher nachwei-
sen, sondern auch eine das Erkennen der Art sichernde Beschreibung geben
lässt. Die Körperfärbung des abgeriebenen Insekts ist ein glanzloses,' unreines
Schwarz; überall zeigen sich Spuren von weissgraulicher Bestäubung und
hin uud wieder Spureil von weisslicher Behaarung. Das , erste Fühlerglied
ist nicht verdickt und das ovale dritte Glied kaum so lang als das erste.
Die Mundöffnnng dehnt sich, wie bei den anderen Arten, hoch hinauf aus,
so dass das eigentliche Gesicht überaus kurz ist; im Profile erscheint es
fast abgerundet, nicht stumpfkegelförmig; namentlich tritt auch der Seitenrand
der Mundöffnung im Profile viel weniger vor die Augen vor, als dies
bei den anderen Arten der Fall ist. Das Schildchen ist nur massig gewölbt,
matt wie der übrige Körper und an seiner Spitze nicht eingedrückt. An der
Basis des zweiten Hinterleibsabschnitts liegt eine schmale, scharfbegrenzte,
von dichter weisser Bestäubung gebildete Querbinde. Schenkel schwarz;
Schienen und Füsse lehmgelblich, letztere gegen die Spitze hin stark gebräunt;
die Hinterbeine fehlen dem beschriebenen Exemplare/ Flügelumriss
und Flügelgeäder kommen denen der Cyllenia maculala Latr., sehr nahe,
doch ist die Querader, durch welche der Vorderast der dritten Längsader
mit der zweiten Längsader verbunden wird, erheblich kürzer und der Vorderast
der dritten Längsader sendet auf der Mitte seines letzten Abschnitts
einen ansehnlichen, auf ihm selbst senkrecht stehenden Aderanhang in die
zweite Submarginalzelle. Die Flügelzeicbnung gleicht derjenigen der Cyllenia
maculala, indem dieselben Flecke wie bei dieser vorhanden sind, weicht aber
dadurch von derselben ab, dass die Flügelfläche in der Nähe der Flügelbasis
klarer ist und dass sowohl die Basis der ersten, als auch die der zweiten
Wurzelzelle mit einem schwärzlichen Längsstriemchen gezeichnet ist.
Vaterland: das Sarawschan-Thal; eine Entdeckung des Herrn Fedt-
schenko.
Anmerkung 1. Der in die zweite Submarginalzelle hineinlaufende
ungewöhnliche Aderanhan^ ist auf beiden Flügeln von so regelmässiger
und gleichmässiger Bildung,' dass'man wohl glauben darf, dass er ein con-
stantes, gegenwärtige Art leicht kenntlich machendes Merkmal sei. Sollte
dies aber auch wider Erwarten nicht der Fall sein, so bleiben doch genug
Merkmale übrig, durch welche sich Cyllenia glabiccps von den übrigen
Arten sicher unterscheidet. Von Cyllenia obsoleta Lw., welcher sie in der
Beschaffenheit des Schildchens nahe steht, unterscheidet sich dieselbe nicht
nur durch die verschiedene Flügelzeichnung und die dunkle Färbung ihrer
Schenkel, sondern auch durch das mehr abgerundete, weniger conische Gesicht,
durch das kürzere dritte Fühlerglied, durch das in einem ausserordentlich
viel stärkeren Bogen aufwärts und zuletzt sogar etwas zurückgekrümmte
Ende der zweiten Längsader, sowie durch die geringere Länge der
dritten Hinterrandszelle. ' Bei Cyllenia marginala Lw. . ist das Schildchen
wulstig, an der Spitze eingedrückt und auf den beiden dadurch entstehenden
Wülsten glänzend schwarz, so dass auch mit dieser Art durchaus keine
Verwechselung stattfinden kann. Dass das mir vorliegende Stück endlich
kein verriebenes Weibchen der Cyllenia maculata Latr. sein kann, beweist
nicht nur die' geringere Grösse und die verschiedene Fiügelzeichnung, sondern
es beweisen es auch die Reste weisser Behaarung an Stellen, wo sich
dieselbe bei Cyllenia maculata nicht findet, ferner die Anwesenheit der
schmalen, von dichter weisslicher Bestäubung gebildeten Querbinde an der
Basis des zweiten Hinterlcibsabschnitts, wo bei dieser gar keine weissliche
Bestäubung vorhanden ist, ganz besonders endlich das noch weniger coni-
nische Gesichtsprofil, das noch weniger convexe Gesicht und die geringere
Länge der 'Querader,, durch welche der Vorderast der dritten Längsader
mit der zweiten Längsader verbunden wird.
Anmerkung 2. Die Beschreibungen von Cyllenia marginala. und
obsoleta habe ich in der Linnaea entomol ogi ca P. I. 368 und 369
gegeben.