daselbst befindlichen Borsten minder zahlreich, länger und viel schwächer,
gewöhnlich auch nur zwei bis drei, seilen vier, öfter nur eine derselben
schwarz gefärbt sind. Die Flügel sind nicht nur am Ende in viel grösserer
Ausdehnung, sondern auch auf dem grössten Theile ihrer Vorderhälfte stark
gebräunt und ausserdem alle Adern von einer ausgedehnten, aber allmälig
verwaschenen Bräunung umflossen; der Vorderast der dritten Längsader hat
hei dem beschriebenen Exemplare in der Nähe seiner Basis einen rückwärts
laufenden Aderanhang, wie er iu der Gattung Erax gewöhnlich ist; seine
völlig gleiche Bildung auf beiden Flügeln lässt vermuthen, dass er wohl
mehr als nur eine individuelle Eigenthümlichkeit sein möge.
Vaterland: Attika, wo er von Herrn Dr. Krüper am ersten Mai
gefangen wurde.
Anmerkung. Da Anti palus Kruiperi in der Bewehrung der Vorderschenkel
nahebei mit Anlipalus Iruncalus Lw. übereinstimmt, so ist es
wohl der Mühe werth, darauf aufmerksam zu machen, dass er sich von
demselben hinsichtlich der Färbung des Knebelbarts, sowie der Borsten des
Thoraxrückens und des Schildchens und der Hinterleibsbehaarung in ganz
ähnlicher Weise wie'von Antipalus varipcs, ausserdem aber noch durch
sein viel schmäleres Gesicht und seine viel-grössere Legröhre unterscheidet.
75. Protophanes a t t i c u s , nov. sp. $ u. $.
Dem Protophanes punctipennis Meig. ganz ausserordentlich
ähnlich, aber durch die viel geringere Ausbreitung der
schwarzen Behaarung auf dem Hinterleibe, sowie durch die
weniger angeschwollene und vor ihrem Ende weniger zusammengedrückte
Haltzange des Männchens von ihm unterschieden.
Protophani punctipenni Meig. simillimus, sed pilis nigris in
abdominis dorso rarioribus, forcipe maris minus tumido
et prope apicem minus compresso distinctus.
Long. corp.S Q-p? > ? cum terebr. 7-f- Im, — long. al.h\ — 54 lin.
Dem Protophanes punctipennis Meig. in all und jeder Beziehung überaus
ähnlich, so dass er sehr leicht mit demselben verwechselt werden kann.
Das sicherste Unterscheidungsmerkmal gewährt der verschiedene Bau des
männlichen Haltorgans. Die Arme der Haltzange sind nämlich an ihrer Basis
weniger angeschwollen als bei Protophanes punctipennis und zeigen von dem
starken seitlichen Eindrücke, welchen sie hei diesem vor ihrem Ende haben,
kaum die geringste Spur; ihre Behaarung ist merklich länger und von der
kurzen, aber auffallenden schwarzen Behaarung, welche sie bei Protophanes
punctipennis da, wo sich ihre Enden berühren, haben, vermag ich nichts zu
sehen;1 überdiess ist der gelbrothe, lamellenförmige Anhang, welchen jeder
Arm der Haltzange am Oberrande seinér Innenseite hat, von anderer Gestalt;
bei Protophanes punctipennis trägt die breite, sich sehr schnell verjüngende
Wurzelhälfte desselben die ziemlich scheibenförmig gerundete Endhälfte.
Bei gegenwärtiger Art aber ist dieser Anhang von gleichbreiter, am Ende
abgerundeter, zungenförmiger Gestalt, überdiess weniger weit von der Basis
der Haltzange entfernt; nur bei sehr günstiger Lage desselben bemerkt man,
dass den Unterrand desselben ein dunkles, dornartiges Lameliehen begleitet,
welches von der Basis desselben bis kaum zu seiner Mitte reicht. Die
unteren Lamellen des Hypopygiums sind gegen ihr Ende hin mit dichterer
und längerer Behaarung besetzt. Auch die am letzten Bauchabschnitle entspringende,
der Unterseite des Hypopygiums anliegende Behaarung ist viel
länger und viel dichter, sowie von weisserer Färbung, während sie bei Protophanes'punctipennis
eine fast rostbraune, oder doch eine ocherbräunliche
Färbung hat. Die Legröhre ist von derselben Bildung wie bei dem Weibchen
des Protophanes punctipennis, so dass man sich zur Unterscheidung beider
an die verschiedene'Färbung der Behaarung halten muss. Dieser Unterschied
besteht darin, dass bei beiden Geschlechtern gegenwärtiger Art die
hellgefärbte Behaarung weisser und ausgebreiteter, die schwarze Behaarung
dagegen minder ausgebreitet ist; erstem- Unterschied macht sich besonders
im Knebelbarte und am Bauche bemerkbar , letzterer dagegen besonders auf
dem Ocellenhöcker und auf der Oberseite des Hinterleibs; jener ist bei
allen meinen Exemplaren des Protophanes atticus weiss behaart, während die
Behaarung desselben, bei Protophanes punctipennis schwarz; oder doch nur zum
Theil fahlbraun gefärbt ist.
Vaterland: Attika, wo er von Herrn Dr. Krüper in der ersten
Hälfte des April gefangen wurde; aus Sarepta, wo auch Protophanes punctipennis
vorkömmt, erhielt ich ihn durch Herrn Christoph.
An-merkung. Diejenigen Arten der alten Gattung Asilus, welche ich
in der in der Linnaea entomologica 'erschienenen Bearbeitung der europäischen
Kaubfliegen in die Gattung Lophonotus gestellt hatte, sind später
von mir im ersten Bande der südafrikanischen Dipterenfauna Seite 143
von dieser Gattung abgetrennt und in die Gattungen Protophanes und Dys-
machus vertheilt worden; die Protophanes-Arten unterscheiden sich von den
Dysmachüs- Arten am leichtesten durch die schmal linienförmige Gestalt
ihres dritten Fühlerglieds, während es bei diesen die in der Gruppe der
Asilina gewöhnliche, gestreckt elliptische Gestalt hat..
76. Dy smachus a c u tu s , nov. sp .S. u.
Dem Dysmachüs cristatus Meig. ausserordentlich ähnlich, doch
an der minder weissen Bestäubung der Interstitien der
Thoraxstriemen, sowie an der schmäleren und spitzigeren
liegröhre zu unterscheiden.