Theil von Europa, und durch das nördliche Asien bis nach dem östlichen
Sibirien verbreitet ist. Beiläufig bemerke ich, dass mir mein verstorbener
Freund, Herr Dr. Schot tz in Breslau Exemplare des Hibio clavipes mittheilte,
welche er im Mai 1858 bei Warmbrunn gefangen hatte, während
die Flugzeit der Art sonst in den Qctober fallt,
21. B ibio f ü r c i l l a t u s , nov. sp.
Schwarz mit braungelben Schienen und Füssen, i schwarz behaart
; Flügel schmutzig weisslich, die stärkeren Adern und
das schmale Stigma schwarzbraun, die übrigen Adern farblos;
der innere Enddorn der Yorderschienen länger als bei
allen anderen Arten; die Hinterfüsse nur mässig verdickt.
Ater, nigro-pilosus, libiis tarsisqve testaceis; alae sordide albi-
cantes, venis validioribus et stigmate angusto nigro-fuscis,
venis reliquis decoloribus; tibiarum anlicarum spina interior
quam in reliquis speciebus longior, tarsi postici modice in-
, crassati. * -
Long. corp. 2—2 f lin. — long. al. 2 |—2 | lin. '
Glänzend schwarz; Kopf, Thorax, Hinterleib und Schenkel ohne Ausnahme
mit schwarzer Behaarung; die Behaarung der Schienen ist ganz vorherrschend
bleichgelblich, die auffallend längere Behaarung auf der Unterseite
der Vorderschienen aber vollkommen schwarz; auch an den Füssen ist die
Behaarung zum grössten Theile gelblich. Die Schienen und Füsse sind braun-
gelb gefärbt; die Vorderschienen gewöhnlich an der Innenseite und am Ende,
die hinteren Schienen nur am Ende stark, gebräunt oder geschwärzt; von
den beiden am Ende der Vorderschienen stehenden Dornen ist der innere
schlank und von grösserer Länge als bei allen bisher bekannt gewordenen
Arten der europäischen Fauna, was die Art besonders leicht kenntlich
macht; die Hinterschienen werden auf ihrer zweiten Hälfte recht ansehnlich
breiter, doch nicht in eigentlich auffallender Weise ; ihre Endsporen sind spitzig
und ungefähr von gleicher Länge; das erste Glied der Füsse wird gegen sein
Ende hin allmälig braun; auf jedem folgenden Fussgliede breitet sich diese
dunkle Färbung mehr aus und wird schwärzer, so dass bei recht ausgefärblen
Exemplaren die drei letzten Glieder ganz schwarz zu sein pflegen; die Glieder
der Hinterfüsse sind mässig verdickt. Die Flügel zeigen eine schwache
Spur graulicher Trübung, erscheinen aber doch bei mancher Betrachtungsweise
ziemlich weisslich; die Costalader und die derselben benachbarten
stärkeren Adern, doch mit Ausnahme der Hiilfsader, sind schwarz oder doch
schwärzlich; gegen die Basis hin nehmen sie alle eine hellere, gelbliche
Färbung an, welche sich bei minder ausgefärbten Exemplaren sehr viel weiter
erstreckt, als dies bei vollkommen ausgefärbten der Fall ist; das längliche,
schmale Randmül ist schwarzbraun.
Vaterland: Kultuk am Baikalsee, woher ich meine Exemplare durch
die Güte d es Herrn von Mafjck erhielt.
Anmerkung 1. Bei einer Abänderung dieser Art ist-die Basis der
Hinterschenkel braun gefärbt. Solchen Männchen des, Bibio Johannis L„
bei welchen die Schenkel-schwarz gefärbt ynd, ist Bibio fimdiatuS nicht
unähnlich, doch unterscheidet er sich von denselben, ausser durch den
sehr verschiedenen Bau der Vorderschienen, durch die vorherrschend gelbliche
Behaarung seiner Schienen und Füsse, durch die grössere Länge und
geringere Verdickung der Glieder der Hinterfüsse, durch die weniger getrübten
Flügel, sowie durch das schmälere und minder dunkle Randmal
ziemlich auffallend. Noch mehr Aehnlichkeit hat er mit dem Bibio laclei-
j;ennis Zett, (— albipennis Meig.), da beide im Baue der Hinterfüsse nahebei
übereinstimmen; indessen ist bei letzterem der innere Enddorn der Vorderschienen
viel kürze]', die Behaarung der Schienen und Füsse schwarz, die
Flügelfärbung entschieden dunkler und das. Randmal schwärzer und etwas
grösser.
Anmerkung 2. Ich besitze von demselben Fun'dorte ein Weibchen,
welches ich mit ziemlicher Zuversicht für das dev Bibio furcillalvs halte.
Ich würde gar keinen Zweifel an der Zusammengehörigkeit haben, wenn
-dasselbe nicht eine geringere Grösse (Körperlänge 1-|-, Flugeilänge 2J Lin.)
•hätte, als man dem Weibchen dieser Art Zutrauen muss. Bei der ziemlich
grossen Veränderlichkeit, welche die Bibio-Arten hinsichtlich der Grösse
zeigen, spricht diesör Umstand freilich auch keineswegs entschieden für
die spezifische Verschiedenheit. Ich lasse die Beschreibung hier folgen?
We ibchen: Schwarz, mit kurzer fahlgelblicher Behaarung. Die
Schulterschwielen braun, ihr Rand und die Brustseiten braungelb, die Brust
selbst aber braunschwarz. Bauch braunschwarz. Die Anallamellchen lehmgelb.
Hüften und Reine brännlichgelb; die Spitze der Schenkel und Schienen
dunkelbraun; die Vorderschienen auf der Innenseite fast schwarzbraun und
der innere Enddorn derselben' ganz von derselben Schlankheit und ungewöhnlichen
Länge, wie bei dem oben beschriebenen Männchen; die Füsse
gleichen in ihrer Färbung denen des Männchens. Die Hinterschienen nicht
erweitert und die Hinterfüsse nicht. Verdickt. Flügel mit starker braungrauer
Trübung, gauz an der Basis nur wenig heller. Die Costaladern, die
benachbarten stärkeren Adern und das Randmal von derselben Färbung wie
bei dem Männchen, letzteres kaum etwas grösser; die Adern auf dem
hinteren Theile des Flügels sind gelbbräunlich. Ausser durch die ihm
eigentbümliche Beschaffenheit der Enddornen der Vorderschienen unterscheidet
es sich von dem Weibchen des Bibio Johannis durch die viel grössere
Länge des ersten Glieds der Hinterfüsse und durch den Mangel der